Therapeutische Beziehung hinterfragt: schädlich?

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elisa
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 21:58

Ich finde, du hast das verdammt gut erklärt.

elisa

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heissundkalt
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 23:01

dancingwithtears hat geschrieben:Mehr Menschlichkeit hätte ich mir erwartet!!
mehr als verständlich...ich muß sagen, meine therapeutin hat da eine gute gratwanderung gefunden. ich glaube dein therapeut hat dich nicht eichtig anpacken können. wie gesagt, ic hbin der meinung therapeuten müssen flexibel und kreativ sein - neutralität wird sicher viel viele patienten nötig und hilfreich sein...für dich anscheinend nicht. wäre bei mir wohl auch in die hose gegangen...ich denke, es kommt auf einen guten mix an... ich würde an deiner stelle jetzt nicht alle therapeuten vertreufeln und eine weitere therapie von vorne herein ablehnen...es gibt so viele "therapietechniken" (auch wenn das jetzt sehr mechanisch und nicht verlockend klingt) wie therapeuten...und hinter dem titel therapeut steht immer noch ein mensch, und ich finde der muß trotzdem leicht durchscheinen, auch wenn er sich nie völlig preisgibt.
dancingwithtears hat geschrieben: Ich bin, als ich aus meiner Depression nicht mehr rauskam zum Hausarzt, der hat mich in die Psychiatrie geschickt, diese mich dann zum Therapeuten. Alles ist ganz schnell gegangen und ich war nicht sehr motiviert mir da helfen zu lassen. Therapie - der Begriff sagte mir (wie oben) Beratung, Motivationstrainig, Medikamenteneinstellung, was weiß ich. Ich rechnente nicht mit sowas. Ich habe mich nicht informiert weils mich absolut nicht interessiert hat! Mir war alles egal. Mehr kann ich nicht dazu sagen.
okay, diese ausgangslage erklärt vieles...und ich kann deine enttäuschung jetzt noch besser nachvollziehen. du hast tatsächlich eine rettung erwartet...und dann bist du wohl n einen recht unempathischen herren geraten, keine gute kombi... aber wie gesagt .... vielleicht kannst du es als chance betrachtet, da jetzt neu und anders heranzugehen...
LG, heissundkalt
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Amazonee
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Beitrag Do., 30.04.2009, 07:04

Hallo dancingwithtears,

danke für die ausführliche Antwort. Ich versuche, dich zu verstehen. Aber ich merke, dass es mir sehr schwer fällt, mich in dich einzufühlen. Ich gehöre allerdings auch zu den wenig gefühlsbetonten Menschen. In Menschen mit ähnlicher (schizoider) Persönlichkeitsstruktur kann ich mich besser einfühlen. Ich versuche so gut wie möglich zu antworten, und hoffe, dass es nicht falsch bei dir ankommt, aber ich kann auch nur in dem mir zur Verfügung stehenden Rahmen agieren.

Neutralität kann man nicht einfach so ablegen. Entweder ist man neutral oder nicht. Aber diese Distanziertheit kann wiederum nicht jeder vertragen. Ein Therapeut ist (meiner Meinung nach)… jetzt wird es schwierig für mich zu formulieren, er ist nicht dazu da, dass man sich sicher fühlt. „Sicher fühlen“ kann nur aus einem selbst heraus kommen. Und es ist m. M. nach völlig selbstverständlich, dass ein Therapeut jemanden nicht missbraucht oder für abnormal hält. Mich würde es eher irritieren, wenn so etwas verbalisiert wird. „Ich mag dich“ wäre meines Erachtens nach ein unzulässiger Übergriff innerhalb einer Therapie, aber „Du bist er wert gemocht zu werden“ finde ich völlig ok. Aber auch das ist doch absolut selbstverständlich. Wenn so etwas verbalisiert wird, dann habe ich eher den Eindruck, das das doch irgendwie mit Einschränkungen verbunden ist. „Ich glaube an Dich“ das kann man doch erst sagen, wenn man sich wirklich sicher darüber ist. Vielleicht war er sich darüber nicht sicher?

„Ich hielt immer daran fest, diese Wünsche mal erfüllt zu bekommen. Und diese hätte er auch so meinen sollen!“ - Es ist ein Problem, Wünsche zu haben. Weil diese meist nicht erfüllt werden. Auch wenn man ganz explizit sagt, was man von einem anderen erwartet, er aber gar keine Interesse hat oder Wünsche nur „so ähnlich“ erfüllen könnte, wird man enttäuscht. Ganz sicher wird man enttäuscht, wenn man handelt und darauf ein ganz bestimmtes Verhalten erwartet. (Ich schreibe einen Brief und der Therapeut geht darauf in einer bestimmten Weise ein.) Er hat dir zwar nicht deine Wünsche wirklich erfüllt, aber teilweise schon, denn er hat exakt das gesagt, was er meint. Er war völlig ehrlich. Er hat deinen Brief als Information über deinen Ist-Zustand gesehen und nicht als ein Beziehungsangebot. Du hast von ihm jedoch eine (nicht sexuelle) Beziehung erwartet und er hat dich enttäuscht. Natürlich tut das weh. Und so wie du reagierst, hattest du schon erhebliche Gefühle für ihn entwickelt.

„Könnte mich eben so gut einen Roboter gegenübersitzen, der ab und zu mal ein Kommentar abgibt und wiederholt was ich sagte nur mit anderen Worten und einer Deutung dahinter.“ – Aber genau das ist Therapie, zumindest eine weit verbreitete Form davon. Nur klar, wenn man nicht weiß was eine Therapie ausmacht, dann entwickeln sich unter Umständen nicht erfüllbare Erwartungen.

Aber jeder Therapeut gestaltet seine Arbeit, so wie es für ihn am besten passt. Es gibt bestimmt auch einen Therapeuten, der für deine Bedürfnisse besser geeignet ist. Auch wenn diese erste Therapie für dich nicht erfolgreich war, so kann eine andere Therapie vielleicht sch etwas mehr erreichen. Meine Therapeutin meinte, dass man zunächst eine (oder zwei) Therapien benötigt, um therapiefähig zu werden, also die Chancen, die eine Therapie bieten kann, auch wahrzunehmen.

Verlier aber bitte nicht den Mut, es wieder zu versuchen. Aus jeder Handlung lernt man und oft sind es die schmerzhaftesten Erlebnisse, die einen weiter bringen.

Liebe Grüße

A.

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hungryheart
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Beitrag Do., 30.04.2009, 08:21

dancingwithtears hat geschrieben:
Amazonee hat geschrieben:welche Reaktion hättest du denn als angemessen betrachtet?
Angemessen wär gewesen, wenn er seine Neutralität mal abgelegt hätte und sich mit meiner Angst und mit meinem Gefühlschaos, das zwischen Hass und Zuneigung (nicht sexuell!) schwankte, auseinandergesetzt und mir zu mindest das gefühl gegeben hätte, dass ich bei ihm sicher bin, dass er das nicht missbraucht, nicht für unangebracht oder abnormal hält und mir erklärt , warum ich so denke/fühle und mich notfalls einen anderen überwiesen hätte.

hi liebe dancingwithtears,

ich finde auch, dass du das gut erklärst. dennoch würde ich gerne, wenn ich darf noch einige fragen stellen.
wie - ganz konkret - hätte es aussehen sollen, wenn er seine neutralität abgelegt hätte.
und wie - ganz konkret. also: durch welche aussagen und konkreten handlungen- hätte er dir vermitteln können, dass du sicher bist?

ich frage deshalb, weil ich mir ungefähr vorstellen kann, was du meinst.
mir war es auch immer total wichtig, meine therapeuten (oder überhaupt die menschen, mit denen ich zu tun hatte) zu spüren.
mir hat es deshalb immer viel bedeutet, dass meine thera (vor allem die in der klinik) immer sehr sehr mitgeschwungen sind, tränen mit mir zusammen geweint haben etc. die waren total spürbar und ich habe mich deshalb sehr aufgehoben gefühlt.

nur....
wenn ich nicht bei frauen sondern bei männlichen therapeuten gewesen wäre, hätte ich mich in solchen augenblicken garantiert verliebt, wenn diese männer zu sehr spürbar gewesen wären.
so gesehen warst du ja durch die distanziertheit deines ja männlichen therapeuten auch geschützt davor zu abhängig von ihm zu werden.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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heissundkalt
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Beitrag Do., 30.04.2009, 16:57

Amazonee hat geschrieben: „Könnte mich eben so gut einen Roboter gegenübersitzen, der ab und zu mal ein Kommentar abgibt und wiederholt was ich sagte nur mit anderen Worten und einer Deutung dahinter.“ – Aber genau das ist Therapie, zumindest eine weit verbreitete Form davon.
ich widerspreche dem mal zaghaft ich bin der meinung sogenannte technische neutralität gehört zwar zur "therapeutischen grundausrüstung", aber es ist bei weitem nicht alles...jedenfalls nicht bei jedem patienten. natürlich kann man da als laie jetzt lange versuchen fachzusimpeln...aber m.M. nach machts die mischung...
WANN wird WAS wiederholt und WANN wird zu WELCHER aussage ein kommentar abgegeben? uns WANN kann der therapeut ein bisschen mehr empathie u.ä. einbringen...

LG, heissundkalt
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iontop
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Beitrag Sa., 02.05.2009, 20:06

heissundkalt hat geschrieben: WANN wird WAS wiederholt und WANN wird zu WELCHER aussage ein kommentar abgegeben? uns WANN kann der therapeut ein bisschen mehr empathie u.ä. einbringt...
ja, da kann ich nur zustimmen... das ist dann nämlich echt, das ist eine echte und spontane reaktion des thera... da kann man nicht voll und ganz auftechnik usw. zurückgreifen.

dazu fällt mir ein, dass ich hier auch öfter mal lese, dass manche theras sogar mitweinen, wenn ein patient weint... also, das ist zwar viell. zu viel mitgefühl aber es zeigt doch schon, dass sie die geschichten ihrer patienten nicht kalt lassen. das ginge gar nicht. wenn ich mich so intensiv und lange auf eine person einlasse (als therapeut mein ich jetzt) dann entwickle ich doch automatisch irgendwelche gefühle, die menschlich sind und nichts mit technik und künstlichkeit zu tun haben... oder?

mein thera meinte mal in einer diskussion über die künstlichkeit dieser beziehung, dass zwar der rahmen usw. künstlich sei, aber alles was in dieser stunde passiert echt sei (alle gefühle, gedanken und äußerungen), manche basieren zwar auf einer bestimmten schule und technik usw. aber der persönliche umgang basiert auf gefühlen. außerdem meinte er, nachdem ich zu ihm sagte, er müsse als thera ja immer so mitfühlend usw., "nein, das muss ich nicht"... es sei zwar erwünscht, aber er müsse das sicher nicht. wenn sich die theras immer so verstellen müssten und andauernd was vorspielen (mitgefühl usw.) müssten, was nicht echt ist, könnten sie den job doch auf dauer gar nicht machen... das hält doch keiner aus, sich immer nur verstellen zu müssen...

und dass sie ja diesen beruf gewählt haben aus interesse an menschen und deren gschichten ist auch ein sehr gutes argument, was man oft vergisst. ( kalt schön von dir zu hören)... sie haben sich das ausgesucht und das sicher nicht weil ihnen das ständige bemuttern, trösten, helfen usw. zu anstrengend ist...

so, jetzt hab ich mich grad selbst wieder ein bisschen überzeugt und beruhigt... hab ja auch so meine probleme mit dieser besonderen beziehung.

lg,
iontop
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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münchnerkindl
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Beitrag So., 03.05.2009, 10:22

heissundkalt hat geschrieben:
ich widerspreche dem mal zaghaft ich bin der meinung sogenannte technische neutralität gehört zwar zur "therapeutischen grundausrüstung", aber es ist bei weitem nicht alles..
Ich denke wenn ein Theraüpeut "Neutralität" mit mangelnder Anteilnahme verwechselt läuft aber gewaltig was schief. Neutralität bedeutet doch daß er/sie den Klienten und das was er tut nicht beurteilt oder bewertet, und sich nicht emotional verstrickt, zB in Verliebtsein, Erwartungen, Gleichgültigkeit, Abneigung, etc, wie im real life eben die meisten Menschen es miteinander tun. Und damit entsteht im idealfall ein "sicherer" Rahmen wo man eben nicht den Projektionen seines Gegenübers ausgeliefert ist. Erst dann kann eine echte Begegnung stattfinden.

Und jemanden nicht zu beurteilen oder zu bewerten ist zumindest für mich DIE erste Grundvoraussetzung die jede wahre Empathie erst möglich macht.

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Stöpsel
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Beitrag So., 03.05.2009, 11:05

Amazonee hat geschrieben:Ein Therapeut ist (meiner Meinung nach)… jetzt wird es schwierig für mich zu formulieren, er ist nicht dazu da, dass man sich sicher fühlt. „Sicher fühlen“ kann nur aus einem selbst heraus kommen.
Das sehe ich anders und hatte meine Therapeutin letztes Mal z.B. genau anders formuliert. Ok, das sicher fühlen hat AUCH mit einem zu tun, aber eben nicht nur.
Amazonee hat geschrieben:
dancingwithtears hat geschrieben: Ich hielt immer daran fest, diese Wünsche mal erfüllt zu bekommen. Und diese hätte er auch so meinen sollen!
Es ist ein Problem, Wünsche zu haben. Weil diese meist nicht erfüllt werden.
MEine Therapeutin sagte, es wäre wichtig, Erwartungen und Vorstellungen anzusprechen, denn sonst könnte ein Therapeut auch nicht wissen, was jemand braucht (so nach dem Motto "Therapeuten sind keine Hellseher").
Und diese Wünsche, gesagt zu bekommen "ich mag dich" oder "du bist es wert gemocht zu werden" oder "ich glaube an dich" halt ich jetzt absolut nicht für abstrus.

Viele Grüße

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Thread-EröffnerIn
dancingwithtears
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Beitrag Di., 05.05.2009, 21:47

Guten Abend, meine Lieben!

Tut mir Leid, dass ich so nachlässig bin in letzter Zeit, aber ich bin in Klausurstress.
Vorab möchte ich euch berichten, dass ich eine Therapeutin gefunden habe, eine Gesprächstherapeutin und ich werden den Versuch nochmal machen, eine Therapie zu starten und hoffe, dass diese erfolgversprechend sein wird. Ihr habt mich u.a. dazu motiviert.
Amazonee hat geschrieben:„Ich glaube an Dich“ das kann man doch erst sagen, wenn man sich wirklich sicher darüber ist. Vielleicht war er sich darüber nicht sicher?
Wenn der Therapeut nicht an dich glaubt, dann nützt die Therapie nichts. Er muss dich abgeben. Wie soll er sich sonst zu seinem Job, dir helfen zu wollen, motivieren können, wenn er nicht mal an dich glaubt?!
Amazonee hat geschrieben:Und so wie du reagierst, hattest du schon erhebliche Gefühle für ihn entwickelt.
Ich bin übrigens Borderline-Patientin und bin am liebsten allein und will keine Freunde und keinen Partner momentan. Das einzige, auf das ich mich freute, war der Donnerstag, weil da konnte ich ihn wiedersehen, den einzigen, für den ich Gefühle der Zuneigung hege. Klar, sind meine Gefühle sehr stark gewesen. Leider - und was ist passiert? Ich fühle mich einsamer wie zuvor. Es hat mich kränker gemacht. Keiner kann eigentlich was dafür.
heissundkalt hat geschrieben:oft sind es die schmerzhaftesten Erlebnisse, die einen weiter bringen.
Ja, da gebe ich dir vollkommen recht, außedem bin ich bestrebt diese neue Therapie anzufangen.
Habe unlängst gehört, dass es offensichtlich sehr schwierig ist Borderline-Patienten zu behandeln und es nur wenige gibt, die das auch können.
hungryheart hat geschrieben:wie - ganz konkret - hätte es aussehen sollen, wenn er seine neutralität abgelegt hätte
Darf ich jetzt meine Fantasie spielen lassen? Er wäre auf meine Bedürfnisse bis zu einer gewissen Grenze eingegangen. Ich fühle mich manchmal einsam, traurig und habe Probleme mit meinen Selbstwert. Er hätte mir sollen vergegenwärtigen, dass ich nicht so einsam bin, wie ich denke. Er hätte mich glücklicher gestimmt, wenn er mich dazu veranlasst hätte, über schöne Erlebnisse zu reden, oder über meinen Lieblingssport. Er hätte sich sollen für mich freuen oder mir ein Lächeln schenken. Er hätte mir aufzeigen können, dass ich wertvoll bin, dass ich Fähigkeiten habe, welche ich habe, was ich aus mir machen kann. Nicht mich nur anstarren und nichts sagen... er hat mich einfach reden lassen. Wenn ich weinte, hat er mich nur angeschaut, oder mir Fragen über banale Dinge gestellt, die nichts mit dem Weinen zu tun hatten. Er hat sich ncith in mich hineinfühlen können und hat sich dementsprechend neutral verhalten.
hungryheart hat geschrieben:wenn ich nicht bei frauen sondern bei männlichen therapeuten gewesen wäre, hätte ich mich in solchen augenblicken garantiert verliebt, wenn diese männer zu sehr spürbar gewesen wären
Ich finde das gut, dass du das erkannt hat, dass du da anfällig bist, solche Menschen zu idealisieren und dich zu verlieben.
Auch ich neige dazu Menschen stark zu idealisieren, aber Verliebtheit ist da selten dabei. Wenn so ein Mensch mich aber enttäuscht, verabscheue ich ihn. Wenn ich an meinen Therapeuten heute nachdenken, hasse ich ihn und wünsche ihm, dass er bankrott geht und niemand mehr zu ihm kommt. (bitte entschuldigt meine kindische, radikale Ausdrucksweise)
heissundkalt hat geschrieben:WANN wird WAS wiederholt und WANN wird zu WELCHER aussage ein kommentar abgegeben? uns WANN kann der therapeut ein bisschen mehr empathie u.ä. einbringen

Danke heissundkalt - du hast gerade erläutert, was einen guten Therapeuten ausmacht. Was noch fehlt: Wo findet er Widersprüche, wo findet er Ressourcen, wo findet er Beziehungskonflikte?
iontop hat geschrieben:aber alles was in dieser stunde passiert echt sei (alle gefühle, gedanken und äußerungen),
So gesehen ein schöner und sehr belastender Beruf. Meint ihr nicht, dass Therapeuten irgendwann mal emotional abstumpfen?
münchnerkindl hat geschrieben:Theraüpeut "Neutralität" mit mangelnder Anteilnahme verwechselt läuft aber gewaltig was schief
Danke, münchnerkindl - das ist the jumping point!

Was haltet ihr von der Meinung: Frauen sollen zu weiblichen Therapeuten gehen, Männer zu Männlichen?
Für mich kommt auf alle Fälle nur mehr eine Frau in frage. Das hat u.a. auch was mit meiner Vergangenheit zu tun.

Gute Nacht
dancingwithtears
Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele,
und niemand kommt, um sich daran zu wärmen

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hungryheart
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 08:47

dancingwithtears hat geschrieben:
hungryheart hat geschrieben:wenn ich nicht bei frauen sondern bei männlichen therapeuten gewesen wäre, hätte ich mich in solchen augenblicken garantiert verliebt, wenn diese männer zu sehr spürbar gewesen wären
Ich finde das gut, dass du das erkannt hat, dass du da anfällig bist, solche Menschen zu idealisieren und dich zu verlieben.


hi dancingwithtears,

bin natürlich auch borderlinerin ....

ambulante trauen sich öfters nicht an bordies ran, das stimmt. in der klinik haben sie aber drüber gelacht und gar nicht verstanden, dass die ambulanten da manchmal so rum-memmen
meine thera hat sogar gemeint, dass sie besonders gerne mit borderlinern arbeiten würde und dass ich sowieso eine total gutartige harmlose borderlinerin sei, da habe sie sonst ganz andere kaliber (haha, da war ich fast einbisschen in meiner borderline ehre gekränkt )
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estelle
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 09:12

...........wenn er mich veranlaßt hätte über schöne Erlebnisse zu reden.........
so etwas findest du in der systemischen Therapie,diese ist zukunftsorientiert,vielleicht war es die falsche
Therapieform für dich.
Zuletzt geändert von estelle am Mi., 06.05.2009, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.

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heissundkalt
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 15:51

münchnerkindl hat geschrieben: Ich denke wenn ein Theraüpeut "Neutralität" mit mangelnder Anteilnahme verwechselt läuft aber gewaltig was schief. Neutralität bedeutet doch daß er/sie den Klienten und das was er tut nicht beurteilt oder bewertet, und sich nicht emotional verstrickt, zB in Verliebtsein, Erwartungen, Gleichgültigkeit, Abneigung, etc, wie im real life eben die meisten Menschen es miteinander tun.
ja, sicher, so sollte es sein. nur habe ich das gefühl, dass es wohl therapeuten gibt, die einem wie eine wand gegenüber sitzen, sich im kopf ihre diagnosen bauen, und höchstens fähig sein empathie vorzutäuschen. ich hatte immer angstdavor...ich muß sogar sagen, daß ich überrascht war, als ich herausfand, dass es gar nicht so sein muß...dass es sich so verhalten sollte, wie du es beschreibst.

aber: ich persönlich würde schon unterschieden. es gibt tatsächlich aussagen, die werden von meiner therapeutin "neutral" eifnach nur "gesagt" oder auch wiederholt. und eben weil sie auf diese weise nichts eigenes hineininterpretiert werden mir dinge oft klarer...weil es oft sätze sind, die in mir ein echo hervorrufen, eben WEIL es nicht bewertet wird.
oft ist es eben aber so, dass sie dinge absolut unterstützt, für gut befindet...verbal oder non-verbal durch lächeln usw. eben bewertet.
die völlige neutralität ist selten vorhanden, doch sie wird gezielt eingesetzt...ich merke das schon daher, dass es mich sehr irritiert...meistens sind es themen, äußerungen meinereits bei denen ich sogar ein feedback erwarte - egal ob positiv oder negativ - aber dann kommt keins
lg, heissundkalt
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heissundkalt
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 16:12

dancingwithtears hat geschrieben: Was haltet ihr von der Meinung: Frauen sollen zu weiblichen Therapeuten gehen, Männer zu Männlichen?
ersteinmal gratulation zur entscheidung, eine neue therpie angehen zu wollen

zur frage: ich denke, dass muß jeder, unabhängig vom geschlecht, selbst entscheiden. auch für mich kommt nur eine frag in frage.

hat dein therapeut dich denn als BLerin "diagnostiziert" (was für ein blödes wort)? ich traue mich immer noch nicht zu fragen...dumm wie ich war, kam ich gleich ins vorgespräch reingrast und äußerste meine vermutung auf bL, bzw, dass eine freundin mich darauf brachte... dabei denke ich, ist ganz wichtig, dass auch psychotherapeuten nicht diagnoseabhängig werden. und ich finde diese aussagen "die und die patienten sind besonders schlimm" sowieso schrecklich. weil sie alle in einen topf werfen.
im grunde gefällt mir bei meiner therapeutin gut,dass sie kaum mit fachwörtern um sich schmeißt mich interessieren da einige dinge, und ich glaube ich weiß auch mehr, als ich ihr zeige (einiges gelesen usw), aber ersteinmal finde ich es gut, das gefühl zu haben, dass da ein mensch vor mir sitzt. erst dann kommt der wissenschaftler
dancingwithtears hat geschrieben:Wenn der Therapeut nicht an dich glaubt, dann nützt die Therapie nichts. Er muss dich abgeben. Wie soll er sich sonst zu seinem Job, dir helfen zu wollen, motivieren können, wenn er nicht mal an dich glaubt?!
DAS ist ein guter punkt. ich denke auch oft darüber nach...inwieweit sind da therapeuten vielleicht eifnach gute shcauspieler? denn kann es sein ,dass die immer an jeden patienten glauben? woher weiß ich, dass meine therapeutin tatsächlich an MICH glaubt, und mir nix vorspielt? intuition gebrauchen, okay, aber manchmal zweifle ich schon daran...aber ich zweifle ständig, also nehme ich mal an dass das wieder so ei ntick ist von mir
lg, heissundkalt
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dancingwithtears
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 17:34

Schönen Nachmittag!
Violetta 2009 hat geschrieben:..........wenn er mich veranlaßt hätte über schöne Erlebnisse zu reden.........
so etwas findest du in der systemischen Therapie,diese ist zukunftsorientiert,vielleicht war es die falsche
Therapieform für dich.
Danke für den Tipp, doch ich habe mich entschieden eine Gesprächstherapie zu starten.
heissundkalt hat geschrieben:dabei denke ich, ist ganz wichtig, dass auch psychotherapeuten nicht diagnoseabhängig werden. und ich finde diese aussagen "die und die patienten sind besonders schlimm" sowieso schrecklich. weil sie alle in einen topf werfen.
Hm, darüber hab ich noch gar nicht dachgedacht, aber ich denke, du hast durchaus recht. Es gibt über 300 verschiedene Borderlinetypen und im Detail variieren die Krankheitsbilder so oft, wie es Kranke gibt. Und schau dir mal die Symptome (für BL jetzt speziell) im ICD-10 (dort heißts Emotionale Instabilität) an, dann kannst du unschwer erkennen, dass diese total unterschiedlich sind. Ein Patient hat starke Wutausbrüche, mit Selbstschädigung, ein anderer lebt in einer Traumwelt, denkt aber nicht an Selbstverletzung.
hungryheart hat geschrieben:dass ich sowieso eine total gutartige harmlose borderlinerin sei,
Jetzt bin ich doch ein wenig neugierig: Was ist denn eine "nicht - gutartige" Borderlinerin? Wie verhalten sich die? Bzw. Welche extremen Formen gibt es da?
Glaube dass ich jetzt zu sehr vom eigentlichen Thema abkomme (Wir treffen uns im Borderline-Forum )
heissundkalt hat geschrieben:und ich glaube ich weiß auch mehr, als ich ihr zeige (einiges gelesen usw),
Ich denke, das machen ganz viele Menschen, die in Therapie sind. Und der Grund dafür könnte sein, dass sie ein Stück weit die Kontrolle behalten wollen und sich besser dadurch verstehen versuchen.
Ich würde ihr auch gar nciht viel sagen darüber, was du liest und was du alles für Fachwörter kennst, denn sonst können wichtige Dinge unterm Tisch fallen, weil deine Therapeutin eh denkt, dass du weißt um was es geht. So denk ich halt darüber.
heissundkalt hat geschrieben:woher weiß ich, dass meine therapeutin tatsächlich an MICH glaubt, und mir nix vorspielt?
Das, liebe "heissundkalt" kannst du nicht wissen (außer er sagts dir). In erster Linie musst du es fühlen können. Er muss dir das Gefühl vermitteln, dass du Potential hast und Ressourcen, dass du lernfähig bist und deine Fähigkeiten nutzen kannst bzw. es lernen kannst, wie es funktioniert.
Wenn Therapeuten nicht an ihre Patienen glauben, liegt es daran, dass sie noch keinen geholfen haben, sonst wären sie ja viel optimistischer, oder??
Fazit: EIN GUTER THERAPEUT GLAUBT AN DICH!!
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heissundkalt
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 21:52

dancingwithtears hat geschrieben:Es gibt über 300 verschiedene Borderlinetypen
meist du das wortwörtlich???? ich wußte ja das es viel gibt, auch mit den unterschiedlichen symptomneivaux, aber so viele, das ist mir neu.wow.

ich meinte eben auch, dass alle diagnosen (ich habe das auch mal hier im forum gelesen, und fand es für mich sehr wichtig, und es ist absolut einleuchtend, eigentlich völlig klar, aber man vergisst es meist - sollte der verfasser seine/ihre worte wiedererkennen: danke ) nur den therapeuten zur einordnung dienen.

der mensch ist so vielfältig, dass er nicht alleine durch eine diagnose erfasst werden kann. ich denke, ein guter therapeut neutzt die diagnostik als stichpunktzettel - es hilft ihm, sich auf den menschen und seine probleme einzustellen, und sie definieren zu können. aber es gibt dann innerhalb dieser richtlinien bestimmt unendlich viele variationen...die können nicht alle beschrieben werden...weil menschen nun mal einzigartig sind...auch wenn man sich nicht immer so fühlt...
ebenso ist es für den patienten nicht ratsam sich NUR mit seiner diagnose zu identifizieren.
dancingwithtears hat geschrieben:Ich würde ihr auch gar nciht viel sagen darüber, was du liest und was du alles für Fachwörter kennst, denn sonst können wichtige Dinge unterm Tisch fallen, weil deine Therapeutin eh denkt, dass du weißt um was es geht.
...und so komme ich mir vor, als würde ich ihr was verheimlichen und außerdem viel naiver erscheinen, als ich bin. aber stimmt, von der warte her, die du beschreibst, habe ich das noch nicht gesehen...
dancingwithtears hat geschrieben:In erster Linie musst du es fühlen können.
tja...und da wiederum habe ich angst dem eignetlich positiven gefühl zu vertrauen...denke ständig, sie könnte mir was "vorspielen" . aber das ist wohl eine sache, die ich endlich ablegen muß...
dancingwithtears hat geschrieben:Wenn Therapeuten nicht an ihre Patienen glauben, liegt es daran, dass sie noch keinen geholfen haben, sonst wären sie ja viel optimistischer, oder??
Fazit: EIN GUTER THERAPEUT GLAUBT AN DICH!!
diese schlußfolgerung hat was!
lg,heissundkalt
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