Umgang mit SVV Narben bei Praktikum für Psychologiestudium
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ich habe auch SVV-Narben. Ich verdecke sie. Ich schäme mich nicht dafür. Aber ich möchte auch nicht wegen der Narben stigmatisiert werden oder angesprochen werden oder dass es überhaupt Thema werden könnte. Ich arbeite in einem helfenden Beruf (im weitesten Sinne). Ich kann dosiert eigene Erfahrungen einfließen lassen, aber ich kann das selbst entscheiden, wann ich das tue und bei wem und wo nicht. Für mich sind Neutralität und Unvoreingenommensein wichtig.
Es ist ein Unterschied, ob ich in einem Beruf mit psychisch Kranken arbeite und Narben eines Autounfalls mit mir herumtrage oder Narben von SVV. Also für mich ist es ein Unterschied. Auch als Patient.
Letztendlich kann es jeder für sich entscheiden, aber wenn mein Arbeitgeber mir eine Vorgabe macht, dann würde ich das auch verstehen können und mich danach richten.
Es ist ein Unterschied, ob ich in einem Beruf mit psychisch Kranken arbeite und Narben eines Autounfalls mit mir herumtrage oder Narben von SVV. Also für mich ist es ein Unterschied. Auch als Patient.
Letztendlich kann es jeder für sich entscheiden, aber wenn mein Arbeitgeber mir eine Vorgabe macht, dann würde ich das auch verstehen können und mich danach richten.
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Ja, es ist schlimm und ich bin noch immer nicht damit durch, leider. Aber ich habe nicht geschrieben, dass ich alle anderen Therapeuten als nicht kompetent empfinde, aber alle, die schwere Traumatisierungen (aus der Kindheit) hinter sich habe (damit meine ich keinen Autounfall).shadoww hat geschrieben: ↑Mi., 31.07.2024, 20:58
Schade, dass Du eine solche Erfahrung gemacht hast und der Therapeut so reagiert hat. Ich kann natürlich verstehen, dass Du das dann gern vermeiden möchtest. Daraus zu schließen, dass alle anderen Therapeuten ebenfalls nicht kompetent oder stabil genug sind für ihren Job, finde ich allerdings schade...
Ganz schwierig empfinde ich hier die Diskussion, weil Du es nicht verstehst, was die anderen schreiben, denn wir klnnten mal Deine Patienten werden. Wie willst Du das dann bei einem Patienten? Ich empfinde es als gruselig, wie Du Dir das alles zureechlegst. Wie kann ein Therapeut der nicht ehrlich zu sich selbst ist, einen Patienten auch gut behandeln.
Wie gehst Du denn mit den Traumatisierungen in Deine Ausbildung und später in Supervision um??
never know better than the natives. Kofi Annan
@ shadoww: Der Gedanke kam mir auch. Hier antworten Dir Patienten (die auch Dir eines Tages gegenüber sitzen können), die zum überwiegenden Teil sagen, dass sie ein solches offenes "Seht her, meine Wunden" Verhalten von Therapeuten nicht wünschen, ... trotzdem erfindest Du Argumente um deine eigenen Bedüfnisse und Meinungen durchzusetzen. Und das in einem psychotherapeutischen Rahmen, in dem es nicht um Dich, um deine psychischen Störungen, um Deinen Meinungen, .... gehen sollte und darf.saffiatou: denn wir klnnten mal Deine Patienten werden
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Zum Glück ist die TE noch sehr sehr weit entfernt von der Tätigkeit als Psychotherapeutin. Sie steht ganz am Anfang des Psychologiestudiums, noch weit vor der Therapeutenausbildung. Da vergehen noch einige Jahre.
Etwas erschreckt es mich wenn das angegebene Alter stimmt. Da ist so ein fast trotziges "aber ich ich ich" schon sehr merkwürdig.
Etwas erschreckt es mich wenn das angegebene Alter stimmt. Da ist so ein fast trotziges "aber ich ich ich" schon sehr merkwürdig.
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Naja, das kann ja bei manchen Problemlagen auch symptomatisch sein...chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 01.08.2024, 15:22 Etwas erschreckt es mich wenn das angegebene Alter stimmt. Da ist so ein fast trotziges "aber ich ich ich" schon sehr merkwürdig.
Die Auswirkungen von frühkindlichen (Bindungs-)Traumatisierungen sind ja oft lebenlang spürbar (leider, und ich weiß da auch selbst, wovon ich rede... ). Es kann besser werden, deutlich sogar. Das bedeutet aber harte Arbeit, die Bereitschaft, sich lebenslang als Dazulernende und sich Entwickelnde zu begreifen und viel Selbstreflexion. Gerade letzteres vermisse ich hier sehr deutlich....
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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ja, ich verstehe was du meinst, ich bin da ja genauso betroffen und kenne das leider zu gut.
Und es wird erst jetzt, nach langer und endlich richtiger Therapie etwas besser.
Aber: Ich bin keine Therapeutin und habe auch nie geplant eine zu werden, im Gegensatz zur TE
Und es wird erst jetzt, nach langer und endlich richtiger Therapie etwas besser.
Aber: Ich bin keine Therapeutin und habe auch nie geplant eine zu werden, im Gegensatz zur TE
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Jenny Doe hat geschrieben: ↑Do., 01.08.2024, 14:58
@ shadoww: Der Gedanke kam mir auch. Hier antworten Dir Patienten (die auch Dir eines Tages gegenüber sitzen können), die zum überwiegenden Teil sagen, dass sie ein solches offenes "Seht her, meine Wunden" Verhalten von Therapeuten nicht wünschen, ... trotzdem erfindest Du Argumente um deine eigenen Bedüfnisse und Meinungen durchzusetzen. Und das in einem psychotherapeutischen Rahmen, in dem es nicht um Dich, um deine psychischen Störungen, um Deinen Meinungen, .... gehen sollte und darf.
Ich frage mich sowieso was manche Leute motiviert unbedingt Psychotherapeut werden zu wollen.
Und dann als allererstes mal die Kompetenz der Leute die sie ausbilden sollen in Frage zu stellen (die Gründe warum sie sich entschieden haben hier um das Bedecken der Narben zu fordern) und eigene Bedürfnisse über die der Klienten dort stellen zu wollen (ist mir egal ob die davon getriggert werden, die haben das gut zu finden dass ich Betroffene und Therapeutin bin).
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Helfer zu sein gibt einem eben das Gefühl, wichtig zu sein (auch moralisch). Es ist eine Machtposition, und Macht wirkt auf viele Menschen anziehend. Z. B. wenn sie selbst "down" sind.
Ob es einem nur um einem selbst geht und die Patienten Mittel zum Zweck sind, oder nicht, zeigt sich darin, wie man damit umgeht, wenn Patienten sich zu Wort melden, besonders, wenn sie eine andere Meinung vertreten.
Insofern hoffe ich, dass entsprechende Personen das Praktikum nicht bestehen und vom System rausgefiltert werden. Der Job - Kranken zu helfen und Schaden zu verhindern - ist zu bedeutsam, um ihn an Leute zu vergeben, denen fachliche und vor allem persönliche Eignung fehlen.
Das einem eine frühere psychische Erkrankung disqualifiziert, denke ich auch nicht (ich hatte das Thema mal in der Therapie). Aber die Betonung liegt eben bei "früher". Wenn das nicht gewährleistet ist, etwas anderes machen. Oder eben an sich arbeiten, wenn man das Ziel hat.
Ob es einem nur um einem selbst geht und die Patienten Mittel zum Zweck sind, oder nicht, zeigt sich darin, wie man damit umgeht, wenn Patienten sich zu Wort melden, besonders, wenn sie eine andere Meinung vertreten.
Insofern hoffe ich, dass entsprechende Personen das Praktikum nicht bestehen und vom System rausgefiltert werden. Der Job - Kranken zu helfen und Schaden zu verhindern - ist zu bedeutsam, um ihn an Leute zu vergeben, denen fachliche und vor allem persönliche Eignung fehlen.
Das einem eine frühere psychische Erkrankung disqualifiziert, denke ich auch nicht (ich hatte das Thema mal in der Therapie). Aber die Betonung liegt eben bei "früher". Wenn das nicht gewährleistet ist, etwas anderes machen. Oder eben an sich arbeiten, wenn man das Ziel hat.
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
(Helmut Schmidt)
Ich habe mal gelesen, dass kein Therapeut ohne eigene Verwundung Therapeut wird. Wolfgang Schmidbauer schreibt auch dazu.
Auch, dass Therapeuten ihre eigenen Verwundungen im Kontakt zum Patienten heilen.
Ob die Narben mit den Augen sichtbar sind, oder nur spürbar, diese Narben sind einfach da!
Auch, dass Therapeuten ihre eigenen Verwundungen im Kontakt zum Patienten heilen.
Ob die Narben mit den Augen sichtbar sind, oder nur spürbar, diese Narben sind einfach da!
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ExtraordinaryGirl hat geschrieben: ↑Fr., 02.08.2024, 20:55
Das einem eine frühere psychische Erkrankung disqualifiziert, denke ich auch nicht (ich hatte das Thema mal in der Therapie). Aber die Betonung liegt eben bei "früher". Wenn das nicht gewährleistet ist, etwas anderes machen. Oder eben an sich arbeiten, wenn man das Ziel hat.
Wenn jemand für sich selbst einen Weg gefunden hat eine eigene Krankheit zu überwinden und zu heilen und dann die Motivation hat anderen zu helfen das auch zu schaffen kann das wirklich hilfreich sein.
Aber das fängt damit an wirklich zu schauen was diese anderen Betroffenen brauchen. Und da Menschen verschieden sind kann es sein dass ein anderer Betroffener was anderes braucht wie ich selbst. Also wenn ich es gut finde einen Therapeuten zu haben der zu SVV Narben offen steht, dann kann das für andere Betroffene nicht so sein.
Die erste Lektion ist, Menschen sind nicht alle gleich. Verschiedene Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Wenn ich mich um andere Menschen die Probleme haben kümmern will dann muss ich als allererstes mal die wirklichen Bedürfnisse dieser Person rausfinden und respektieren. Und das bedeutet dieser anderen Person nicht mein eigenes Ding überstülpen.
Hallo in die Runde,
ich melde mich nun noch einmal mit einem letzten Beitrag meinerseits zu diesem Thema.
Möglicherweise war mein ursprünglicher Beitrag nicht ausreichend/ richtig beschrieben oder gar irreführend, da er sich sehr auf meine aktuelle Situation mit dem Praktikum bezieht, was zwar der Auslöser für meine Gedanken rund um das Thema Narben und damit einhergehender eigener Erkrankungsgeschichte im therapeutischen Kontext war aber mich auch darüber hinaus beschäftigt. Ich habe vorgestern versucht diesen zu editieren und die Fragestellung zu schärfen aber das ist nicht mehr möglich, ich bitte dies vielmals zu entschuldigen!
Ich bedanke mich für alle neuen Beiträge. Ich habe diese gesammelt und weitere Recherche betrieben, gerade auch was Berufsrecht, Ethik u.Ä. angeht. Auch hatte ich die Gelegenheit in einem anderen Kontext gemeinsam mit einer Gruppe Betroffener unterschiedlichster Erkrankungen über das Thema Neutralität von Psychotherapeuten im Hinblick auf ihr Äußeres (Narben jeglichen Ursprungs, Tatoos, Kleidungsstil...), Authentizität und Umgang mit Triggern zu unterhalten.
Meine eigenen Argumente habe ich dabei weggelassen, die Diskussion zunächst laufen lassen und dann einige der hier angebrachten Argumente eingebracht und zur Diskussion gestellt. Es war eine sehr konstruktive Auseinandersetzung, die mir nochmals aufgezeigt hat, dass die Meinungen hier sehr weit auseinandergehen können und ganz unterschiedliche Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungshaltungen an Therapeuten bestehen. Als Ergebnis dieser Gruppe kann ich festhalten, dass sich die meisten Teilnehmer vor allem Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen von ihren Therapeuten wünschen. Therapeuten mit eigener Erkrankungsgeschichte wurden als eher positiv und „nahbarer“ wahrgenommen. Narben, Verbrennungen oder sonstige äußerliche Merkmale spielten für die Teilnehmenden eine untergeordnete Rolle, die Triggergefahr besteht allerdings (nicht nur bei SVV Narben). Es ging auch um den „eigenen Stil“ des Theras, der auch etwas mit seiner eigenen Identität zu tun hat. Ich hoffe, diese Diskussion irgendwann nochmal mit einer Gruppe TherapeutInnen führen zu können. Wie aus meinem Ursprungsbeitrag hervorgeht, scheint es ja selbst unter den PsychologInnen unterschiedliche Auffassungen zum Umgang mit Narben/ eigenen psych.Erkrankungen in der Vergangenheit zu geben.
Ich für meinen Teil bin mir nun ein wenig klarer, wie ich zu dem Thema stehe und wie ein möglicher Umgang mit meinen Narben aussehen kann, sollte ich mich für den Therapeutenweg entscheiden. Auch auf die Gefahr hin hier wieder als egoistisch und unreflektiert dargestellt zu werden, möchte diesen abschließend teilen, für alle, die sich hier auch zukünftig mit demselben Problem wiederfinden und Rat suchen:
Was mein aktuelles sowie auch jedes folgende Praktikum o.Ä. in dem Bereich angeht, werde ich es wieder so handhaben, wie ich es auch bei diesem Praktikum getan habe: Ich werde vorher erfragen, wie die Institution das handhabt/beurteilt und mich dann daran halten so wie ich es jetzt auch tue und auch bisher getan habe! (oder mir eben ggf. eine Alternative überlegen, z.B. in einem Bereich zu arbeiten, wo es keine Patienten mit Triggergefahr für SVV gibt) Vielleicht ergibt sich im Rahmen meines aktuellen Praktikums auch nochmal die Chance für einen Austausch, ich habe mich aber dazu entschieden, dies nicht mehr aktiv zu thematisieren.
Sollte ich mich entscheiden, Therapeutin zu werden, empfinde ich es als einen guten Weg, die Thematik offen von Beginn an zu kommunizieren und dem Patienten die Entscheidung zu lassen, ob er mit mir zusammenarbeiten möchte oder nicht. Dabei geht es nicht darum meine gesamte Erkrankungs, Lebens, oder -Therapiegeschichte zu erzählen, denn es geht ja wie hier korrekterweise in einigen Beiträgen geschrieben wurde um den Patienten. Es wird Patienten geben, die mich damit als Therapeutin ablehnen werden, so wie es auch hier im Forum geschehen ist. Es wird aber genauso Patienten geben, die mir ablehnend gegenüber stehen werden, wenn ich mich selbst stigmatisiere und nicht zu mir stehe/unauthentisch bin indem ich meine Narben verstecke und das ggf. irgendwann auffällt. Auch wird es Patienten geben, denen dieser Aspekt an mir eine Hilfe ist und Mut macht. Nicht jeder Therapeut passt zu jedem Patienten und das darf auch so sein. Das ist meine aktuelle und persönliche Sicht darauf, die sich aus den Gesprächen und Diskussionen der vergangenen Tage ergeben hat. Ich bitte diese auch als solche zu akzeptieren, so wie ich Eure Meinungen ebenfalls respektiert und mir darüber Gedanken gemacht habe.
Auf einige Punkt möchte zuletzt noch eingehen, die ich im Rahmen dieses Forums nicht korrekt finde und so nicht stehen lassen möchte:
ich melde mich nun noch einmal mit einem letzten Beitrag meinerseits zu diesem Thema.
Möglicherweise war mein ursprünglicher Beitrag nicht ausreichend/ richtig beschrieben oder gar irreführend, da er sich sehr auf meine aktuelle Situation mit dem Praktikum bezieht, was zwar der Auslöser für meine Gedanken rund um das Thema Narben und damit einhergehender eigener Erkrankungsgeschichte im therapeutischen Kontext war aber mich auch darüber hinaus beschäftigt. Ich habe vorgestern versucht diesen zu editieren und die Fragestellung zu schärfen aber das ist nicht mehr möglich, ich bitte dies vielmals zu entschuldigen!
Ich bedanke mich für alle neuen Beiträge. Ich habe diese gesammelt und weitere Recherche betrieben, gerade auch was Berufsrecht, Ethik u.Ä. angeht. Auch hatte ich die Gelegenheit in einem anderen Kontext gemeinsam mit einer Gruppe Betroffener unterschiedlichster Erkrankungen über das Thema Neutralität von Psychotherapeuten im Hinblick auf ihr Äußeres (Narben jeglichen Ursprungs, Tatoos, Kleidungsstil...), Authentizität und Umgang mit Triggern zu unterhalten.
Meine eigenen Argumente habe ich dabei weggelassen, die Diskussion zunächst laufen lassen und dann einige der hier angebrachten Argumente eingebracht und zur Diskussion gestellt. Es war eine sehr konstruktive Auseinandersetzung, die mir nochmals aufgezeigt hat, dass die Meinungen hier sehr weit auseinandergehen können und ganz unterschiedliche Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungshaltungen an Therapeuten bestehen. Als Ergebnis dieser Gruppe kann ich festhalten, dass sich die meisten Teilnehmer vor allem Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen von ihren Therapeuten wünschen. Therapeuten mit eigener Erkrankungsgeschichte wurden als eher positiv und „nahbarer“ wahrgenommen. Narben, Verbrennungen oder sonstige äußerliche Merkmale spielten für die Teilnehmenden eine untergeordnete Rolle, die Triggergefahr besteht allerdings (nicht nur bei SVV Narben). Es ging auch um den „eigenen Stil“ des Theras, der auch etwas mit seiner eigenen Identität zu tun hat. Ich hoffe, diese Diskussion irgendwann nochmal mit einer Gruppe TherapeutInnen führen zu können. Wie aus meinem Ursprungsbeitrag hervorgeht, scheint es ja selbst unter den PsychologInnen unterschiedliche Auffassungen zum Umgang mit Narben/ eigenen psych.Erkrankungen in der Vergangenheit zu geben.
Ich für meinen Teil bin mir nun ein wenig klarer, wie ich zu dem Thema stehe und wie ein möglicher Umgang mit meinen Narben aussehen kann, sollte ich mich für den Therapeutenweg entscheiden. Auch auf die Gefahr hin hier wieder als egoistisch und unreflektiert dargestellt zu werden, möchte diesen abschließend teilen, für alle, die sich hier auch zukünftig mit demselben Problem wiederfinden und Rat suchen:
Was mein aktuelles sowie auch jedes folgende Praktikum o.Ä. in dem Bereich angeht, werde ich es wieder so handhaben, wie ich es auch bei diesem Praktikum getan habe: Ich werde vorher erfragen, wie die Institution das handhabt/beurteilt und mich dann daran halten so wie ich es jetzt auch tue und auch bisher getan habe! (oder mir eben ggf. eine Alternative überlegen, z.B. in einem Bereich zu arbeiten, wo es keine Patienten mit Triggergefahr für SVV gibt) Vielleicht ergibt sich im Rahmen meines aktuellen Praktikums auch nochmal die Chance für einen Austausch, ich habe mich aber dazu entschieden, dies nicht mehr aktiv zu thematisieren.
Sollte ich mich entscheiden, Therapeutin zu werden, empfinde ich es als einen guten Weg, die Thematik offen von Beginn an zu kommunizieren und dem Patienten die Entscheidung zu lassen, ob er mit mir zusammenarbeiten möchte oder nicht. Dabei geht es nicht darum meine gesamte Erkrankungs, Lebens, oder -Therapiegeschichte zu erzählen, denn es geht ja wie hier korrekterweise in einigen Beiträgen geschrieben wurde um den Patienten. Es wird Patienten geben, die mich damit als Therapeutin ablehnen werden, so wie es auch hier im Forum geschehen ist. Es wird aber genauso Patienten geben, die mir ablehnend gegenüber stehen werden, wenn ich mich selbst stigmatisiere und nicht zu mir stehe/unauthentisch bin indem ich meine Narben verstecke und das ggf. irgendwann auffällt. Auch wird es Patienten geben, denen dieser Aspekt an mir eine Hilfe ist und Mut macht. Nicht jeder Therapeut passt zu jedem Patienten und das darf auch so sein. Das ist meine aktuelle und persönliche Sicht darauf, die sich aus den Gesprächen und Diskussionen der vergangenen Tage ergeben hat. Ich bitte diese auch als solche zu akzeptieren, so wie ich Eure Meinungen ebenfalls respektiert und mir darüber Gedanken gemacht habe.
Auf einige Punkt möchte zuletzt noch eingehen, die ich im Rahmen dieses Forums nicht korrekt finde und so nicht stehen lassen möchte:
Hierzu möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich mich natürlich an die Regeln halte und auch keine Diskussion mit der mir vorgesetzten Person begonnen habe! Wie aus meinem Beitrag hervorgeht wurde mir zu Beginn des Praktikums etwas anderes gesagt als nun einige Zeit später. Die Kompetenz der Person stelle ich hier nicht in Frage, die Begründung ist nachvollziehbar, was ich bereits schrieb. Offensichtlich gibt es einfach unterschiedliche Ansichten dazu, die ich durchaus interessant und in Rahmen dieses Forums auch diskutabel finde.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Fr., 02.08.2024, 17:48
Ich frage mich sowieso was manche Leute motiviert unbedingt Psychotherapeut werden zu wollen.
Und dann als allererstes mal die Kompetenz der Leute die sie ausbilden sollen in Frage zu stellen (die Gründe warum sie sich entschieden haben hier um das Bedecken der Narben zu fordern) und eigene Bedürfnisse über die der Klienten dort stellen zu wollen (ist mir egal ob die davon getriggert werden, die haben das gut zu finden dass ich Betroffene und Therapeutin bin).
Das mir fachliches Wissen fehlt ist korrekt, sonst würde ich auch kein Praktikum machen. Das sich hier erlaubt wird, mir anhand meines ersten Beitrags meine persönliche Eignung für diesen Beruf abzusprechen und mir zu wünschen, dass er mir verwehrt wird, finde ich anmaßend und unangemessen.ExtraordinaryGirl hat geschrieben: ↑Fr., 02.08.2024, 20:55 Insofern hoffe ich, dass entsprechende Personen das Praktikum nicht bestehen und vom System rausgefiltert werden. Der Job - Kranken zu helfen und Schaden zu verhindern - ist zu bedeutsam, um ihn an Leute zu vergeben, denen fachliche und vor allem persönliche Eignung fehlen.
Ich empfinde es außerdem als übergriffig, dass Aussagen getätigt wurden, die meinen aktuellen Gesundheitszustand anzweifeln und mir mehr oder weniger direkt vorwerfen, ich würde nicht an mir arbeiten. Das ist weder nutzbringend für die Diskussion noch sonderlich passend zum Thema. Die Einschätzung meines psychischen Zustands überlasse doch bitte anderen und bleibe auf einer sachlichen Ebene.
@lisbeth
Ich begreife mich und jeden Therapeuten dieser Welt als Individuum, dass ein individuelles "Ich" mit einer eigenen Geschichte, mit sichtbaren oder unsichtbaren Narben besitzen darf. Auch in der Therapie ist ein Therapeut ein Mensch, auch wenn er seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ansichten für den Patienten zurückstellen muss. Seine eigene Identität zu verleugnen ist aus meiner Sicht allerdings nicht der richtige Weg um als Therapeut irgendwem zu helfen. Mich als trotziges, traumatisiertes Kind darzustellen finde ich ziemlich vermessen, nicht passend zum Thema und bitte ich ebenfalls höflichst zu unterlassen.
Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link im Menü oben. Danke.
Ich begreife mich und jeden Therapeuten dieser Welt als Individuum, dass ein individuelles "Ich" mit einer eigenen Geschichte, mit sichtbaren oder unsichtbaren Narben besitzen darf. Auch in der Therapie ist ein Therapeut ein Mensch, auch wenn er seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ansichten für den Patienten zurückstellen muss. Seine eigene Identität zu verleugnen ist aus meiner Sicht allerdings nicht der richtige Weg um als Therapeut irgendwem zu helfen. Mich als trotziges, traumatisiertes Kind darzustellen finde ich ziemlich vermessen, nicht passend zum Thema und bitte ich ebenfalls höflichst zu unterlassen.
Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link im Menü oben. Danke.
Damit verabschiede ich mich ins Wochenende und ein Stück weit von diesem Beitrag. Bleibt wohlwollend, konstruktiv und respektvoll miteinander
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