Wie finden Frauen erwachsene männliche Jungfrauen?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
Benutzeravatar

audrey
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 72

Beitrag Do., 20.11.2008, 22:43

Ich würde nie mit einem Mann heimgehen, der mich umschwirrt und mit blöden Anmachsprüchen nervt. Ich such mir meine Sexualpartner selber aus und würde jeder Frau raten, Überredungsversuchen nie nachzugeben.
Lieber einen Jungmann als einen egomanischen, sich in Siegeshymnen ergießenden Macho.
Jede Frau sucht sich ihre Sexualpartner selbst aus.
Deshalb ist es auch nahezu unmöglich zum Sex überredet zu werden (ausgenommen der Mann setzt die Angebetete unter Hypnose ) Entweder du findest einen Mann und das was er sagt, die Art wie er sich verhält, anziehend und interessant, oder eben nicht.
Für die einen erfüllen die schüchtern in der Ecke stehenden Männer diese Kriterien, für die anderen die egomanischen Machos. Aber ich erlaube mir hier die Verallgemeinerung, dass bei dem absoluten Grossteil der Frauen die selbstbewussten, die aktiv und dennoch bedacht handelnden Männer, auch mit ihren kleinen Fehlern, das Rennen machen werden.
So extrem selten sind sie gar nicht, die Frauen, die gerne sagen, was sie wollen. Wenn es sie nicht gäbe, wäre ich vielleicht immer noch unberührt.
Welch ein Glück, dass es dazu das männliche Gegenstück in überaus grosser Zahl gibt, denn sonst wäre ich vielleicht immer noch unberührt
Ich reihe mich nämlich ohne Wenn und Aber in die Kategorie der Frauen, die ich oben beschrieben habe, ein. Ich setze Zeichen, aber ich erwarte die Initiative vom Mann. In langjährigen Beziehungen natürlich tauscht man diese Rollen automatisch dann und wann. Wenn das Vertrauen vorhanden ist und wenn ich weiss, dass der Mann imstande ist, mich zu verführen, habe ich auch keine Probleme damit ihn nach allen Regeln der Kunst flachzulegen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
littlebuddha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 25
Beiträge: 683

Beitrag Do., 20.11.2008, 22:53

Also ich kann mich nur wiederholen dass ich audreys Beiträge sehr hilfreich finde. Sie meint ja nicht dass ein Mann die Frau Machohaft niederknüppeln und ins Bett zerren soll. Aber ich wünschte mir schon manchmal, mutiger zu sein vor allem sexuell. Ansprechen, flirten etc. geht eigentlich ganz gut. Es sind halt nur meine sexuellen Blockaden die es mich dann nicht ernst werden lassen.

Ich meine, wenn schon eine Frau sagt sie finde es gut, wenn der Mann aktiv ist... dann nehme ich das ernst. Und es scheinen ja mehrere Frauen hier so zu denken. Die Frage ist natürliche die Umsetzung in der Praxis. Ich habe vorher das Beispiel Achterbahn gebracht. Besser wäre wohl der Spruch "Ins kalte Wasser springen" (das mag ich auch nicht, ganz ehrlich )

Und Audrey hat auch die Männerpsyche ganz gut durchschaut. Manchmal, wenn ich Frauen anspreche und sie nach einiger Zeit Gespräch keine weitern Zeichen aussendet von Interesse an mir und das ganze im Sande verläuft, bin ich dennoch stolz und zufrieden es gemacht zu haben. Ehrlich mal, als Mann drauf zu warten dass die Frau kommt ist doch irgendwie verkehrt; da komm ich mir ja selbst vor wie ne Frau. (manchmal denke ich, ich hätte wirklich weibliches Sexualverhalten einprogrammiert; vielleicht liegt das daran, dass mein Vater nie für uns da war und ich nie seine Ehemann-Rolle lernen konnte?)

Ich finde dass Audereys Beiträge sehr gut sind. Gut, eine Frau zu sein die dazu steht Frau zu sein und nicht von irgendwelchen übertriebenen Emanzipationsbestrebungen jegliches Geschlechterverhalten leugnet!

Ich meine ja wie gesagt nicht, dass jeder Mann jetzt Macho sein soll. Aber halt gewissen Mut zu haben (wie man so schön sagt: Eier im Sack ), denn das erwarten halt schon mind. 90% der Frauen.

In Zukunft, nein, ab sofort, versuche ich also mutiger zu sein
Ob es mir gelingt? Wird sich zeigen.

Wisst ihr, ich bin auch so einer, dem man beim ersten Anschein seine Unerfahrenheit und Verklemmtheit nicht ansieht; ich kann sehr locker und gesellig sein und kann eigentlich wenn ich gut drauf bin ganz gut mit Frauen reden. Aber wenn es dann drauf ankommt "zieh ich den Schwanz ein" - im wahrsten Sinne des Wortes. In einem anderen Thread berichtete ich auch schon von meiner Schwierigkeit, jegliche Beziehungen aufrecht zu erhalten. Also anfangen geht klar, aber dass auch auf die Dauer ist problematisch. Vielleicht liegt das an meinen Negativsymptomen (sozialer Rückzug, Depressive Stimmung). Zur Zeit mit den Medis fühe ich mich wieder viel besser.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

Benutzeravatar

L.Redlich
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 21
Beiträge: 78

Beitrag Do., 20.11.2008, 23:07

Also, dass jede Frau die lieber die Initiative ergreift von übertriebenen Emanzipationsgedanken zerfressen ist, muss ich verneinen!
Ich hab einfach nur ein Faible für die Schüchternen und wenn ich bei denen drauf warte, dass sie was tun werd ich alt... Bei mir sind bisher eigentlich nur Männer zum Zug gekommen, die beim Hinschauen nie gedacht hätten, dass sie bei mir landen können. Also von denen wär nie etwas gekommen. Es hängt also auch von dem Typ Mann ab, den man will....
Den ersten Schritt machen muss kein Resultat von Geschlechterrollen oder deren bewusster Verweigerung sein.
Ich sprech Männer an, aber ich koch gern für meinen Freund und auch sonst jeden, der gutes Essen schätzt, und stricken ist eines meiner liebsten Hobbies...

Benutzeravatar

chicheringrün
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 22
Beiträge: 555

Beitrag Do., 20.11.2008, 23:28

audrey hat geschrieben:Ehrlich gesagt, hätte ich grösserere Probleme mit einem Mann zu schlafen welcher sein 1. mal bei einer Professionellen "hinter sich gebracht" hat, als mit einem Jungmann, der sich wenigstens traut die sache offensiv und ohne doppelten Boden anzugehen. Ersterem würde ich nämlich (no offense) Schlaffi-Verhalten unterstellen. Siehe oben: Der Umgang mit den Geschlechtsteilen ist leicht zu erlernen. Der Umgang mit den frauen nicht. Unfairerweise kommt es auf letzteres an.
Und wenn jemand, littlebuddha oder wer auch immer, nicht zu einer Prostituierten gänge, um den Umgang mit Frauen zu erlernen, sondern um den Sex zu "erlernen", und dadurch dann zwar nicht mehr ohne doppelten Boden, aber offensiv und durch dieses Erlebnis gestärkt an die Sache rangehen würde? Hättest du damit dann auch ein Problem?
Hast du in deinem Leben noch nie etwas vorher geübt? Provokante Frage.
audrey hat geschrieben: Die Frauen erwarten eine Reaktion des Mannes auf ihre winzigen Zeichen. Und da die Männer diese oft übersehen (was auch nicht weiter verwunderlich ist) rate ich eher dazu, eine Frau einmal zuviel als einmal zuwenig anzusprechen.
Inwiefern ist das nicht weiter verwunderlich?
audrey hat geschrieben:Auch die hübschen Frauen kochen nur mit Wasser. Rede einfach mit ihnen. Sei es mit der Angestellten in der Bäckerei, mit deiner Steuerberaterin, mit deiner Kollegin. Zeige einfach Interesse für sie als Person, für das was sie tun, rede mit ihnen über Dinge die die Situation grad hergibt, usw. und verstecke dich nicht. Sie werden dich sicher nicht beissen und du kannst nachher stolz auf dich sein.
Also einfach nur mit ihnen Kontakt haben? Das klingt für mich zu einfach, um wahr zu sein.
littlebuddha hat geschrieben:Aber ich wünschte mir schon manchmal, mutiger zu sein vor allem sexuell. Ansprechen, flirten etc. geht eigentlich ganz gut. Es sind halt nur meine sexuellen Blockaden die es mich dann nicht ernst werden lassen.
Wollen wir mal tauschen? Ich habe genau das umgekehrte Problem.
littlebuddha hat geschrieben:(manchmal denke ich, ich hätte wirklich weibliches Sexualverhalten einprogrammiert; vielleicht liegt das daran, dass mein Vater nie für uns da war und ich nie seine Ehemann-Rolle lernen konnte?)
Das erinnert mich an meine Eltern. Das ist bei mir ähnlich.
L.Redlich hat geschrieben:Ich hab einfach nur ein Faible für die Schüchternen und wenn ich bei denen drauf warte, dass sie was tun werd ich alt... Bei mir sind bisher eigentlich nur Männer zum Zug gekommen, die beim Hinschauen nie gedacht hätten, dass sie bei mir landen können. Also von denen wär nie etwas gekommen. Es hängt also auch von dem Typ Mann ab, den man will....
Diesen Satz kann Mann sich nur immer und immer wieder sagen, wenn Minderwertigkeitskomplexe ala "Ich bin eh nicht der ihr Typ." auftauchen.
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
littlebuddha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 25
Beiträge: 683

Beitrag Do., 20.11.2008, 23:51

@ chicheringrün: ja, wir können gerne bisschen tauschen
schneide mir ne Scheibe von dir ab und ich mir eine von mir, komprimiere dies als ZipDatei und sende es an meinen Account
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

Benutzeravatar

audrey
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 72

Beitrag Fr., 21.11.2008, 00:45

Da ich nun in diesem Thread so schwungvoll losgelegt habe, bleibt mir jetzt wohl nichts anderes übrig als gleichsam schwungvoll weiterzumachen

@ littlebuddha:

Danke für das Kompliment.
Du hast all meine Gedanken zusammengefasst und auf einen Nenner gebracht: es braucht Mut. Gehe diesen Weg, es wird sich lohnen. Für dich und für die Frauen die du kennenlernen wirst. Wenn du auf die Vorraussetzungen die du bereits mitbringst, aufbaust, wirst schnell positive Konsequenzen sehen.

@ chicheringrün:
Und wenn jemand, littlebuddha oder wer auch immer, nicht zu einer Prostituierten gänge, um den Umgang mit Frauen zu erlernen, sondern um den Sex zu "erlernen", und dadurch dann zwar nicht mehr ohne doppelten Boden, aber offensiv und durch dieses Erlebnis gestärkt an die Sache rangehen würde? Hättest du damit dann auch ein Problem?
Hast du in deinem Leben noch nie etwas vorher geübt? Provokante Frage.
Ich verstehe deinen Ansatz. Und ja, ich habe durchaus in meinem Leben Tätigkeiten geübt.
Du vergleichst das "Üben" des Geschlechtsverkehrs in etwa mit dem Üben eines Instruments. Ohne Fleiss keinen Preis und von nichts kommt nichts. So ungefähr.
Für mich hinkt dieser Vergleich.
Szenario 1: vor deiner ersten Geigenstunde klapperst du vor Angst mit den Zähnen, aber du denkst du müsstest einfach durch diese erste Stunde mit geschlossenen Augen durch, damit deine Angst sich danach legen kann. Du zahlst für die Stunde ein Heidengeld, um dann mit der altmodischen Geige deines Lehrers ein paar quitschige Töne zustande zu bringen und danach atmest du erleichtert auf dass du es hinter dich gebracht hast.
Szenario 2: Du kommst an einem Musikgeschäft vorbei und siehst im Schaufenster diese wunderschöne Geige. Die Farbe, die Form, alles an ihr hat es dir angetan. Nur leider hast du kein Geld um sie dir leisten zu können. Du beschliesst dennoch den Versuch zu wagen und fragst die Verkäuferin ob du nicht einmal probespielen könntest. Auf einmal kommt dir wieder in den Sinn dass du vom Geigespiel absolut keine Ahnung hast. Du wirst einen Moment unsicher, aber du kannst nicht anders als zum Bogen zu greifen. Du streichst zaghaft über die Saiten und zwischen den quietschenden Tönen hörst du immer mehr klare und saubere Töne. Du wirst zuversichtlicher, die Striche werden schneller und sicherer. Die Verkäuferin ist begeistert von deiner Leidenschaft und bietet dir an, jeden Tag für ein paar Stunden auf der Geige im Laden über zu dürfen.

Frauen sind keine Geigen, aber wundervolle Geschöpfe. Sex ist kein Geigenspiel aber eine wunderschöne und leidenschaftliche Angelegenheit. Genau so sollte beides gehandhabt werden. Ohne Angst, ohne Zähneklappern ohne Gefühl der Befreiung danach, sondern mit Begeisterung, mit Leidenschaft, mit Vorfreude, mit all diesen Gefühlen die die kleinen Unsicherheiten verdrängen.

Und nun sag mir: wenn ich den leidenschaftlichen Anfänger haben kann, wieso sollte ich den verkrampften Schüler der 2. Stunde nehmen, der zwar die elementaren Basiskenntnisse mitbringt, jedoch immer noch nicht weiss, wie er seine Geige dazu bringt die vollen Töne zu produzieren?
Inwiefern ist das nicht weiter verwunderlich?
Weil auch Frauen Angst vor Ablehnung haben. Also bekunden sie lieber zuwenig Interesse als zuviel. Oder weil sie unsicher sind und nicht wissen wie sie sich verhalten sollen.
Viele Frauen schaffen es nicht aus erstgenanntem grund einen Mann auch nur anzulächeln. Aus dem Versuch wird dann schnell ein krampfhafter Blick auf den Boden. Aus zweitgenanntem Grund ereignet es sich nicht selten dass der tolle Typ von gestern abend anruft und sie es vor lauter Panik und Unsicherheit nicht schaffen, ans Handy zu gehen. Es gibt eine Aberzahl solcher Beispiele. Nicht nur die Männer haben diesbezüglich Probleme.
Also einfach nur mit ihnen Kontakt haben? Das klingt für mich zu einfach, um wahr zu sein.
Auch der leidenschaftliche Virtuose musste seine Geige zunächst sehen, dann halten und lernen mit ihr umzugehen.
littlebuddha schrieb:(manchmal denke ich, ich hätte wirklich weibliches Sexualverhalten einprogrammiert; vielleicht liegt das daran, dass mein Vater nie für uns da war und ich nie seine Ehemann-Rolle lernen konnte?)
Das erinnert mich an meine Eltern. Das ist bei mir ähnlich.
Fehlende Rollenvorbilder können als Gründe mitspielen, müssen aber nicht. Allerdings bringt es nichts, sich diese Fragen zu stellen. Ihr seid heute erwachsene Männer und ihr könnt heute entscheiden welche
Männer ihr sein wollt. Auch wenn der Weg dahin nicht ganz leicht werden wird.

lg

Benutzeravatar

chicheringrün
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 22
Beiträge: 555

Beitrag Fr., 21.11.2008, 12:04

littlebuddha hat geschrieben:ja, wir können gerne bisschen tauschen
schneide mir ne Scheibe von dir ab und ich mir eine von mir, komprimiere dies als ZipDatei und sende es an meinen Account
Wenn ich ein geeignetes Messer finde probiere ich es mal aus. Reichen dir 100 Gramm?

Tja audrey, da bist du ja in etwas hineingeraten.
audrey hat geschrieben:Ich verstehe deinen Ansatz. (...)
Du vergleichst das "Üben" des Geschlechtsverkehrs in etwa mit dem Üben eines Instruments. Ohne Fleiss keinen Preis und von nichts kommt nichts. So ungefähr.
Naja, den Ansatz hast du verstanden. Wir reden aber aneinander vorbei. Das mit dem Erlernen steht ja in Anführungszeichen, weil ich es eben so, wie du es verstanden hast (üben üben üben, ohne Fleiß kein Preis), nicht meinte. Mir ist nur kein besseres Wort in dem Moment dafür eingefallen.
Ich formuliere daher das von mir vorher geschriebene noch einmal um:
chicheringrün hat geschrieben:Und wenn jemand, littlebuddha oder wer auch immer, nicht zu einer Prostituierten gänge, um den Umgang mit Frauen zu erlernen, sondern um den Sex einfach einmal zu erleben, auszuprobieren, da er bis jetzt noch nicht die Möglichkeit dazu hatte (eigenes Unvermögen etc.), seinen Trieb von der Leine zu lassen, um auch zu merken, dass Sex überbewertet wird und es ja nur Sex ist ("Es ist doch nur Sex." meinte meine Thera ), und dadurch dann zwar nicht mehr ohne doppelten Boden, aber offensiv und durch dieses Erlebnis gestärkt an die Sache rangehen würde? Hättest du damit dann auch ein Problem?
Entschuldige den Schachtelsatz.

An deinem zweiten Szenario als Beispiel-Erklärung habe ich nichts auszusetzen. Am ersten schon. Das liegt aber daran, dass meine Meinung falsch rüber gekommen ist.
audrey hat geschrieben:Szenario 1: vor deiner ersten Geigenstunde klapperst du vor Angst mit den Zähnen, aber du denkst du müsstest einfach durch diese erste Stunde mit geschlossenen Augen durch, damit deine Angst sich danach legen kann. Du zahlst für die Stunde ein Heidengeld, um dann mit der altmodischen Geige deines Lehrers ein paar quitschige Töne zustande zu bringen und danach atmest du erleichtert auf dass du es hinter dich gebracht hast.
Der Geigenspieler zittert etwas vor Aufregung. Ob er auch mit den Zähnen klappert kann ich nicht hören. Er denkt auch nicht, dass er da jetzt durch muss, damit sich seine Angst danach legen kann, denn er sieht es als neue Erfahrung, nicht als Belastung oder gar als Muss. Er zahlt für die Stunde ein Heidengeld, weil er einmal auf einer Geige spielen möchte und eine Lehrerin dabei haben will, die ihm ein paar Handgriffe zeigt und er die Tonleiter rauf und runter spielen kann. Mehr wollte der Geigenschüler gar nicht.
audrey hat geschrieben:Und nun sag mir: wenn ich den leidenschaftlichen Anfänger haben kann, wieso sollte ich den verkrampften Schüler der 2. Stunde nehmen, der zwar die elementaren Basiskenntnisse mitbringt, jedoch immer noch nicht weiss, wie er seine Geige dazu bringt die vollen Töne zu produzieren?
Streiche bitte das Wort "verkrampften" aus diesem Absatz und lies ihn dir noch einmal durch. Wie liest es sich jetzt für dich? Was macht es jetzt für einen Eindruck auf dich?
Weiß denn der leidenschaftliche Anfänger, wie er beim ersten Spielen die Geige dazu bringt die vollen Töne zu produzieren? Außerdem kann beim Schüler der 2. Stunde ebenso Leidenschaft vorhanden sein, wie diese beim Anfänger nicht vorhanden sein kann.
Einigen wir uns darauf, dass Leidenschaft, Neugierde und Offenheit gut fürs erste Mal sind?
Hättest du dann immer noch Probleme, wenn er sein erstes Mal bei einer Prostituierten hatte?
audrey hat geschrieben:Fehlende Rollenvorbilder können als Gründe mitspielen, müssen aber nicht. Allerdings bringt es nichts, sich diese Fragen zu stellen. Ihr seid heute erwachsene Männer und ihr könnt heute entscheiden welche
Männer ihr sein wollt. Auch wenn der Weg dahin nicht ganz leicht werden wird.
Sicher. Trotzdem sehe ich es als Aufgabe der Eltern an, ihr Kind auf das Leben vorzubereiten, das Leben vorzuleben. Gerade das Mann oder Frau sein. Und nun müssen die Kinder diese mangelnde Erziehung selbst beheben.
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
littlebuddha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 25
Beiträge: 683

Beitrag Fr., 21.11.2008, 12:41

Hi!
Nett dass du, Audrey, und du, Chicheringrün, hier so gut diskutiert

Die Rollenbildern finde ich schon wichtig. Klar, nun bin ich erwachsen und kann und soll selbst entscheiden. Versuch ich auch und mit allem bis auf dem Sex klappt das ja ganz gut. Ich hätte aber dennoch gerne einen Vater gehabt, der mit mir Fussball gespielt hätte, mit mir Zeit verbracht hätte und mich mit 13,14 Jahren "aufgeklärt" hätte. Ich weiß nicht ob das heute normal ist, aber ich habe von keinem, weder Mutter (zum Glück!) noch Vater (leider), noch sonst einem jemals ein Wort der Sexualaufklärung gehört. Na doch, in der Schule. Und in der Bravo. Na ist ja auch nicht so schlimm. Ich wusste ja trotzdem mit 14, 15 Jahren bescheid. Aber genug von meinem leiblichen, zwar leiblich anwesenden aber niemals teilnehmenden Vater. Er war halt emotional und sonst nicht wirklich da und ich sagte zu mir immer "Dieser fremde Mann auf unserer Couch". Heute ist das viel besser.

Wenn es nur so wäre, dass ich männliche Freunde hätte die irgendwie "männlicher" wären und denen das leichter fallen würde. Aber die meisten meiner Freunde sind auch sehr zurückhaltend, schüchtern, introvertiert. Von ihnen kann ich nix lernen bzw. keiner zieht mich mit. Es ist sogar fast schon so, dass ICH derjenige bin, der am meisten aus sich rauskommt. Dabei bin ich der einzige ohne Sex - seltsam

Audrey, was hälst du von der Idee, die in meinem männl. Freundeskreis vorherrscht: Nie zu viel erwarten und lieber langsam angehen. Ich denke heute nämlich, dass uns das behindert, weil wir so nicht "rangehen" bzw. nicht wirklich aktiv werden, sondern lieber passiv abwarten was sich halt so ergibt. Das Ergebnis ist auch, dass im Moment keiner meiner guten Freunde eine feste Freundin hat, und das seit fast drei Jahren. Das Klügste, was eine Frau dazu einmal sagte (neben dem was Audrey schreibt ) war, "Du musst wissen was du willst". Oft weiß ich das gar nicht. Heute zB ist es schon so weit gekommen dass ich oft mehrere Frauen gleichzeitig gut finde und dann gar nicht weiß, bei welcher ich Initiative ergreifen soll. Hier, wo ich derzeit wohne, sind es gleich vier! ich weiß gar nicht, was/welche ich will (ganz verwirrt)
Das hängt aber auch damit zusammen, dass das irgendwie meine angelernte Strategie ist, "es nicht ernst" werden zu lassen. So kann ich bisschen hier und da flirten, ohne dass ich Angst haben muss erstens eine Abfuhr zu erhalten oder zweitens schlimmer noch, die Frau will wirklich was von mir.

Wie Audrey schon sagte, wenn Mann (also in dem Fall ich) nicht die Frau in einem gewissen Weise aktiv anmacht, verliert sie mit Lichtgeschwindigkeit das Interesse und Mann wird nur noch ein Bekannter oder Freund - schlimm. Hier gibt es eine, die wirklich süß ist, mit der ich aber gerade beschriebenes Verhalten ausgeübt habe - schlingern zwischen Ignorieren, reden und flirten. Bei ihr dürfte mir passiert sein, dass sie mich jetzt für einen asexuellen Blödman hält.
Dabei finde ich sie echt süß und sexy, und sie ist auch ganz nett.

Sonntag habe ich ein "Date" mit einer Bekannten, wir machen zusammen einen Tagestripp (also es ist halt kein offizielles Kennen-lern-Date). Außerdem weiß ich von Studivz. das sie einen Freund hat. Nun, ich finde sie wirklich wahnsinnig schön, sie sieht echt umwerfend gut aus, so wie eine Traumfrau für mich. Wir haben uns gerade erst kennen gelernt bei einer Exkursion von einem Student house. Es war auch ihre Idee, gemeinsam zu reisen. Nun, ich würde sie verdammt gerne "anmachen" weiß aber genau dass ich Memme wieder nur um den heißen Brei herumreden werde und sie mich dann scheiße findet. Wie oft habe ich das schon erlebt? Mindestens 15 Mal!!! Audrey hat voll Recht: Ich MUSS aktiv werden. Es ist nur so (um beim Beispiel zu bleiben), ich als Geigenamateur plötzlich vor 500 Leuten in der Oper ein Solo geben soll. Wahnsinnige Angst und das Wissen, zu versagen
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

Benutzeravatar

gompert
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 99
Beiträge: 493

Beitrag Fr., 21.11.2008, 13:21

Ich würde an deiner Stelle heute, mit dem Wissen und der Erfahrung die ich mir ergattert habe, mal bei einer guten Freundin vorfühlen ob sie Lust hätte zusammen sexuelle Kenntnisse auszutauschen und mal miteinander zu schlafen. Das müsste dann eine vertraute single Bekannte sein, die möglicherweise einen ähnlichen Nachholkampf gebrauchen könnte. Verliebtheit und Korbgefahr werden so vermieden.

Übrigens ist ein Mann mit seiner Entjungferung noch nicht unbedingt viel weiter als vorher. Ich habe eine erste Beziehung geführt ohne überhaupt etwas vom weiblichen Orgasmus zu verstehen. Da war der sex nur innig lieb und kindlich zärtlich. Als dann ein gestandener Feldwebel erschien der wusste wie, wurde ich abserviert. Zum Glück kreuzte bald ein sehr leidenschaftliches Mädchen meinen Weg, das selbst wusste wie. Da war Schluss mit innig lieb und zärtlich.
Staunend liest's der anbetroffne Chef......

Benutzeravatar

adidas
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 142

Beitrag Fr., 21.11.2008, 13:37

lol, sowas gibts nicht

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
littlebuddha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 25
Beiträge: 683

Beitrag Fr., 21.11.2008, 13:41

Ja,
das wäre super auch wenn ich das mit dem "nicht verlieben" nicht beschwören würde.. Kann ja dann erst Recht passieren und eine schöne Freundschaft zerbrechen. Oder man wird halt doch ein Paar.

Eine Freundin hab ich, mit der ich das vorstellen könnte, sie findet mich glaueb ich auch nicht schlecht, aber sie hat seit vielen Jahren und seit dem ich sie kennen einen festen Freund (immer den Gleichen). Eine andere habe ich, bei dem gompersts Rat zutrifft, aber mit der würde ich nicht schlafen wollen.

Wenn es wirklich nur um den Sex ginge wäre wohl eine Sexarbeiterin wirklich das Beste. Ohne Komplikationen, man muss sich ja nicht wiedersehen, wenn man nicht wieder hingeht, und Diskret. Einzige Problem die Aufregung und das mangelnde Vertrauen.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

Benutzeravatar

Katzenmama
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 386

Beitrag Fr., 21.11.2008, 14:13

aber vielleicht können die guten freundinnen dir zumindest im gespräch tips geben?
[center]Wie hoch auch deine Sehnsucht reicht, ich lasse dich ihr folgen.
Neigt dein Herz sich einem anderen zu, so will ich deine Liebe teilen;
strebt meines nach einem anderen,
so will ich doch niemals dich aus meinem Herzen verbannen.[/center]

Benutzeravatar

gompert
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 99
Beiträge: 493

Beitrag Fr., 21.11.2008, 14:39

littlebuddha hat geschrieben:..eine Sexarbeiterin wirklich das Beste. Einzige Problem die Aufregung und das mangelnde Vertrauen.
Die Aufregung besorgt sie dir schon... wenn es aber wirklich das einzige Problem wäre, hättest du es längst getan... Mal ehrlich, bei aller Toleranz für die Freudenhäuser: du würdest doch im Bordell nicht nur deine Banknoten und deine Unerfahrenheit zurücklassen, sondern auch deinen Selbstrespekt, stimmt's?
Staunend liest's der anbetroffne Chef......

Benutzeravatar

chicheringrün
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 22
Beiträge: 555

Beitrag Fr., 21.11.2008, 14:46

littlebuddha hat geschrieben:Ich weiß nicht ob das heute normal ist, aber ich habe von keinem, weder Mutter (zum Glück!) noch Vater (leider), noch sonst einem jemals ein Wort der Sexualaufklärung gehört. Na doch, in der Schule. Und in der Bravo. Na ist ja auch nicht so schlimm. Ich wusste ja trotzdem mit 14, 15 Jahren bescheid.
Das einzige was an Aufklärung von meinen Eltern kam war, dass mein Vater mir mit 14 oder 15 gesagt hat, dass wenn ich früh aufwache es da klebrig zwischen den Beinen sein könne und das nichts Schlimmes sei und ich mir da keine Sorgen machen brauche. Tolle Aufklärung! Du bist also nicht der einzige, dem es so ging.

littlebuddha hat geschrieben:Wie Audrey schon sagte, wenn Mann (also in dem Fall ich) nicht die Frau in einem gewissen Weise aktiv anmacht, verliert sie mit Lichtgeschwindigkeit das Interesse und Mann wird nur noch ein Bekannter oder Freund - schlimm.
Ist das denn wirklich so? Muss ich eine Frau gleich und sofort anmachen, wenn ich sie kennenlerne? Das gänge mir zu schnell. Ich will den anderen doch erstmal kennenlernen.
Wenn man in eine Disco geht dann ist das ja ok. So schnell wie da die Konkurrenz ist würde einem nichts anderes übrig bleiben, sie auch so schnell anzumachen. Aber außerhalb einer Disco ... Ich bin grad total verwirrt.
littlebuddha hat geschrieben:Es ist nur so (um beim Beispiel zu bleiben), ich als Geigenamateur plötzlich vor 500 Leuten in der Oper ein Solo geben soll. Wahnsinnige Angst und das Wissen, zu versagen
Na wenn du jetzt schon weißt, dass du versagst, dann würdest du dort nur hingehen, um dir zu bestätigen, dass du versagst. Wie findest du selbst diese Einstellung? Dann könntest du auch zu Hause sitzen bleiben und für dich allein Geige spielen.
Was hältst du davon: "Meine verehrten Zuhörer, vielen Dank, dass sie so zahlreich erschienen sind. Ich freue mich sehr darüber. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Zuhören, seien sie ganz entspannt und lauschen Sie dem, was da kommen mag." Du würdest in dem Fall deinen Zuhörern einfach eine schöne Zeit mit dir bescheren wollen. Es gibt keine Erwartungen!
gompert hat geschrieben:Ich würde an deiner Stelle heute, mit dem Wissen und der Erfahrung die ich mir ergattert habe, mal bei einer guten Freundin vorfühlen ob sie Lust hätte zusammen sexuelle Kenntnisse auszutauschen und mal miteinander zu schlafen. Das müsste dann eine vertraute single Bekannte sein, die möglicherweise einen ähnlichen Nachholkampf gebrauchen könnte. Verliebtheit und Korbgefahr werden so vermieden.
Frage an die Frauen: Könntet ihr euch so etwas vorstellen zu machen? Ich glaube ich würde mich nicht trauen zu fragen ...
littlebuddha hat geschrieben:Einzige Problem die Aufregung und das mangelnde Vertrauen.
Du kannst ihr ja ersteinmal ein wenig Vertrauen entgegenbringen. Wenn von ihr nichts zurückkommt kannst du immer noch gehen.
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
littlebuddha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 25
Beiträge: 683

Beitrag Fr., 21.11.2008, 15:44

chicheringrün hat geschrieben:"Meine verehrten Zuhörer, vielen Dank, dass sie so zahlreich erschienen sind. Ich freue mich sehr darüber. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Zuhören, seien sie ganz entspannt und lauschen Sie dem, was da kommen mag." Du würdest in dem Fall deinen Zuhörern einfach eine schöne Zeit mit dir bescheren wollen. Es gibt keine Erwartungen!
Das ist die richtige Einstellung - ich meine ich habe ja theoretisch alle Chancen bei ihr. Sie findet mich wohl nett, sympathisch, ihr Freund ist weig weg, hat den gemeinsamen Trip selbst vorgeschlagen. Das einzige was schief laufen kann ist mein Zögern. Soll jetzt nicht heißen dass sie mich unbedingt will, aber ich KÖNNTE es versuchen, sie zu gewinnen. Wenn ich mich trau... ich bin kein Mann, ich bin eine Maus.

Mal sehen. Ich werde es versuchen. Und an eure Ratschläge denken. Jetzt bin ich ja zumindest in der Theorie weiter. Wie Audrey sagte, jetzt fehlt die Praxis. Und diese Frau von der ich spreche ist wirklich toll (vom ersten Eindrücken). Was mich viel mehr stören würde ist nicht ein Korb, sondern es wieder nicht versucht zu haben. Was kann ich verlieren? Sollte sie mich nicht wollen, halt eine Person die ich nett fand, die aber keine große Rolle in meinem Leben spielte. Sollte ich nix unternehmen: Verlust an Selbstbewusstsein, Würde, Ehre und was weiß ich nicht. Und große Reue, wieder eine Chance verpasst zu haben. Mal sehen wie das Sonntag wird. Einfach mal gemeinsam Spaß haben und sehen wo uns das hinführt. Wenn ich ein gutes Gefühl habe, bin ich auch nicht mehr ganz so verklemmt, glaube ich.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag