Lieber Fragensteller98,
was du schreibst, kann ich glaub ich sehr gut nachvollziehen, denke selbst genauso. Mir ist auch klar, dass wenn man unzufrieden ist und selbst nichts an der Situation ändert, es wahrscheinlich auch nicht besser wird. Und sich aufzuregen und zu beschweren, genauso wenig verändert.
Für mich wird es aber umso schlimmer, je mehr ich darauf hingewiesen werde und das macht mich noch handlungsunfähiger.
Es ist genau das, was du schreibst, dass es nicht richtig ist, dass ich mich ändern soll, obwohl eindeutig das Fehlverhalten auf der anderen Seite liegt. Das hört sich trotzig an, aber dann ist das eben so. Das stört mich zum Glück mittlerweile immer weniger. Das ist für mich der beste Weg.
Ich finde den Druck von außen, durch die Gesellschaft und von Psychotherapeuten in diese Richtung furchtbar. Und ich empfand den auch enorm. Bei mir ist es insgesamt erst besser geworden, als ich davon weniger abbekommen habe durch andere Psychotherapeuten und mehr Kontakt zu verständnisvollen, unterstützenden Menschen, die mir nicht das Gefühl gegeben haben, dass bei mir etwas falsch läuft.
Für mich war das sogar am Anfang irritierend, sodass ich überlegt habe, ob mit diesen Menschen etwas nicht stimmt.
Das hat und hilft mir immer noch am meisten, etwas zu verändern oder bewusst so zu belassen, weil es dann spürbar aus mir selbst kommt.
Leider haben es Menschen mit asozialem Verhalten oft leichter im Leben.
Ich finde es für mich wichtig, immer wieder darauf zu achten, nicht aus Frust und Desillusionierung eine gleiche Art anzunehmen, sondern mich trotzdem und besonders deshalb immer wieder daran zu erinnern, welches Verhalten ich mir wirklich wünschen würde und für richtig halte und mich nur danach zu richten.
Ich hoffe, dass ich dich richtig verstanden habe und mein Beitrag nicht komplett an deinem Thema vorbei geht.
Liebe Grüße