Jenny Doe hat geschrieben:Genau das ist für mich die entscheidende Frage: sind Therapeuten zukünftig in der Lage individuell auf klienten einzugehen oder fahren sie weiterhin Schema-F-mäßig mit ihren Standardmethoden (Sypmtom x -> Behandlung Y) bei allen Klienten fort?
Bei euch hört sich das meistens so an, als wäre für euch der Standard, dass Therapeuten stur, schemahaft und über den Individualismus des Klienten drüberfahrend, nur um ihr Programm durchzuziehen, vorgehen.
Wenn das wirklich so wäre, dann wäre die Psychotherapie ausgestorben, denn nochmal, es ist immer noch eine freiwillige Sache und die Mehrheit der Klienten würde sowas nicht lange mitmachen. Es ist nicht so wie bei der Schulpflicht.
Das heißt nicht, dass ich nicht glaube, dass es doch etlich schlechte Therapeuten gibt und ich will euch damit auch nicht eure schlechten Erfahrungen absprechen. Aber selbst du Jenny, hast ja mittlerweile eine Therapeutin gefunden, die es gut macht. Und meine macht es ebenfalls gut, sie zieht nicht irgendein Programm durch, sie bietet an, und wenn ich damit arbeiten kann ist es gut und wenn nicht dann lassen wir es und arbeiten anders weiter. Und ich nehme an, so eben hat sie es gelernt. Wenn ich in ihrer Gegenwart mein Trauma durchgehen möchte dann ist sie dabei und wenn ich es nichtmöchte dann ist es ihr auch Recht. Zeitweise hat mich das sogar ärgerlich gemacht, weil ich dachte es ist ihr egal aber mittlerweile weiß ich, genau so soll es sein.
Langer Rede kurzer Sinn, neben der ständigen Weiterentwicklung in der Psychotherapie halte ich es für noch wichtiger, die Menschen, die zu diesem Beruf drängen schärfer unter die Lupe zu nehmen. Ich glaube wirklich, dass nur ein gewisser Typ Mensch wirklich für diesen Beruf befähigt ist und hier muss man ansetzen und strenger und kontrollierter darüber wachen.
Ich weiß nicht, ob ihr euch an die Erzählungen von DieZeitistUm erinnern könnt. Dieser Therapeut war noch in Ausübung unter Supervision. Wie kommt es, dass der Therapeut diese Spielchen spielen kann und keiner bekommt es mit, außer der Patientin? Klar, er wird es in der Supervision nicht erzählen, daher hab ich jetzt die Idee, dass bei dieser Supervision von Anfängern der Patient mit einbezogen gehört.
Genauso, ich habs schon mal erwähnt, halte ich eine Supervision für Patienten nicht ungeeignet. In diesem Forum findet ja sowas ähnliches statt, die Leute erzählen über ihre Erlebnisse in der Therapie, nur wir können hier nur bis zu einem gewissen Grad helfen. Was spräche dagegen, dass ein Klient regelmäßig z.B alle ein oder zwei Monate zu einer Art Therapiestatusgespräch ginge?
Was haltet ihr von dieser Idee?