Kontakt nach dem Therapieende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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charlotta
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 15:53

Danke Mio für deine schnelle Antwort!
Ich weiss grad wirklich nicht, was mit mir los ist, ich bin seit Montag immer wieder am Weinen, wenn ich an diesen Abschied denke! Im Grunde genommen war die Therapie schon vor der Geburt meiner Tochter beendet, und wir hatten seit zwei Jahren immer quartalsweise die Sitzungen (ca. 2-3 Jahr im Jahr), weil er mir das als eine Art Nachsorge angeboten hat. Ich wusste schon lange, dass er in Rente geht, und ich wusste den genauen Zeitpunkt, es hatte mich nicht sonderlich tangiert, das dachte ich zumindest! Für mich ist ganz klar, dass ich mit dem Kontakt keine Art weiterführende Therapie haben möchte, denn ich würde von mir sagen, meine Themen sind bearbeitet und ich kam sehr gut ohne ihn zurecht. Er war es sogar, der mich angerufen hat, um zu fragen, ob ich noch eine allerletzte Sitzung haben möchte, da er dann ja nicht mehr da ist. Auf dem Weg dorthin hat es mich dann richtig erwischt, ich musste nur noch weinen, und wenn ich an ihn denke, geht es grad wieder los!Ich dachte, ich habe das voll im Griff, aber ich merke jetzt so richtig, was er mir bedeutet hat in den ganzen Jahren.Ich habe ihm noch ein kleines Abschiedsgeschenk gemacht, und beim Basteln stand ich irgendwie vollkommen drüber, das wir uns das letzte Mal sehen werden. Es ist grad ein Herzschmerz und ich würde ihn am liebsten nochmal ganz fest drücken und wissen, dass wir uns wieder sehen werden, genau das will ich. Ich kann es mir grad garnicht mehr vorstellen, ihn nie mehr zu sehen, muss schon wieder heulen. Srry für die theatralische Beschreibung, aber so sieht es aktuell in mir aus!

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charlotta
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 15:56

LIebe Stern, danke! Habe eben gesehen, dass du geschreiben hast, ich muss jetzt weg und schreibe dir später! Viele liebe Grüsse

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 17:51

Liebe Charlotte,

und wenn Du mit deinem Psychotherapeuten genau das was du hier schreibst noch mal in einer Psychotherapiesitzung thematisierst? Eine richtige Abschiedssitzung.

Ein Psychotherapeut der in Rente geht, arbeitet oftmals stundenweise weiter, mit Selbstzahlern/Privatpatienten.
Wenn es dich interessiert, fragte deinen Psychotherapeuten.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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charlotta
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Beitrag So., 28.02.2016, 01:49

Liebe Stern,
so, jetzt komme ich zum antworten!
Also, das Thema Abschied war ein grosses Thema in der Therapie, welches er von sich aus, trotz meines Widerstandes, reingebracht hat. Es war schwierig für mich, sich damit auseinanderzusetzen, aber ich habe es getan und hatte den Eindruck, da einen ganz grossen Schritt nach vorne gemacht zu haben, da ich wirklich ehrlich zu ihm sein konnte. Er hatte mir damals auch einmal gesagt, dass das Therapieende nicht bedeuten würde, dass wir keinen Kontakt mehr zueinander haben würden. Dieser Satz hat mir gut getan und mich sehr beruhigt.
Seine Aussage hat sich ja im Grunde bestätigt und ich weiss, dass ich ihn nicht gänzlich verliere.
Aber jetzt gehen grad wieder diese ganzen Übertragungswünsche von damals los, und ich weiss echt nicht warum, wir haben da so dran gearbeitet und ich war mir so sicher, es geschafft zu haben. Ich kann doch jetzt nicht nochmal damit anfangen, das Ganze auf den Tisch zu bringen, nachdem wir die letzte Sitzung hatten, oder, was meinst du? LIebe Grüsse

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charlotta
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Beitrag So., 28.02.2016, 01:57

Lieber Lockenkopf,

wir hatten ja am Montag eine richtige Abschiedssitzung, in der er mir gesagt hat, er könnte mich guten Gewissen loslassen, da ich meinen Weg gehe und er mich als stark empfindet.
Ich selber hätte auch nicht damit gerechnet, dass ich jetzt so in den Seilen hänge, es macht mir grad richtig viel aus, und ich traue mich garnicht, ihm das mitzuteilen, wie schwer mir der Abschied fällt- Das mit den Privatstunden wäre garnicht möglich, weil er weit weg zieht, so dass ich nicht mal so kommen könnte. Aber ich bin grad wieder so richtig in der Übertragung drin, wie es manchmal in den früheren Sitzungen der Fall war, so dass ich mir am ausmalen bin, wie toll es doch wäre, wenn ich ihn dann besuchen kommen würde etc. Komisch, was da gerade bei mir abgeht, ich dachte, es wäre alles bearbeitet!

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stern
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Beitrag So., 28.02.2016, 06:22

charlotta hat geschrieben:Aber jetzt gehen grad wieder diese ganzen Übertragungswünsche von damals los, und ich weiss echt nicht warum, wir haben da so dran gearbeitet und ich war mir so sicher, es geschafft zu haben. Ich kann doch jetzt nicht nochmal damit anfangen, das Ganze auf den Tisch zu bringen, nachdem wir die letzte Sitzung hatten, oder, was meinst du? LIebe Grüsse
Gibt es noch eine Sitzung bzw. arbeitet er noch offiziell? Also vielleicht gibt es ja doch noch eine Terminmöglichkeit? Nun... warum gehen die Übertragungswünsche wieder los... vielleicht weil du nochmals mit dem Abschied konfrontiert warst, vielleicht weil er Perspektive auf die Adressen gegeben hat. Ich denke, ein Abschied vollzieht sie nie linear und ist "von Natur aus" schmerzhaft (wenn die Person nicht egal ist)... insofern finde ich es jetzt nicht problematisch, wie es dir geht, sondern eher normal. Hast du denn bisher Abschied nehmen können oder ist dir das erst mit der Abschiedssitzung richtig bewusst geworden? Du erwähntest ja auch, dass du einen Widerstand hattest, dich damit zu befassen. Vielleicht war ein Abschied durch die Aussage, dass du ihn nie gänzlich verlierst, ja auch erschwert... also das signalisiert ja auch nicht unbedingt, dass es einen Abschied gibt. Dass er dir die Adressen gegeben hat, würde ich auch nicht ohne weiteres dahin verstehen, dass es nun eine Freundschaft werden soll (sondern zwischen Adressen und Freundschaft liegt, wie geschrieben, sehr viel). Sondern evtl. wäre auch noch zu klären, wie der nicht gänzliche Abschied aussehen soll. Vielleicht kannst du dich nochmals darauf besinnen, was ihr zu den Übertragungen besprochen habt? Bearbeitet bedeutet nach meinem Verständnis auch nicht unbedingt gefühlsneutral eliminiert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Lockenkopf
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Beitrag So., 28.02.2016, 10:34

Liebe Charlotte,

Du hast seine E-Mail-Adresse, nutze sie und frage deinen Psychotherapeuten um Rat.

Es kann aber durchaus sein, das der Rat ist, Trennungen tun weh, das ist normal und kann man aushalten lernen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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charlotta
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Beitrag So., 28.02.2016, 11:15

Liebe Stern, danke für deine Antwort!
Nein, er arbeitet zum 1. März nicht mehr und zieht ein paar Wochen später dann weg, daher hat sich das mit einer Sitzung erübrigt.
Ich denke auch, dass ich selber das Thema Abschied wunderbar weggeschoben habe, da ich ja von der Option wusste, dass er nicht aus der Welt ist, trotzdem fühlt es sich für mich so an. Bei diesem Thema hatten wir auch handfeste Streitereien, so dass ich zweimal kurz davor war, die Therapie zu beenden. Ich bin auch grad dabei, mir zu überlegen, was er immer gesagt hatte, wenn es um das Thema Abschied/Trennung geht und mir kommen da wieder Erinnerungen hoch, und zwar die Arbeit mit dem inneren Kind, die mir damals sehr geholfen haben. Er sagte damals einen Satz: sie haben das Bedürfnis eines kleinen Mädchens nach der Liebe seiner Eltern, die ich jedoch nicht stillen kann, niemand wird sie stillen können, denn es ist etwas, was in der Vergangenheit gefehlt hat und jetzt sind sie eine erwachsene Frau. Irgendwie hat mir dieser Satz sehr gut geholfen, da er mich in die Realität versetzt hatte, mit Abstand von meinen Sehnsüchten. Und ich denke, ich werde da wieder anknüpfen, die Bilder, dass ich mein inneres Kind an die Hand nehme und es tröste.

Lieber Lockenkopf,
ich werde es jetzt nochmal so versuchen, es hinzubekommen, ohne ihm zu schreiben. Ja, das kann sein, dass er mir diesen Tipp geben würde, dass Trennungen halt weh tun, aber ich habe ihn so erlebt, dass er da recht sensibel mit dem Thema umging.

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lamedia
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Beitrag So., 28.02.2016, 11:53

Hallo noch einmal charlotta - ich schreibe vielleicht noch einmal von meinen ganz persönlichen Erfahrungen: An Menschen, die in meinem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben, fühle ich mich immer noch gebunden. Einige von ihnen wollten keinen Kontakt mehr, reagieren nicht mehr, sind weggezogen, haben sich weit entfernt. Dann war für mich klar, dass die Beziehung in keiner Form weitergehen wird. (Aber auch ich selbst bin einigen anderen Menschen fremder geworden, die vielleicht mir noch näher waren.) Bei anderen gibt es noch eine Bindung, Energie zwischen uns, Lebendigkeit. Dann ist ein Anknüpfen immer noch möglich. Es sind nicht formale Grenzen (verheiratet, lebt in einem anderen Land, Therapeut usw.), die über das Erleben von Kontakt und Beziehung bestimmen, denn das ist eine "innere Angelegenheit" zwischen zwei Menschen. Wenn einer der Beteiligten irgendwann die Grenze zieht und den Kontakt nicht mehr will, oder beide tun dies, dann ist Zeit für Abschied, Trennung. Solange eine Beziehung lebt, kann man mit ihr weitere Erfahrungen machen. Aber niemand garantiert, dass es gute Erfahrungen sind.

Das Thema ist in Bezug Therapeut/Klient allerdings noch einmal anders gelagert, und daher verstehe ich deine Unsicherheit. Es gibt viele Therapeuten, die sich nie/nie/nie/nie auf private Beziehungen zu Klienten oder ehemaligen Klienten einlassen. Das ist dann eine Grenze, die ist so eng gezogen, dass auch wirklich nichts schief gehen kann. (Kein Schaden an der Seele des Klienten entsteht.) Die Regel geht dann vor Gefühl. Damit ist man auf der absolut sicheren Seite. Und eigentlich macht das auch irgendwie Sinn. Denn es kann sein, dass du immer noch in der schwächeren Position bist und irgendein Verhalten von ihm dich so stark trifft, (wenn er sich nicht mehr meldet z.B.), dass du in eine Krise gerätst.

Daher ist die Frage:
Kannst du es denn aushalten, wenn er dich als Freund enttäuschen/verlassen/schlecht mit dir umgehen würde?
Wäre so eine Enttäuschung etwas, was du wie eine Enttäuschung von anderen Menschen erleben würdest und verarbeiten könntest?
Hast du Erwartungen an die zukünftige Beziehung, die dir sehr wichtig sind, mit denen du verletzbar bist?
Hast du irgendein ungutes Gefühl bezüglich dieses Kontakts (zum Beispiel, dass du emotional ausgenutzt werden könntest) Oder fühlt es sich irgendwie "schmierig" an?
Hast du eine Mißbrauchs-Geschichte in deiner Biographie?

Vielleicht schaust du dir einfach noch mal das Zögern an, was dich hierher und zum Nachfragen geführt hat. Ich glaube ich an deiner Stelle würde erforschen wollen, ob es für mich stimmig ist - und bis wohin die Stimmigkeit reicht. Vielleicht hast du ja auch eine Grenze, die du nicht überschreiten magst?

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lamedia
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Beitrag So., 28.02.2016, 12:05

PS: In diesem Thread hatte ich vor ein paar Jahren von einem Therapeuten geschrieben, der nach der Therapie gerne "Teil meines sozialen Netzwerkes" werden wollte. Tja: Es gab nach seinem mit Besuch mit Blümchen im Krankenhaus noch einen Mini-Austausch über ein paar hin- und hergeschickte freundliche Postkärtchen, wobei er immer unverbindlicher und allgemeiner wurde. Und dann war eine meiner nun ebenfalls unverbindlicheren Postkarten irgendwann einfach die letzte, keine Reaktion mehr. Nach ein, zwei Jahren bin ich ihm noch ein paar Mal auf der Strasse begegnet. Ich hatte ihn gegrüßt und er grüßte kühl und verwundert zurück. Entweder hatte er mich nicht mehr erkannt oder mich geschickt ignoriert. Sehr ernüchternd...

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Lockenkopf
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Beitrag So., 28.02.2016, 12:12

lamedia hat geschrieben:
Daher ist die Frage:
Kannst du es denn aushalten, wenn er dich als Freund enttäuschen/verlassen/schlecht mit dir umgehen würde?
Wäre so eine Enttäuschung etwas, was du wie eine Enttäuschung von anderen Menschen erleben würdest und verarbeiten könntest?
Das Risiko enttäuscht, verlassen oder schlecht behandelt zu werden besteht grundsätzlich in jeder Beziehung,
Mir scheint, Du hebst den Therapeuten auf ein göttliches Podest bei denen sowas nicht vor kommt.
Therapeuten sind ganz normale Menschen, mehr nicht.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag So., 28.02.2016, 12:17

lamedia hat geschrieben:Nach ein, zwei Jahren bin ich ihm noch ein paar Mal auf der Strasse begegnet. Ich hatte ihn gegrüßt und er grüßte kühl und verwundert zurück. Entweder hatte er mich nicht mehr erkannt oder mich geschickt ignoriert. Sehr ernüchternd...
Dein ehemaliger Gyn. der deinen Kindern auf die Welt geholfen hat, oder dein Grundschullehrer würden sich warscheinlich genau so verhalten.
Alles Menschen, welche zu einer betimmten Zeit des Lebens ein große Bedeutung hatten und eine wichtige Aufgabe erfüllten. Nun aber nicht mehr.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag So., 28.02.2016, 12:27

Lockenkopf hat geschrieben:Dein ehemaliger Gyn. der deinen Kindern auf die Welt geholfen hat, oder dein Grundschullehrer würden sich warscheinlich genau so verhalten.
Alles Menschen, welche zu einer betimmten Zeit des Lebens ein große Bedeutung hatten und eine wichtige Aufgabe erfüllten. Nun aber nicht mehr.
Ja und nein denke ich, also dass das "normal" ist. Es kann auch durchaus sein, dass sich erinnert wird so der Kontakt intensiv genug war und die entsprechende Person ein gutes Gedächtnis hat. Nur weil jemand keine "wichtige Aufgabe" mehr im Leben des anderen hat - also im eigenen Leben "bedeutungslos" geworden ist, um es mal für "beide Seiten" zu formulieren - heisst das ja nicht zwingend, dass die Person "vergessen" wird.

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Beitrag So., 28.02.2016, 12:45

Liebe Mio,

der Schüler wird seinen Lehrer nie vergessen. Die Gyn. Pat. wird ihrem ehem. Gyn. ihr leben lang dankbar sein, ihr zu Kindern verholfen zu haben. Der Psychotherapeut wird auch immer im Gedächtniss bleiben.

Aber der Profi wird sich nicht mehr an jeden einzelnen seiner Schüler/Pat. erinnern können. Selbst wenn er das wollte, wird es ihm sehr schwer fallen. Wenn man an seine eigene berufliche Tätigkeit denkt, kann man das vielleicht nachvollziehen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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lamedia
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Beitrag So., 28.02.2016, 12:55

Ja, so ist der Lauf der Welt, die einen kommen, die anderen gehen, manche bleiben. Der Augenblick ist das Entscheidende. Wenn der Therapeut Kontakt anbietet, dann ist offenbar eine Bereitschaft da, diesen Kontakt auch zu leben. Wie sich das dann entwickelt, kann keiner voraussagen. Es kann eine jahrelange, innige Freundschaft daraus werden, oder eine herzensverbundene Bekanntschaft. Es kann auch, wie bei mir, im Sande verlaufen. Wenn man damit umgehen kann, ist es doch ok. Ich habe an meiner, im Sande verlaufenen Geschichte, nicht so lange geknabbert, sondern es so eingeordnet, dass sich Beziehungen eben entwickeln und sehr oft auch in Richtungen, die gar nichts mit der erklärten Beziehungsabsicht (Teil des Netzwerkes werden) zu tun haben. Ich habe seine pathetisch vorgetragene Absichtserklärung dann als im Nachhinein recht unrealistisch eingeordnet. Wäre er mir damals allerdings wichtiger gewesen, hätte ich mich von ihm abhängiger gefühlt, hätte mir das sicher stärker zugesetzt.
Daher auch die Frage, ob man bei einem Ebenenwechsel bereit ist, das Beziehungsrisiko, das es in allen zwischenmenschilchen Beziehungen gibt, aushalten zu können.
Edit: Wenn nicht, wenn es da Unsicherheiten gibt, Ungeklärtheiten, Unstimmigkeiten, finde ich, sollte man sich erstmal damit auseinandersetzen.

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