Wie reagieren auf Suizidabsichten eines anderen?

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iontop
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Beitrag Sa., 28.02.2009, 23:08

hallo kalt,

ohhh mann..... das mit unseren müttern.... du sprichst mir mit deinen erfahrungen aus der seele.
aber dazu später mehr.
ja, als kind darf man so etwas erwarten. es ist die aufgabe der eltern. aber als erwachsene muß man eigentlich darüber hinweg sein. man ist für sich selbst verantwortlich. und wenn man probleme hat muß man, die nicht unbedingt ganz alleine lösen, aber man muß fähig sein, um hilfe zu bitten.
ja, das stimmt. und genau das lerne ich jetzt in der therapie. andere können es, weil es ja natürlich ist, ich muss es jetzt nachholen und neu lernen.
schuld. den begriff sollte man ausklammern. klar, sind auch deine eltern irgendwie schuld. aber auch sie folgen eben irgendwelchen mustern.
ja, das wort schuld ist zu groß und ja, ich weiss, dass sie auch nicht einfach nur so, so sind, wie sie sind. das kommt auch bei ihnen woher, ich weiss das auch. niemand wollte mir mit absicht etwas böses, schon gar nicht meine eltern.... das weiss ich. trotzdem "hasse" ich sie manchmal für all das, ich kann das nicht immer wegblenden. und dann liebe ich sie wieder und finde, ich bin doch nur ein "dummes kind" und übertreib maßlos..... schwierig.
HEY! eltern merken so etwas. wenn sie es nicht merken, dann nicht aus gemeinheit, sondern, weil sie überfordert, selbst labil, unsicher sind. doch es ist ihre aufgabe, zu "merken" wie es ihrem kind geht...
ja, es wäre ihre aufgabe gewesen.
ich wurde behandelt wie eine kleine erachsene und im grunde wie die beste feundin meiner mutter.
genauso war es bei mir. ich war ihre beste freundin, ihre einzige... das war wohl das problem. sie hatte nie freundinnen. sie redete mit mir mit 13 oder 14 über ihre beziehung, ihre trennung, ihre probleme. sie heulte vor mir, sie besoff sich vor mir und schrie mich dann an etc. etc.
wie gesagt, meine mutter.... ein eigenes kapitel.
daher bin ich aber auch ohne viele schamgrenzen aufgewachsen und kann quasi über alles reden...jetzt habe ich mir mit SVV ein tabu-thema "gesucht" (muß man ja beinahe schon ausdrücken ), dass ich nicht so offen und frei artikulieren kann...
ja, das stimmt wohl. ich kann das gut nachvollziehen... das, was du erlebst hast ist das andere extrem und es ist genauso schlimm... ich weiss, wie man sich fühlt, wenn einem das "kindsein" genommen wurde. ich weiss es... leider!
"ich kann doch nicht wirklich so frei über so was reden??? da muß doch eine schamrenze sein? das ist doch verrückt!"
darin finde ich mich wieder... das problem, nicht "normal" und angemessen, eben so wie alle anderen, zu sein. wie du schon sagst, "verrückt". genauso wie ich nicht normal bin, weil ich eben gar nix sagen kann. wo bei dir fast keine schamgrenze ist, ist bei mir eine 10m dicke betonmauer als schamgrenze.
..."analysieren" stand immer auf dem "mütterlichen stundenplan"...sich reif verhalten...ich würde immer als "besonders, begabt, reif" hingestellt, und fühlte mich alles andere als das, und völlig überfordert...
auch da war es bei mir ähnlich.... ich war schon mit 14 in den augen meiner mutter reif und erwachsen, intelligent und eben viel vernünftiger und vor allem selbstbewusster als sie.... mit 14(!)
das gegenteil ist der fall.... selbstbewusst bin ich vielleicht nach außen, innerlich aber zerbreche ich an all dem und bin alles andere als selbstbewusst... und dir geht es genauso... auch du zerbrichst daran, an den erwartungen und ansprüchen an dich und auch du könntest 1000 tränen vergießen über deine nie gelebte kindheit.

hast du eigentlich jemals mit deiner mutter über all das geredet?... ich kann es mir für micht nicht vorstellen.

liebe grüße.
iontop
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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heissundkalt
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Beitrag So., 01.03.2009, 23:46

iontop hat geschrieben:trotzdem "hasse" ich sie manchmal für all das, ich kann das nicht immer wegblenden. und dann liebe ich sie wieder und finde, ich bin doch nur ein "dummes kind" und übertreib maßlos..... schwierig. !.
...das kenne ich!!! furchtbar...
und gerade heute habe ich das wieder gemerkt, wie sehr es schwankt...und zwar alles! nicht nur, dass ich sie z.t. hasse, und dann wieder beim anhimmeln bin...ich schwanke auch immer, was "schuldzuweisung" betrifft...mal denke ich, dass ich selbst diese spannung zw. uns provoziere, mal denke ich, dass ich einfach "angemessen" auf IHRE laune reagiere...
heute hat sie geburtstag. (naja "heute is tja bald vorbei). schon krass in einem hospiz einen geburtstag zu feiern...
iontop hat geschrieben:genauso war es bei mir. ich war ihre beste freundin, ihre einzige... das war wohl das problem. sie hatte nie freundinnen. sie redete mit mir mit 13 oder 14 über ihre beziehung, ihre trennung, ihre probleme. sie heulte vor mir, sie besoff sich vor mir und schrie mich dann an etc. etc.
...der einzige unterschied ist: ich habe meine mutter so viel ich weiß ein einziges mal weinen sehen (und das aus einem guten grund: tod durch autounfall ihres lebensgefährten). doch auch wir diskutiereten über trennungen ect...komischweweise wollte sie anscheinend mit mir reden, und irgendwie dann vielleicht auch ratschöäge oder einfach einen austausch, aber trotzdem schien sie immer so unglaublich stark...und da komme ich noch nicht ganz dahinter...vielleicht konnte sie sich nur vor MIR ihre schwäche eingestehen, indem sie mit mir diskutiert hat...ich weiß es nicht. viellicht habe ich als kind eben gespührt, was hinter ihrer starken fassade liegt...
dass sie dich so bahandelt hat....anschreien usw...das ist tatsächlich nicht zu entschuldigen. du kannst es nur verstehen lernen...
iontop hat geschrieben:ja, das stimmt wohl. ich kann das gut nachvollziehen...
...hätte gar nicht gedacht, dass das nachvollziehbar ist...ich finde SVV ist generell etwas, dass schon an das grenzt, was man landläufig als "verrückt-sein" bezeichnet...
iontop hat geschrieben:das gegenteil ist der fall.... selbstbewusst bin ich vielleicht nach außen, innerlich aber zerbreche ich an all dem und bin alles andere als selbstbewusst... und dir geht es genauso... auch du zerbrichst daran, an den erwartungen und ansprüchen an dich und auch du könntest 1000 tränen vergießen über deine nie gelebte kindheit.
...ja momentan werde auch ich anscheinende ganz anders gesehen...meiner neuen mitbewohnerin habe ich erzählt, dass meine mutter im hospiz ist usw...und sie meinte, ich würde stark und stabil wirken!!!??? und ich wußte gar nicht was ich sagen sollte. die sache ist: ich fühle z.z. oft nichts!!! wirklich nichts. dann breche ich mal zusammen, dann bin ich aggressiv. aber schlimmer finde ich dieses vakkuum...
iontop hat geschrieben:hast du eigentlich jemals mit deiner mutter über all das geredet?... ich kann es mir für micht nicht vorstellen. .
...leider, leider reden wir sehr viel, und einiges habe ich auch schon angesprochen. aber meine mutter hält offenheit für das wichtigste. sie versteht nicht, dass es aber auch um kind-sein geht...es hat nichts mit offenheit zu tun, wenn man ein kind mit den eigenen problemen belastet...das war bei dir noch heftiger. aber selbst dieses diskutieren bei mir, und diese nach außen hin so starke fassade...das war eben auch ein riedeiger widerspruch. ich glaube langsam DAS war wirklich das schlimmste...nicht zu wissen, was nun eigentlich "phase"ist...
Liebe Grüße
-kalt-
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iontop
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Beitrag Di., 03.03.2009, 20:22

hallo kalt,

bei mir kommt so einiges hoch im moment.... nachdem wir hier so viel geschrieben haben, erkenne ich langsam, dass ich wirklich problematische dinge erlebt habe und fange langsam an zu akzeptieren, dass ich wirklich hilfe brauch... mir geht es nicht gut im moment. meine eingeschlossenen gefühle sind von einer intensität, wie ich es nicht erwartet hätte. das ist mir vor ein paar tagen beim schreiben von ein paar zeilen über gewisse dinge bewusst geworden...

ich setze jetzt meine ganze hoffnung und kraft in meine therapie, ich werde mich voll und ganz darauf einlassen... ich spüre, dass es so das beste ist. ich bin gespannt, wie es wird.
schon krass in einem hospiz einen geburtstag zu feiern
ich hab schon gelesen, dass deine mutter in einem hospiz ist... das tut mir sehr leid. ich hoffe die ganze situation ist für dich einigermaßen erträglich... ich kann das leider nicht nachfühlen, kenne so etwas nicht. wie gehts dir mit dieser situation? vielleicht magst du ein bisschen darüber schreiben?
hätte gar nicht gedacht, dass das nachvollziehbar ist...ich finde SVV ist generell etwas, dass schon an das grenzt, was man landläufig als "verrückt-sein" bezeichnet...
ich meinte da auch eher, dass du dir ein tabu-thema gesucht hast, worüber du eben nicht gleich mit jedem sprichst... genauso wie bspw. eine essstörung usw. - ja, landläufig wird es sicher als verrückt angesehen, aber auch nur von menschen, die keine ahnung haben und sich auch keine gedanken machen wollen, um es zu verstehen... da fällt mir nur ein "lass die leute reden... und hör ihnen nicht zu...."
warum du dir gerade SVV als tabu ausgesucht hast, weiß ich nicht... das kannst nur du herausfinden, da gibts sicherlich auch bestimmte gründe... wie für fast alles.


ja, in deinem fall hilft das reden mit der mutter wohl auch nichts... das reden war ja gerade das problem. ich finds schade, dass sie dich nicht versteht, aber ich kann da auch nicht wirklich was dazu sagen, weiß ja nicht, was genau ihr da redet und wie detailliert du da über deine probleme sprichst. weiß sie denn, dass du eine therapie machst?

lg,
iontop
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heissundkalt
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Beitrag Fr., 06.03.2009, 22:00

Liebe Iontop!
iontop hat geschrieben: bei mir kommt so einiges hoch im moment.... nachdem wir hier so viel geschrieben haben, erkenne ich langsam, dass ich wirklich problematische dinge erlebt habe und fange langsam an zu akzeptieren, dass ich wirklich hilfe brauch...
...das ist doch ein anfang!nimm hilfe an!
iontop hat geschrieben:mir geht es nicht gut im moment. meine eingeschlossenen gefühle sind von einer intensität, wie ich es nicht erwartet hätte. das ist mir vor ein paar tagen beim schreiben von ein paar zeilen über gewisse dinge bewusst geworden.
sicher klingt das jetzt nicht gerade hilfreich, aber das ist super! dass du diese dinge spürst!
weißt du, ich hatte nach meiner pause nun die erste "richtige" therapiesitzung. ich habe gemerkt, dass ich mich immer weiter entferne...von meiner mutter, meinen gefühken zu ihr...ich merke, wie sehr ich sie udn ihr leben schwarz sehe...früher hingegen habe ich nur ihren "weißen schein" gesehen...nun kriege ich diese bilder nicht mehr zusammen...ich empfinde nichts mehr. frage mich, wo die verbundenheit und die liebe hin sind...irgendwo müssen sie sein. das weiß ich..denn neulich, habe ich weinen müssen...wegen einer anderen sache, die aber genau so verworren ist und auch genau so lange in mir geschlummert hat...und während ich wg dieser anderen sache weinte kamen andere bilder hoch...meine mutter im krankenhaus und wird haben gerade die diagnose erhalten, wie lange ihr noch bleibt...und plötzlich weiß ich nicht mehr, warum ich nun eigentlich weinte...
iontop hat geschrieben:ich setze jetzt meine ganze hoffnung und kraft in meine therapie, ich werde mich voll und ganz darauf einlassen... ich spüre, dass es so das beste ist. ich bin gespannt, wie es wird..
sehr gut ! und willkommen im club...
iontop hat geschrieben:ich meinte da auch eher, dass du dir ein tabu-thema gesucht hast, worüber du eben nicht gleich mit jedem sprichst.
...ich habe es nicht geschafft...und ich glaube auch nicht, dass die therapeutin so etwas bei mir ahnt. ich weiß nicht, was ich machen soll...ich weiß einfach nicht, wie ich es sagen soll.

iontop hat geschrieben:... genauso wie bspw. eine essstörung usw. .
du hast mal so etwas erwähnt...hast du in dem bereich probleme?

iontop hat geschrieben:... weiß sie denn, dass du eine therapie machst?.
ja. aber sie weiß nichts von der verlagerung...sie denkt es geht vorrangig um meine sexuellen probleme, beziehungen, selbstwert...dass SIE jetzt der hauptgrund ist, dass wird sie höchstens ahnen...

ich wünsche dir ganz viel kraft!! ich weiß, es tut erstmal sehr weh...
LG
-kalt-
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iontop
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Beitrag So., 08.03.2009, 23:36

Liebe kalt,

danke für deine lieben wünsche... ich werd sie brauchen!

ja, du hast recht, seine eigenen probleme und gefühle anzunehmen und in weiterer folge, hilfe anzunehmen ist schon mal ein wichtiger schritt... ich hoff echt, ich kann das durchziehen. glaub aber schon, dass ich das schaff.
ich habe gemerkt, dass ich mich immer weiter entferne...von meiner mutter, meinen gefühken zu ihr...ich merke, wie sehr ich sie udn ihr leben schwarz sehe...früher hingegen habe ich nur ihren "weißen schein" gesehen...nun kriege ich diese bilder nicht mehr zusammen...ich empfinde nichts mehr.
so ähnlich ist das bei mir auch manchmal... seit ich mir der therapie angefangen hab, sehe ich manche beziehungen (mutter und vater vor allem) anders... ich sehe dinge, die ich vorher nicht sah... ich fühle dinge, dich vorher nicht da waren etc. etc.... ich glaube, das ist gut und richtig so, auch dass du deine mutter jetzt anders siehst... du siehst sie viell. jetzt einfach mit den augen aller teile in dir, du spürst sie mehr (die versch. teile). das ist schwierig aber gut. so seh ich das zumindest.
dass du nichts mehr empfindest ist viell. ausdruck einer momentanen "verwirrtheit" in bezug auf diese ganzen veränderungen... ich glaub das kommt alles wieder (durch die therapie wahrscheinlich entsprechend intensiver).
ich weiß nicht, was ich machen soll...ich weiß einfach nicht, wie ich es sagen soll.
ich verstehe das sehr sehr gut... hab auch deine frage in einem anderen thread gelesen. habe so ziemlich das gleiche problem (einer meiner ersten beiträge hier im forum handelt genau davon). ich werd dir im anderen thread über das zettel- bzw. mail-schreiben antworten.
du hast mal so etwas erwähnt...hast du in dem bereich probleme?
ja, ich hatte über 7 jahre eine essstörung, hab das aber mittlerweile so ziemlich im griff. das (und mein gestörtes körperbild bzw. mein körperhass) ist mein "tabu-thema", über das ich nicht sprechen kann, auch (noch) nicht mit dem thera. mir gehts da gleich wie dir mit svv.


liebe grüße,
iontop
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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heissundkalt
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Beitrag Mo., 09.03.2009, 22:51

Liebe Iontop,
iontop hat geschrieben: dass du nichts mehr empfindest ist viell. ausdruck einer momentanen "verwirrtheit" in bezug auf diese ganzen veränderungen... ich glaub das kommt alles wieder .
...nur habe ich nicht mehr viel zeit...sie ist ja im hospiz...ich würde das so gerne klären bis...naja...
iontop hat geschrieben:ja, ich hatte über 7 jahre eine essstörung, hab das aber mittlerweile so ziemlich im griff. das (und mein gestörtes körperbild bzw. mein körperhass) ist mein "tabu-thema", über das ich nicht sprechen kann
aber du sagst , du hast es im griff. und trotzdem verspürst du den drang es zu sagen? bei mir ist das so...ich verletze mich unregelmäßig...das erste mal vor 2,5 jahren vielleicht, vor einem halben und dann vor kurzem wieder...ich kann nie eingdeutig sagen, ob es besser wird. anfangs dachte ich nohc, wozu es erwähnen, es muß jan icht mehr vorkommen...aber das tat es.
aber bei dir finde ich, solange du dich diesbezüglich wohlfühlst, warum willst du dich quälen? meinst du, es gehört eben zu deiner vorgeschichte und wäre einfach für die anamnese wichtig für den thera? klar, nicht jeder hat eine essstörung und da lässt sich sicher eingees draus lesen, auch wenn du nicht mehr betroffen bist...aber trotzdem...mach es dir doch nicht noch schwerer...wie gesagt, das sind natürlich alles nur meine persönlichen gedanken...
LG! - kalt-
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iontop
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Beitrag Di., 10.03.2009, 16:30

hi kalt,

nein, das mit essstörung muss ich unbedingt erzählen. das hat mein leben derartig beeinflusst und bestimmt, dass ich darüber noch lange nicht hinweg bin. ich spüre ja auch, dass es für mich wichtig ist, zu erzählen... nicht nur aus anamnese-gründen usw... es ist noch sehr in meinem kopf und ich kämpfe und arbeite ja immer noch mit den ganzen begleiterscheinungen dieser krankheit (bestimmte verhaltensweisen und denkmuster)... auch wenn ich jetzt schon seit längerer halbwegs normal essen kann. ich brauch ja da keine verhaltenstherapie... sondern ich muss diesen lebensabschnitt in meinm kopf verarbeiten, denn das hab ich noch nicht mal ansatzweise...

auch du solltest es unbedingt erzählen, aber das weißt du eh... auch wenn du manchmal nicht sicher bist, ob du es nicht doch selbst in den griff kriegn kannst... ich finde, darum geht es gar nicht immer... bei mir zumindest, ich habs ja im griff und werd das auch in zukunft im griff haben, ich hab mich da alleine rausgeholt, ohne thera... aber es war eine schlimme zeit für mich, die mich belastet, deswegen will ich es erzählen... verstehst du? auch du solltest es deshalb erzählen und auch darüber reden! am anfang der zettel bzw. das mail (hab gelesen, du hast es schon getan... find ich mutig!) ist ja ok, damit die thera es mal weiß, aber ich find, irgendwann solltest du dann schon näher darüber sprechen... oder es zumindest versuchen. ist zumindest meine meinung...

liebe grüße,
iontop
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heissundkalt
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Beitrag Di., 10.03.2009, 23:41

iontop hat geschrieben:! am anfang der zettel bzw. das mail (hab gelesen, du hast es schon getan... find ich mutig!) ist ja ok, damit die thera es mal weiß, aber ich find, irgendwann solltest du dann schon näher darüber sprechen... oder es zumindest versuchen. ist zumindest meine meinung.
da ich es jetzt getan habe, fühle ich mich gezwungen, es in der nächsten sitzung anzusprechen. wenn sie nicht selbst einhakt. ich hatte gehofft, es kommt eine kurze mail zurück. nur kurz und knapp. jetzt weiß ich nicht, ob sie es noch nicht gelsen hat, ob das eine taktik ist, um zu sehen, wie ich damit umgehe oder ob sie diese mail-schreiberei einfach als ganz falsche entscheidung betrachtet...
ich bereue es gerade so...es ist mir schrecklich peinlich. aber das war ja abzusehen...was tue ich wenn sie in 3 tagen zum nächsten termin gar nicht weiter darauf eingeht? vielleicht sogar so tut, als ob sie es nicht gelsen hat...hilfe, ich male mir schon szenarien aus...furchtbar. ich kann nur warten. ich wünschte, ich wäre deinem rat gefolgt...hätte erst erwähnen sollen, dass es da etwas gibt...dann versuchen zu reden oder zettel zu schreiben..
oh man...

ich verstehe schon, dass du es erzählen willst. leuchtet mir schon ein. vor allem, wenn du selbst so einen druck verspürst...

ich sitze gerade so auf kohlen...schrecklich. aber ich kann jetzt definitiv nichts mehr tun. wenn ich jetzt anrufen würde (was ich sicher nicht fertigbtingen könnte) wäre das eine eine noch größere grenzüberschreitung, nicht dass sie sich bedrängt fühlt. ist ja auch keine verhaltenstherapie. (vielleicht wäre das doch besser gewesen...)nein, ich muß das in der sitzung klären.
lg
-kalt-
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iontop
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Beitrag Mi., 11.03.2009, 20:34

hi kalt,

tut mir leid, dass du dich jetzt nicht gut fühlst. kann ich schon verstehen irgendwie... vor allem, dass du keine antwort bekommen hast, nicht mal eine kurze mail, wie du schon sagst. da hängt man ja völlig in der luft und weiß gar nicht mehr, was man machen oder denken soll.
da ich es jetzt getan habe, fühle ich mich gezwungen, es in der nächsten sitzung anzusprechen. wenn sie nicht selbst einhakt. ich hatte gehofft, es kommt eine kurze mail zurück. nur kurz und knapp. jetzt weiß ich nicht, ob sie es noch nicht gelsen hat, ob das eine taktik ist, um zu sehen, wie ich damit umgehe oder ob sie diese mail-schreiberei einfach als ganz falsche entscheidung betrachtet...
du bist nicht gezwungen, es anzusprechen... du kannst immer sagen, dass du noch nicht bereit bist, darüber zu sprechen etc... versuch ihr einfach zu erklären, warum es wichtig für dich war, es ihr einfach mal mitzuteilen... und wenn das auch nicht geht, frag einfach, ob sie deine mail bekommen hat und sag dann, du könntest aber im moment noch nicht weiter darüber sprechen. das wird sie mit sicherheit akzeptieren.
ich bereue es gerade so...es ist mir schrecklich peinlich. aber das war ja abzusehen...was tue ich wenn sie in 3 tagen zum nächsten termin gar nicht weiter darauf eingeht? vielleicht
falls sie das tut, möchte sie einfach dir die chance geben, damit zu beginnen... sie weiß sicher, wie schwer dieses mail für dich war... sowas spricht ja irgendwie für sich, oder? kein thera wird dich bei sowas drängen...

versuch einfach, das ganze auf dich zukommen zu lassen und mach dir nicht zu viele gedanken.. ich weiß, ist leicht gesagt aber wär das beste für dich im moment. sei doch stolz drauf, dass du es endloch los bist und dass du dich nicht mehr quälen musst mit den fragen "wie sag ich ihr es nun..." usw. - jetzt ist es raus und es ist gut so, heißt aber eben keinesfalls, dass du jetzt sofort dein herz darüber ausschütten musst. nein, du entscheidest, wann du was besprechen willst!! soviel hab ich in meinen wenigen sitzungen bereits gelernt.

liebe grüße und viel glück für deine nächste sitzung!
iontop
Omnia vincit amor.
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heissundkalt
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Beitrag Mi., 11.03.2009, 22:09

vielen dank für die lieben zeilen!

ich habe eine mail erhalten ganz lieb! dass es okay war es per mail mitzuteilen. es gäbe eben dinge, über die man schwer reden kann. dass sie es gut findet, dass ich ihr insoweit vertraue. und das wichtigste: dass wir jetzt darüber reden können, und vor allem: dass ich jetzt nicht mehr das gefühl haben muß etwas zu verschweigen. (ich denke, letzteres ist tatsächlich für mich erstmal die hauptsache).

ich bin so froh! mir sind soooo viele steine vom herzen gefallen! wie es ist, darüber zu redne werde ich sehen...aber ich bin schon mal froh, dass der weg per mail okay war!
lg
erleichterte -kalt-
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iontop
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Beitrag Do., 12.03.2009, 18:25

hi kalt,

find ich schön, dass sich das alles so gut aufgelöst hat. da hab ich ja fast umsonst soviel zuspruch gegeben... nein, das ist schon ok. ich hab im moment auch einige therapie-problemchen.... aber ich hoff, das lässt sich schnell regeln und dann kann ich endlich richtig anfangen mit dem ganzen prozess.
so wie du auch! ich bin schon sooo gespannt auf das ganze, auch wenn ich zwischendurch auch ziemlich angst hab vor dem was da alles auf mich zukommt.

wünsch dir auf jeden fall viel glück für all deine vorhaben.

liebe grüße,
iontop
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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Polla
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Beitrag Mo., 17.09.2012, 23:18

Hallo,

was würdet ihr tun, wenn jemand, den ihr kennt nachts ziemlich starke Suizidgedanken hätte und sich nicht mehr sicher wäre, dass er es nicht tut.
Und dass nicht nur in einer Nacht sonder in vielen. Und wer weiß, was irgendwann ist ...

Diese Person es aber nicht schafft sich irgendwie Hilfe zu holen, weil sie es auch nach 100 Versuchen nicht schafft am Telefon zu sprechen zum Beispiel mit Krisendiensten oder Telefonseelsorge.

Und wenn diese Person aber nicht in eine Klinik möchte, weil sie lieber tot wäre als ein Attest oder sonst was ihrem Arbeitgeber vorzulegen auf dem dann der Name eines Psychiaters oder sonst irgendwelche Indizien stehen würden, die auf ihren psychische Verfassung hinweisen würden. Und das mit dem, sie wäre lieber tot, würde diese Person vermutlich ernst meinen.

Und am Tag bestehen diese Suzidgedanken dann aber meistens weniger. Die Person geht zum Psychiater.

VG
Polla

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candle.
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 56
Beiträge: 15213

Beitrag Mo., 17.09.2012, 23:24

Hallo Polla!

Ich vermute jetzt einfach mal, dass es sich um dich selbst handelt. Liege ich richtig?

Wärest du eine Freundin mit dem Wissen, würde ich bei Kenntnis raten die Polizei zu rufen für denjenigen.

Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild


kaja
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 80
Beiträge: 4539

Beitrag Mo., 17.09.2012, 23:32

Dem letzten der mich nächtelang mit seinen Suizidgedanken auf Trab gehalten hat habe ich am Ende die Polizei vorbeigeschickt.
Allerdings hatter er nur noch geweint, sagte er bringt sich jetzt um und er schafft es sich nicht Hilfe zu holen, dass solle ich machen.
Die Polizei hat ihn dann auch innerhalb weniger Minuten abgeholt.

Jetzt ist er seit einer Woche in der Klinik und sagt es sei ok, von alleine hätte er nie die Kraft gehabt in die Klinik zu gehen.
Zuletzt geändert von kaja am Mo., 17.09.2012, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
After all this time ? Always.

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Polla
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Beiträge: 81

Beitrag Mo., 17.09.2012, 23:33

candle. hat geschrieben:Ich vermute jetzt einfach mal, dass es sich um dich selbst handelt. Liege ich richtig?
Nein.
candle. hat geschrieben: Wärest du eine Freundin mit dem Wissen, würde ich bei Kenntnis raten die Polizei zu rufen für denjenigen.
Aber wäre das nicht schädlich für die Person, wenn es das schlimmste für sie wäre, dass andere es herausfinden könnten? Noch schlimmer als der Tod?
Die Person würde ja dann vermutlich in eine Klinik kommen und müsste ihr verschwinden ja irgendwie erklären.
kaja hat geschrieben:Jetzt ist er seit einer Woche in der Klinik und sagt es sei ok, von alleine hätte er nie die Kraft gehabt in die Klinik zu gehen.
Mmh, aber was ist wenn sich die Meinung bei dieser Person so nicht ändert. Hätte man dann nicht alles schlimmer gemacht?

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