Therapeut wechseln?

[Juna85]

Hallo,
vielen Dank für deine Antwort.
Das ist gerade mein Gedanke gewesen, es geht bei mir um aktuelle und Vergangene Traumas, die mich zeitweise in Depressionen und Panikattacken gebracht haben. Es sind Dinge, die ich noch nie jemand erzählt habe und da braucht es auch viel Vertrauen.

Echt schade, da ich letztes Jahr schon eine sehr miese Erfahrung gemacht hatte bei einem Erstgespräch, der mir gegenüber laut wurde, weil er darauf bestanden hat, das ich mit dem Taxi in die Klinik fahre, wo alles schief gelaufen ist um dort einen OP Termin zu machen.
Die Aktion war einfach völlig unangebracht.

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[Pantoffeltierchen]

Also ich muss sagen, ich wäre auch für Weitersuchen. Es ist leider durch den Mangel an Kassentherapeuten deutlich erschwert, aber meine Erfahrung sagt, man sollte sich 3-5 Therapeuten anschauen, auch um ein Gefühl dafür zu bekommen, was man will und wer wirklich passt. Und jemand, der beim zweiten Mal das erste Gespräch vergessen hat und der das dritte Gespräch ganz vergisst ist wohl keiner bei dem du dich fallen lassen, vertrauen und öffnen kannst. Alles Gute für die weitere Suche!

[Juna85]

Heute war ich nochmal woanders.
Nachdem er erstmal eine Viertelstunde meinen genauen Versicherungsstatus geprüft hatte (ich bin Privat versichert) hörte er sich kurz mein Anliegen an und meinte darauf, dass er nicht wüsste, ob er mir helfen könnte, da er solch einen Fall noch nie hatte und mal die Statistik prüfen würde wie erfolgsversprechend das sei.
Danach setzte er sich an seinen PC und erkundete meine Homepage. Erst auf mein Nachfragen ob er mir etwas mehr dazu sagen könne, wie er mir denn weiterhelfen könnte wurde er schroff und meinte, dass ich "selbst Schuld sei, keine Hilfe zu bekommen, wenn ich dasitzen und fordern würde, dass er mir "gefälligst" helfen solle." - Er hat es genau so gesagt, ich nehme inzwischen alle Gespräche mit dem Handy auf, weil ich mir manches sonst selbst nicht glaube
Ich war baff, denn ich war an keiner Stelle unhöflich geworden oder hätte das Wort gefälligst benutzt.
Daraufhin fragte ich, ob ich etwa so rüberkommen würde. Nur weil ich dann anfing zu heulen wurde er etwas freundlicher und meinte, ich könnte schon wiederkommen, wenn ich das wollte.

Ich hatte jetzt 3 Erlebnisse, die einfach nur skurril waren!
Nach solchen Erlebnissen mache ich mir inzwischen schon selbst Vorwürfe es versucht zu haben, da es mich jedesmal heftig herunterzieht und ich mich frage ob ich einfach nur Pech hab oder es echt an mir liegt...

[Shukria]

Wie suchst/findest du deine Therapeuten und wie lange musst du auf das Vorgespräch warten?

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[alatan]

ich nehme inzwischen alle Gespräche mit dem Handy auf,

War der Therapeut darüber informiert und hat seine Zustimmung gegeben?

[diesoderdas]

Ich hatte jetzt 3 Erlebnisse, die einfach nur skurril waren!

Es gibt skurrile Therapeuten. Und so wenige wohl eher nicht.

Ich denke da: Vertrau deiner Wahrnehmung und halte dich fern von so jemandem.

Weiß nicht, was falsch sein soll an der Frage "wie können Sie mir helfen?" Denn was bitte will man ansonsten beim Therapeuten? Wenn keine Hilfe, was denn dann?

Ich kann mir allerdings tatsächlich vorstellen, dass die Frage einige Therapeuten ins Straucheln bringen kann.
Ich frage das inzwischen auch. Bisschen anders gestellt, aber im Prinzip das gleiche. Ich frage, ob er/sie mir erklären kann, wie die Therapie wirken soll/was da pssiert/gegeben sein soll, damit was wie geschieht. Also die Theorie dahinter.

Wenn da jemandd keine Antwort weiß oder nur so 0815, dann vielleicht besser nicht.

[Montana]

Die Frage ist wirklich absolut berechtigt und ein Therapeut könnte damit freundlich und souverän umgehen. So z.B.: "Ich weiß nicht, ob ich Ihnen helfen kann und wie ich das kann. Aber wenn Sie möchten, dann können wir uns gemeinsam auf den Weg machen, das herauszufinden." Es ist nichts verkehrt daran, keinen genauen Plan zu haben, und das gilt erst recht für das erste Kennenlernen. Evtl. denken manche Therapeuten, dass Patienten die Erwartung mitbringen, der Therapeut könnte Ihnen sogleich eine Lösung für Ihre Probleme anbieten. Da könnte der Therapeut aber a) erstmal herausfinden ob dem wirklich so ist und falls ja b) dem Patienten erklären, warum Therapie so nicht funktioniert.

Für so ein Verhalten wie hier beschrieben gibt es meiner Meinung nach keine Rechtfertigung. Das ist einfach nicht in Ordnung. Wenn man aber bei jemandem sehr schnell einen Termin bekommt dann hat das entweder den Grund, dass man großes Glück hatte, gerade zum rechten Zeitpunkt anzufragen, oder den, dass derjenige grundsätzlich immer freie Termine anzubieten hat, weil kein Patient ein zweites Mal kommen mag. Solche habe ich in diversen Bereichen schon kennengelernt, die gibt es nämlich auch unter Fachärzten. Wenn man bei einem gefragten Facharzt schnell einen Termin bekommt, dann ist da auch manchmal was faul. Muss nicht, aber man darf das ruhig einkalkulieren um sich weniger schlecht zu fühlen wenn es sich bewahrheitet.

[diesoderdas]

Wenn man bei einem gefragten Facharzt schnell einen Termin bekommt, dann ist da auch manchmal was faul. Muss nicht, aber man darf das ruhig einkalkulieren um sich weniger schlecht zu fühlen wenn es sich bewahrheitet.

Kann ich bestätigen. Ich bekam mal mega schnell einen Termin bei einer Psychiaterin. Nach dem Termin dort, war klar warum.... Leider habe ich erst hinterher die Bewertungen gelesen. Hätte ich es vorher gemacht, hätte ich dort keine Zeit verschwendet.

Daher auch gern immer mal Bewertungen lesen. Meine Erfahrung: Gute müssen noch lange nicht gut bedeuten (da fake möglich oder Arzt/Therapeut lässt löschen), (viele) schlechte waren bisher immer sehr treffend.

[Juna85]

Ihr seid echt toll, eure Antworten machen einem Mut, dass es so nicht laufen sollte und Hoffnung jemand engagiertes zu finden.

Wie suchst/findest du deine Therapeuten und wie lange musst du auf das Vorgespräch warten?

Ich hatte 30 Therapeuten abtelefoniert und bei 2 einen Termin bekommen, den allerdings innerhalb einer Woche. Alle anderen sind voll mit monatelangen Wartezeiten.

ich nehme inzwischen alle Gespräche mit dem Handy auf,

War der Therapeut darüber informiert und hat seine Zustimmung gegeben?

Nein, ich habe bereut das nicht früher gemacht zu haben, da ich Erlebnisse in Kliniken hatte, die mir keiner glauben würde, der das selbst nicht gehört hat. Zudem bin ich von manchen Aussagen so baff gewesen, das ich Selbstzweifel bekam, ob ich es richtig gehört habe... Jetzt weiß ich es. Es ist eine eigene Schutzmaßnahme und ich weiß, dass man das nicht darf. Deshalb hatte ich zuerst Hemmungen, die ich inzwischen verloren hab, denn ich weiß, dass mit vielen anderen Patienten auch so umgegangen wird.

völlig unakeptablem, dreisten, übergriffigem Verhalten.

Der bei dem ich dann mal ein paar Monate war hat mich verbal sexuell belästigt. Da war dann auch Ende.

Genau auch solchen Gründen mach ich das zumindest bei den Ersten treffen...

Ich denke da: Vertrau deiner Wahrnehmung und halte dich fern von so jemandem.

Weiß nicht, was falsch sein soll an der Frage "wie können Sie mir helfen?" Denn was bitte will man ansonsten beim Therapeuten? Wenn keine Hilfe, was denn dann?

Vielen Dank dir, meine Intuition hatte mich bisher nicht im Stich gelassen, ich denke auch dass es zwar Zeit braucht sich jemand richtig anvertrauen zu können, aber dazu auch Anfangs eine gute Basis da sein muss.

Die Frage ist wirklich absolut berechtigt und ein Therapeut könnte damit freundlich und souverän umgehen.

Für so ein Verhalten wie hier beschrieben gibt es meiner Meinung nach keine Rechtfertigung. Das ist einfach nicht in Ordnung. Wenn man bei einem gefragten Facharzt schnell einen Termin bekommt, dann ist da auch manchmal was faul. Muss nicht, aber man darf das ruhig einkalkulieren um sich weniger schlecht zu fühlen wenn es sich bewahrheitet.

Das stimmt, die guten Therapeuten mit tollen Bewertungen haben alle dicht. Da muss man wohl viel Glück haben um jemand zu finden.

[Shukria]

Ich hatte 30 Therapeuten abtelefoniert und bei 2 einen Termin bekommen, den allerdings innerhalb einer Woche. Alle anderen sind voll mit monatelangen Wartezeiten.

Schön, und hast du vielleicht eine grobe Idee warum du bei diesen so zügig einen Termin für einen möglichen Therapieplatz bekommen hast ?

[Juna85]

Ich hatte 30 Therapeuten abtelefoniert und bei 2 einen Termin bekommen, den allerdings innerhalb einer Woche. Alle anderen sind voll mit monatelangen Wartezeiten.

Schön, und hast du vielleicht eine grobe Idee warum du bei diesen so zügig einen Termin für einen möglichen Therapieplatz bekommen hast ?

Oh ja... Jetzt kam mir da so eine Vermutung... Es ist so gut, dass ich wieder über diese Erlebnisse lachen kann, nur ehrlichgesagt hatte ich zuvor schon schwere depressive Phasen und finde es richtig heftig, wie inkompetent manche Therapeuten eigentlich sind. Ich habe einer Freundin auch gesagt, dass es Leute gibt, die Therapie machen, weil sie "irgendwie ein bisschen unzufrieden sind" und finde es sehr schade, dass richtig gute und kompetente Hilfe dann nicht möglich ist für Menschen, die wirklich an einem Wendepunkt im Leben sind und das alleine nicht mehr bewältigen können.

[Montana]

Ich habe einer Freundin auch gesagt, dass es Leute gibt, die Therapie machen, weil sie "irgendwie ein bisschen unzufrieden sind" und finde es sehr schade, dass richtig gute und kompetente Hilfe dann nicht möglich ist für Menschen, die wirklich an einem Wendepunkt im Leben sind und das alleine nicht mehr bewältigen können.

Ich bin sicher, dass mein Therapeut solche Leute ganz, ganz schnell loswerden würde. Nicht nur, weil er Kassentherapeut ist und man eine Therapie vor der Kasse auch rechtfertigen muss, sondern weil er keinen Bock auf dummes Gelaber ohne Sinn und Zweck hätte.

[Juna85]

Und wieder mit Anlauf gegen die Wand...
Nachdem ich am Telefon einer Praxis direkt nach der Versicherung gefragt wurde "achso sie sind privat, dann können wir ihnen einen Termin nächste Woche geben..." und sie bei der Anmeldung sahen, dass ich keinerlei Zusatzleistung dabei habe (diese Versicherung zahlt nur das gleiche wie eine gesetzliche auch) wurde mir auch gleich erklärt dass man hier nur ein Vorgespräch bekommen kann aber Therapie nicht angeboten wird.

So ging ich wieder mit mehr Problemen heim als ich gekommen war, denn laut seinem Fragebogen habe ich jetzt eine schwere Depression und keine mittlere. Ich kann Tabletten bekommen, aber dazu sagte ich nur, dass ich meine Probleme nicht runterschlucken kann, dass hab ich viel zu lang gemacht und die Entscheidungen und Hürden, die vor mir liegen damit nicht gelöst werden...

Echt heftig, denn ich habe hier noch Gründe, mein Leben nicht aufzugeben. Ich verstehe aber jetzt auch, dass viele, die an so einem Punkt sind einfach nur noch aufgeben. Und da tut mir jeder einzelne Leid, denn jetzt sehe ich, wie unmöglich es hier ist Hilfe zu bekommen, wenn man sie wirklich dringend bräuchte.

[chrysokoll]

Es tut mir sehr leid dass du diese Erfahrungen machen musst!
Aber ich verstehe nicht ganz wo und wie du eine Therapie suchst? Das was du schilderst war ja offenbar keine Psychotherapeutenpraxis. Die haben keinen Empfang, die können keinen Tabletten verschreiben.
Warst du bei einem Psychiater? Bei einem Allgemeinmediziner mit Zusatz Psychotherapie?

Ist dir denn klar was du eigentlich suchst und welche Unterschiede es da gibt? Also welche Therapieform möchtest du z.B.?

[Juna85]

Ich war bei 2 Psychotherapeuten und das jetzt war ein Psychiater, der eine eigene Praxis aufgemacht hat und laut Homepage besonders Psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche anbietet. Abtelefoniert habe ich inzwischen 46 Therapeuten und Praxen im Umkreis bis zu 1,5 Stunden Fahrtzeit pro Strecke, wo ich mich auch schon gefragt hab ob das noch machbar ist.

Was ich genau suchen sollte weiß ich ehrlichgesagt nicht. Ich hatte gehofft, dass mir das jemand in so einem Vorgespräch sagen kann, denn ich kenne mich da ja auch nicht aus, welche Therapien in Frage kämen.
Es kam aber keine Empfehlung, nur das ich woanders probieren soll.

Das Einzige was ich jedesmal mitgenommen habe ist eine Neue Diagnose , vielleicht kann mir jemand sagen ob ich da speziell schauen könnte nach jemand.

Anpassungsstörung aufgrund einer Krebsdiagnose,
Erst eine mittlere und jetzt schwere Depression,
Eine PTBS da ich in einem Gespräch auch einige Dinge aus meiner Kindheit gesagt habe,
Panikstörung
Verdacht auf generalisierte Angsstörung und nun auch noch
eine spezifische Phobie....

Die Phobie/Panik ist ein Resultat aus den alten Sachen, die mich durch die Neuen Probleme wieder komplett eingeholt haben und das Gesamtpaket schaffe ich alleine nicht zu bewältigen.

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