Ekel vor Sex

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
Benutzeravatar

Alaskasonne
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 28
Beiträge: 2

Beitrag Mo., 11.01.2010, 10:49

Hallo ihr lieben...

ich hab mich nun nach langem überlegen dazu durchgerungen hier zu schreiben, was mir nicht leicht fällt. Ich glaub einfach ich hab ein riesiges Problem mit mir selber... ich hoffe es gibt hier jmd der mir einen Rat geben kann. Ich fang einfach mal ganz an.

Also, ich bin mittlerweile 28 (w) Jahre alt. Ich hatte schon immer das Problem Gefühle zuzulassen und wenn ich es wollte wurde ich entäuscht. So zog es sich also immer länger hin mit dem ersten Mal. Ich bin dem immer aus dem Weg gegangen,so gut es ging. Klar gab es immer Situationen in denen hätte nicht viel gefehlt, aber dann hab ich immer vorher abgebrochen. Ich wollte auch nicht irgendjemanden nehmen. Außerdem hab ich, glaub ich, ein Problem mit meinem Körper, finde mich selber nicht so schön, obwohl das mit 58 kg natürlich dumm ist, aber ich krieg das nicht in den Griff. Ich zeige mich selten und ungern nackt. Bin nach außen sehr offen und flippig, aber innen zurückhaltend.

Mit 26 war ich dann so verzweifelt, also bin ich auf anraten meiner Freundin zu einer Therapeutin gegangen. Alle 2-3 Wochen hatte ich da einen Termin, man sprach über sein Leben, über die Arbeit und Männer im allgemeinen, ich hab dann immer Aufgaben bekommen, welche ich so gut es ging erledigt hab. Aber im nachhinein würde ich sagen es hat mir nicht viel gebracht, ok, eine neutrale Person mit der man mal reden konnte tat gut, half aber nicht bei meinem Problem.

Dann kam ich mit meinem jetzigen Partner zusammen,(er hat auch dieses Forum gefunden) das war im April 2008. Nach etwas zögern hab ich ihm aber gleich am Anfang der Beziehung gesagt, dass ich noch nie Sex hatte, was er nicht schlimm fand, mir die Situation aber ungemein vereinfachte. Es dauerte dann auch wohl 6 Monate bis es das erste Mal dazu kam, es war natürlich dunkel und ganz nackt hatte er mich bis dahin auch noch nicht gesehen, das dauerte auch lange bis ich das zugelassen hab.. Ich dachte immer, wenn ich das erst hinter mir hab, wird das alles besser, aber das tat es nicht.
Ich weiß auch nicht, aber mein Scharmgefühl ist dann so groß und mir ist alles im Zusammenhang mit Sex so extrem unangenehm, wenn es feucht wird und er seine Hand da hat, finde ich es so ekelig, obwohl ich es auch schön finde, das Gefühl, ich kann euch das garnicht erklären.
Wir sind nun seid fast 2 Jahren zusammen, haben aber sehr unregelmäßig Sex, also das letzte mal ist wohl schon 4 Monate her. Er ist immer sehr verständnisvoll, es reicht ihm natürlich nicht und wir streiten oft deswegen. Alles andere in unserer Beziehung ist klasse, nur das Thema Sex krieg ich einfach nicht hin, wenn er nicht anfängt, mache ich garnichts, ich hab einfach keine Lust dazu oder Angst /Ekel davor.
In letzter Zeit wird das mit dem Streiten halt immer mehr, egal was man sagt wird auf eine Goldwaage gelegt, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat, ab dann gehen wir uns so schnell wieder an die Gurgel. Ich überleg dann immer ob ich das so will, aber ich weiß auch das es ein Problem von mir ist und ich daran arbeiten muß. Nur leider weiß ich nicht wie. Ich liebe ihn, und möchte auch irgendwann Kinder, aber dazu muß ich "DAS" erst inden Griff bekommen.
Er tut immer alles dafür, er schaut im Internet nach Foren, ob es anderen auch so geht, er drängt mich zu nichts, ist dann aber natürlich immer vor den Kopf gestoßen wenn ich es nicht zulasse. Er redet ordentlich mit mir, oder wir trinken ne Flasche Wein (mit Alkohol ist es einfacher für mich) , er möchte halt um alles in der Welt das es klappt und ich hab so eine Angst dem nicht gerecht zu werden und ihn zu verlieren.

Ich habe mit meiner Mutter da mal drüber gesprochen und die sagte mir das sie das auch so ähnlich hätte. Ich hab auch schon gelesen, das es an Hormonen liegen kann, nur ich weiß absolut nicht was mit mir nicht stimmt, ich hab auch keine schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit (Vergewaligung oder ähnliches, ich hatte eine tolle Kindheit) gehabt. Ich weiß nicht mehr weiter, aber wenn das so weiter geht, wird meine Beziehung kaputt gehen und ich bin Schuld daran. Es wundert mich sowieso schon, dass er noch bei mir ist, viele andere Männer wären schon lange abgehauen.

Bitte helft mir.....oder vielleicht weiß jemand einen Rat

Lg

Benutzeravatar

Ninna
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 37
Beiträge: 78

Beitrag Mo., 11.01.2010, 21:16

Hi Alaskasonne,
hört sich an, als wenn Du ein Prob. Deiner Mum mit Dir herum trägst. Sollte es nicht der Fall sein, würde ich es mit Naturheilkunde versuchen. Hypnose, Homöopathie (Info ziehen über Pulsatilla D6) oder beim Heilpraktiker Bachblüten testen und entsprechende Mischung über längere Zeit einnehmen. Würde diesen Bereich austesten und schauen, ob man darauf reagiert.
LG Ninna

Benutzeravatar

leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 2003

Beitrag Mo., 11.01.2010, 21:40

Hallo Alaskasonne !

Kannst du dich erinnern, wie in deinem Elternhaus mit dem Thema "Sexualität" umgegangen wurde?
Haben sich deine Eltern in den Arm genommen? Geküsst?
Wie wurde über Körper gesprochen?
Was gab es evtl. an unterschwelligen Botschaften zum Thema Körper und Sexualität?
Vielleicht lässt sich durch solche und ähnliche Fragen eine Erklärung finden!

Benutzeravatar

Alaskasonne
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 28
Beiträge: 2

Beitrag Di., 12.01.2010, 09:30

Hallo...

also mit den Homöopatischen Sachen werd ich mich mal schlau lesen.

Eigentlich wurde in meinem Elternhaus da sehr locker mit umgegangen, geküsst, in den Arm genommen. D
Dazu sollte ich sicher erwähnen, dass meine Eltern 3 Jahre ennt waren und ich mit meiner Mutter drei Jahre getrennt von meinem Vater gewohnt hab, da war ich 17. Die waren aber an sich nur räumlich getrennt, haben sich oft gesehen und gut verstanden. Und nun sind sie auch schon seit 8 Jahren wieder glücklich. Ich glaub aber sexuell läuft da nicht all zu viel...hab aber nun auch nicht direkt geffragt.
Mein Vater ist da mit allem eh sehr locker, da kann man auch so ins Bad kommen, wenn er da nackig steht, meine Mama schließt immer ab...hab sie so noch nie gesehen, nicht das ich mich erinnern kann. Aber an sonsten kann ich mit Ihnen über alles reden, auch was "das" Thema angeht. Meine Mama sagte mir, das sie das ähnlich hätte wie ich...

Zum Thema Körper: Ich habe 2003, 12 kg abgenommen, mit Hilfe meiner Mutter, die hat gekocht Seit dem achte ich einfach sehr auf mein Gewicht. Halte nun grad mein Gewicht, aber passe auch immer auf. Ich war nie zufrieden mit meinem Körper, also eher mit meinem Bauch. Mein jetztiger Freund findet es nicht schlimm, bin ja auch nicht dick, versuche nur mein Wohlfühlgewicht zu halten. naja und das mit dem Gewicht hab ich denk ich auch von meiner Mutter.

LG

Benutzeravatar

darilarifari
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 21.05.2011, 18:16

Hallo Leute,
ich bin hier weil ich ein gerne ein paar Meinungen hören möchte.Ich bin seit 2 Jahren in einer Beziehung.Mein Freund hat vor 2 Wochen schluss gemacht, weil er sagt, dass ich ihn nie küsse und auch nie Sex will.Ich habe das Problem schon seit dem ich denken kann.Habe schon früh mit Sex angefangen und hab oft schlechte Erfahrungen gemacht.Jetzt sind mein Freund und ich wieder zusammen und ich bin einfach mit den ganzen Gefühlen und allem überfordert.Während des Sex ist alles ok, er nimmt auch Rücksicht und fragt mich ob alles Okay ist.Meistens ein paar Stunden danach gehts mir extrem schlecht.Ich ekel mich, bin aggressiv, depressiv und will mich am liebsten nur verstecken.Ich kann Nähe nicht mehr ertragen und das ganze kann sich über Tage ziehen.Ich hab demnächst einen Termin bei der Sexualberatung aber ich hab irgendwie Angst, dass sie mir nicht helfen können.Was kann mein Freund machen und wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten.Habt ihr vielleicht ein paar Tipps?Ich wäre euch sehr dankbar.Danni

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Sa., 21.05.2011, 18:19

Hallo Danni,

hast Du denn Lust auf Sex?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

kügeli
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 50
Beiträge: 150

Beitrag Sa., 21.05.2011, 18:23

Meistens ein paar Stunden danach gehts mir extrem schlecht.Ich ekel mich, bin aggressiv, depressiv und will mich am liebsten nur verstecken.Ich kann Nähe nicht mehr ertragen und das ganze kann sich über Tage ziehen.
hi du,

könnte es sein, dass du mal "nicht ganz freiwillig" Sex hattest, d.h. dass du irgendwie gezwungen oder gar missbraucht worden bist?

Benutzeravatar

darilarifari
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 21.05.2011, 18:47

Hey ihr beiden,
also Lust habe ich meistens schon.Ich habe auch keine Schwierigkeiten "geil" zu werden oder so..Die Symptome und Gefühle kommen erst später.Ja ich habe schon mit 13 den ersten Freund gehabt.Ich habe Sex gehasst, aber ich dachte immer "das muss so sein".Oft habe ich danach geweint.Ich denke da liegt die Wurzel des Problems.Kennt ihr diese Gefühle nach dem Sex?Ist echt schlimm :(.Danke euch!!

Benutzeravatar

kügeli
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 50
Beiträge: 150

Beitrag Sa., 21.05.2011, 21:19

Ja, ich kenne das von mir.

Es war bei mir so, wenn ich den Sex nicht wirklich wollte, ich aber trotzdem Sex hatte, weil ich dachte, das müsste so sein. Oder weil ich Angst hatte, der Mann ist weg, wenn ich nicht mit dem Sex hab.

Wenn ich Sex wollte, (zb. mit einem Partner, dem ich vertraue, wo ich sicher bin, abbrechen zu können, wenn ich nicht mehr will, bzw. wenn ich sicher bin, dass der nix tut, was ich nicht will), ist es nicht so, dann ist es o.k.

Könnte es sein, dass du sehr unter Druck stehst, Sex haben zu müssen?

Benutzeravatar

darilarifari
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 21.05.2011, 23:38

Hey, ja das ist leider auch der Fall und macht es nicht besser.Mein Freund kann das nur kaum akzeptieren, wenn ich keine Lust habe.Viel Verständnis hat er leider nicht.Er hat aber dazu auch ein extremes Egoproblem.Schwierige Nummer..

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Sa., 21.05.2011, 23:45

Hallo Danni,

nein so extrem wie Du es schilderst kenne ich es nicht.
Aber ich kenne Situationen, die mit Zwang und Gewalt zu tun hatten und da waren meine Gefühle
ähnlich wie Deine.

Immerhin hast Du Lust und bekommst sie auch ohne Probleme.
darilarifari hat geschrieben:Ja ich habe schon mit 13 den ersten Freund gehabt.Ich habe Sex gehasst, aber ich dachte immer "das muss so sein".Oft habe ich danach geweint.
War es so schlimm?
Dann sieht das für mich so aus, als ob Dein Körper sich erinnert (das gibt es: ein körperliches Erinnern)
an die eher unter Druck entstandene Sexualität.
darilarifari hat geschrieben:Was kann mein Freund machen und wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten.Habt ihr vielleicht ein paar Tipps?Ich wäre euch sehr dankbar.Danni
Also bei solchen Problemen kann es helfen den Sex wirklich mal weg zu lassen.
Statt auf die Vereinigung hinzuarbeiten, nur mal kuscheln und vielleicht sich gegenseitig verwöhnen,
indem man sich zum Beispiel massiert und mit einer Feder streichelt.
So wird das in einer Sexualtherapie gemacht.

Damit Du wieder verlernst das es mit Druck und Zwang einhergeht.
Das könnte Dein Freund für Dich tun, meinst Du er macht das mit?
Kannst Du ihm nicht erklären was bei Dir los ist?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

darilarifari
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 5

Beitrag So., 22.05.2011, 16:15

Hey Una,
vielen Dank für deine Antwort!Ich werde das mit der Feder mal vorschlagen.Die Vergangenheit muss ich dann wohl nochmal in der Beratung ansprechen, denn so wie es jetzt ist, ist es sehr schwierig.Ich habe gelesen, dass man dem Drang sich zurück zu ziehen und sich zu waschen uns allem nicht nachgeben soll, weil dass das Problem nicht wegmacht.Siehst du das auch so?Ich würde mich am liebsten nur verkriechen und selbst alleine fühl ich mich ekelig.Würde meinen Körper am liebsten einwickeln mit irgendwas..stranges Gefühl.
Grüße danni

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag So., 22.05.2011, 16:51

Hallo Danni,
darilarifari hat geschrieben:Ich habe gelesen, dass man dem Drang sich zurück zu ziehen und sich zu waschen uns allem nicht nachgeben soll, weil dass das Problem nicht wegmacht.
Das kann ich Dir nicht fachmännisch beantworten.
Wenn Du ein Bedürfnis hast Dich zu waschen, weil Du Dich schmutzig fühlst, kann es sein,
dass es zu einem Waschzwang wird, falls das eine Kompensationshandlung ist.
Solch ein Zwang ist eine Symptomatik für ein seelisches Problem.
Wenn Du das Bedürfnis hast Dich zurückzuziehen, also keinen Sex machen zu wollen, dann ist
das immer zu respektieren. Du darfst Dich nicht selbst verraten weil irgendwer etwas behauptet.
Es gibt soviele richtige Verhaltensformen wie es Menschen gibt.
Gib also Deinen Gefühlen ihren Raum. Etwas das Du nicht willst das tust Du nicht.
Wenn Du merkst, dass ein Bedürfniss -wie das waschen- nicht dem normalen Reinlichkeitsempfinden entspricht sondern das Du stellvertretend etwas wegschrubben willst, dann rede mal mit dem oder der Psychologen/in darüber.

Es kann- muß aber nicht- bei Dir auch noch mehr dahinterstecken, als nur der frühe Sex mit Deinem ersten Freund.
Aber was, das mußt Du mit einem Profi herausfinden.
Dazu würde ich Dir auf jeden Fall raten. Und ich finde es auch gut, dass Du es anpackst.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

darilarifari
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 5

Beitrag So., 22.05.2011, 22:12

ach wie lieb deine Antwort ist .Ich habe schon eine Therapeutin die werde ich nochmal fragen und ich habe auch am 25ten einen Termin bei der Pro-Familia...Wenn ich erstmal weiß woran es liegt, macht es das bestimmt etwas leichter.Vielen Dank für deine Tipps!!!

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Mo., 23.05.2011, 00:30

Gern geschehen. Ich wünsche Dir ALLES GUTE!
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag