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Do., 20.12.2007, 11:26
Hallo Anarchistin,
ich möchte dem widersprechen, was Du schreibst, bzw. es relativieren. Vermutlich wird keine Frau eine innig-liebevolle Beziehung zu ihrer Cellulitis haben, ich auch nicht, aber ich hab nicht das Bedürfnis, was dagegen zu tun, schon gar nicht weniger zu essen (daran liegts ja auch bekanntlich nicht, aber das is ein andres Thema). Ich seh das als Teil meines Frau-Seins, im Freibad im Sommer haben ebenso viele dünne Frauen Cellulitis wie dicke, das reicht mir, das zu wissen, um es akzeptieren zu können. Und es gibt ja wahrlich schlimmere Probleme.
Ich hab so einige Probleme mit mir, aber sicher keine Essstörung. Ich hab null Ahnung, wie viele Kalorien in irgendwelchen Nahrungsmitteln sind, also, wirklich null - keine Ahnung, ob eine Scheibe Brot 100 oder 1000 hat. Siehst Du? - So was gibt es - kalorienzählen gehört nicht notwendigerweise zum Leben als Frau dazu.
Ich bin so groß wie Du und wieg schätzungsweise (besitze keine Waage) 10 kg mehr und bin definitiv schlank.
Und ich glaube absolut nicht, dass ein gesunder Körper einfach so mal eine Woche nicht nach Nahrung verlangt. Ich denke, da spürt die Seele den Körper nicht, da ist ein Zugang verloren gegangen, da gibts keine Kommunikation, aus welchen Gründen auch immer. Es ist viel anstrengender für den Körper mal viel mal wenig zu bekommen - wie bei der Heizung: ständig durchschnittlich heizen kostet weniger Energie, als in der Nacht ganz ab und untertags ganz auf zu drehen.... So unwirtschaftlich denkt die Natur nicht.
Ich denk auch, dass es wenig Sinn macht, Dich hier auf Dinge zu stoßen, wenn Du sie so nicht siehst, aber es tut mir fast weh, so was zu lesen, wenn dieser fehlende Kontakt als Normalzustand deklariert wird, der keiner Änderung bedarf....
lg
Tamara
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)