Das Alles-ist-möglich-Experiment, Teil 1

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Stöpsel
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Beitrag So., 02.11.2008, 17:35

Hallo Gärtnerin,

ich finde das alles sehr interessant. Ich denke, es liegt daran, daß ich selber sowohl der wissenschaftlichen Vorgehensweise sehr zugetan bin, gleichzeitig auch immer im Hinterkopf habe, wie beschränkt man doch in der eigenen Wahrnehmung (und damit auch bei der wissenschaftlichen Vorgehensweise) ist ("ich weiß, daß ich nicht weiß") und daß es auch andere Erklärungsmuster geben muß. Andererseits fühle ich mich von irgendwelchen esoterischen Sachen (soweit ich sie bisher erfahren habe) immer abgestoßen, weil ich das GEfühl habe, da wird einem Schmuh verkauft. Nicht deswegen, weil es immer so sein muß (die Erkenntnis hatte ich grade), sondern weil Esoterik "in" ist und deswegen viele auf diese Masche aufspringen und viel Geld verdienen wollen und die Wahrscheinlichkeit nicht so gering ist, daß hinter der Sache nichts steckt. Na ja, ob es nur an dem Geld verdienen alleine liegt...

Warum Menschen sich mit sowas schwer tun, da sehe ich folgende Gründe:
1) weil es Esoteriker gibt, bei denen in Wahrheit nichts dahintersteckt, wie oben geschrieben
2) weil oft übersinnliche Erklärungen bemüht werden, wenn in Wahrheit nichts dahinter steckt. Da macht einem als Mensch auch die selektive Wahrnehmung einen Streich, z.B. immer wenn xy passiert, ist danach yz passiert. - Ja, aber vielleicht hat man nur rückblickend auf xy geachtet, wenn yz passiert ist und die vielen Fälle, wo xy auch passiert ist, aber hinterher nicht yz, hat man nicht beachtet?! (mir fällt jetzt leider kein Beispiel ein)
3) Ich glaube jetzt auch, es liegt an mangelnder Intuition, mit solch übersinnlichen SAchen nichts anfangen zu können. Und wenn man sich von dem leiten lassen will, was man denkt, es wäre Intuition, aber es ist gar keine wirkliche Intuition, dann kann's passieren, daß man denen auf den Leim geht, die ich oben beschrieben habe.
Oh je, ich hoffe, das klingt nicht alles zu wirr grade...
4) Angst vor dem Ungewohnten...

Dennoch, bei allen Zweifeln sehe ich es auch so, Hauptsache, es hilft, warum, ist egal. Allerdings sagst Du "Das kann auch ein Placebo sein." Würdest Du Dir das auch denken, wenn Du für diesen Placebo viel bezahlen müßtest und Du dann zufälligerweise jemand bist, bei dem der Placebo nicht hilft?
All Deine Erfahrungen mit dieser Schamanin hören sich jedenfalls spannend an. Und es freut mich für Dich, daß bei Dir soviel in Gang gekommen ist.

Was Du schreibst, daß solches Wissen auch in unserer Gegend bis zur Inquisition/Aufklärung da war, kann ich mir gut vorstellen. Und mir gefällt Deine Sichtweise, daß man die Dinge aus anderen Kulturen nur bedingt hierher übertragen kann.
Wie bist Du denn an diese Schamanin geraten, woher wußtest Du, daß Du bei ihr richtig bist? Hast Du voher selbst geglaubt, daß es hilft oder warst Du eher skeptisch? Na ja, zumindest glaubst Du ja an Übersinnliches (bei mir ist dieser Glaube eher auf einer theoretischen Ebene und schon durchdrungen von Skepsis, s. oben).

Ich werde Deine Erfahrungen in diesem Thread jedenfalls sicher weiterverfolgen...

Viele Grüße

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Gärtnerin
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 19:41

Hallo Stöpsel,

danke für deinen Beitrag. Ich stimme dir in manchem zu, z.B. darin, dass Esoterik manchmal ganz schön abgehoben daherkommt und es in diesem Bereich (wie überall sonst auch) Scharlatane gibt, die die Gutgläubigkeit anderer ausnutzen, um sich zu bereichern.

Ich bin eigentlich der totale Erfahrungsmensch. Ich bin sehr neugierig und will nicht nur Bücherwissen ansammeln, sondern alles, was mich interessiert, auch ausprobieren. Dabei gebe ich mir Mühe, an die Sache offen und vorurteilsfrei heranzugehen. Weder glaube ich etwas unbesehen, noch lehne ich etwas von vornherein ab. Ich glaube weder der "Wissenschaft", noch der "Esoterik", sondern ausschließlich meinen eigenen Erfahrungen. Auch wenn ich den Ausspruch mit dem Placebo gemacht habe, so gehe ich bei meinen Erlebnissen mit der Schamanin nicht von einem Placeboeffekt aus. Aber das kann ich nicht beweisen, sondern es ist meine ganz ureigene Erfahrung, die ich niemandem aufdrängen kann und will. Ich halte die Wissenschaft für ein brauchbares Modell, um die (materielle) Welt zu erklären. Ich halte die schamanistische Sichtweise ebenfalls für ein gutes Modell, denn sie kann mir andere Bereiche des Lebens erklären, für die die Wissenschaft nicht zuständig ist. Beide Erklärungs- und Erfahrungsmodelle schließen sich meiner Meinung nach nicht aus.

Zu deinen Frage, wie ich an diese Schamanin geraten bin: übers Internet. Ich hatte vor etwas mehr als einem Jahr einmal nach Seminaren zur ("telepathischen") Tierkommunikation gegoogelt, weil ich gerne so etwas ausprobieren wollte. Und da bin ich auf die Frau gestoßen. Sie bot damals ein solches Seminar in meiner Nähe an, allerdings nicht selber, sondern sie stellte nur ihre Praxisräume (sie ist auch Tierheilpraktikerin) für eine Tierkommunikatorin zur Verfügung. Das Seminar kam leider wegen mangelnder Teilnehmerzahl nicht zustande. Aber ich fand die Homepage der Schamanin interessant und schaute immer wieder dort vorbei. Ich kann nicht einmal sagen warum, denn Schamanismus interessierte mich eigentlich nicht sonderlich, und vieles auf ihrer Seite kam mir doch sehr abgehoben vor. Aber es gab da an einer Stelle einen kurzen Text, der mich in der Tiefe meiner Seele berührte. Da ging es in etwa darum, "ich bin bereit, mein Leben zu ändern", und das war für mich damals gerade sehr aktuell. Dieser Text hat mich dazu gebracht, mir wieder eine psychotherapeutische Begleitung zu suchen - wo ich jedoch bald an die in meinem vorigen Beitrag genannten Grenzen gestoßen bin. Da habe ich gemerkt, immer neue Psychotherapien bringen es einfach nicht mehr. Na ja, und als ich dann diesen Sommer wieder das drängende Bedürfnis nach Veränderung spürte, habe ich mir gesagt, warum nicht einmal etwas ganz Neues ausprobieren? Ob etwas richtig ist oder falsch, weiß man immer erst, wenn man es ausprobiert hat. Also habe ich per E-Mail bei der Schamanin angefragt. Nach einem kurzen Kennenlern-Telefonat habe ich gleich einen Termin festgemacht. Bis es so weit war, habe ich immer wieder geschwankt zwischen "du spinnst ja total" und der Hoffnung, es könnte doch etwas dran sein, und habe schließlich beschlossen, mich einfach vertrauensvoll darauf einzulassen.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Realitätskorrektur
Helferlein
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 21:22

Aloha

Gärtnerin hat geschrieben: ALLES IST MÖGLICH.

Mal eine rationale Betrachtung dazu:

Wenn alles möglich ist, dann besteht ja auch die Möglichkeit, das nicht alles möglich ist?


?,
Realitätskorrektur.

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Gast
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 21:53

Realitätskorrektur hat geschrieben:Wenn alles möglich ist, dann besteht ja auch die Möglichkeit, das nicht alles möglich ist?
oder auch, dass alles unmöglich ist?

A.

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Thread-EröffnerIn
Gärtnerin
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Beitrag Di., 04.11.2008, 19:11

Natürlich. Auch das wären Möglichkeiten. Wobei sich Anastasius' Möglichkeit, dass alles unmöglich ist, nicht mit meiner persönlichen Erfahrung deckt.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Hiob
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Beitrag Fr., 07.11.2008, 18:54

von der Gärtnerin:
Bislang habe ich in diesem Forum weitgehend die Ansicht vertreten, das Akzeptieren der eigenen Grenzen sei eine Grundvoraussetzung für die Erlangung psychischer Gesundheit. Dieser Ansicht war ich längst nicht immer. Tatsächlich bin ich sogar meinen Psychotherapeuten immer wieder auf den Senkel gegangen, weil ich mich geweigert habe, mich mit irgendwelchen Begrenzungen abzufinden.

Hallo Gärtnerin.
Ich finde ganz prima, was du beschreibst.

Aus meiner Sicht, ist es notwendig noch weiter zurück zu gehen und das allgemein in Lehrbüchern verbreitete Dogma „man muss Kindern Grenzen setzen“... “an ihren Grenzen können sie sich erleben, können sie wachsen“ ... „Kinder brauchen Werte und Grenzen, um sich daran abzuarbeiten“ selbständig zu durchdenken, Versuche zu machen und versuchen zu verstehen, was das bedeutet und welche Motive hinter diesen Aussagen stecken, wem nützen sie, was bewirkt das. Vielleicht merkst du, was die sog. Fachleute nicht nur bei diesem Thema anrichten.

Leider sind die meisten Menschen heute von der Meinung der Fachleute abhängig.
Kein großer Fortschritt zur Abhängigkeit von der Religion. Vielleicht kann man alles, was man so neues aufschnappt, an Wissen zwar mit aufnehmen, muss jedoch nicht daran klammern (oder es gar selbst dann weiter nach außen vertreten), auch nicht an einer Schamanin.

Alles Gute
Hiob

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Beitrag Fr., 07.11.2008, 19:14

Ist ja etwa OT, dennoch.
Hiob hat geschrieben:das allgemein in Lehrbüchern verbreitete Dogma „man muss Kindern Grenzen setzen“... “an ihren Grenzen können sie sich erleben, können sie wachsen“ ... „Kinder brauchen Werte und Grenzen, um sich daran abzuarbeiten“ selbständig zu durchdenken,
Ich meine, der Spruch "Kinder brauchen Grenzen" wird leicht zur inhaltsleeren Floskel. Er dient nicht selten dazu, spezifisch persönlich motivierte Grenzsetzungen aus ureigenstem Interesse als Hilfe umzudeklarieren. Dann ist es schlicht Etikettenschwindel.

Allgemein würde ich den Spruch "Kinder brauchen Grenzen" schon unterschreiben. Platt gesagt, Sozialisierung hat immer auch mit Grenzen, dem Lernen von sozialen Regeln zu tun. - ABER . . ., der Spruch wird (so gut wie) immer nur einseitig gelesen. Er beinhaltet m. E. auch die Forderung, die Grenzen der Kinder zu respektieren! Da liegt der Grund, weshalb mich solch Pädagogengerede oft ärgert.

Gruß
A.

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Gärtnerin
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Beitrag Sa., 08.11.2008, 11:08

Hallo ihr beiden,

ich sehe das ganz ähnlich. Natürlich sind Grenzen wichtig, um das menschliche Zusammenleben zu regeln, aber dabei sollte es eigentlich nur um Verhaltensgrenzen gehen. Leider werden den Kindern schon früh auch Grenzen des Denkens auferlegt. Statt ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen ernstzunehmen, wird ihnen eine angeblich objektive Wirklichkeit vermittelt. Das fängt schon lange vor der Schule an: "Was, du hast Durst? Das kann gar nicht sein, du hast doch gerade erst etwas getrunken!" Also lernt das Kind: "Meine Empfindung, Durst zu haben, ist falsch."

Oder ein Beispiel aus meiner Grundschulzeit, wo ich einmal in einer Pause auf der Toilette mit einer Freundin komplett die Kleidung inklusive Schuhe getauscht habe und wir so nach Hause gegangen sind. Meine Eltern waren entsetzt: "Davon kannst du Läuse oder Fußpilz bekommen!" Ihre Sorge in allen Ehren, aber ich habe damals gelernt, dass die Freundschaft zu diesem Mädchen Grenzen hatte, weil sie aus einer sozialen Unterschicht stammte und deswegen "nicht so sauber" war. (Ja, sie hat oft etwas gerochen, aber das war mir egal. Schließlich war sie meine Freundin.) Schwupps, so schnell kann einem Kind das vorurteilsfreie Zugehen auf andere Menschen genommen werden.

Gruß,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Aditi
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Beitrag Sa., 08.11.2008, 19:34

hallo gärtnerin,

ein sehr interessanter thread. habe noch nicht alles gelesen.
schamanismus - ein thema, das mich auch interessiert. habe einiges darüber gelesen und inzwischen in meinem freundinnenkreis eine schamanin. vier tage ohne essen und trinken (!!!), wenn sie auf visionssuche ist, wo doch in jedem medizin-buch steht, dass . . .

es ist viel mehr möglich, so meine meinung, als uns die sogenannte wissenschaft vermitteln will.

mlg
aditi

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Aditi
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Beitrag Di., 11.11.2008, 09:33

aus schamanischer sicht führen traumatishe erlebnisse zum verlust von teilen der seele. ob es sich um trennungsschmerz handelt oder um sexuellen missbrauch - ein stück der seele entfernt sich, als könne sie nur so den schmerz überstehen. ein schamane/eine schamanin nimmt kontakt mit der seele des patienten auf und bewegt die abgespaltenen selenteile, zurückzukehren. so ist die aufgabe des schamanen, die ganzheit wiederherzustellen. um das fehlende zurückzubringen, muß der schamane aus dem alltagsbewusstsein heraustreten und in die geistige welt reisen.

so viel in kurzfassung bezüglich schamanismus.

mlg
aditi

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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 25.12.2008, 03:11

ich lese selten einen Thread vom Anfang bis zum Ende mit solchem Interesse
Ich frage mich, was es so schwer macht, an "Übersinnliches" zu glauben. Vielleicht liegt es an unserer Geschichte. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen war das Wissen um die energetischen Dinge vorhanden. Bei uns in Mitteleuropa wurde dieses Wissen durch die Inquisition weitgehend ausgelöscht, die Aufklärung tat ihr Übriges. Heute wächst das Interesse an "übersinnlichen" Zusammenhängen. Mangels eigener Überlieferungen suchen wir in anderen Kulturen. Leider ist nicht alles, was aus Ostasien oder von den Ureinwohnern Nordamerikas stammt, per se von großer Weisheit erfüllt. Jede Kultur besitzt ihre eigene Mischung aus Weisheit und Aberglaube. Ich weiß manche baubiologischen Erkenntnisse von Feng Shui zu schätzen, habe aber persönlich nicht das Bedürfnis, meine Wohnung mit achteckigen Spiegeln und chinesischem Schnickschnack auszustaffieren. Wissen und Glaube sind aber immer abhängig von der Kultur, in der sie entstanden sind, und lassen sich selten eins zu eins in unsere Lebenswelt übertragen
Also in Schweden, wie auch in Russland in der Nähe der Polarkreises gibt es noch viele Schamanen ,also "echte" Schamanen - Naturvölker eben.

@Gärtnerin Manchmal kommt es mir vor, daß Du Dinge aufschreibst was ich schon mal gedacht habe, als wäre ich das gewesen, hmm seltsames Gefühl .
Ich finde Deine vorgehensweise sehr klug. Daß du dich trotz begeisterung nicht irgendwie ohne skepsis in Abenteuer stürzt. Ich habe von den Dingen gelassen weil ich Angst hätte verrückt zu weden wenn ich losgelassen hätte

Was die Seelenreisen, oder wie man das nennt betrifft , dieses loslassen können ist wie mit der Meditation und allen anderen Dingen, es ist Übungssache.Ein buddhistischer Mönch kriegt auch nicht an seinem ersten Tag die Erleuchtung, es dauert viele Stunden bis er so weit ist.
Ich denke das muss man auch nicht, also ich persönlich bin da auch etwas skeptisch.

Daß seelisches Wohlbefinden vom Atmen wie auch von der Haltung abhängt habe ich schon in Pilates/Yoga/Meditationsbücher gelesen, es ist gängige Philosophie aus Fernost.

Ich habe mich diese Dinge auch oft gefragt, die Du Dich fragst, ich denke auch daß es mehr möglich ist, als wir denken.
Ich bin auch ein Mensch für den eigene Erfahrungen wichtig sind - für mich sind meine Erfahrungen eben Experimente beweise nur für mich. Ich bin ganz sicher kein Hellseher . Aber wie ist das wissenschaftlich zu erklären, daß ich manchmal Alltagssituationen träume die sehr ähnlich eintreffen? Manchmal sind die Botschaften sehr verschlüsselt manchmal ist es einfach nur Müll. Es gibt doch eine Dimension jenseits Zeit und Raum die leider sehr schwach erforscht ist...?
Ich denke Einstein Hawking etc.... Wissenschaft hat nur an der oberfläche gekrazt von dem was da ist unerforscht ist. Wir wissen einfach zu wenig , ich behaupte mal es gibt auch keine Beweise die das Gegenteil beweisen.
Naja, wenn es um ganz irdische Dinge geht , also den persönlichen Weg Entwicklung oder Heilungsprozess - ich finde deine neue Haltung prima , die grenzen nicht zu akzeptieren, weil das bedeutet immer eine Weiterentwicklung, und ich denke du bist alt genug und skeptisch genug nicht Irrwege einzuschlagen.
Ich habe die letzten 2 Jahre gelernt daß es manchmal schlecht ist grenzen zu akzeptieren, vor allem durch den Leistungssport und ich war Sportmuffel .Dadurch habe ich erfahren - es geht mehr als ich mir jemals erträumt hätte. Meine persönliche Haltung momentan, wenn man etwas will und hartnäckig, stur und lange genug versucht ist alles möglich. Und wenn du siehst daß du das kannst, dann bist du fähig es zu glauben. Versuche gerade das aufs echte Leben zu übertragen.
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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 10:54

Hallo und danke an alle, die hier etwas geschrieben haben.

Ich bin gerade durch eine Phase tiefen Zweifels gegangen. Auslöser war eine Feuerzeremonie, bei der ich am Wochenende 20./21.12. war. "Meine" Schamanin bietet die einmal im Monat an, und ich war zum ersten Mal dabei. Ich hatte mir davon unter anderem erhofft, Gemeinschaft und Verbundenheit mit anderen Menschen zu erleben, die auf einem ähnlichen Weg sind. Stattdessen wurde ich wieder einmal mit meiner abgrundtiefen Einsamkeit konfrontiert. Wenn ich allein bin, fühle ich mich selten einsam. Aber in Gesellschaft hänge ich sofort wieder in meiner autismusbedingten Unfähigkeit, andere intuitiv wahrzunehmen, fest. Die Menschen erscheinen mir als Fassaden. Ich weiß, dass etwas dahinter ist, kann es aber nicht wahrnehmen, wenn es mir nicht über Worte mitgeteilt wird. Ich versuche zu beobachten, versuche Gesichtsausdrücke zu interpretieren. Ich gebe mir Mühe, an den richtigen Stellen zu nicken oder zu lachen. Ich kann die anderen sehen, aber ich fühle sie nicht - und wünsche mir doch nichts sehnlicher!

Die Feuerzeremonie selber war toll und tiefgehend; ich konnte sogar zulassen, dass mir die Schamanin die Hände auflegte, obwohl ich es sonst eigentlich nicht mag, wenn man mich anfasst. Aber danach saßen wir (insgesamt sechs Leute) gemütlich ums Feuer, und es ging in Small Talk über. Anfangs habe ich mich noch bemüht, zuzuhören und an den Gesprächen teilzunehmen, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich abschalte und mich auf inneren Rückzug begebe. Zwei Leute fuhren später nach Hause, wir anderen vier haben wir im Tipi übernachtet. In der Nacht bin ich aufgewacht, und da haben mich die Zweifel mit aller Macht überschwemmt: zuerst die Zweifel, ob eine genetisch-körperliche Sache wie Autimus wirklich von irgendwelchen "höheren Mächten" verändert werden kann. Dann kamen die grundsätzlicheren Zweifel, ob es diese energetische Ebene überhaupt gibt, ob nicht meine lebenslange Sehnsucht komplett ins Leere läuft. Das hat noch viel tiefere Einsamkeit ausgelöst. Schließlich habe ich mich tief in mein Inneres zurückgezogen, an den Ort, an dem ich so lange gelebt habe, dahin, wo keine Gefühle sind. Diesen Ort aufzusuchen und aufrechtzuerhalten, kostet viel Energie und funktioniert nur, solange ich mich kaum bewege. Von dort aus kann ich die Welt beobachten, aber nicht mehr daran teilnehmen. Es ist furchtbar einsam dort, aber wenigstens friedlich, wenn die Gefühle eingefroren sind. Dort drin bin ich geblieben. Am Morgen war ich immer noch in meiner Innenwelt. Ich habe es nicht mehr geschafft, aus eigener Kraft herauszukommen. Ich saß nur unbewegt da, starrte ins Feuer und konnte nicht mehr auf die anderen reagieren, die erwachten und frühstückten. Am Vormittag brach die letzte Frau auch auf (eigentlich hatte ich mit ihr zum Bahnhof mitfahren wollen), und ich blieb mit der Schamanin und ihrem Mann allein. Endlich, am Nachmittag, kam die Schamanin auf die Idee zu trommeln. Die Trommelklänge haben mich wieder herausgeholt, haben die Gefühle aufgetaut, die ich nicht spüren wollte. Einen Teil davon konnte ich herauslassen und in Tränen auflösen, aber einiges nahm ich mit nach Hause. Erst im Verlauf des Heiligabends, den ich allein verbracht habe, hat sich vieles gelöst.

Vom Kopf her habe ich keine Probleme, zu glauben und zu vertrauen. Nur das Gefühl spielt oft überhaupt nicht mit, hängt noch so sehr im Alten fest. Aber ich habe keine Angst vor meinen Zweifeln. Ich weiß, dass es gut ist, sie zu fühlen - nur so lassen sie sich abgeben. Ich weiß, dass der Weg, den ich gehe, für mich der Richtige ist. Ich glaube nach wie vor, dass es möglich ist, aus der Isolation herauszukommen und tiefe Verbundenheit auf einer ganz anderen Ebene zu erleben. In ganz kurzen Momenten habe ich das auch schon spüren dürfen.
Antonia hat geschrieben:Es gibt doch eine Dimension jenseits Zeit und Raum die leider sehr schwach erforscht ist...?
Es wird viel mehr geforscht als wir Normalbürger mitbekommen. Dass Materie und Energie nichts grundsätzlich Verschiedenes sind, habe ich schon vor 20 Jahren im Physikunterricht gelernt. Und während die meisten Menschen noch in überschaubaren drei Dimensionen denken (oder vier, wenn man die Zeit mit einbezieht), setzen die Physiker in ihren neuesten Theorien schon die Existenz von zehn oder elf Dimensionen voraus, zu denen auch alles verbindende "Informationsfelder" zählen könnten. Das Ganze ist von unserer Vorstellungskraft natürlich nicht fassbar, weshalb die Wissenschaftler es in Formeln ausdrücken und die Esoteriker in Bildern und Gleichnissen. Ich lese gerade das spannende Buch "Das schöpferische Universum" von Rupert Sheldrake über seine Theorie der morphogenetischen Felder und morphischen Resonanz. Das ist sozusagen eine (umstrittene) wissenschaftliche Sicht des Alles-ist-miteinander-verbunden.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 19:36

Interessant. Sicher ist mehr erforscht! es existieren bereits auch mehr Heilmittel als man auf den Markt erwerben kann .
Nun, aber ich würde nie sagen daß ALLES möglich ist, es gibt Naturgesetze die man mit keiner Dimension überlisten kann, wie Gravitationskraft Masse Dichte, deswegen wird auf dem Wasser laufen nie möglich sein, außer wenn man große leichte Schlitten/Schuhe anhat
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eckbank
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Beitrag Sa., 27.12.2008, 03:08

hallo gärtnerin,
ich wusste nicht das autistische bzw. asperger diesen gefühlsbezogenen hang haben, wie du ihn beschreibst, aber ich habe auf diesem feld auch keine wirklichen erfahrungen.

ich kann dir beschreiben, was mich vor der einsamkeit schützt, die ich auch oft krankheitsbedingt erleide.

es ist die gewissheit, dass wir unter unserem verstandens-ego-geprägten sein ein viel tieferes sein und eine wirklichkeit vorfinden, die ständig im austausch ist mit der welt und die das sein wirklich ausmacht.

wenn du mit anderen zu tun hast, dann bekommst du vielfach nur diese verstandes-ego-maske zu sehen, ob es wirklich gut ist die zu interpretieren, da bin ich mir nicht so sicher. da denke ich an plato an das höllengleichnis, wo die menschen, ständig an den schatten versuchen das wirkliche zu beschreiben und es eine zwanghafte glückseligkeit ist das zu tun in ihren fesseln und jenseits der wahren sonne.

mein weg führt sein einigen jahren nicht nach außen, sondern nach innnen. ich weiss nicht wie deine innere betrachtung ausfällt, aber ich "denke" dass hier die grenzen der eigenen persönlichkeit zu finden ist, eine persönlichkeit die wahrlich begrenzt ist in ihrem affekten, in ihrem trüben urschmerz und ängsten.
schaut man über sich selbst hinaus, sieht man nicht mehr von der welt, doch die welt wird lebendig, da reicht dann schon die stille auseinandersetzung mit einer blume oder einem grass und dann beginnt aus dieser zunächst spielerischen auseinadersetzung ein wahres gefühl von verbundenheit zu entstehen und diese verbundenheit ist universell.

diese auseinandersetzung findet aber nach meinem erfahrungen immer in einem selbst statt, sie erfasst dann von selbst die welt, wenn die gedanken zur ruhe kommen und tiefe in das eigene sein einkehrt. eine tiefe die freude schafft am dasein von allem, das schliesst dann einsamkeit und wünsche aus.
in vielen sprituellen lehren wird auf verschiedenste weise darauf hingewiesen, dennoch ist es letztendlich imner das selbe auf das verwiesen wird, auf uns selbst, jenseits der vorstellung, die wir von uns selbst haben, denn diese vorstellung ist erlernt, erzogen und gewachsen. bei den einem mehr, wie bei dem anderen.

das sind einige gedanken, die wenig kraft haben auf das zu weisen was tief ist, doch alle guten worten weisen darauf hin und ich hoffe du kannst was damit anfangen.

lg

ich bin der stein am wegesrand

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eckbank
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Beitrag Sa., 27.12.2008, 04:34

hallo gärtnerin,
bin nochmals da, weil ich erst jetzt deinen gesamten thread gelesen habe.

ich denke, es ist für jeden vernunpftsbegabten menschen möglich das mögliche zu versuchen.
das ist oftmals eine frage des mutes und des herzens.

das du dabei "energetsiche" begleitung suchst ist auch ok, es wäre auch ok wenn du dich im kuhmist wälzen würdest wie heraklit.*g
in der geschichte der menschheit wurde vermutlich schon alles mal versucht und selbst größte geister haben "absurdes" untersucht und versucht.

das ist der grad an freiheit, die man hat. die freiheit des versuchs, der erfahrung, des tuns.

in unserer kultur, die auch weltkultur wird und ist, hat sich der verstand und seine verstandeswelt durchgesetzt, eine art des erlebens, dass sich vorallem im destruktiven als äußerst erfolgreich erwiesen hat.
wobei der verstand niemanden glücklich macht und nichts ausfüllen kann. eine verbundenheit mit der welt ist mit dem verstand auch niemals zu reichen und die welt verstehen zu wollen mit diesem apperat hat wie man in der philosopie gezeigt hat auch wenig fruchtbares gebracht.

hingegen hat dieser verstand, wie ihn wir heute vollständig, als unabdingbar sehen auch recht vieles bewirkt, es hat uralte zugänge zu uns und unseren geisteskräften geschwächt.

diese anderen zugänge zu uns finden sich noch in spirtiuellen mechanismen. du sprichst es öfteren vom placebo-effekt, dass würde ich anders nennen, das ist die macht es glaubens. darüber gibt es auch schon einige wissenschaftlichen publikationen, die sich erstaunt darüber zeigen wie machtvoll der menschliche glaube ist, wenn es um heilungen und andere belange geht.

diese anderen spirituellen mechanismen können etwas in gang setzen, weil ansonsten müssten die letzten tausend jahre nur "trottel" durch die gegend gerannt sein. doch es waren genauso menschen mit fähigkeiten, diese fähigkeiten waren intuitiv, und instinkuell geprägt, also haben sie zugänge geschaffen die jenseits des verstandes funktionieren.
die wirkliche herausforderung ist nicht an einem magischen ritual teilzunehmen oder einen sprituellen text zu lesen, nein, es ist menschen zu finden die das wirklich beherrschen, die wissen wie sprituelle texte funktionieren, dann lässt sich auch tiefe erreichen.
die frage nach der "gesundung" in unserem denkschema, heißt widerspruchsloses funktionieren.
dieses funktionieren haben, wie ich denke auch viele, dennoch findet man auch dort tiefe sehnsucht nach mehr.
also wie weit und in welchen rahmen möchte man gesund sein?

ich würde dir jetzt noch gerne viele erfahrungen und erkenntnisse mitteilen, die ich die letzten jahre gemacht habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob das in deinem thread ok ist. darum schliess ich jetzt einfach und warte mit den steinen.

lg

ich bin der stein am wegesrand

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