Zeit zwischen den Therapiestunden überbrücken

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sabina 2
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:00

Weil ich wissen möchte, ob ich mich falsch verhalten habe und dann eben auch zukünftig falsch verhalten werde.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:04

alatan hat geschrieben: Do., 21.11.2024, 21:46 Jeder Mensch hat Probleme, die die anderen nicht haben. Sich deshalb einer Gruppe zu entziehen, klingt abgehoben, vermeidend, exklusiv
Nein, falsch.
Selbsthilfegruppen müssen passen, die Problematik, die Diagnose muss passen und übereinstimmen.
So wild gemischte Gruppen wo ja jeder "irgendwie" Probleme hat sind sinnfrei und Zeitverschwendung für alle Beteiligten

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candle.
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:05

Sabina 2 hat geschrieben: Do., 21.11.2024, 22:00 Weil ich wissen möchte, ob ich mich falsch verhalten habe und dann eben auch zukünftig falsch verhalten werde.
Bei was denn?
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Sabina 2
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:05

Und selbst wenn man die gleiche Diagnose hat gibt es oft gravierende Unterschiede.

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candle.
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:07

Sabina 2 hat geschrieben: Do., 21.11.2024, 22:05 Und selbst wenn man die gleiche Diagnose hat gibt es oft gravierende Unterschiede.
Kannst du uns denn deine speziellen Probleme HEUTE mal aufschreiben und wie du in Therapie gekommen bist? Wie soll ich dir einen Rat geben, wenn ich gar nicht verstehe worum es geht, gerade weil du speziell bist.

candle
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Sabina 2
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:17

-Ich habe Probleme persönliche Gespräche zu führen.
-Weißt nicht was ich sagen soll und worüber ich reden soll.
-Mein Kopf ist dann quasi leer.
-Ich habe auch oft Probleme mich in Gespräche einzugliedern
-Und habe das Gefühl nicht mitreden zu können.
-Kann mit den Themen oft nichts anfangen
-Kontakte zu: Patienten, Kunden etc. vielen mir immer wesentlich leichter.
-Auch Referate und mündliche Prüfungen fielen mir immer sehr leicht ( im Gegensatz zu meinen Mitschülern).
-Allgemein sind Gespräche die eher fachlich sind für mich wesentlich einfacher.
-Ich bin auch mit strengen Lehrern gut zurechtgekommen.
-Während ich in zwanglosen Situationen oft Probleme habe.
-Ich bin auch eher ernst und wenn ich humorvoll bin dann sehr überlegt.
-Ich empfinde auch Stille nicht als peinlich und schlimm.
-Und finde es nicht schlimm, wenn man sich anschweigt.
-Ich habe zumindest gefühlt ganz andere Ansprüche an zwischenmenschliche Kontakte.
-Mir ist es z.B wichtig, dass ich mit anderen Personen charakterlich und wertemäßig zusammenpasse.
-Gemeinsam Interessen sind eher unwichtig.
-Wenn dann wäre eher die Art der bevorzugten Interessen wichtig.
-Für mich sind äußerliche Dinge nicht wichtig z.B auch ob jemand viel lächelt.
-Mit Floskeln und Normen kann ich wenig anfangen.
-Ich finde Rückzug wichtig auch z.B bei gemeinsamen Reisen etc.
-Ich habe extrem viel Mietgefühl (auch mit Menschen die ich nicht kenne).
-Meine Mitschüler waren immer ruhig, wenn ich Referate gehalten habe. Bei anderen Mitschülern war das nicht so.
-Ich habe keine Lieblingssachen z.B Lieblingsfilm, Lieblingsessen etc.
-Ich brauche wahrscheinlich klare Regeln einerseits und andererseits viel Freiraum.
-Ich habe einerseits sehr hohe Ansprüche an Menschen z.B charakterlich.
-Anderseits bin ich bei anderen zumindest gefühlt überdurchschnittlich tolerant z.B bei äußeren Dingen etc.
-Ich kann mich an viele Dinge erinnern oft auch belanglose Ding.
-Andererseits kann ich mich an manches auch nicht erinnern z.B Details oder Dialoge in Filmen und Serien.
-Ich kann auch mit vielen Serien und Filmen nichts anfangen und kann keine Handlung erkennen.
-Ich bin in vielen Situationen nicht flexibel genug z.B beim Smalltalk.
-Andererseits bin ich aber wahrscheinlich überdurchschnittlich flexibel was z.B Ortswechsel oder ähnliche angeht.
-Ich habe auch das Gefühl anders zu denken. Mich interessiert z.B warum jemand eine bestimmte Meinung hat oder warum eine Sache so ist wie sie ist.
-Ich empfinde Routinearbeiten oder monotone Tätigkeiten (auch Alltagstätigkeiten) oft als extrem anstrengend.
-Ich bin mit Personen die strenger/vielleicht auch fordernder waren z.B Lehrkraft Anleiter, Berufsberater etc. oft sehr gut zurechtgekommen im Gegensatz zu meinen Mitschülern. Meine Mitschüler wollten z.B die Lehrkraft loswerden und ich empfand sie als total nett und hilfsbereit.

Das sind so die Probleme die ich habe und die auch dazu geführt haben, dass ich soziale Ängste habe.
Vor allem weil ich in der Vergangenheit auch negative und komische Dinge erlebt habe.

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lisbeth
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:30

Sabina,
das mit den Zeugnissen kann in einem bestimmten Rahmen sinnvoll sein, zB wenn es um eine mögliche Neurodivergenz (Autismus oder AD(H)S oder beides) geht. Aber das sollte im Rahmen einer fundierten Diagnostik abgeklärt werden und bei Ärzten/Therapeuten, die sich auf diesem Gebiet wirklich auskennen und da geht es auch eher darum, festzustellen, dass bestimmte Problematiken auch schon in der Kindheit/Jugend vorhanden waren, dafür muss man dann nicht jedes Zeugnis durcharbeiten. Die ohnehin schon knappen Psychotherapie-Stunden darauf zu verwenden, dass man mit dem Therapeuten alte Schulzeugnisse durchschaut, halte ich für nicht so sinnvoll. Wenn der Verdacht auf eine Neurodivergenz besteht, dann wäre der wichtigste Schritt, das abklären zu lassen, was eine Weile dauern kann, weil die meisten Ambulanzen und Ärztinnen, die Expertise haben, lange Wartelisten haben (wenn überhaupt).

Du musst nicht dein ganzes bisheriges Leben in der Therapie erzählt oder analysiert haben, um hier und heute damit anfangen können, etwas zu ändern. Wenn es z.B. darum geht, dass du deine sozialen Fähigkeiten ausbaust oder Interaktionen übst, dann könnte auch Ergotherapie für dich hilfreich sein. Da kannst du zB. auch Alltagssituationen üben, die dir schwer fallen und dich ausprobieren und dir Feedback von den Ergotherapeuten holen. Hast du denn einen Psychiater oder Psychiaterin, die dir sowas verordnen könnten?

Zur beruflichen Integration: Hast du schonmal "Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben" bei der Rentenversicherung beantragt? Wenn du dauerhaft Einschränkungen hast - egal ob körperlich oder psychisch - dann hast du Anspruch auf Unterstützungsmaßnahmen: das können Orientierungsmaßnahmen sein um zu schauen, was für dich passt, das können Weiterbildungen oder Umschulungen sein, oder dass du Praktika machen kannst um mehr Berufserfahrung zu sammeln.
Es gibt die EUTB-Beratung (Erweiterte unabhängige Teilhabe-Beratung), die können dir sagen, wie genau du so etwas beantragen kannst.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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candle.
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:32

Mist, jetzt habe ich tatsächlich meine Text vernichtet.

Also kurz: Ich würde mal gucken was das mit den Konzentrationsproblemen auf sich hat, wenn du keinen Film folgen kannst und das ggf. üben.

Und das dir gemeinsame Interessen unwichtig sind mit Menschen finde ich allerdings seltsam, weil man sich so ja größenteils verbindet mit Menschen.

So weit bist du gar nicht weg von den Menschen mit deinen Problemen wie du denkst.

candle
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Sabina 2
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Beitrag Do., 21.11.2024, 22:50

Ich habe keine Psychiater.
Es geht mir eben auch darum irgendwie die Ursache zu finden.
In der Kindheit war ich auch bei Ärzten bzw. in Sozialpädiatrischen Instituten.
Eine Ursache wurde allerdings nie gefunden.
Auch Ergotherapie brachte keine Besserung.
Ich hatte mich mal bezüglich LTA erkundigt.
Die Rentenversicherung scheidet allerdings als Kostenträger aus ( habe die Anwartschaftszeiten nicht erfüllt).
Das Jobcenter wäre der Kostenträger.
Die halten eine LTA nicht für sinnvoll.

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alatan
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Beitrag Do., 21.11.2024, 23:01

Ursache finden oder Lösungen probieren?

Initiative ergreifen oder sich von Institutionen abhängig machen?

Dein Leben leben oder es an dir vorbeirauschen lassen?

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Sydney-b
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Beitrag Do., 21.11.2024, 23:03

Was meint denn dein Therapeut, woran es liegen könnte?
Und erarbeitet ihr Strategien, wie du deine sozialen Kompetenzen verbessern könntest?

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Sabina 2
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Beitrag Do., 21.11.2024, 23:15

Er vermutet, dass eine Sehschwäche ( die damals nicht ausreichend behandelt werden konnte) zu negativen Ereignissen wie Hänseleien und Schulproblemen geführt hat.
Und ich daraufhin Ängste und ein negatives Selbstbild entwickelt habe.
Das wäre das Einzige was er sich vorstellen könnte.
Dazu kommen eben noch die oben genannten Dinge.
Was es dann auch schwierig macht eine Lösung zu finden.

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candle.
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Beitrag Do., 21.11.2024, 23:25

Sabina 2 hat geschrieben: Do., 21.11.2024, 22:05 Und selbst wenn man die gleiche Diagnose hat gibt es oft gravierende Unterschiede.
Naja, das ist auch nicht ganz richtig. Diagnosen haben ja nicht umsonst mehrere Merkmale, die dann "gleich" sind um zu diagnostizieren.

Vielleicht macht das ja der Therapeut und du "weißt" das aus irgendwelchen Gründen nicht was er tut.

Das mit der Diagnostik würde ich aber schon in Erfahrung bringen. Wenn du jetzt einen "Asperger" hast dann hilft Ursachenforschung auch nichts, weil es einfach "DA" ist, dennoch kannst du am Verhalten arbeiten, aber gut, das macht eher Sinn das gezielt zu tun, wenn du die Diagnose hast.

Eines fällt auf und womit das zu tun hat, weiß ich nicht, aber du kannst dich nicht so auf Kommunikation einlassen im Sinne, dass ich deine Antworten schnell und fahrig finde. Ist aber nicht schlimm!

Interessant fand ich, dass du eine "böse Lehrerin" nett findest während alle anderen sie nicht nett fanden. Weißt du wie das bei dir kommt?

Und sich in der Gruppe gar nicht für Gemeinsamkeiten zu interessieren ist natürlich auch für mich fremd, weil man deswegen ja Hobbies in Gemeinschaft nachgeht.

Was du suchst, weißt du das denn?

candle
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Sabina 2
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Beitrag Do., 21.11.2024, 23:32

Ja ich glaube schon, dass ich irgendwie anders kommuniziere.
Woran das liegt weiß ich auch nicht.
Ist aber wohlmöglich ein Problem.
Warum ich auch mit strengen Lehrern gut zurechtkomme ist natürlich schwer zu sagen.
Vielleicht weil ich im Unterricht eher ruhiger war und mich an Regeln gehalten habe.
Wobei ich streng nicht mit böse gleichsetze.
Für eine Vereinstätigkeit sollte man sich natürlich interessieren.
Ansonsten würde ich jetzt nicht sagen, dass man sonst in allem exakt übereinstimmen muss.

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candle.
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Beitrag Fr., 22.11.2024, 00:04

Sabina 2 hat geschrieben: Do., 21.11.2024, 23:32 Wobei ich streng nicht mit böse gleichsetze.
Würde ich auch nicht und mich hätte ein strenger Lehrer wohl auch kaum gestört. :lol:
Ich war da ja auch böse und habe von mir nicht abschreiben lassen. :lol:

candle
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