Tiere - Geschöpfe Gottes

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Di., 07.10.2008, 20:00

tja, das fände ich auch ziemlich abnormal, wenn man fleischfressende tiere zu vegetariern machen würde. drum hab ich mal gefragt, man weiß ja nie....

was heißt denn "gebarvt"??

glg

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today
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Beitrag Di., 07.10.2008, 20:12

"Gebarft" heißt grob, dass das Futter nicht aus der industriellen Tüte oder Büchse kommt.
Sondern selbst zubereitet wird.
Hat den Vorteil, dass man weiß, was man seinen Tieren ins Mäulchen stopft. Und den Nachteil, dass man die Verantwortung dafür übernimmt.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Harlekin
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Beitrag Di., 07.10.2008, 20:43

Hallo,
B.A.R.F bedeutet aus dem Amerikanischen kommend:
Bone and Raw Feeding ( Knochen- und Rohfütterung)
Eingedeutscht wurde es: Biologisch artgerechte Rohfütterung
Bedeutet daher, wie richtig angemerkt: weg vom Industriefutter, ob Dose oder Trockenfutter- hin zu einer dem Hund, der Katze artgerechten Ernährung.
Grüße

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Hossa
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 15:52

Hallo, ja ich schreib hier wieder.
Ich habe zwar versprochen hier in diesem Thread zu schreiben, aber ich habe es nicht so mit Versprechen. Deshalb halte ich mich an ein Versprechen, dass ich zwar nicht gemacht habe, aber trotzdem zufriedend stellen sein sollte.
„Ich greife niemanden an“, allerdings werde ich Kritik üben.

Zuerst einmal, ich bin eigentlich näher an euch dran, wie ihr es glauben mögt.
Ich bin auch nicht so der Fleisch-esser.
Ich bin in vielen Dingen auf fleischlose Varianten umgestiegen.
Ich esse gerne vegetarische Pizza, mag Tofu gerne, und ansonsten esse ich recht viel Ei.
Allerdings aus einem anderen Grund, wie die meisten hier in diesem Thread.
Ich mag einfach nicht so gern Fleisch. Es schmeckt mir nicht.
Ich mag keine Riesensteaks, und in Restaurant, denke ich mir oft, dass der Vorspeisen-Salat besser geschmeckt hat, wie die eigentliche (fleischhaltige) Hauptspeise.
Und tierlieb bin auch, ich habe selber 2 Kaninchen, und im Kindergarten war ich sogar bekannt, als der ‚Tierretter’ weil ich immer alle Tiere aus der Klasse ins Freie getragen habe.
Und das mache ich heute noch, erst neulich habe ich einen (der letzten) Schmetterlinge aus unserem Haus ins Freie getragen, und auch eine Ameisenkönigin habe ich erst neulich vor dem (zerdrückenden) Besen gerettet.

Deshalb will ich keine Partei ergreifen, und will mich keinesfalls über euch stellen.
Ich will euch auch nicht schlecht reden. Ich will euch nur ‚ungut’ reden.
Es ist eure Entscheidung, was ihr esst, und mit welchen Einstellungen ihr durchs Leben geht.

Erstmal:
Was wollt ihr erreichen?
Ihr wollt weniger Leid für die Tiere.
Und womit wollt ihr es erreichen?
Ihr esst sie nicht mehr.

Dein Name ist mir leider entfallen, auf jedenfall hast du gemeint:
Weniger Nachfrage bedeutet weniger Angebot.

Aber ist das wirklich gut?
Wenn 9 andere und ich heute zum Vegetarier werden würden, würden wir damit Tierleben retten?
Nein!
Denn, kein Fleischer kommt plötzlich auf den Entschluss:
„Hey euch zwei Kühe, euch brauchen wir nicht mehr! Ab in die Freiheit mit euch!“
Sie würden trotzdem geschlachtet werden, und wenn das Fleisch dieser zwei Kühe halt übrig bleibt, lässt man es halt beim nächsten Mal halt 2 Kühe weniger werden.
Denn ansonsten würden sie nur weiter Futter fressen und somit auch Geld kosten.

Würden alle Menschen zu Vegetarier werden, würden damit Tiere eine andere Rolle im Leben einnehmen, keine Frage.
Aber welche? Keine.
Sie hätten keinen Zweck mehr, also was für einen Grund gäbe es noch sie zu züchten?
Keinen, also gäbe es sie auch nicht mehr.

Und das kann man auch nicht abstreiten.
Alles andere ist utopisch.

Und außerdem was ist so schlimm daran, dass wir Fleisch essen?
Wenn man mich zerfleischen würde und den Schweinen vorwerfen würde, würden sie es auch essen.

Das Schlimme ist doch eigentlich nicht, dass die Tiere sterben, sondern leiden.
Denn Sterben tun sie alle sowieso, auch ohne unsere Hilfe.
Das wirklich Schlimme ist doch eigentlich das Leiden.
Denn Leiden sollte keins, aber auch wirklich kein einziges Lebewesen auf dieser Erde.

Der Tod an sich dauert nur eine winzigen Moment und ist schmerzlos.
Was ist so schlimm daran, wenn diese Tiere nicht ein zufriedenes, wenn auch kurzes Leben führen.

Jetzt denkt ihr ‚Zufrieden? Aber diese Tiere leben doch in grausamer Massenhaltung.’
Stimmt, das ist ein Thema, das ich nie im Leben gut reden könnte und wollte.
Und dagegen kann man auch nur gemeinsam gegen ankämpfen, und aus solcher Haltung entstandenes Fleisch, auch wenn es billiger ist nicht kaufen.

Und wenn ich mich wegen sowas entschließe, Vegetarier zu werden (und wirklich einfach nur Vegetarier), dann schade ich nicht nur den bösen Fleischherstellern (Massenhaltung), sondern auch den guten Fleischherstellern (Freilandhaltung)

Von daher sehe ich keinen Unterschied zwischen Vegetariern und Fleischessern.
Das heißt aber nicht das ich euch schlecht sehe, das heißt ich sehe euch gleich.

P.S.: Zum Vegetarismus für Kinder.
Ich finde das unfair, ihr entscheidet für die Kinder was gut für sie ist.
Das wäre für mich genauso, wenn ich ihnen von Geburt an meine Religion aufdrücke (was ja auch viele machen, aber für mich unmöglich ist.)
Ich würde die Kinder selbst die Entscheidung treffen lassen, wenn sie erwachsen genug dafür sind. Aber das ist ja nur meine Ansicht der Dinge.

P.P.S.: Wenn sich jetzt noch jemand angegriffen fühlt, dann kann ich auch nix dafür, denn diesmal habe ich mich wirklich bemüht, keine falschen Eindrücke aufscheinen zu lassen.

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today
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 19:11

Ich glaube, du meinst, der der "keine" Tierhaltung unterstützt, tut dasselbe wie der, der "schlechte" Tierhaltung unterstützt und der Grund dafür sei, dass beide nicht die "gute" Tierhaltung unterstützen.
Also dass einer, der sich raushält, automatisch einer von den "Bösen" ist.
Fraglich ist, ob Vegetarierer sich in dem Sinne raushalten. M.E. positionieren sie sich klar gegen Tierleid.
Passiver Widerstand ist auch Widerstand.

Zum zweiten Argument "Zucht" - natürlich werden Nutztiere deshalb geboren, um sie zu nutzen.
Aber (auch) diesen Tieren würde grundsätzlich auch nichts fehlen, würden sie nicht geboren.
Zum anderen geht jede Haustierwerdung mit einer Verarmung an Instinkten, mimischem Ausdruck usw. einher. Im weitesten Sinne also Degeneration - würdest du deine Kaninchen aussetzen, wären sie tot, weil sie für die freie Wildbahn untauglich sind. Ob das so erstrebenswert ist, darüber kann man sich streiten, muss man aber nicht. Der beste Züchter ist m.E. immer noch die Evolution, nicht der Mensch.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Gärtnerin
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 20:08

Hossa hat geschrieben: Der Tod an sich dauert nur eine winzigen Moment und ist schmerzlos.
Hossa, hast du schon einmal längere Zeit im Schlachthof verbracht? Hast du die Angst der Tiere erlebt, wenn sie Schreie ihrer Artgenossen hören und das Blut riechen (besonders Schweine haben einen sehr feinen Geruchssinn)? Hast du die Tiere gesehen, bei denen im Zeitdruck die Betäubungszange nicht richtig angesetzt wurde? Und auch wenn der Tod selber kurz und schmerzlos wäre, lässt sich das Leid, das die Tiere vorher erlebt haben, davon nicht einfach trennen. Ich habe genügend Tiere gesehen, die am Schlachthof mit bösen Verletzungen ankommen, die sie auf stundenlangen Transporten erlitten haben.
Und wenn ich mich wegen sowas entschließe, Vegetarier zu werden (und wirklich einfach nur Vegetarier), dann schade ich nicht nur den bösen Fleischherstellern (Massenhaltung), sondern auch den guten Fleischherstellern (Freilandhaltung)
Na und?
Ich finde das unfair, ihr entscheidet für die Kinder was gut für sie ist.
Das wäre für mich genauso, wenn ich ihnen von Geburt an meine Religion aufdrücke (was ja auch viele machen, aber für mich unmöglich ist.
Eltern entscheiden grundsätzlich sehr viele Dinge für ihre Kinder, solange diese noch nicht selber entscheiden können. Auch Kinder mit Fleischkonsum aufwachsen zu lassen, ist eine Entscheidung. Auch Kinder ohne jede Religion aufzuziehen, ist eine Entscheidung - man könnte dazu auch sagen, du enthältst ihnen die Religion vor, genauso wie du Vegetariern vorwirfst, ihren Kindern das Fleisch vorzuenthalten.
Hossa hat geschrieben:Wenn sich jetzt noch jemand angegriffen fühlt, dann kann ich auch nix dafür
Du scheinst mir hier der einzige zu sein, der sich angegriffen fühlt. Ich weiß gar nicht, wie du darauf kommst, dass wir alle Menschen zu Vegetariern machen wollen??? Das habe ich hier nämlich noch gar nirgends gelesen (außer in deinen Beiträgen). Bevor du dich in den Thread eingeschaltet hast und angefangen hast, dich zu rechtfertigen (für etwas, was dir gar niemand vorgeworfen hat), war hier eigentlich eine sehr tolerante Stimmung.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Hossa
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 21:39

Aber (auch) diesen Tieren würde grundsätzlich auch nichts fehlen, würden sie nicht geboren.
Naja doch, ihr Leben.
Könnte ich mich entscheiden, zwischen garnicht leben, und kurz und glücklich, würde ich Zweiteres wählen.
(Was beides aber nicht möglich, ich rede ja hier von Möglichkeiten)
Also dass einer, der sich raushält, automatisch einer von den "Bösen" ist.
Nein, nein.
Zumindestens stufe ich euch nicht als böse ein.
Ich würde den Vegetarismus eindeutig neutral einstufen.
Man hält sich halt raus.
(Und mich stufe ich zB durch unkontrolliertes Essverhalten von Fleisch als böse ein. Aber ich kann damit leben, da ich sowieso noch nicht mein eigener Herr bin)
Eltern entscheiden grundsätzlich sehr viele Dinge für ihre Kinder
Ich halte das für normal was von Natur aus normal wäre.
Für Menschen wäre das halt Fleisch essen. Und wenn ihr jetzt wieder mit Biologischem Aufbau vom Menschen kommt: Der Mensch hat Jahrtausende lang Fleisch gegessen.
Es würde sogar schon zu früherer Zeit versucht Vegetarismus einzuführen. Hat aber nie geklappt.
Das ist für mich von Natur aus.
Mit Religion ist das jetzt eine schwere Sache. Aber ich finde 'Keine Religion' normal, und das reicht mit als Urteil. Gerade da auch heutzutage die Gesamtstimmung (von Deutschland) zum Ignostizismus schwankt.
Hossa, hast du schon einmal längere Zeit im Schlachthof verbracht?
Das hab ich ja auch nie verteten. Ich habe ja nie gesagt, dass es so wie es ist gut ist.
Ich habe nur gesagt, dass so wie ihr es gut fändet, ich nicht gut finden würde.
Das ist alles.

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today
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Beitrag Do., 09.10.2008, 11:39

Ich halte das für normal was von Natur aus normal wäre.
Sehr schwammige Aussage. Denn was ist Natur, was ist normal, und was ist von Natur aus normal.
Und sofern dein Satz beinhaltet, dass du das erkannt hast - was von Natur aus normal ist, so ist die Aussage nicht nur schwammig, sondern auch noch

Wer nicht geboren wird, hat wohl weder Wahl noch Möglichkeiten. Es erübrigt sich daher, über dessen Wollen nachzudenken. Im übrigen würde ein Tier auch noch unter widrigen Umständen leben wollen, sonst gäbe es in der sog. Massentierhaltung bestimmt einen Haufen Suizide.

Irgendwann kommen ja vielleicht mal paar Außerirdische und entdecken den Menschen als Nahrungsmittel.
Vielleicht sind sie ja auch nette Außerirdische und versuchen sich an artgerechter Menschenhaltung.
So tapfer wäre ich nicht, dass ich dann noch glücklich wäre.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Harlekin
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Beitrag Do., 09.10.2008, 12:37

@Hossa
Meine Bemühung,Dich ernst zu nehmen, schwindet dahin. Denn:
Solche Aussagen von einem 16-jährigen wie
- Sterben ist nichts Schlimmes ( wie oft bist Du in Deinem jungen Leben schon mit Tod und Sterben konfrontiert worden, dass Du solch eine leichtertige Aussage treffen kannst?)
- der Tod ist kurz und schmerzlos ( die Frage, ob Du beim Sterben eines Tieres im Schlachthof schon dabei gewesen bist, um das beurteilen zu können, wurde Dir bereits gestellt)
- "..hätte ich die Wahl zwischen gar nicht leben oder kurz und glücklich..( warst Du in Deinem Leben schon mal in einer lebensbedrohlichen Situation, z.B. Krankheit einhergehend mit massiver Einschränkung der Lebensqualität? Wenn ja: hast Du gedacht, ich bin jetzt NICHT glücklich, es geht mir schlecht, daher will ich lieber gar nicht leben?)

Viele Deiner Aussagen erscheinen mir wenig bis gar nicht durchdacht. Und obige Beispiele eigentlich nur noch als naiv, leichtfertig in den Raum gestellt, wenn nicht sogar anmassend.

Einen erneuten Beitrag zum "Biologischen Bau des Menschen" möchtest Du nicht hören. Wobei genau in einer solchen Ausführung ja der Beweis liegt, warum der Mensch nicht von Natur aus ein Fleischesser ist, sondern einer aus schlichter GEWOHNHEIT heraus ( was Du ja auch einräumst), zu früheren Zeiten sicherlich der Notwenigkeit entsprungen aufgrund fehlender anderer, heute möglicher Nahrungsquellen.

Womit wir wieder beim Thema wären, dass alleine das Festhalten an einer Gewohnheit Leid verursacht und logischerweise das Aufgeben dieser Gewohnheit Leid zwar nicht auflöst, aber mindert und einschränkt.

Ich sehe eine veg. Lebensweise gar nicht mal als PASSIVEN, sondern eher als sehr aktiven Widerstand an.
Denn was Industrien, egal welche, am meisten fürchten, ist ausbleibende Kundschaft, damit Warenabsatzprobleme und letztendlich finanzielle Einbussen.
Auch wenn meine und andere Verweigerungen, Kunde hier zu sein, den Markt nicht zum Einsturz bringt, so sind es doch unsere Gelder, die hier fehlen und der Industrie zur Fortführung ihres Geschäftes nicht zur Verfügung gestellt wird.

Grüße

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MinaM
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Beitrag Do., 09.10.2008, 13:28

Hallo,

auch ich habe zwei Jahre lang vegetarisch gelebt. Getan habe ich das, weil ich zum einen die Schlachtung eines Tieres miterleben musste (nicht schön so was zu sehen) zum anderen habe ich mir gesundheitliche Vorteile davon erhofft. Letzteres blieb aber leider aus. In den zwei Jahren magerte ich immer mehr ab, bin eigentlich eh schon dünn und hatte am Ende ein Gewicht unter 40 Kilo. Dazu wurde ich immer mehr krankheitsanfälliger, hatte ständig trockene Haut und Haare. Ein Arzt sagte mir schließlich ich müsse umbedingt kräftig essen. Ich nahm dann wieder fleischhaltige Nahrung zu mir und mit meiner Gesundheit ging es Berg auf. Diese Erfahrung hat mich auf die Frage gebracht: ist Fleisch für den Menschen wirklich verzichtbar? Hat sie nicht Nährstoffe, die wir brauchen? Der Mensch stammt eindeutig (auch) von Raubtieren und Fleischfressern ab, die spitzen Eckzähne sind ein Überbleibsel dieser Entwicklung, die ihn eindeutig (auch) den Fleischfressern zuordernen lässt. Er kann sich darüber hinaus auch von Pflanzen ernähren, der Mensch ist so gesehen ein Allesfresser (naja, kein schönes Wort "Allesfresser" aber es ist so).
Deswegen verstehe ich nicht was du Harlekin mit "Biologischen Bau des Menschen" meinst, der beweißt, dass der Mensch nicht zu den Fleischfressern gehört?

Die moralische Frage dahinter - Tiere zu töten um sie zu essen - ist natürlich eine ganz andere.

lg
MinaM
Zuletzt geändert von MinaM am Do., 09.10.2008, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

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in einem Land
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Beitrag Do., 09.10.2008, 13:37

Hallo Leute,

wollte mal als Veganerin was dazu schreiben. Ich habe Tiere schon immer sehr gemocht, doch wegen der Erziehung und der Gesellschaft hab ich früher auch Fleisch gegessen und mir nicht viel dabei gedacht.

Aber irgendwann beginnt man dann mehr über das Leben eines Tieres nachzudenken, und ob sie auch Fühlen, ob sie Schmerzen spüren, so wie wir, ob sie Freude empfinden so wie wir, und ja das können sie.

Und seitdem war ich fürchterlich traurig, denn mir wurde das ganze Leid bewusst was sie tagtäglich, jede Sekunde erfahren müssen, und WOFÜR? Damit wir Menschen Fleisch essen können, dass die meisten Menschen auf dem Planeten nicht zum Überleben brauchen, da es andere Nahrungsmittel gibt, die auch viel billiger und energieärmer hergestellt werden können.
Denn um 1 kg Fleisch zu produzieren werden 7-16 kg Getreide als Futtermittel für die Tiere verbraucht
und man benötigt ca 20 000 l Wasser um 1 kg Fleisch zu erhalten, aber nur 50 l für 1 kg Weizen..

Das wichtigste Argument auf Milchprodukte zu verzichten, (außer der Gesundheit) ist, dass die Milch für die KÄLBER da ist, kein anderes Säugetier außer dem Menschen trinkt die Säuglingsmilch einer anderen Spezies!!
Skurriler Vergleich: Was würden wir uns denken wenn plötzlich die Menschenmütter angezapft werden, ihre Babys einen Milch-Ersatz bekommen und eine andere Tierart wird mit der Menschenmuttermilch ernährt?!

Es gibt auch vegane gesunde Sportler, vegan ernährte Babys, Kinder, die ausgewogen ernährt und mit geeigneten Supplementen, wenn nötig, sich ganz normal entwickeln.
Habe bis jetzt keine Mangelerscheinungen, Eisen, Calcium, etc. gibts genug in ausgewogener Ernährung mit Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Soja, Tofu, ...bisschen Sonnenlicht pro Tag ist auch wichtig->Vitamin D
Vit. 12 wird regelmäßig durch Supplemente zugeführt (bevor der körpereigene Speicher nach ein paar Monaten/Jahren aufgebraucht ist), da dies heutzutage von den Obstschalen abgewaschen wird.

Für mich gibt es keine "NUTZ"tiere, denn es sind alles Lebewesen mit Gefühlen, Empfindungen und Wünschen, und sie haben auch das Recht so wie wir Menschen Recht auf uneingeschränktes Leben.

Auch gibt es keinen Grund Versuchstiere zu halten und unnötig immer und immerwieder für Medikamente, Kosmetika (obwohl sie selbst keinen Nagellack, Lippenstift, ... benutzen) auf grausamste Weise zu quälen...
Bezüglich Gelsen, Zecken,.. bin ich der Ansicht, wie ein Vorschreiber hier, dass solange sie mich nicht angreifen oder verletzen ich ihnen nichts tue. Viele Insekten kann man auch wunderbar mit einem Glas ins Freie befördern.

[quote:"Hossa"]P.S.: Zum Vegetarismus für Kinder.
Ich finde das unfair, ihr entscheidet für die Kinder was gut für sie ist.
Das wäre für mich genauso, wenn ich ihnen von Geburt an meine Religion aufdrücke (was ja auch viele machen, aber für mich unmöglich ist.)
Ich würde die Kinder selbst die Entscheidung treffen lassen, wenn sie erwachsen genug dafür sind. Aber das ist ja nur meine Ansicht der Dinge.["Hossa"/quote]

Meinen Kindern würde ich natürlich die freie Entscheidung lassen, aber ich werde ihnen erklären warum ich so denke, und dann sollen sie selber entscheiden, weil mit Zwang bewirkt man nichts, außer vielleicht das Gegenteil.

Ich denke auch dass es sinnvoll ist, Tiere aus dem Tierschutz aufzunehmen, wenn man dazu Zeit, Liebe und genug Geld zur Verfügung hat.

Sorry für den langen Text
liebe Grüße,
in einem Land

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Hossa
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Beitrag Do., 09.10.2008, 14:08

(wie oft bist Du in Deinem jungen Leben schon mit Tod und Sterben konfrontiert worden, dass Du solch eine leichtertige Aussage treffen kannst?)
Ist das überhaupt wichtig?
Ich glaube niemand, aber wirklich niemand kann das bewerten, der nicht schon gestorben ist.
Und was man glaubt, was Sterben bedeutet, das ist jedem selbst überlassen.
Das rechtfertigt ja ganze Religionen.
Z.B. Wäre ich gläubiger Christ, würdest du mir diese Frage dann auch stellen?
Paradies klingt doch klasse.

Aber für wenn es relevant erscheint:
Meine Großmutter wurde war Schlaganfall-Patient, und konnte deshalb bei uns im Haus nur noch in einem Bett liegen. Ernährt per Schläuche. Knapp ein halbes vegetierte sie dahin, bis sie endlich starb.
Und auch gerade mit dem Tod von Tieren werde ich öfters konfrontiert, da unsere Nachbarin immer ihre Kaninchen und Hühner schlachtet, und sie dann gehäutet an die Wäscheleine hängt.
(von daher bin ich einiges gewohnt)
die Frage, ob Du beim Sterben eines Tieres im Schlachthof schon dabei gewesen bist
Da muss man auch an sich nicht diskutieren.
Das eigentliche Sterben, ist ja der Übergang zwischen Leben und Tod, und der ist in einem winzigen Moment getan, alles andere davor ist für mich 'LEIDEN'.
warst Du in Deinem Leben schon mal in einer lebensbedrohlichen Situation, z.B. Krankheit einhergehend mit massiver Einschränkung der Lebensqualität? Wenn ja: hast Du gedacht, ich bin jetzt NICHT glücklich, es geht mir schlecht, daher will ich lieber gar nicht leben?
Das hängt doch mit der Situation überhaupt nicht zusammen.
Man kann wegen ganz banalem Zeug nicht mehr leben wollen.
Für manche ist die Scheidung vom Partner eine richtige Erleichterung, für den nächsten ist es ein Grund nicht mehr Leben zu wollen.
Aber ich glaube, worauf du hinaus willst, ist das, wenn man todeskrank im Krankenhaus liegt, man sich immer noch freuen kann, und nicht unbedingt sterben will, nur weil es einem schlecht geht.
Aber spricht das nicht eigentlich für meine Sicht der Dinge?
Und sofern dein Satz beinhaltet, dass du das erkannt hast - was von Natur aus normal ist, so ist die Aussage nicht nur schwammig, sondern auch noch
Das bin ich gewohnt, zu sein.
Womit wir wieder beim Thema wären, dass alleine das Festhalten an einer Gewohnheit Leid verursacht und logischerweise das Aufgeben dieser Gewohnheit Leid zwar nicht auflöst, aber mindert und einschränkt.
Obst und Gemüse essen ist inzwischen auch nur noch eine Gewohnheit, ich mein, wozu haben wir Vitamin-Tabletten. Also warum, sollte man eigentlich überhaupt noch was anderes außer Fleisch essen:
Heutzutage wärs doch möglich.
Ich sehe eine veg. Lebensweise gar nicht mal als PASSIVEN, sondern eher als sehr aktiven Widerstand an.
Für deine Sicht der Dinge.
Meinen Kindern würde ich natürlich die freie Entscheidung lassen, aber ich werde ihnen erklären warum ich so denke, und dann sollen sie selber entscheiden, weil mit Zwang bewirkt man nichts, außer vielleicht das Gegenteil.
Sehr schön gesagt, Zustimmung.

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Harlekin
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Beitrag Do., 09.10.2008, 19:08

@In einem Land
Deinen Beitrag finde ich einfach nur klasse und dem gibt es aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen. Danke dafür

@Mina
Den Begriff "Bau des Menschen" habe ich erst einmal von Hossa übernommen. Gemeint ist natürlich die menschliche Anatomie und Physiologie. Du sprichst von "Überbleibsel im menschlichen Gebiss", das von ehemals Reisszähnen stammen soll? Ich glaube, dass Du hier Fang- und Reisszahn verwechselst. Beim Carnivoren ist ist der Zahn neben den Incisivi ( Schneidezähnen) der Canini ( Fangzahn) . Der Reiszahn ist im Oberkiefer der sogenannte P1 ( Prämolar 1) und im Unterkiefer der M1 ( Molar1). Wenn ich unsere Backenzähne ( Molaren) so betrachte, sehe ich keinerlei Relikt und/ oder Ähnlichkeit zu einem Reisszahn, der ja dreizackig ist. Unsere Molaren sind daher Mahlzähne, ausgerichtet darauf, ursprünglich Körner zu zermahlen.
Physiologisch betrachtet spricht ebenfalls für die eigentliche Natur der veg. Ernährung des Menschen, dass die Kohlehydratverdauung ( Pflanzen), die einen langen Zersetzungsprozess in Anspruch nimmt, aufgrund dessen bereits
in der Mundhöhle ( enzymatische Verdauung, Enzym= alpha-Amylase) stattfindet.
Dieses Enzym findet sich nicht im Speichel von Carnivoren. Warum auch?
Desweiteren : beim Eiweißstoffwechsel entsteht das Zellgift Ammoniak, welches von Körper schnellst möglichst ausgeschieden werden muß ( über die Bildung von Harnstoff) . Dies erklärt, warum der Verdauungstrakt eines Carnivoren im Gegensatz zu einem Nicht-Carnivoren gemessen an der Körperlänge sehr kurz ist. Ein zu langes Verbleiben der proteinreichen Nahrung im Körper käme einer Intoxikation gleich.
Zum Vergleich:
-der Darm einer Kuh entspricht etwa 20 x ihrer Körperlänge
-der eines Hundes etwa 5 x
- der eines Menschen etwa 10x
Dies wirklich nur als kurzer Exkurs in die Materie, soll ja nicht zum Medizinthread ausarten
Meiner Ansicht nach gibt es etliche weitere, was natürlich zu weit führen würde, Beispiele, die nahelegen, dass der menschliche Körper primär auf die Verdauung und Verwertung von Pflanzen ausgerichtet ist.

Dass Du im Zuge Deiner 2-jährigen veg. Lebensweise so extrem abgemagert hast, tut mir sehr leid. Wobei es natürlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist, hier ohne tiefere Kenntnis der Diagnose wirklich eindeutig sagen zu können, ob diese Abmagerung darauf zurückzuführen ist.
Ich hege da so meine Zweifel, möchte Dir aber sicherlich nicht zu nahe treten. Wenn es Dir persönlich durch den Verzehr von Fleisch gesundheitlich wieder besser ging, dann ist es wohl für Dich richtig.
Anmerken möchte ich aber, dass ein Verzicht auf Fleisch mit dieser erwähnten Folge, ob medizinisch nun indiziert oder nicht, nicht die Regel ist.
Warum Du im speziellen auf diese Ernährungsform so reagiert hast, ob dem nicht andere Ursachen zugrunde liegen, das wird hier sicherlich nicht klar werden. Tatsache ist, dass aber die Mehrzahl der Menschen, im Vergleich, nicht so reagieren würde.
Und folgender Vergleich sei mir auch noch gestattet: genauso wie es Hunde gibt, die entgegen ihrer zugedachten Natur Fleisch nicht vertragen, nicht verwerten können und daher mit einer veg. Ernährung hilfreich unterstützt werden können, mag es sicherlich Menschen geben, die unter Fleischverzicht gesundheitlich nachhaltig leiden. In beiden Fällen die Frage, warum auch immer. Aber dem ist dann eben so.
Aber wir reden ja hier nicht über Einzel"fälle", sondern über das Allgemeine.
Und allgemein gilt nun eben, wie schon so oft erwähnt: es ist die Gewohnheit und nicht die Notwendigkeit, die massenhaftes Leid verursacht.
Wie schnell ist ein Schnitzel oder ein Steak verspeist? Dem kurzen vermeintlichen Gaumenkitzel geht ein meist jahrelanges Leid und ein qualvoller Tod voraus.
Es wäre vermeidbar
Grüße

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MinaM
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Beitrag Do., 09.10.2008, 19:49

Hallo Harlekin,

wow, ich bin beeindruckt über deine anatomischen und physiologischen Kenntnisse bis hin zu Details des Gebisses.
Was machst du beruflich?
Ja, ich finde es schade, dass meine vegetarische Ernährung, an einem gesundheitlichen Aspekt gescheitert ist. Ich kam schließlich zu dem Schluss (muss nicht stimmen), dass fleischlose Ernährung, wohl eher die bessere Art ist für Menschen, die eher zu Übergewicht neigen, dagegen für Menschen, die von natur aus schnell abnehmen (wie ich), vielleicht nicht so geeignet?
Von moralischem Aspekt her, sehe ich es ähnlich wie du. Da der Mensch nun mal ein mit moralischem Denken ausgestattetes "Tier" ist, muss er da nicht auch einem "moralischen Gewissen" folgen? Und das würde bedeuten jedes Leid an jedem Lebewesen nach Möglichkeit zu verhindern. Schon gar nicht Leid zu verursachen aus einen persönlichen Gaumenschmaus und Lustgewinn heraus.
Nachdenkliche Grüße ....
lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

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Harlekin
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Beitrag Do., 09.10.2008, 20:32

Liebe Mina,
um Deine Frage zu beantworten:
Ich bin zum einen examinierte MTA ( medizinisch-technische Laborassistentin) und desweitern habe ich eine fundierte Ausbildung zur THP ( Tierheilpraktikerin) geniessen dürfen.
Sicherlich ist mein Wissen nicht umfassend, aber ich wage mal zu behaupten, dass wesentliche Grundkenntnisse vorhanden sind
Ich wiederhole meine Vermutung: Du hast ja offentsichtlich anorektisch reagiert. Wenn hier psychische Ursachen definititv auszuschliessen sind/ wären, wäre natürlich- für mich- interessant, wo hier die Ursachen sind. Dies alleine auf die veg. Ernährungsweise zurück zu führen, halte ich persönlich nicht nur- weil es meine Einstellung widerspiegelt- für frag- und
oder hinterfragungswürdig.
In der Regel haben veg. lebende Menschen meist nicht mit Übergewicht zu kämpfen. Aber auch hier gibt es die berühmte Ausnahme. Ich kenne durchaus Menschen, die trotz veg. Lebensweise massives Übergewicht haben. Es macht halt die Menge aus. Und auch die Zusammensetzung der Nahrung: Fette, Zucker... die ja auch in vielen Lebensmitteln nicht tierischer Herkunft zu finden sind.
Grüße

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