Nachwirkung von Jahrelangem kiffen

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Sauterelle
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Beitrag So., 10.05.2009, 16:38

hallo s.wortschatz,

danke für deine antwort erst einmal


das problem daran ist, dass das thema entweder noch zu unerforscht ist, oder vor allem auch noch zu sehr unveröffentlicht. ich habe viel im internet wie du, darüber recherchiert. genaue angaben werden fast nie dazu gemacht. ich habe nur einen schlüssigen artikel gefunden, der konkret auf langzeitschäden aufmerksam macht. andererseits stellt sich dann wiederum die frage, inwiefern stimmen denn jetzt die fakten? es gibt ein ganzes buch darüber, das wollte ich schon lange gelesen haben. wenn du magst suche ich dir mal den titel und den autor raus?

ich habe jetzt unterschiedliche versionen zum beispiel bezüglich des schadens am gehirn gehört. die einen sagen, die gehirnzellen werden nur vorübergehend besetzt. das würde bedeuten, dass das gehirn irgendwann wieder wirklich voll funktionsfähig ist. auf der anderen seite habe ich gehört, dass das gehirn dadurch mehr oder weniger zerstört wird. und was zerstört wird, existiert also auch nicht mehr.

motivationslosigkeit, antriebslosigkeit, gleichgültigkeit, das sind dinge von denen jeder berichten kann, die also folglich auch stimmen. aber stimmt es zum beispiel auch, dass man dadurch tatsächlich unfruchtbar werden kann? ist das nur vorübergehend oder eben nicht?

was mir am meisten angst gemacht hat, dass mir ein psychologieabsolvent erklärt hat, dass in jedem menschen zum beispiel gewisse persönlichkeitsstrukturen existieren, die aber nicht ausbrechen. durch thc-konsum allerdings können gewisse "persönlichkeitsstörungveranlagungen" hervorgerufen werden bzw verstärkt. das hab ich auch in diesem besagten artikel gelesen.

ich finde es seltsam, dass es darüber so wenig aufklärung gibt.

ich wünsche dir aber wirklcih alles gute, dass du dein leben wieder geordnet angehen kannst und sozusagen wieder voll "funktionstüchtig" wirst! C:

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S.Wortschatz
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Beitrag Di., 12.05.2009, 19:24

Hallo Sauterelle,
ja, irritiert frage ich mich, was genau eine Cannabis-Psychose ist, ob ich psychotisch bin,
dadurch, was ich empfinde, dadurch, dass ich backflashs empfinde.

Realitätsverlust und Stimmenhören sollen Symptome einer Psychose sein,
solche Symptome treffen auf mich nicht zu, das beruhigt mich in dieser Sorge.

Ich denke, ich bin einfach noch weiterhin süchtig.

Ich denke, ich bin einfach noch weiterhin nach schädlichen Substanzen süchtig.

Ich denke, ich muss mit dem Zigaretten rauchen aufhören.

Ich nehme an, ich als Ex-Kiffer, u.a. mit meinen Konzentrations- und Motivations-Beschwerden,
um mich psychisch weiter zu stabilisieren und mich zu erholen, dafür
muss ich nun wohl auch von der Nikotinsucht lassen.

Die Nikotinabhängigkeit ist eine Sucht mit einem der Cannabissucht ähnlichen Prinzip,
jedenfalls für mich, ich spreche nicht für andere Raucher,
ich rauche nämlich die Zigaretten um mich zu betäuben und zu berauschen.

In meinem Alltag tue ich kaum etwas anderes, als mein Leben ganz
nach einer Substanz auszurichten,
denn das tue ich tatsächlich - Zigaretten bestimmen mein Leben.

Durch das Qualmen, das Rauchen...
...ich fühle mich dadurch weiterhin gegeiselt, geknechtet, geknebelt, behindert.


Die Substanz, von der ich meinen Kopf befreien will und befreien muss,
das ist nun noch das Nikotin, das ist die giftige Zigarette.

Nikotin ist ja ein Nervengift und ich rauche es ja schon seit 20 Jahren,
damit tue ich mir einfach nichts gutes.

MfG,
S.Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:

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foobar
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Beitrag Sa., 16.05.2009, 14:38

@S.Wortschatz

Ich bin ja nun selbst seit ca. einem Monat Grasfrei und habe vorher 30 Jahre lang gekifft (mal mehr, mal weniger, ein paar mal pausiert, während der Therapie sehr wenig bis garnicht, und dann die letzten Monate wieder extrem viel). Ob Du jetzt eine Psychose hast oder nicht kann Dir natürlich niemand ausser einem Psychiater/Psychologen sagen. Was Du jetzt hast spielt doch auch im Moment keine so große Rolle. Kiffen kann bekanntermassen eine Menge psychischer Probleme auslösen.(bei mir waren es z.B. Depris und PAs und wohl so etwas wie ein Burnout) und Dein Schreibstil und die Formatierungen bei Deinen früheren Postings kommen mir persönlich auf jeden Fall "etwas seltsam" vor. Geh doch einfach mal zum Arzt/Psychiater und lass das checken. Dabei kannst Du doch nur gewinnen! Entweder Du hast nichts und bist die Angst/Sorgen los oder Du hast was und dann ist es am besten so schnell wie irgend möglich mit der Behandlung zu beginnen. Mir selbst geht es auf jeden Fall nach diesem grasfreien Monat schon wesentlich besser. Klar, so ganz in Ordnung ist es noch nicht aber ich bemerke bei mir auf jeden Fall schon spürbare Fortschritte was die Entzugserscheinungen angeht und das solltest Du, nach kurzer Zeit, auch verspüren. Wie lange bist Du denn jetzt schon Drogenfrei?

Das mit den Zigaretten, also das Du aufhören solltest, ist mit Sicherheit eine prinzipiell gute Idee. Nur jetzt?? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass der Entzugsprozess beim Nikotin wesentlich schwerer ist als der beim Kiff (bin selbst übrigens wieder Nikotin-rückfällig und rauche viel zu viel). Klar, wir reden hier nicht von Opiaten, Benzos oder ähnlichem Dreck aber wenn Du Dich im Moment psychisch nicht auf der Höhe fühlst, dann solltest Du Dir vielleicht nicht noch diesen zusätzlichen Stressor antun. Das ist mit Sicherheit etwas was Du nicht gebrauchen kannst solange Du psychisch instabil bist.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall alles Gute und genügend Kraft für Deinen Weg.

Lg foobar
Das Leben ist ein Sack voll Spaß und ich darf ihn aufmachen!


S.Wortschatz
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Beitrag Di., 19.05.2009, 18:52

@foobar, danke fürs feedback.
Geh doch einfach mal zum Arzt/Psychiater und lass das checken.
An folgende Untersuchungen habe ich schon gedacht:
An eine Elektro-Enzephalographie (EEG),
an die Computer-Tomographie (CT) oder
an die Kernspin-Tomographie (Magnet-Resonanz-Tomographie, MRT).
Eine Sorge ist die Sorge dass das Gehirn unter den Konsum gelitten und Schaden genommen hat.
Eine andere Sorge ist die Sorge, es könnte ein Tumor Grund für das Unwohlsein im Kopf sein.
Das mit den Zigaretten, also das Du aufhören solltest, ist mit Sicherheit eine prinzipiell gute Idee. Nur jetzt??
Gerade jetzt würde der Verzicht auf Zigaretten für mich Sinn machen,
um herauszufinden, ob das häufige High und die täglichen Schwindelgefühle
mit der Nikotinwirkung und der Nikotinsucht in Zusammenhängen stehen.
Ich bin ja nun selbst seit ca. einem Monat Grasfrei und habe vorher 30 Jahre lang gekifft
Empfindest Du dich selbst intellektuell, emotional und/oder charakterlich
beeinflusst/verändert, im Negativen, vom jahrelangen GeKiffe, oder gar nicht ?
Wie lange bist Du denn jetzt schon Drogenfrei?
Für richtig drogenfrei halte ich mich erst, wenn ich keine Zigaretten mehr rauchen sollte.
Mit einer ähnlichen Einstellung, mit der ich zum Joint gegriffen habe greife ich auch zur Zigarette:
"Gib mir Rausch."
Und der Zigarettenkonsum wirkt auf mein Bewusstsein ein, wenn auch lang nicht so stark wie der Cannabiskonsum es tat.
Gekifft habe ich seit 150 Tagen nicht mehr. Ein grösseres Verlangen habe ich eigentlich nicht, zum Konsum zurück zu kehren.
Kiffen kostet, Kiffen macht Paranoia, Kiffen macht mich faul, Kiffen macht mich dümmer, Kiffen trennt mich von Beziehungen.
Vielen Dank für deine guten Wünsche - ich wünsche dir ebenfalls alles Gute.
Gutes, Willens-Kraft und Disziplin werde ich auf meinen Weg sicherlich brauchen.
MfG,
S.Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:

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Immernochnicht
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 23:44

Hi Bas,
Dein Problem kenn ich, hab ich auch. Bis auf Augentropfen(biciron,xyin,berberil) hilft da wirklich nicht viel. Du kannst es mit masken oder ähnlichem versuchen, frag mal deine Schwester oder Kosmetiker. Am Tag mal eine kühlmaske für zehn min auf die Augen legen.
Ich kiff nun mehr als 14 jahre. Habe früh angefangen, aber auch immer wieder lange Pause von acht bis zwölf dazwischen. Egal wie lang diese Pausen waren, die Leute dachten trotzdem ich wäre breit.
Hab das nie wirklich hin bekommen. Kiffe jetzt immer noch. Aber ich muss sagen, das ist nicht mehr so einfach mit dem Aufhören. Will endlich langfristig davon los kommen. Langsam denke ich auch über professionelle hilfe nach. Weiss aber nicht so recht ob die mir helfen können. Hab schon alles durch gemacht, was mit kiffen und problemen zutun
hat. Hab mich noch nie einem Forum anvertraut. Vielleich hilft das einem weiter??

Gruß J


S.Wortschatz
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Beiträge: 1182

Beitrag Mo., 22.06.2009, 15:34

Hallo J,
im Forumsarchiv befindet sich ein Fundus vieler Beiträge älteren Datums bis ins Jahr 2007 und davor.
Zur Auseinandersetzung mit bestimmten Themen wie der Sucht fand ich einst auch zu psychotherapiepraxis.at. .

Ich habe hier einen link speziell zum Forumsarchiv "Substanzbezogene Abhängigkeiten",
das Forumsarchiv von 2002 bis 2007,
für die, die interessiert sind auch in ältere Beiträge zu schauen:
http://www.psychotherapiepraxis.at/arch ... um.php?f=5

Alles Gute,
S.Wortschatz
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lower intension
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Beitrag Sa., 25.07.2009, 15:31

Hallo S.Wortschatz,

ich hoffe ich bin nicht zu spät gekommen, um in diesem Thread noch etwas mitzureden bzw. evtl ein paar Antworten zu bekommen.
Also die Symptomatiken bei Dir kommen mir sehr bekannt vor. Ich habe (soweit ich mich erinnern kann) zwei/ drei Jahre intensiv geraucht, dann ein traumatische Beziehungserlebnis gehabt und im Zuge dessen schlagartig aufgehört zu kiffen. Das ging dann ein gutes Jahr sehr gut. Seitdem habe ich ur noch gelegentlich gekifft und habe eigentlich auch nie wieder den Drang danach verspürt.
War dann wohl eher so ein Gruppendind, dass man mal mit gezogen hat o.Ä. Das war dann mal mehr oder weniger der Fall. Gehäuft hatte es sich dann wieder für eine Weile als ich mit meiner letzten Freundin zusammen war, aber auch da habe ich gemerkt, dass es mir nicht gut tut und habe dann die Finger davon gelassen.
So viel erstmal zu den Hard Facts. Das ganze speilt sich über einen Zeitraum von ca 10 Jahren ab.
Jedenfalls habe ich nun eine recht schwierige Phase in der ich das alles erstmal für mich feststellen und formulieren musste und es nun natürlich sehr hinterfrage. Auffällig für mich selbst sind meine Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren (Lesen z.B.), der Prozess der Informationsverarbeitung und des Gedächtnisses (komplexere Inhalte aufnehmen und auch ins vorhanden Wissen eingliedern können und selbst wieder abrufen zu können). Das führt mich halt zu der Annahme, dass ich ein sehr verlangsamtes Lernverhalten habe.
Mein Empfinden ist auch eher davon geprägt, dass ich ich für einen interessierten Menschen halte und aber immer so eine Art Informationshürde vor mir habe...als man will, kann aber nicht...

Momentan überlege ich, mir erstmal psychologische Hilfe zu holen (Ich denke die Flucht in das tägliche Kiffen hat auch viel mit der Vergangenheit zu tun-->Umzug, neuer Freundeskreis etc.)und natürlich diese Defizite im kognitiven Bereich zu beheben so weit das möglich ist.

Mich würde interessieren, wie die Entwicklung bei Dir so aussieht??? Machst du Fortschritte? Kannst du etwas bestimmtes empfehlen, um sein Hirn wieder auf Trab zu bringen. Kognitives Training oder Verhaltenstherapie oder Ähnliches??? Hast du weitergehende Infos, die es lohnt zu studieren diesbezüglich?

Schön endlich mal auf Leute zu treffen, die das ebenfalls ersnt nehmen und sich nicht mit den "typischen" Kiffer-Randerscheinungen aussöhnen und sie so lapidar als gegeben abstellen! Leider ist das oft der Fall in andern Foren...


S.Wortschatz
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Beitrag So., 26.07.2009, 19:58

Hallo lower intension,
ich bin erfreut, heute deinen Beitrag zu lesen und dabei "persönlich" von Dir
angesprochen zu werden, das tut gut.

Sowas in dieser Richtung Austausch habe ich mir unlängst gewünscht, auch wenn
mein Beitrag zu diesem Themenkomplex nicht so ausfällt, wie ich denke,
wie es eigentlich sein könnte.
lower intension, du schriebst unter anderem :
(...)Mich würde interessieren, wie die Entwicklung bei Dir so aussieht???
Machst du Fortschritte? Kannst du etwas bestimmtes empfehlen, um sein Hirn wieder auf Trab zu bringen. Kognitive.s Training oder Verhaltenstherapie oder
Ähnliches??? Hast du weitergehende Infos, die es lohnt zu studieren diesbezüglich? (...)
Zur Möglichkeit einer Therapie fällt mir ein, selbst vor vielen Jahren eine
Gesprächstherapie und später eine langjährige Psychonanalyse gemacht zu haben,
weil ich mich so kaputt unglücklich gefühlt habe und Therapie
war ein gutes Ventil Dampf überhaupt zu erkennen und abzulassen.
Die wichtigsten Themen waren in der Therapie bei mir Schuldgefühle,
unüberwindbare Komplexe Frauen gegenüber und ein schlechtes Selbstbild.

Leider sehe ich mich gerade aktuell nicht als guter Ansprechpartner für erfolgreiche Abstinenz, denn nach einen zwar knappen
- aber für mich selbst erstaunlichen - halben Jahr ohne Konsum bin ich wieder konsumierend.

Wie also sollte ich mit Fug und Recht aus meinen eigenen Erfahrungen heraus
ernsthafte Empfehlungen geben, also "Wasser predigen und selber Wein saufen..." ?!!!

Bei mir war das Kiffen höchstens zu Beginn ein Gruppending,
ansonsten war und bin ich - nicht nur was das betrifft - ein Einzelgänger und Eigenbrödler.

Die letzen Wochen bin ich oft zu Hause geblieben, habe einen Stick nach den anderen geraucht,
immens viel Ferngesehen von Nachmittags bis tief in die Nacht.
Die 15 Kg an Gewicht , die, die ich in der Abstinenz-Phase so wunderbar abgenommen habe,
habe ich mir wieder als Bauchwampe angefressen.

Ich kann mir nichts anregenderes im Sinne. einer gesunden Ausrichtung vorstellen,
als einen Freundeskreis zu pflegen, ich tue es nicht,
das konzentrierte Lesen und Schreiben wieder in den Alltag zu integrieren und somit immer
mehr einzuüben, ich tue es nicht, einen geordneten Tagesablauf nachzugehen und Sport zu machen, ich tue es nicht,
mich zu engagieren, aktiv zu sein, ggf. in einer Gruppierung, meiner
politischen Einstellung nahe - es ist nur so, ich tue es nicht.

Eine ausgewogen.e Ernährung hilft auch dem Grips wieder auf die Sprünge, blos, ich tue es nicht.
Erholsame.r Schlaf ist wie wir ja alle wissen auch gut für den Kopf und
ich schwöre auf die Rückbesinnung auf die Träume im Schlaf, wenn man
sich denn ihrer erinnert, ich tue es gerade nicht.

Du siehst, meine Ideen dazu sind nicht neu - und von allen was im letzten Absatz stand,
von all dem was ich da (be-)schreibe, befolge ich derzeit nichts.

Ich hoffe sehr, ich demoralisere Dich gerade kein bisschen, vom guten Weg abzukommen,
mein Einfluss wird wohl kaum zu einer ungewollten Verführung und Verleitung weit reichen.

Just heute habe ich überlegt, dass, wenn ich die Finger von Marijuana lasse,
ich wieder mehr klarere Gedanken und Geschick in mein Leben einziehen lasse,
aber die Ausrichtung ist gerade eine andere.

Mein einziger Freund ist schon so genervt, dass er mir eine Postkarte hat zukommen lassen,
in der er knapp ankündigt, er sei nicht gewillt sich
mit mir auf der Strasse aufzuhalten, wie ich dort das billigste Bier zu trinken
und mich dicht-geraucht zu ertragen.

Oft denke ich, bzw. latent denke ich daran, ich würde gerne dies und jenes verbessern, aber ich setze es nicht um.

Dabei soll man ja wohl bekanntlich... ich lasse mich gerne korrigieren, aber...
nicht nur von etwas reden, sondern auch selbst danach handeln.

Alles Gute,
S.Wortschatz
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lower intension
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Beitrag So., 26.07.2009, 21:55

Hey Wortschatz,

also das klingt auf jden Fall nicht sehr gut, was du so berichtest. Ich hoffe du findest einen Weg heraus aus der Misere. Deine Therapieversuche scheinen ja auch ncith von Erfolg gekrönt gewesen zu sein...

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lower intension
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Beitrag So., 26.07.2009, 22:10

Was mich halt immer sehr verwundert, ist diese psychische Drang danch zu kiffen. Das hatte ich glaube nie wirklich. Also dass ich mir nun auf Krampf täglich Dope besoregn musste um glücklich zu sein oder ruhiger zu werden...Es gab es sicher auch Zeiten, in denen das hier und da der Fall war, aber generell kann ich da bei mir keine Tendenz erkennen. Zuindest nicht in einer langjährigen Regelmässigkeit. Und ich ahbe auch viel Freunde bei denen das Kiffen zum täglich Brot gehört.
Trotzdem ist diese Vermutung, sich auf Dauer ein paar Synapsen zerschossen zu haben schon beängstigend. Gerade im Hinblick auf spätere Verantwortung familiär gesehen und auch einfach so rein zwischenmenschlich. Ich habe z.B. dauernd das Gefühl jeden Tag von vorn anzufangen mit manchen Menschen. Also wenn sie dir beispeulsweise etwas aus ihrem Leben erzählt haben, gerade ne schwere Zeit durchmachen und du gar nicht richtig an ihrer Seite sein kannst, weil du ständig vergisst was sie dir genau erzählt haben und die Zusammenhänge deswegen nicht verstehst. Auch der emotionale Zugang ist lückenhaft meiner Meinung nach. Ich fühl mich oft zeimlich abgestumpft und unreif...

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lower intension
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Beitrag So., 26.07.2009, 22:13

Hast du eigentlich mit der Therapie völlig abgeschlossen? Der Therapeut entlässt ja einen immer mit ner Diagnose, wie stabil dein Zustand ist etc...Klingt so als ob Du keinen Sinn mehr darin siehst so etwas zu wiederholen...

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foobar
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Beitrag Di., 28.07.2009, 09:14

lower intension hat geschrieben: Was mich halt immer sehr verwundert, ist diese psychische Drang danch zu kiffen.
Das hatte ich glaube nie wirklich.
Der psychische Drang zu kiffen äussert sich IMHO nicht in erster Linie in dem Drang sich jeden Tag etwas zu besorgen (o.a im Haus zu haben). Klar, es ist nach einer gewissen Zeit regelmäßigen Konsums nicht einfach das Konsummuster zu durchbrechen aber mit etwas festem Willen und Durchhaltevermögen ist das zu schaffen. Das eigentliche Problem ist das clean bleiben. Nicht diese Wahnidee zu entwickeln, dass man nach ein paar Monaten Abstinenz die Droge unter Kontrolle hätte. Ich persönlich habe schon ein paar Mal aufgehört und bin immer wieder rückfällig geworden. Irgendwann ist der Drang wieder da und man besorgt sich einen ersten 20er. Der Anfang vom nächsten Ende. Immerhin werden bei mir die Rückfälle schon "kleiner". Bei meinem letzten habe ich es wenigstens schon einmal (und auch zum ersten Mal) bei einem einzigen 20er belassen können. Ich hoffe, dass ich nun mal langsam endgültig den Absprung von diesem Dreck schaffe ...
lower intension hat geschrieben: Trotzdem ist diese Vermutung, sich auf Dauer ein paar Synapsen zerschossen zu haben schon beängstigend.
Das man sich auf Dauer ein paar Synapsen zerschiesst habe ich noch nirgends gelesen. Man kann durch fortgesetzten Konsum psychisch erkranken aber das ist ja prinzipiell behandelbar. Das einzige von dem ich gelesen habe ist, dass die Spermien einem das Kiffen übel nehmen sollen. Ob das wirklich stimmt und ob das von Dauer ist weiss ich allerdings nicht.



Lg foobar
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estelle
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Beitrag Di., 28.07.2009, 13:11

Hallo,ich hab gerade nur den letzten Absatz gelesen und möchte nur kurz etwas dazu sagen:

......."der psychische Drang danach zu kiffen",genannt Suchtdruck,

ich nehme mal an ihr habt schon mal eine körperliche Entgiftung und danach eine seelische
Entwöhnungskur mitgemacht.

Wenn dann nochmal Suchtdruck auftritt und ein Rückfall droht,sollte man eigentlich immer
einen Notfallplan bei sich haben.So habe ich es mal während eines Praktikums auf einer
Suchtstation gelernt.
Das ist ein Plan wo Sachen draufstehen,die euch helfen könnten über diesen Suchtdruck
drüber wegzukommen(ein Patient sagte mal Chillischockolade essen,was auch immer das ist),
oder verschiedene Telefonnummern aufschreiben,wo man anrufen kann und dann mit jemanden
reden,das machen die meisten Suchtpatienten.Sicher gibt es ja auch Selbsthilfegruppen.Die
Alkoholiker von der Station mußten sich immer regelmäßig mit ihren Gruppen treffen um sich
gegenseitig zu bestärken um einen Rückfall zu verhindern.Nur mal so meine Gedanken.

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lower intension
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Beitrag Di., 28.07.2009, 17:23

Also ich habe noch nie eine Entgiftung mitgemacht oder eine Entwöhnungskur. Klar habe ich icht ohne Grund so intensiv konsumiert, aber ich weis, dass es auch nicht problematisch war ohne Kiffe auszukommen. Und rückfällig in dem Sinne bin ich auch nie wieder geworden. Wenn man einen Rückfall damit beschreiben will, dass man gelegentlich mal an ner Tüte zieht, hat der Begriff natürlich seine Berechtigung. Aber ich für mich sehe es eher so, dass ich mir über die Auswirkungen nie im klaren war und Gruppendynamik einfach ne große Rolle dabei gespielt hat. Wie bei vielen Dingen in meinem Leben... Gedankenlosigkeit und Verantwortungslosigkeit sich selbst gegenüber würde ich das eher nennen. Ein sehr passiver Umgang mit Konsum evtl.
Ist aber auch gerade schwer für mich zu differenzeiren, in welchen Momenten es mich eher zum kiffen getrieben hat. Ob ich da positiv oder negativ gestimmt war...es gab beides. Aber wenn es mir so richtig scheisse ging, war die Abstinenz eigentlich immer greifbarer als das wegschiessen mit Cannabis. So würde ich das für mich beurteilen.
Ich habe auch kein Problem davon die Finger zu lassen. Da mach ich mir gar keine Gedanken. Mir ging es in erster Linie eher um kognitive Spätfolgen, da es mir einfach wichtig ist, Inormationen aufzunehmen und diese zu verarbeiten und vor allem aus freien Stücken wieder abrufen zu können.
Ich stelle bei mir selbst einfach eine Art Lernschwierigkeit fest und das Gedächtnis hat die Anmutung eines Küchensiebes. Mir fehlt die Ordnung im Kopf...
Meine Konsum-Hochzeiten sind schon ca. 8-9 Jahre her. habe auch nie wirklich über Spätfolgen nachgedacht. Aber gerade stellt sich bei mir ein sehr starker Lebenswandel ein und in diesem Zuge werden ir auch iene Defizite klar. Deswegen siche ich eigentlich auch jemandem, dem es ähnlich geht und der sagen kann mit was er sein Hirnapparat wieder in Fahrt gebracht hat. Is tischer auch nicht so einfach, dsoclhe Probleme nur aufs Kiffen zurückzuführen. Da sind sicher viel Wechselwirkungen wie familiäre Prägung, Umfeld und Selbstanspruch im Spiel. Trotzdem wäre ein Austausch über solche offensichtlichen Defizite und deren Behebung sehr interessant für mcih!

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estelle
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Beitrag Di., 28.07.2009, 18:11

Ich weiß auch nicht ob man fürs kiffen eine stationäre Entgiftung braucht und Entwöhnungskur,
vielleicht trifft dieses auch nur für härtere Drogen zu. Eigene Erfahrungen habe ich dazu nicht.

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