Wie verbringt ihr eure Zeit, ohne zu verzweifeln?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Thread-EröffnerIn
Marie
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Beitrag Di., 07.04.2009, 12:57

also mir fällt das schwer, aus jedem tag einen besonderen zu machen.
wenn man jeden tag beruflich etwas machen muss, das einem nicht gefällt, ist das nicht so einfach. ich habe langsam angst, dass alles so bleibt wie es ist. Das Komische ist ja, dass andere Leute mich gar nicht als so traurig wahr nehmen und immer sagen, dass ich doch alles so toll meistere. Hmm... ich lass mir das nur nicht anmerken. Und ich bin auch nicht hässlich oder zwischenmenschlich ne niete...ohne eingebildet zu sein, aber es ist ganz das gegenteil.
mein wochenende war ok, ich hab sa. abends gearbeitet, das lenkt mich ab. sonntag war ich bei meiner familie. aber glücklich macht mich das alles nicht. es können 5 freunde mit mir unterwegs sein und es ändert meinen inneren zustand kein bisschen.
Lass gehen was Du liebst. Wenn es zurück kommt gehört es Dir für immer, wenn nicht hat es Dir noch niemals gehört:

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Schneekugel
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 07.04.2009, 13:09

@TraenendesMeeres, Ich gebe dir recht, mann soll aus jeden tag den schönsten tag machen, aber was ist für dich ein schöner tag? Es gibt nicht nur schöne tage im Leben, was sagt man dann am abend eines unschönen tages?
Verdammt warum war ich so träge und hab nicht mehr für mich aus diesem Tag gemacht?

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Cave888
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Beitrag Di., 07.04.2009, 21:06

Hy @all,

@marie, Ich würde auf jeden fall weiter auf thera bleiben, aber wenn du wie du sagts schon ein Jahr in thera bist und es dir nicht so wirklich etwas gebracht hat, dann würde ich empfehlen einen anderen therapeuthen aus zu probieren. Neben dem anderen, vielleicht hat der andere andere vorschläge, methoden usw.

@schneekugel und TraendendesMeeres, Ja es stimmt schon was ihr beide meint, aber es gibt auch solche momente im Leben wo es immer gleich dahin geht und mann sich denkt das es nicht mehr besser werden kann. Was macht man in dieser Situation? Man kann dann auch irgendwie irgendwann dann nicht mehr!

Lg Cave

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Marie
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 12:11

Hallo ihr Lieben. Ich versuche mich kurz zu fassen: Im Großen und Ganzen ist mein Leben momentan ziemlich schwer. Ich hab grosse Probleme mit meinem Studium, mit meiner Familie, mit meinem Ex-Freund etc. Ich bin seit ca. 1 Jahr in Therapie. Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass die Therapie mir sehr viel gibt, aber ich will sie auch nicht missen. Ich habe eigentlich keine wirklich besten Freunde. Das ist natürlich so eine Sache, wie man das interpretiert. Ich treffe schon regelmäßig Leute und ich würde auch sagen, dass sie da wären, wenn ich heulend anrufen würde. Aber wenn ich mich nicht melde, tut es fast keiner- bzw. sehr selten. Mein Problem ist, dass ich nur Freunde habe, denen es gut geht. Alle leben in Beziehungen, wohnen zusammen oder ziehen gerade zusammen, verreisen zusammen, planen ihre Zukunft etc. Und ich erlebe das genaue Gegenteil in meinem Leben. Das führt dazu, dass ich mir den ganzen Tag anhören muss, wie gut es allen geht, wohin die nächste schöne Reise geht usw. Ich ertrage das sehr schwer, andererseits sind es ja meine einzigen Leute die ich habe. Ich erwische mich dabei, wie ich ihnen schlechtes wünsche, nur weil es mir nicht so gut geht. Ich frage mich, ob das normal ist oder ob ich es mir damit noch schwerer mache !? Ich würde mich am liebsten von dem allen distanzieren, allerdings sind es ja meine Freunde, denen ich ja nicht wirklich was böses wünsche. Ich bin ja im Grunde nur unzufrieden mit meinem Leben. Kennt das jm. von Euch ? Ich weiss oft nicht mehr, wie ich der Sache begegnen soll.

Um Rat wäre ich sehr dankbar
Liebe Grüße

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Avalona
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 12:23

Marie hat geschrieben: Ich ertrage das sehr schwer .... Ich würde mich am liebsten von dem allen distanzieren ....Ich bin ja im Grunde nur unzufrieden mit meinem Leben
Hallo Marie,
ich lese aus deinem Beitrag, dass du durchaus weißt, was du brauchst. Vermutlich begegnest du den benötigten Veränderungen mit einigen Befürchtungen. Da stellt sich die Frage, was schwerer zu ertragen ist: die belastenden Umstände oder ein deutlicher Cut?
Kannst du das für dich beantworten?
Alles Gute, Ava
--//__

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Marie
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 12:34

Hmm, du meinst einen Cut mit den Leuten, weil sie mir nicht gut tun? Das ist es ja eben. Soll ich mich von Leuten distanzieren, nur weil es Ihnen gut geht, sie glücklich sind und ich nicht ? Unglückliche Freunde finden ist ja auch keine Option.... deshalb fällt es mir so schwer, damit umzugehen. Es sind ja eigentlich meine Freunde. Ich ertrage ihr Glück nur nicht.

LG

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alleinallein
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 12:42

Hallo !!
Wieso hast du damit Probleme, deinen Freunden ihr Glück zu ertragen??
Meinst du denn nicht, daß es hinter den Fassaden derer auch Probleme gibt??
Mir geht es nach Außen eigendlich auch gut, was soll ich zu meckern haben, aber wie es wirklich ist, weiß kaum einer und verstehen tut es keiner so richtig.
Ich versuche dich gerade zu verstehen aber es fällt mir schwer. Wenn es wirklich gute Freunde sind, freue dich das Sie glücklich sind und arbeite weiterhin an dir.Ich weiß das es schwer ist..
alleinallein

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Avalona
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 12:45

Marie hat geschrieben:Es sind ja eigentlich meine Freunde.
Eigentlich?
Und in Wahrheit gibt es sicher auch die Option auf Menschen/Freunde - Menschenfreunde, bei denen du dich mit deinen Unglücksgefühlen einbringen kannst, die also deine Situation akzeptieren/ertragen.
--//__

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Marie
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 12:51

ich würde schon sagen, dass meine Freunde meine Situation akzeptieren. Ich habe ja erklärliche Gründe, warum es mir nicht gut geht. Aber das macht die Sache doch nicht anders. Oder meinst du, sie sollten anders auf mich zugehen? Ich weiss nicht, wie ich mit der Tatsache umgehen soll, dass meinen Freunde nur gutes passiert. Ich weiss, ich sollte ihnen ihr Glück gönnen aber genau das ist es ja!!!!! ich bin ja kein böser mensch, aber gegenüber von jemanden zu sitzen, der nur tolle Geschichten zu erzählen hat und dann mich fragt, und ich nur dasitze und heulen könnte ist einfach schwer.

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Avalona
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 13:06

Marie hat geschrieben:... dass meinen Freunde nur gutes passiert. ...der nur tolle Geschichten zu erzählen hat und dann mich fragt, und ich nur dasitze und heulen könnte ist einfach schwer.
Wie schon alleinallein andeutet, stellt sich die Frage, ob wirklich alles so schwarzweiß ist. Das Leben ist kein Wettbewerb, indem es darum geht, möglichst viele Strahlepunkite zu erlangen. Das Glück deiner Freunde steht für sich. Ebenso wie deine Traurigkeit. Beides hat seinen Platz und seine Berechtigung. Wenn du nun hergehst und beide miteinander vergleichst, dann entstehen Missgunst und Minderwertigkeit ... was wiederum deine Traurigkeit noch vergrößert. Und schwupps bist du mittendrin in einem sich selbst verstärkenden Teufelskreislauf.
Würde es DIR gut tun, daraus auszubrechen?

Herzlichst, Ava
--//__

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Marie
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 13:16

nein, ich bezweifle, dass es mir gut tun würde, da auszubrechen im grunde weiss ich ja, dass ich liebenswerte Leute kenne und damit keine Probleme hätte, wenn es mir selbst gut ginge. Das heisst, man muss sich davon frei machen, wie es anderen geht und sich nicht vergleichen... puh. keine leichte aufgabe oder ? vergleicht ihr euch nicht automatisch in solchen situationen mit anderen ?

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Avalona
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 13:27

Zur Verständnisklärung: Ich meinte ausbrechen aus dem Teufelskreis, nicht Freundeskreis.
Marie hat geschrieben: puh. keine leichte aufgabe oder ?
Nein, einfach nicht! Aber vielleicht lohnenswert im Endergebnis!
--//__

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kokobiene
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 13:30

Liebe Marie,

ich kann dich da sehr gut verstehen, mir geht es ähnlich wie dir.

Was ich aus meiner Theraphie mitnehmen konnte ist, dass ich mich in den Gesprächen wenn es mir zuviel wird (von schönen Erzählungen, usw.) mich ausklinke und zurückziehe.
Dies passiert bei uns oft und gern bei Familientreffen, da habe ich die Möglichkeit aufzustehen und ev. mit den Kindern (meine Nichten und Neffen) zu spielen.
Wenn es diese Option nicht gibt, dann schalte ich innerlich auf Durchzug. Klingt hart - aber so geht es mir besser und ich schütze mich davor.
Versuche es mal, ist mir auch nicht gleich von Anfang an gelungen.
Also abgrenzen, aber nicht in Form von nicht-mehr-Treffen - sondern die andere Abzweigung mal benutzen.

Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen.

Liebe Grüße

P.S.

Liebe alleinallein,
Ich versuche dich gerade zu verstehen aber es fällt mir schwer.
Weisst du vielleicht vermitteln ihre Freund/innen, dass sie auch nicht verstehen.
Und dass tut weh.
Meine Familie (Gewister) verstehen mich auch nie, aber weil sie es eben auch nicht kennen.

Sicher ist bei denen auch nicht immer, alles Eitle Wonne und Sonnenschein, aber eben anders.

Aber der Versuch es schon verstehen zu wollen, ist denke ich ein richtiger Anfang oder die Möglichkeit es ändern zu wollen oder sich abzugrenzen.

Ein Beispiel: meine Familie (Geschwister) fahren im Winter schifahren am Arlberg und im Sommer nach Mexiko (Majaland).
Sie können es sich leisten.
Ich kann es mir als Allein-Lebende nicht leisten, zumindest nicht jedes Jahr.
Vielleicht einmal zusammengespart in 3-5 Jahren.
Dann kommt das Thema "und wo verbringst du heuer deinen Urlaub?".
Meine Antwort "Alleine auf Balkonien".
Dann kommt von ihnen nix mehr.
Und wie fühlt man sich da?
Wenn sie vorschwärmen wie toll es im Schnee war und ich liebe das Schifahren und den Schnee auch sehr.
Sicher kann ich auch Tagesausflüge machen, aber dann muss ich wieder heimfahren und mir mein Frühstück selber machen. *gg*

Wenn sie zum schwärmen anfangen, dann gehe ich oder grenze mich ab und gehe auf Durchzug.


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Robbins
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Beiträge: 52

Beitrag Mi., 27.05.2009, 20:17

Hallo Marie,

ich kann Dich auch (aus meiner Perspektive) sehr gut verstehen, ich bin in einer ähnlichen Situation. Die Leute, mit denen ich beim Studium zu tun habe, die leben alle mit ihren Partnern zusammen, die haben eine funktionierende Beziehung, ihr Studium, einen Freundeskreis ... natürlich ist das sicher auch nicht alles so toll, wie es von außen betrachtet aussieht, da stimme ich Avalona zu. Ich weiß nicht wie es bei Dir ist, was mich an meiner Situation ärgert sind die klugen Ratschläge die von außen kommen. "Stell dich nicht so an" ... "reiß dich mal zusammen" ... "man muß auch alleine sein können" ... solche Sprüche kommen von Leuten, die nicht einen Tag alleine sein müssen, bzw. die so von ihren Partnern angenervt sind, dass sie gerne mal alleine sein würden. Mit anderen Worten "Wasser predigen und Wein trinken". Wenn ich mal was unternehmen möchte bzw. frage ob jemand mitkommt, dann muss das auch meist von mir ausgehen, ansonsten passiert gar nichts. Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Ab einem bestimmten Alter wird es scheinbar schwierig, wer sich bis dahin kein Nest gebaut hat, der kann sehen wo er bleibt. Anderes Beispiel Telefon ... am Freitag oder Samstag meldet sich kein Mensch, erst am Sonntag, wenn keine Gefahr mehr besteht, dass der Depp am Telefon etwas unternehmen möchte. Am Sonntag gehe ich dann aber nicht mehr ans Telefon, weil es mir dann reicht. Mach Dich autark und unabhängig, dann bist Du frei. Ich gebe jetzt hier kluge Ratschläge und kann es selbst nicht. Oder um es mit den Worten von Dr. Eckhart von Hirschhausen zu sagen "Liebe dich selbst, dann können die anderen dich gern haben".

Ich wünsche Dir, dass Du da zu einer Lösung für Dich kommst.

Liebe Grüße, Robbins
Jene, die ihre Sehnsucht zu zügeln wissen, können das nur, weil ihre Sehnsucht schwach genug ist, beherrscht zu werden.

William Blake

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Admin
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Beiträge: 2724

Beitrag Do., 28.05.2009, 05:31

Liebe Marie,

Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread oder einem anderen, schon existierenden Thread zum gleichen Thema stellen, damit im Forum möglichst hohe Übersichtlichkeit gewahrt bleibt (und andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können). Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.

Des weiteren möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass Beiträge in einem Forum keine Psychotherapie ersetzen können. Bitte achten Sie darauf, Ihre hier gestellten Fragen auch in Ihre Therapie einzubringen (zumal Sie ja bemerkenswerterweise auch schreiben, daß Ihnen diese "zu wenig bringt") - ggf. können Sie den Thread hier auch ausdrucken und dort besprechen.

Freundliche Grüße,
rlf (Admin)

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