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Fr., 10.04.2009, 08:51
liebe sensi!
habe lange nicht mehr geschaut im forum...derzeit mal wieder mehr. das ich eine geschichte mitfühle, weisst du, denke ich. dieser thread macht mich betroffen. ich sehe weniger das plus an der ganzen geschichte. klar, du entzeihst, du kämpfst. und das mit aller härte, jeden tag und das schon, seitdem ich dich lese. aber: bitte baby? wohin soll das noch so gehen? wo ist deine therapie? wo die klinik? wo deine absolute bereitschaft, all das hinter dir zu lassen- wenn die da wäre, dann wäre da auch massivste therapie. kliniken. abbruch auch mit dieser beziehung. dass sie gift ist, auch wenn du liebst und der mann dich...dass ist schmerzlich. aber gemeinsam geht ihr zugrunde. das tut ihr, seit jahr und tag. immer abwechselnd, einer auf entzug, oder beide. und dann entweder einer alleine oder beide mal wieder richtig schön drauf.
es ist nicht mangelnde liebe. nicht mangelnde bereitschaft oder mangelnde schwäche, dieser sucht die stirn zu bieten. aber ein wenig mit dem abstand, dich lange nicht gelesen zu haben fällt es mir schon auf: du suchst hunderttausend wege, den mann und ein wenig auch die sucht behalten zu können. auch in form diese threads. und all der anderen. ich glaube dir deine liebe. und bewundere deine stärke zu kämpfen. aber hallo: seit jahr und tag ballerst du in den verschiedensten phasen und polytox. nicht nur die harten sachen. auch die kiffe und die antidepressiva. auch dein freund ist so gesehen sucht für dich. irgendwas behältst du immer bei. und doktorst da im selbstversuch rum, wo hochprofessionelle hilfe, langfristig und flächendeckend von dritten erforderlich wäre.
ich weiss, wie schwer es ist. ich mache dir da keie illusionen. ich habe es mit ach und krach geschafft, die partydrogen und den kram zu lassen. das ist mir nicht so schwer gefallen. ich hing über meinen ex drin. die letzte zeit beziehung, die trennung und das jahr danach waren heftig. cih war aber nicht so vorgeschwächt wie du. im vergleich war das alles minimal. aber schon ich musste heftigst ranklotzen und habe gelitten. heute geht es mir gut. ich bin so annähernd bei null, gefühlsmässig. das ist schon toll, im vergleich zu den zweieinhalb jahren davor. und: ich habe es ja komplett ohne antidepressiva gemacht, allerdings mit coaching. daher weiss ich, wie viel kraft und wille und aber auch aufwand bei mir notwendig waren. ich lese deine texte. und ich lese inzwischen nicht mehr das positive raus. sondern eher, dass du da eine offene wunde grob fahrlässig jeden tag weiter und tiefer ausbluten lässt. ohne sie so zu verarzten, wie es die situation erfordern würde. das finde ich. ich denke aber, du weisst, das meine zeilen zwar hart sind, aber keinesfalls dich als person treffen. ich habe grossen respekt vor dir und deinem los und wie du damit umgehst. finde aber deinen lösungsweg inzwischen mehr als fahrlässig: sondern sogar vorsätzlich grenzwertig. und da kann man nur sagen: kein wunder, dass es schlimmer wird oder stagniert.
liebe grüsse!