Sich nicht berühren zu lassen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 23.08.2008, 22:38

F43_1 hat geschrieben: Was die Liebe angeht......wen soll ich lieben??? EInen Mensch? WÜRG.......

Ich habe bereits geschrieben, dass ich durchaus Wünsche habe...........dazu gehört auch Partnerschaft............
Und den Wunsch ünterdrückst Du dann? Immerhin hast Du den Wunsch, also das involviert schonmal sowas wie Sehnsucht nach einer Partnerin (die ja ein Mensch wäre) Also scheint hinter dem "würg" durchaus sowas wie eine Hingezogenheit zu stecken.

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F43_1
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Beitrag Sa., 23.08.2008, 22:45

Partnerschaft ist nicht auf Menschen allein zu sehen........................daher kommt hinter dem WÜRG auch keine menschliche Seite
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Gärtnerin
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Beitrag So., 24.08.2008, 13:00

F43_1 hat geschrieben:Die Menschen sind nun mal so.

Bitte nicht falsch verstehen! Das ist in etwa so wie der Spruch: Das war schon immer so und wird immer so bleiben..........das entschuldigt das Verhalten der Menschen in keiner Weise.
Es war nicht meine Absicht, jemanden zu entschuldigen. Meine einzige Absicht war, darauf hinzuweisen, dass du, so lange du in dieser Welt lebst, immer wieder auf Grenzüberschreitungen stoßen wirst. Da kannst du schreien und um dich schlagen und Strafanzeigen stellen - du wirst nichts daran ändern.

Deine Alternative, dich aus der Gesellschaft zurückzuziehen, halte ich für durchaus legitim und wünsche dir dafür viel Erfolg. Und das meine ich ganz ernst.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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F43_1
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Beitrag So., 24.08.2008, 18:01

Ich hatte dich auch nicht so verstanden.

Sich wehren halte ich durchaus für EINE Möglichkeit sich in dieser Welt zu platzieren und diese mitzugestalten. Sich aus dieser zu entfremden ist eine Alternative dazu..........wie viele andere Dinge eben auch.
Immer Mensch bleiben!

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montagne
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Beitrag Fr., 29.08.2008, 10:44

Hallo F43_1,
mir geht es ähnlich wie dir, was Berührungen angeht, gerade bei Ärzten. Die Ursachen sind bei mir ein ganz ähnliches Ereignis wie bei dir. Nein eigentlich ist das nicht die Ursache, sondern der Auslöser.

Ich hin jahrelang nicht mehr zum Arzt gegangen, auch nicht zu meiner Hausärztin, die ich seit meiner Jugend kenne. Und wenn ich zum Arzt ging, dann meist, wenn es schon fast zu spät war. Hatte mir so u.a. eine Lungenentzündung und eine Niereninfektion zugezogen, weil ich nicht rechtzeitig ging. Und noch immer habe ich große Probleme damit. Nehme manchmal Anlauf es zu probieren, manchmal, nicht immer endet es in Entäuschung und Entmutigung.

Allerdings hat sich bei mir durch die Therapie etwas verändert. Die Abneigung (Hass will ich es nicht nennen) wich und ich spürte die Angst. Ich denke die Angst war schon immer da, war nur überdeckt durch die starke Abneigung.

Ich versuche damit umzugehen. Denn ein Rückzug ist schon deshlab keine Option für mich, da ich ja dann und wann zum Arzt gehen MUSS. Und ich will mich beruflich entwickeln und nicht mein Talent wegschmeißen mit meiner komischen, abweisenden Art. Noch viel zu oft Ecke ich damit an.

Bei meiner Hausärztin konnte ich die Angst allgemein ansprechen, sie hat sehr gut reagiert. Sie sagte, das sie das gespürt hat, das da was war zwischen uns, eine Barriere, die es verhindert, das sie mich gut behandeln kann. Und sie bot mir an auch per Tel oder Mail Kontakt zu ihr aufzunehmen
Dann gab es aber auch wieder einen Rückschlag. Wenn ich nächstes Mal hingehe, will ich sie bitten mich nicht mehr von hinten abzuhorchen, meine Nieren nicht mehr von hinten abzutasten. Ich will ihr sagen, das sie sich daruf einrichten muss, wenn sie mich das nächste Mal abhorchen will, ich das nicht möchte.
Ich denke das ist immer noch besser als gar nicht hinzugehen.

Auch mit einer Zahnärztin habe ich gute Erfahrungen gemacht, die Angst anzusprechen. Schon dadurch wird es besser, man merkt das die Menschen schon gewillt sind sich auf einen einzustellen und die Angst reduziert sich, es kann behandelt werden, was behandelt werden mus.

Natürlich gibt es auch Ärzte, die kein Verständnis haben, zu solchen gehe ich dann nicht mehr.

Um nochmal auf Hass und Angst zurück zu kommen. Nach meiner Erfahrung ist es wesentlich leichter die Abneigung, hass zu spüren, als die Angst. Ich hatte auch mal so eine Phase, wo ich mich in die Abneigung hab reinfallen lassen, wo ich mir selbst genug war. Für mich hatte das Grenzen, irgendwann kam ich nicht mehr klar, weil ich eben doch andere Menschen brauchte, mir das aber nicht bewusst war. Es war ein Chaos. jetzt durch die Therapie verstehe ich die Zusammenhänge, spüre meine Ängste, die Ursachen. Spüre aber auch dann und wann die Freude über eine zwischenmenschliche Begegnung.

Und ich denke, du baust dir ja gute Brücken. Du schreibst hier, du hast die HP, das ist kommunizieren. Ich denke das ist der Kern der Menschlichkeit. das man es eben braucht und wenn man es nicht kann, baut man sich Brücken.

Ich will dir nur sagen. Der Hass ist wandelbar, wenngleich es nicht einfach ist. Aber es geht.
Denn der Wunsch ist da! Nur das Können nicht. Ob man den Wunsch spüren möchte, es lernen möchte, muss dann doch jede/r für sich entscheiden.

Grüße
amor fati

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F43_1
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Beitrag Mo., 01.09.2008, 20:34

Ist es bei mri der Auslöser?
Nein, diese an mich selbst gestellte Frage kann ich mit nein beantworten. Es ist buchstäblich eine schlagartige Versetzung meiner Lebenssituation gewesen und eine derartige Wiederholung kann ich gerade nicht abstreiten, was die Situation deutlich erschwert.

Ich gehe durchaus zu Ärzten, gerade zu welchen, mit denen ich ersteinmal reden kann; mich erklären kann. Aber dazu sind die meisten Ärzte eben nicht bereit und zwar durch alle Fachruichtungen durch.

Es gibt solche Ausnahmen. Mein Zahnarzt, ja ich habe einen!, darf mich behandeln, aber: Welcher Zahnarzt behandelt nach Termin 90 MInuten und redet dabei rund 60 MInuten, behandelt also weniger als das er zuhört???? Für knapp 17€ Lohn ein hohes Maß an Verständnis und das auch nur, weil er sich für den Menschen interessiert und nicht umsonst "der Zahnarzt einer Psychiatrie" ist. Zu ihm werden die stationären Patienten nicht ohne Grund geschickt, so habe ich ihn auch kennengelernt. Der Mann geht sogar soweit, dass er sich Fachliteratur durchliest und mit seinen med. Freunden redet, um das jeweilige Krankheitsbild bersser zuordnen zu können.

Eine wahre Rarität!!!!, was nicht bedeutet, dass ich mich dabei wohl fühle.

Es sind immer mehrere Gefühle an einer Situation beteiligt und dass ich mich verändern kann habe ich schon feststellen können, sonst wäre ich sicherlich in 16 Jahren untergegangen. Aber der Preis ist zu hoch und ich will auch nicht alles ändern, nur weil man mich gesellschaftsfähiger haben möchte.

Rückzug ist eine Option für mich, das unterscheidet uns. Isolation ist eine weitere. Da ich selbst med. Kenntnisse habe, brauche ich sehr lange keinen Arzt und im Extremfall könnteich mich auch selber "flicken". Das ist natürlich kein erstrebenswerter Zustand, klar.

Dein Hausärztin ist mein Therapeut, wobei der mir auch nur die Hand geben darf! Nach 6 Jahren Therapie durchaus ein Erfolg.

Kommunikation ist derzeit nur ein Mittel zum Zweck, so nüchtern sehe ich es.
Immer Mensch bleiben!


montagne
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Beitrag Di., 02.09.2008, 09:51

Kommunikation ist derzeit nur ein Mittel zum Zweck, so nüchtern sehe ich es.
Welchen Zweck hat es für dich?
Es hat doch immer einen Zweck, einen Nutzen, den frau/man sich erhofft.
Es sind immer mehrere Gefühle an einer Situation beteiligt und dass ich mich verändern kann habe ich schon feststellen können, sonst wäre ich sicherlich in 16 Jahren untergegangen. Aber der Preis ist zu hoch und ich will auch nicht alles ändern, nur weil man mich gesellschaftsfähiger haben möchte.
Ich würde mich auch nicht verändern wollen, für "die anderen". Ich will es für mich. Es geht nicht nur um Ärzte, in der Tat ist das ja ein Nebenschauplatz.

Mir geht es darum: Isoliere ich mich weitgehend, wie ich es eine ganze Zeit lang tat? Nur Kontakt zu wenigen ausgewählten Menschen? Dann stelle ich mir beruflich ein Bein, das ist das eine. Aber auch so fühlt es sich für mich inszwischen (war nicht immer so), wie ein Gefängnis an. Dabei liebe ich die Freiheit. Ich muss ja nicht mit anderen. Selten bin ich glücklicher, als wenn ich allein wandern und trekken bin. Aber ich will mit anderen können (ohne mich abmühen zu müssen, wie es oft noch der Fall ist), wenn ich eben möchte oder wenn es nötig ist.
Einfach die Freiheit zu haben unterschiedliche Optionen zu haben.

Ja ich denke am Ende muss jeder seinen Weg gehen und es sind wohl die irgendwie glücklich, die wirklich IHREN Weg gehen, der der für sie der richtige ist. Ich denke das ist die lebenskunst. Den für sich richtigen weg zu finden, zuwählen und mutig zu gehen.
Nicht stehen bleiben und auch nicht den falschen Weg gehen. Weil man glaubt man müsse das so, die Gesellschaft, Partner who ever erwartet das. Das überhöhte Ideal erwartet es von einem.
amor fati

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F43_1
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Beitrag Mi., 03.09.2008, 21:08

Der Zweck liegt darin, den Ausstieg zu erreichen, also muss ich erst einmal den Kontakt zu Menschen (Organisationen) halten um später meine Freiheit nutzen/organisieren zu können.

Mehr steckt da gar nicht hinter.
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Beitrag So., 07.09.2008, 10:18

Eins würde mich mich noch interessieren (wenn du erzählen magst): Wie soll er konkret aussehen, dieser geplante Ausstieg? Frührente? Einsame Insel? Blockhütte im Wald?
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F43_1
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Beitrag So., 07.09.2008, 11:24

Die Rente ist schon viele Jahre durch
Ansonsten sieht der Ausstieg tatsächlich so aus, dass es einen Ort ohne Menschen geben wird, den ich kontrolliere und wo ich entscheide LEIDER notwendigerweise auf Menschen zuzugehen, wie Einkaufen (was ich auf ein totales Minimum reduzieren würde). Dazu muss es nciht auf eine einsame INsel gehen, aber eine Hallig zum Beispiel wäre gar nicht so abwegig.
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Beitrag So., 07.09.2008, 12:26

Danke für deine Antwort. Du scheinst deinen Plan ja schon ziemlich weit ausgearbeitet zu haben. Ich wünsche dir, dass du bald einen für dich passenden Ort findest.
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F43_1
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Beitrag Di., 09.09.2008, 19:17

Sagen wir einmal so:

Ich bin sicherlich auf dem Weg in die "gesuchte" Isolation und ja, ich bin mir sicher darin einen Weg für meine Zukunft gefunden zu haben.

Viele Dinge habe ich bereits probiert, andere werden noch kommen und ich bin in gewissen bereichen flexibel, in anderen gar nicht. Teilweise gewollt, teilweise auch nicht.

In diesem Sumpf von Abhängigkeiten kann man (ich) untergehen und ich möchte das eben nicht und daher halte ich jeden Weg, der nicht zu Lasten Dritter geht, für legitim. Sei er auch noch so absurd oder phantastisch.-)
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F43_1
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Beitrag Do., 11.09.2008, 19:11

Mich würde interessieren, ob es Jemanden gibt, der bereits wegen einer solchen "Störung"/affektiven Handlung, also einem nach Berührung gestarteten Abwehreaktion, Probleme mit dem Staat gehabt hat?
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F43_1
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Beitrag Sa., 13.09.2008, 14:23

Meine Reha ist diese Woche abgelehnt worden. Die DRVB hat mal wieder "zugeschlagen".

Man behauptet nun, nachdem man im August eine Besserung bzgl. meiner Rente gesehen hat, dass nun im Rehaantrag "Hopfen und Malz" verloren ist.

Gibbet eigentlichnoch jemanden hier, der dauerhaft schlechte Erfahrungen in punkto seiner Berührungsängste hatte? Also im Sinne von: Hoffnungsloser Fall (von Institutionen,Ärzten und PT so deklariert)!?
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today
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Beitrag Sa., 13.09.2008, 19:13

Hi F 43_1

ich kann zu deinem Thema nichts beitragen.
Aber ich lese ganz "interessiert", was du so schreibst, weil ist ja krass ohne Steigerungsmöglichkeit, dein Problem, und den Menschen dahinter kann ich mir überhaupt nicht vorstellen:

Folgendes verstehe ich nicht - du planst so ne Art völligen Rückzug aus der Gesellschaft, schreibst aber hier recht engagiert zu den Themen anderer und auch dein Spruch unter deinen postings "mensch bleiben" scheint mir alles andere als gesellschafts- bzw. menschenfeindlich.

So richtig kaputt haben sie dich noch nicht gekriegt, die da Wetten abgeschlossen und so haben, oder?
Ich meine, du glaubst schon noch "Gutes" genug, um dich a) mitzuteilen oder b) anderen helfen zu wollen?
Oder woher dieser Widerspruch zwischen dem, was sie (die Gesellschaft) dir angetan haben und was du (hier) "zurück" tust?

Ärzte und so, das sind oft Menschen, die eine zu hohe Verantwortung tragen, also zu hoch für sie.
Soweit kann ich dich nachvollziehen, auch das sich schützen davor.

Naja. Wie auch immer. Ich würde gerne was Weises sagen, mir fällt aber nur ein, dass man in diesem Leben hart genug sein muss für seine Verletzungen.
Du scheinst mir das nicht zu sein.
Und wenn das so ist, dann kann ich nicht mal sagen, dass du mir leid tust.
Weil ich eher wollte, dass es mehr von dir gäbe.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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