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Mi., 17.02.2010, 09:32
Mh, ich habe das Gespräch von gestern nochmal sacken lassen.
Ich denke nun, dass mein Mann und ich einfach beide (unabhängig voneinander) eine etwas andere Sicht der Dinge in puncto Familie haben als seine Family. Er hat sich schon immer zurückgehalten, wenn es darum ging, den Kontakt zu suchen, hat dafür seine Gründe, die ich teilweise nachvollziehen kann und dort ja auch selbst erlebe. Mir fehlt dort eine gewisse Grundwärme, Vertrautheit, das Anerkennen der Gleichberechtigung zwischen einzelnen Familienmitgliedern - etwas, das ich immer gesucht und in meinem Mann gefunden habe. Die Familie unterstützt materiell, ja, und das ist sehr selbstlos und gut gemeint, aber irgendwie fehlt da einfach was Essentielles. Und diesen Faktor können wir uns geben, geben uns unsere Freunde, weswegen sie auch einen so hohen Stellenwert bei uns haben, was die Familie zum Beispiel gar nicht versteht. Sie meinen es nicht nicht böse, wir auch nicht, nur hat man einfach unterschiedliche "Lebenswerte". Ich denke, ich sollte die Haltung meines Mannes respektieren, ihn unterstützen und mich selbst nicht mehr so da rein hängen, wenn ich doch selbst viel missverstehe bzw. anders sehe als sie. Die Angelegenheit ist tricky und sensibel und letzten Endes ist es seine Familie und er muss festlegen, auf welchem Weg er mit ihr umgehen will. Ich denke auch, die materielle Seite sollte aufgelöst werden, wir sollten da komplett unabhängig sein und das, was wir bekommen haben, asap entsprechend zurückgeben. Ich hoffe, das ist die richtige Entscheidung von meiner Seite und wir können zusammen einen guten Weg dahingehend einschlagen. Ob die Familie diesen akzeptiert, ist aber wiederum eine andere Sache, denke ich.
Aber, um auf Deine Frage zurückzukommen, linaa, einfordern können wir wohl gar nichts, wenn ich mir meine Geschichte hier so anschaue. Wenn die Meinungen, die Bedürfnisse so verschieden sind, man sich aber irgendwo nahesteht, kann man doch eigentlich nur stets versuchen, sich in seiner Haltung selbst zwar treu zu bleiben - und gleichzeitig abwarten, was sonst passiert. Das erfordert Standfestigkeit und das ist nicht leicht - was hatte ich gestern im Gespräch für Herzklopfen, Probleme, ordentlich nachzudenken, zu formulieren, "meinen Mann" zu stehen! Ich kann mit solchen Auseinandersetzungen schlecht umgehen, mein Blick verschwimmt dann auch. Dennoch Ich drücke jetzt den "Reset"-Knopf, besinne mich auf meine Wünsche und Bedürfnisse, meine Werte, meine generelle Einstellung gegenüber anderen Menschen und versuche, mir treu zu bleiben. Da baue ich meine Grenzen hin - und wenn die geballte Ladung kommt, weil ich nicht verstanden werde, vielleicht selbst nicht verstehe, halte ich mich künftig lieber bedeckt, mache "mein Ding", konzentriere mich auf die Menschen, die mir am meisten bedeuten und grenze mich damit ab. Was für einen Sinn hat diese ewige Reibung? Auch wenn man sie mit der Familie hat?
Das ist die Theorie, der Vorsatz - ich hoffe, es klappt damit im richtigen Leben und ist nur gesunder Egoismus, aber kein purer. Vielleicht ist das ein brauchbarer Weg, Grenzen festzusetzen? Ich werde berichten und bin gespannt, was Ihr davon haltet .