Mal was Positives über Psychotherapie!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Laura13
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Beitrag Sa., 14.02.2009, 17:22

@ w_s_:

Ja, du hast mal wieder, wie immer, ständig, pausenlos, ohne Ausnahme RECHT.....und ich fürchte auch, dass ich meinen Kindern eher schaden als nützen würde mit meiner Angst.....Deshalb mache ja auch ich eine Psychotherapie und du nicht.....

Ich würde mal gerne wissen wie man sich fühlt, wenn man so "abgeklärt" und innerlich relativ sicher in seinen Lebensansichten ist, wie du. Mal für ein paar Minuten dieses Gefühl der inneren Sicherheit und mich mal wenigstens ein bißchen mehr mögen können(denn ich mag mich gar nicht), das hoffe ich auch, in der Therapie zu erreichen....schafft man das in einer Therapie oder bleibt man im Grunde doch immer der Typ Mensch, der man schon ist?
Ich hoffe, dass ich mich positiv verändern werde!
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w_s_
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Beitrag Sa., 14.02.2009, 17:31

Nein Laura, ich habe nicht immer recht. Stell mich bitte nicht auf so ein hohes Podest, da fall ich ja runter. Auch ich habe meine Fehler wie du weißt - wie jeder Mensch.

Und ja, du wirst schon lernen dich selbst mehr zu lieben. Hast du schon mal Erich Fromm - Die Kunst des Liebens - gelesen? Ein Buch, dass aus der Zeit des Wiener Kreises stammt, schon älter ist. Aber ich habs einfach nur gut gefunden.

Zum Rest schreibe ich dir eine PM.

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Laura13
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Beitrag So., 15.02.2009, 19:21

....und noch was Positives:

Ich lerne allmählich durch die Therapie, ein besseres Gefühl für mich selbst zu entwickeln. Bin nämlich ein Mensch, der nicht merkt, wenn ihm etwas zuviel wird. Ich merke es immer erst dann, wenn ich die Grenzen meiner Kraft bereits überschritten habe....ich verlange sehr viel von mir selbst, bin zu "streng" mit mir und nie wirklich zufrieden weder mit meinen Leistungen(obwohl es dafür keinen Grund gibt, heisst es) noch mit meiner Optik(obwohl es dafür angeblich auch keinen Grund gibt).
Manchmal habe ich das Gefühl, mich durch die Therapie überhaupt erst so langsam selbst zu entdecken. Ich weiss jetzt nicht, wie ich das anders beschreiben kann, kennt das jemand?

Liebe positive Grüße an euch alle,
Laura
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waterloosunset
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Beitrag Mo., 16.02.2009, 01:20

Laura13 hat geschrieben:....und noch was Positives:

Ich lerne allmählich durch die Therapie, ein besseres Gefühl für mich selbst zu entwickeln. Bin nämlich ein Mensch, der nicht merkt, wenn ihm etwas zuviel wird. Ich merke es immer erst dann, wenn ich die Grenzen meiner Kraft bereits überschritten habe....ich verlange sehr viel von mir selbst, bin zu "streng" mit mir und nie wirklich zufrieden
Oh ja, das kenn ich, ich "überfordere" mich auch permanent, und will es nicht wahr haben, dass ich es "alleine" nicht immer schaffen kann .
Laura13 hat geschrieben: Manchmal habe ich das Gefühl, mich durch die Therapie überhaupt erst so langsam selbst zu entdecken. Ich weiss jetzt nicht, wie ich das anders beschreiben kann, kennt das jemand?
Ich versteh sehr gut was Du meinst, und es muss doch ein tolles Gefühl sein (ich bin noch nicht ganz so weit), wenn Du schon so weit bist, dass Du es tatsächlich "durchschaust" , Du erkennst ganz einfach WER DU wirklich bist, und sowas ist sicher wie eine Art "noch mal auf die Welt kommen". Ich freu mich für Dich, dass die Therapie dich so positiv unterstützt. Gratuliere!

Alles Liebe
waterloosunset
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Laura13
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Beitrag Mo., 16.02.2009, 08:39

@ waterloosunset ( schöner nick!):

Also, ich stehe da auch erst ganz am Anfang, beginne LANGSAM damit, zu versuchen, mich besser zu verstehen. Das heisst aber nicht, dass ich mich deshalb mag....vielleicht kommt das noch irgendwann. Ich werfe mir selbst viel vor, hab große Schuldgefühle was Dinge betrifft, die in der jüngeren und älteren Vergangenheit passiert sind. Habe auch häufig Rückschläge...zweifle dann an allem, sogar am Sinn meines Lebens.
Aus diesen Gründen bin ich ja auch so froh, dass ich da in meinem Thera jemanden habe, der mich auffängt und mich auch dort abholt, wo ich gefühlsmäßig gerade stehe. Er macht mir auch überhaupt keinen Druck(wahrscheinlich, weil ich mir den eh schon selber mache)....
Wünsche dir auch alles Liebe und Gute für deine Therapie,
Laura
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w_s_
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Beitrag Mo., 16.02.2009, 10:05

Ich glaube, mit Rückschlägen muss man so und so immer bei so einem Prozess rechnen. Man erfährt viel über sich, und das ist wohl ein Auf- und Ab. Aber es ist ok, wenn in Summe der Weg der richtige ist. Auch wenns nicht leicht ist.

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Laura13
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Beitrag Do., 19.02.2009, 10:22

Ich fühle mich so "abgeschaltet" innerlich....komisch. Aber, es bewegt sich wahnsinnig viel momentan bei mir....vielleicht hängt das irgendwie zusammen, so als Selbstschutz vermutlich. Dann ist das ja doch eher wieder was Positives, was sich eben nur wiedermal nicht so gut anfühlt....?!
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cinnamon
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Beitrag Mi., 25.02.2009, 23:30

Gute Abend miteinander. Ich mag mich jetzt auch mal einklinken. Auch ich habe bislang äußerst positive Erfahrungen mit meiner Therapie gemacht. Ich bin seit ca. 1,5 Jahren dabei und befinde die Psychoanalyse in meinem Fall als DAS Mittel der Wahl. Ich hatte enormes Glück, habe mich einfach durchs Telefonbuch gearbeitet, verschiedene Therapeutinnen gesprochen, die alle erst Therapieplätze mit ca. einem halben Jahr Wartezeit anbieten konnten. Eine dieser Damen hat mir dann meine aktuelle Therapeutin empfohlen, bei der ich anrief, in der Folgewoche einen Erstgesprächstermin erhielt und nahtlos in die Therapie übergehen konnte. Es war alles passgenau - Zeitpunkt, Person, Ort.
Das Wichtigste in meiner Therapie ist nicht die Tatsache, über die Dinge, die mich bewegen reden zu können- da kann ich auch mit guten Freunden- sondern die Tatsache, die Gefühle, die dabei mitschwingen, zulassen zu können. Glücklicherweise habe ich darüber noch nie den Boden unter den Füßen verloren.
Den Schmerz zu leben, der über Jahre eingekesselt war, war eine große Überwindung, verbunden mit der Angst, vielleicht dann nie wieder glücklich sein zu können. Inzwischen weiß ich, dass ich ihn leben muss, DAMIT ich endlich glücklich werden kann.
Der Erkenntnisgewinn durch die freie Assoziation und die nur spärlichen Kommentare meiner Therapeutin ist enorm und überwältigt mich manchmal geradezu.
Ich weiss bis heute nicht, welche Diagnose meine Therapeutin bei mir gestellt hat. Es interessiert mich auch nicht. Für mich ist wichtig, dass ich mich besser fühle, mein Leben besser meistern und meinen Eigenen Weg deutlicher wahrnehmen kann. Und dafür bin ich sehr dankbar.
Wer heilt, hat recht! Egal, auf welchem Weg.
In diesem Sinne
Alles Gute
Wer selbst nicht brennt, kann kein Feuer entfachen.

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Laura13
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Beitrag Sa., 28.02.2009, 15:06

Wollte nur mal mitteilen, dass ich wieder einen Schritt weitergekommen bin in meiner Therapie.....seltsamerweise bei einem Thema, um das es derzeit in der Therapie gar nicht geht....aber, es ist ein großer Schritt für mich und fühlt sich gut an!

LG
Laura
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candle
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Beitrag Sa., 28.02.2009, 15:27

Ich laufe rückwärts dorthin wo ich herkam- traurig aber war. Ich wüßte jetzt nicht mal eine passende Therapieform für mich.

Vor einigen Wochen da war halbwegs alles gut.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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Laura13
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Beitrag Sa., 28.02.2009, 16:10

Nein Candle, du läufst nicht rückwärts. Du läufst sicher vorwärts und das fühlt sich zunächst schlimm und furchtbar an....war und ist bei mir auch immer noch so....diese Momente wie heute sind selten, aber, es gibt sie. Ich hoffe, dass es irgendwann, wenn ich die Therapie hinter mir habe, immer so sein wird!!!
Du schaffst das auch!!!

ich drück dich,
Laura
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candle
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 15:46

Es braucht mir zuviel Zeit. Ich hatte soviel Handwerkszeug was mir half. Nun stehe ich irgendwie vor neuen Rätseln und dafür bin ich nicht gerüstet.

In der Therapie habe ich auch noch immer kein befreiendes Erlebnis wie ich es früher kannte.

candle
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Laura13
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 19:14

Tiefere Wunden brauchen Zeit, da musst du wohl Geduld haben. Ich kenne das, mir fehlt auch oft Geduld, aber, es geht nicht ohne.....

Kopf hoch,
liebe Grüße
Laura
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Eleven
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 19:52

Ja, meine Therapeuten haben auch immer davon gesprochen, welche tollen Erfolge ich schon feiern kann. Das ist Standardspruch Nr. 3. (vielleicht poste ich mal die zehn Standardsprüche - viele von denen werden euch allen bekannt vorkommen). Leider fühle ich mich noch genauso schlecht wie vor sämtlichen Therapien, also frage ich mich, wem meine angeblichen Fortschritte etwas nutzen oder nutzen sollen. Man könnte fast glauben, dass sie versucht haben, mir Erfolge einzureden, damit ich ihre Therapie auch weiterhin als sinnvoll erachte bzw. nicht die Hoffnung aufgebe, was vielleicht deswegen relevant war, weil ich zuvor gesagt habe, dass mir die Therapie nichts gebracht hat und mein Leben sinnlos ist. Tja, was soll man sich da wohl denken? Der Standardspruch wird von mir verziehen, obwohl mich Therapeuten damit für dumm verkaufen wollen. Ein Fortschritt ist ein Fortschritt, wenn sich der Klient besser fühlt und (das ist jetzt ganz wichtig) dieser Zustand über einen längeren Zeitpunkt anhält. Während einer Gruppentherapie gab es mal eine Patientin (BL-Persönlichkeitsstörung), die alle Therapeuten über den grünen Klee gelobt hat, weil es ihr so toll geht. Einen Tag später hat sie vor allen verkündet, dass ihre Stimmung wieder im Keller ist. Was mir noch ein Anliegen ist: angenommen mir würde es heute besser gehen - tausend Leute könnten versuchen das kaputtzureden - es würde an meiner Stimmung nichts ändern. Welche Motivation laura13 hatte diesen Beitrag zu eröffnen, weiß ich nicht, und wenn es Mitleid mit "den" Therapeuten sein sollte, auf denen hier oftmals herumgehackt wird, welche sie ev. als Ungerechtigkeit empfinden könnte, weil "ihr" Therapeut eigentlich ein ganz Netter ist, kann es auch niemand ändern. Ihre Meinung sollte in der Tat beachtet werden, denn Menschen, die einen Beitrag lesen, bilden sich sowieso eine eigene Meinung.
Hail to the king, baby

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Laura13
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 20:08

Hallo Eleven,

es tut mir sehr leid für dich, dass es dir nicht wirklich gut geht.
Wenn es dir über einen längeren Zeitraum besser geht, ist das kein Fortschritt, sondern ein Erfolg!!!! Ein Fortschritt kann sich zunächst auch erstmal sehr schlimm anfühlen, weil ein Fortschritt ja auch schon ist, wenn du z.B. über ein Trauma reden kannst. Dass sich das erstmal schlecht anfühlt und es dir u.U. schlechter geht als vorher, ist doch klar. Trotzdem ist es ein Fortschritt. Solche Beispiele könnte ich dir viele nennen.
Ich weiß ja nicht, was dir passiert ist und wie lange du schon Therapien machst, aber ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, wie es dir besser geht.
Mitleid für den Therapeuten ist das falsche Wort. Ich habe große Achtung, bin entgegen meiner Vorurteile in eine Therapie gegangen und es war in meinem Fall das Beste, was ich tun konnte.
Ich habe schon viele Schritte getan, die ich nie für möglich gehalten hätte und ich glaube fest daran, dass ich Erfolg haben werde, es dauert, erfordert Geduld und Kraft.

Alles Gute für dich
Laura
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