Familienaufstellung

[Rosenblüte]

Liebe Rilke, danke für deinen Beitrag, daß werde ich die Therapeutin das nächste Mal fragen, wie sie das gemeint hat. Schreib es mir gleich auf und berichte, wieder darüber.
Rosenblüte

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[Hamna]

Ok. Vielleicht ist sie ja auch nur seine nächste Vertraute, in dem Sinne, dass er bestimmte Dinge mir ihr bespricht oder so. War jetzt mein nächster Gedanke.

[Rosenblüte]

Liebe Rilke!

Meine Krankheit hat im Jahre 1994 begonnen. Ich bin manisch-depressiv mit massiven Angstzuständen.
Seitdem und schon vorher falle ich für meinen Mann als Ehefrau aus.
Eigentlich haben wir nie eine Beziehung gehabt, da ich seit 1988 der Geburt meiner Tochter, mit meiner Mutter und mit den Kindern im ersten Stock gelebt habe und mein Mann im zweiten.
Man kann sich das kaum vorstellen.
Er muß mich wirklich sehr lieben, daß er noch immer an meiner Seite ist.
Aber das kommt erst jetzt durch meine intensive Therapiearbeit heraus.

Rosenblüte

[Offy]

mir geht es so ähnlich wie Dir, in familiärer Hinsicht. Mir wurde ebenfalls empfohlen, eine Familienaufstellung zu machen, um die Traumata und die Trauer offenbaren und bearbeiten zu können.

Das ist auch so ein Punkt, den ich ganz blöd fand.
Da wird etwas "aufgedeckt" und interpretiert und dann stehe ich da und weiß nichts damit anzufangen.

Magst Du schreiben, was Deiner Meinung nach schief gelaufen ist bei Dir?
Naja...ich denke im Nachhinein, dass die Therapeutin mich nicht hätte "nötigen" sollen, alles zu erzählen. Sie kannte mich schließlich nicht und hatte keine Ahnung, was es auslösen würde. Dieser Satz, sie würde mir sonst nicht helfen können, war damals für mich einleuchtend. Heute ist es das nicht mehr. Außerdem triggert diese Aussage ganz viel bei mir an, was mich nicht nur einmal in ein Loch katapultiert hat. Es hat z.B. Schuldgefühle erzeugt. Ich habe nur noch geweint und zum ersten Mal seit langer Zeit wieder an Su*zid gedacht.

Was würdest Du in Zukunft anders machen?

Ich würde nicht mehr zulassen, dass sich jemand an mir "ausprobiert", denn genau das Gefühl hatte ich danach. Wenn mein Bauchgefühl mir sagt, es ist nicht gut, was ich da tue, werde ich mich bemühen, darauf zu hören. Ich will kein Versuchskaninchen sein. Ich arbeite jetzt mit einer Thera, die viel Erfahrung hat und merke, dass das viel besser für mich ist.


LG Offy

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[Blaubaum]

Danke für Deine Worte, Offy!
Ich werde, wenn ich auch eine Aufstellung machen sollte, also darauf achten, dass der/die Thera Erfahrung hat und nicht gleich alles auf einmal aus mir rausquetschen will.

BB

[montagne]

Meine Therapeutin hat u.a. eine Ausbildung zur systemischen Familientherapie. Eine Aufstellung derart haben wir nicht gemacht, aber sie nutzt eben systemische Techniken. Ich habe es jedes mal als sehr intensiv erlebt. Bei mir wurden äußerst starke Gefühle hervorgerufen, mit denen ich durchaus auch hätte untergehen können. Meine Therapeutin hat solche Techniken, soweit ich es wahrnehmen konnte sehr sparsam, punktuell und gut eingebettet eingesetzt. Und auch erst, als die beziehung einen gewissen halt bieten konnte. Das finde ich nach wie vor wichtig. darauf denke ich sollte man als Klient achten, um sich zu schützen. denn so etwas, wie Offy es berichtet, kann ich mir gut vorstellen, das es passiert, wenn die Basis und Professionalität nicht da ist. Es ist schlimm.

[Rosenblüte]

Liebe vallee!

Meine Therapeutin macht das auch sehr behutsam und sie ist eine wirklich tolle Frau.
Die Chemie zwischen uns beiden stimmt einfach und ich finde, daß ist ganz besonders wichtig.

Alles Liebe
Rosenblüte

[montagne]

Hi Rosenblüte, das ist schön wenn du das so empfindest. Ja, ich finde das enorm wichtig.
Mein Beitrag war auch eher als Antwort auf Offys bericht und Blaubaums Frage gedacht.

Meine ganz persönliche Erfahrung ist, dass obwohl ich sehr stark so strukturiert bin, dass ich einen ziemlichen Widerstand gegen Manipulation von außen hae, in der Therapie auch oft gegen so manche Intervention, ich mich durch gewisse systemische techniken sehr nackt und manipulierBAR gefühlt habe. meine Therapeutin hätte da sicher Grenzen überschreiten können, wenn sie gewollt hätte. In dieser macht sehe ich eine große Chance, aber ebenso große Gefahr der Techniken.
Es ermöglicht Menschen die nicht gut an ihre Gefühle und ihre Vergangenheit kommen können oder oppositionell strukturiert sind eben doch an Gefühle und an die Vergangenheit ranzukommen.
Es hat mit dazu beigetragen, das ich die Angst vor gewissen Gefühlen, vor gewissen Themen nicht mehr so massiv habe. Es hat mir auch gezeigt, das nicht jeder der situativ Macht hat diese auch missbraucht, das ist gut.
Aber ich denke auch die Macht und Möglichkeiten dieser Techniken sind verführerisch für mden Therapeuten doch Grenzen zu überschreiten oder sich einfach grandios zu überschätzen, so wie bei Offys Therapieerlebnis vllt. geschehen.

Das so ein Machtmissbrauch leicht möglich ist, daran sollte man als Hilfesuchender denken.

[Rosenblüte]

Liebe vallee!

Da meine Krankheit nun schon so lange andauert, bin ich in meiner Verzweiflung auch an so manchen Wunderheiler geraten, der mir nur das Geld aus der Tasche gezogen hat.
Du hast Recht man sollte sich nicht jedem anvertrauen.
Das muß ich erst lernen.
Vielen Dank für deinen Beitrag.

Rosenblüte

[Offy]

Guten Morgen,

vielleicht noch kurz als Ergänzung: Es war keineswegs so, dass ich mir irgendjemanden gesucht habe, ohne zu wissen, worauf ich mich da einlasse.
Ich habe damals die Empfehlung von meiner Ärztin bekommen, die mir sagte, sie kennt diese Frau und weiß, dass sie sehr achtsam mit allem umgeht. (ha ha ha...)
Ich habe mich dann ein wenig schlau gemacht und bin auf die Methoden des Herrn Hellinger gestoßen. Entsprechende Berichte fand ich schrecklich und habe das auch bei meiner Ärztin angesprochen. Diese beruhigte mich damit, dass sie meinte, die Therapeutin wäre anders und würde solche krassen Dinge nicht machen. Ich bräuchte mir keine Sorgen machen.

Nun ja...irgendwie hatte sie ja Recht. SOLCHE Dinge hat sie wirklich nicht getan. Dafür halt andere.
Ich bin jedenfalls nicht völlig unbedarft in diese Situation geschlittert...und trotzdem hat es mich erwischt.


LG Offy

[montagne]

Hi Offy, von mir nochmal kurz. Unbedarft in so eine Situation zu geraten wäre ja auch keine Schande. Viele Menschen haben, wenn sie Therapie für sich in Erwägung ziehen schon einen langen Leidensweg hinter sich und wollen einfach nur noch Hilfe. Und der Psychomarkt ist einfach sehr unübersichtlich für Laien und Unerfahrene.
Aber selbst wenn man sich gut informiert. kann man gerade mit systemischen Methoden Pech haben, wnen man sie nicht schon ken nt und weiß wie man selbst damit umzugehen hat. Denn es braucht eben eine vertrauensvolle tragfähige Beziehung BEVOR solche Techniken eingesetzt werden. Damit die Gefühle, die kommen aufgefangen werden können, damit man sich gehalten fühlt. Und auch der Therapeut muss einen kennen, um zu wissen was er einem zumuten kann und was nicht. Für beides ist eine gute, gewachsene Beziehung notwendig.
Deshalb würde ich grundsetzlich Angeboten misstrauen, in denen es darum geht irgendwo hinzugehen und dann gleich mal eine Aufstellung zu machen oder andere systemische Interventionen um die Ohren gehauen zu bekommen. Erst Recht, wenn es darum gehen soll traumatische Inhalte aufzudecken oder zu klarifizieren. Das finde ich ziemlich suspekt und unseriös.
Seriöser ist es solche Techniken im Rahmen einer normalen Therapie, egal welcher Schule einzubringen. Als ein Element, aber auch nicht als das dominierende.

Dazu muss man wissen, das eben die systemische Therapie über diverse Interventionen verfügt, die sehr, sehr wirksam sind, dies oftmals auch gut evaluiert, DASS sie wirken. Aber oftmals weiß man nicht warum. Und Hardcore-Systemiker scheren sich auch nicht um das warum. Dementsprechend ist eine systemische Ausbildung recht kurz und einfach, im Verglriech zu einer Ausbildung zur Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologischen Therapie. Und es gibt daher auch genug Menschen, die so eine Ausbildung machen und glauben damit einen Quickfix in der Hand zu haben, selbst für so schwerwiegende Probleme wie Traumen oder Psychosen.
Es sind versprechen, die selbst wenn sie gut gemeint sind, nicht gehalten werden können, weil die Psyche nunmal nicht so simpel gestrickt ist.

[Rosenblüte]

Morgen ist es wieder soweit. Ich kann es kaum erwarten. Hoffentlich, bekomme ich in meine Aufstellung wieder ein wenig Klarheit hinein.
Werden sich die mächtigen Steine neben mir bewegen?
Ich möchte so gerne meinen Mann und meine zwei Kinder um mich stellen, die sind noch so entfernt von mir.
Ich hoffe, daß morgen meine Thera wieder etwas Klarheit in meine Aufstellung hinein bringt.
Sie weiß ja soviel noch nicht, was mir erst im Laufe der Woche klar geworden ist.

Jeden Tag hatte ich jetzt immer wieder Ängste. Ich bin sehr viel allein und denke zu viel negativ.
Meine Mutter war immer um mich und hat die kleine Rosenblüte nicht groß werden lassen.
Jetzt ist sie tot und steht noch immer als mächtiger Stein neben mir.

Kleine Rosenblüte hat Angst

[Blaubaum]

Jeden Tag hatte ich jetzt immer wieder Ängste. Ich bin sehr viel allein und denke zu viel negativ.
Meine Mutter war immer um mich und hat die kleine Rosenblüte nicht groß werden lassen.
Jetzt ist sie tot und steht noch immer als mächtiger Stein neben mir.

Liebe Rosenblüte,

wo Du jetzt gerade Deine Mutter als grossen Stein neben Dir darstellst, da kam mir gerade die Idee, wie es wohl wäre, wenn die Therapeutin Dir auch einen Vorschlaghammer dazugeben würde.........?

Könntest Du Deine Angst in Wut verwandeln und den Stein auf ein erträgliches Mass reduzieren, damit Du als verletzliche Glaskugel zwischen den grossen Steinen bessere Chancen hättest, zu Dir selbst zu finden und Dich weniger verletzlich und zerbrechlich zu fühlen?

Wäre Wut für Dich eine Möglichkeit?

BB

[Rosenblüte]

Lieber Blaubaum!

Leider bin ich noch nicht so weit. Ich könnte nie und nimmer auf meine Mutter einschlagen.
Die Wut richte ich gegen mich selbst.
Ich kann auch nicht schreien. Doch ich weiß, daß sehr viel Wut in mir steckt.

Liebe Grüße
Rosenblüte

[Rosenblüte]

Gestern hatte ich meine weitere Aufstellung.
Meine Thera hätte gar kein Bild machen müssen, ich habe alles exakt genau aufgestellt.
Die zwei Riesensteine habe ich keinen Millimeter bewegt.
Obwohl ich so gerne meinen Mann und meine Kinder um mich versammelt hätte.

Ich begann heftig zu weinen. Meine Thera wollte mich umarmen oder mir wenigstens die Hand reichen.
Doch sie spürte sofort, daß das bei mir nicht geht.
Ich habe mein ganzes Leben nicht Wärme und Zuneigung bekommen.
Sie hat auch gesagt, ich habe mir wieder einen Mann ausgesucht, der nicht romantisch ist.
Was anderes würde ich gar nicht aushalten.

Schließlich begann ich nach dem kleinen Bauklotz meines Vaters zu greifen. Meine Thera sagte nehmen sie wenigstens ihn in die Hand. Ich drückte ihn ganz fest und stellte ihn am Schluß der Sitzung vor mich hin.
Die Riesensteine neben mir.
Meine Thera sagte, daß ihr das Bild sehr gut gefalle. Vielleicht könne er mich doch noch befreien und zum Traualtar führen.

Heute geht es mir nicht gut. Die Arbeit fällt mir sehr schwer und ich schwitze sehr viel. Aber das hängt auch mit meiner Monatsblutung zusammen. Da geht es mir immer schlechter. Darum weiß ich nicht, ob ich nächsten Donnerstag zu meiner Therapiesitzung gehen werde können.

Rosenblüte

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