Hochsensibel (HSP)

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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EKS
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Beitrag Sa., 04.09.2010, 23:32

Ich habe im Test 280 Punkte. Wer jetzt aber denkt, ich sei ein psychisches Wrack, der täuscht sich. Ich komme sogar relativ gut klar. Also ich bin durchgängig eher neutraler, guter oder humorvoller Stimmung. Ich denke sogar, dass sich das auch nicht unbedingt mit HS ausschließen muss.
Aber wenn es um das Soziale geht, wird es schwieriger. (universitär und nebenberuflich habe ich kaum Schwierigkeiten, gute Leistungen zu bekommen, bei Jobs genommen zu werden usw.). Ich erspüre sehr leicht, wie es anderen geht; aber wenn es um so Sachen wie Ansprüche, Erwartungen, Definition von Freundschaft und Liebesbeziehung geht, bin ich anders als viele andere...
Kritik ist inzwischen nicht mehr ganz so mein Problem. Ich kann selbst gut kritisieren und bin auch kritisierbar. Das war früher nicht so.
Was ich definitiv habe ist, eine Antenne für die Probleme anderer. Stärker als alle anderen, die ich sonst so kenne. Ich würde auch gerne immer allen helfen, fühle mich für alle verantwortlich etc., aber viele wollen eben auch keine Hilfe.

Wisst Ihr was, auch wenn viele HS abwerten, aber ich finde durchaus, dass es auch positiv und bereichernd sein kann.

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agonie
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Beitrag Di., 16.11.2010, 15:02

247 punkte, allerdings gebe ich nicht viel auf "hsp" denn die ursachen für solche veranlagungen liegen wohl häufig in der kindheit, was bei hsp leider oft außen vor gelassen wird.


littlefairy
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 17:45

Liebes Forum,

ich schreibe heute das erste mal meine Geschichte, da ich nicht mehr weiter weiss und an meinen Problemen, die ich nicht ganz genau definieren kann verzweifle =*(.
Und zwar bin und war ich schon immer wahnsinnig sensibel!

Alles fing als kleines Kind an, ich wurde im Gegensatz zu Freunden eigentlich nur kritisiert und auch aus erzieherischen Maßnamen geschlagen, in den Arm nehmen oder sowas kannte ich nicht. Das Ergebnis war schon damals dass ich eigentlich immer nur ein verheultes Kind war, sehr wehleidig und alle gefragt haben was denn los sei. meine Eltern schimpften auf das viele Heulen hin weiter, weil sie genervt waren und ich bekam im Alter von vielleicht 7 Jahren von meiner geliebten Oma gesagt ich werde mal ein "schlechter Mensch" . Danach habe ich mich bemüht immer total lieb zu sein, alles zu tun was meine Eltern mir sagten usw. um Liebe zu bekommen. Geheult habe ich dann nur noch alleine oder in der Schule wenn es mich überkam. Das bewirkte leider dass meine Schulkameraden mich als Schwächling sahen und riguros ausnutzten (und ich tat immer alles was die anderen von mir wollten) und mobbten, was alles andere als einfach für mich war =*(. Auch bei meinen Eltern bewirkte dass dass sie immer mehr "Leistung verlangten" wieder ohne Lob oder Liebe die ich mir so sehr gewünscht habe.

Im Jugendalter war ich lange magersüchtig - nächster Versuch mir Liebe zu erkämpfen....
Als ich Anfang zwanzig war lernte ich endlich einen Menschen kennen, dem es sehr schlecht ging und für den ich all meine Kraft aufwendete - 2 jahre lang - um ihm - da ich so sehr mitfühlte - zu helfen. Endlich bekam ich ein liebenswertes herzliches Dankeschön was mir so gut getan hat! Das hat mein Helfersyndrom sehr geprägt!

Nach dem unter elterlichem Druck mit super Noten absolviertem Abi machte ich ein paar von elterlicher Seite vorgeschlagene Studiengänge, mit welchen ich aber nicht glücklich war und auch nicht durchgehalten habe. Zudem habe ich mein ganzes geld, das ich fürs studieren verdient habe an Arme verschenkt - Helfersyndrom eben - und ich konnte das studieren nicht mehr bezahlen.

Zum Kummer meiner Eltern entschied ich mich mit Ende 20 endlich!!! Künstlerin zu werden, wo dank meiner Sensibilität und Kreativität auch tatsächlich mein grösstes Talent liegt. Meiner Meinung nach die beste Entscheidung meines lebens, denn ich bekam endlich wahnsinnig viel Bewunderung, Fans, Liebesbriefe, Autogrammwünsche, wurde fast ein kleiner Star, was sich für mich in meinem Kampf um liebe einfach grossartig anfühlte!!!

meine Oma war nun sehr stolz auf mich (sie war die einzigste aus meiner Familie)was ich geschafft habe und gab mir viele Tips und Lob! Leider ist sie kurz nach Anbruch meiner "Karriere" gestorben, was ich bis jetzt noch nicht verkraften kann =*(.


Aktuelles problem:Einer meiner Verehrer/Fans hat mich von Anfang an gestalkt und so lange darauf gedrängt dass er mich "will" bis ich ja gesagt habe und nun mit ihm zusammenwohne, sogar verlobt bin. Das habe ich einerseits aus Mitleid zu ihm getan weil er sonst geheult hätte,und sich so sehr freut wenn ich bei ihm bin andererseits um meinen Eltern zu zeigen dass ich auch ausserhalb des Elternhauses wohnen kann UND endlich einen mann habe, was ich mich sonst nie getraut habe /hätte =(.

Und ich mag eben auf keinen Fall, dass jemand wegen mir unglücklich ist, Liebe ist ein so grosses Geschenk das ich nicht verschmähen mag, ich habe nun die langersehnte liebe von einem Mann bekommen aber fühle mich schmutzig und unehrlich da ich mich eher von ihm abgestossen als hingezogen fühle =*(.

2tes aktuelles Problem: meine Eltern kritisieren immer noch alles was ich tue, selbst wenn ich noch so gut verdiene, als ich darüber mit ihnen diskutierte, meinten sie , Bestrafung sei die beste Lernmaßname in Ihren Augen und ich soll etwas machen dass sie für richtig und akzeptabel halten...Selbst grosse und bekannte Künstler , also meine Idole sind in Ihren Augen Hampelmänner die nichts im Hirn haben =(.
Das macht mich so unglücklich dass ich am liebsten meinen Weg für meine Eltern wieder hinschmeissen würde, nur um endlich IHRE Anerkennung zu erhalten, die ich bis jetzt noch nie bekommen habe und die wie ich fast glaube auch nichts ersetzen kann . =*(

Wundert euch bitte nicht über ein zum grossen Teil wohl unreif naiv klingendes Verhalten, ich bin 30, werde aber eh immer auf 17,18,19 geschätzt , äusserlich und mental...habe mir auch schon überlegt ob ich vielleicht geistig zurückgeblieben bin da ich noch sehr kindlich/jugendlich naiv denke, wirke, rede, aussehe...usw. kann soetwas sein?

Mein leben ist doch nicht normal oder?
Hochsensibel und wenig selbstbewusst bin ich allemal.. was kann man dagegen tun, dass man das leben meistern kann, ohne dass einem gleich alles zu schwer und zu hart erscheint und man heulen muss, was ich heute immernoch automatisch tue. Kann die Tränen nicht abstellen.

bin über Hilfe sehr dankbar <3!!!!

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Tolya
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 18:19

Aus Mitleid zieht man nicht zusammen und/oder verlobt man sich.
wie kannst du mit dem Mann Intim werden wenn du ihn unattraktiv findest? und nein, du bist nicht verantwortlich für sein (un)Glück.
Mit jmdn zusammenziehen, nur um seine Eltern irgendetwas zu zeigen ist auch nicht wirklich gesund.

Jugendtrauma fällt mir da ein. Anstatt sich irgendein Kerl zu schnappen würd ich dir ein therapeut vorschlagen.

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Waldschratin
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 19:17

littlefairy hat geschrieben:Hochsensibel und wenig selbstbewusst bin ich allemal.. was kann man dagegen tun, dass man das leben meistern kann, ohne dass einem gleich alles zu schwer und zu hart erscheint und man heulen muss, was ich heute immernoch automatisch tue. Kann die Tränen nicht abstellen.
Ich denk auch,von alleine schaffst du das nicht und würd dir auch empfehlen,dich an nen Therapeuten zu wenden.

Du schreibst,du bist "hochsensibel".Guck dich mal auf diesen Seiten etwas um,vielleicht findest du dich da ja wieder:
http://www.hochsensibel.org/startseite/infotext.html

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 19:29

Ich würde Dir auch sehr zu einer Therapie raten. Hast Du denn schon mal eine gemacht, evtl. wegen der Magersucht?

das Problem das ich bei Dir sehe, ist das Du noch nicht selbstständig geworden bist, Dich noch nicht von Deinen Eltern abgenabelt hast. Und diese Beziehung zu Deinen Eltern wirkt sich sehr destruktiv auf Dich aus. Du suchst etwas was sie Dir wahrscheinlich NIEMALS geben werden, nämlich Anerkennung. Dies gilt es zu akzeptieren - auch wenn es schwer ist.

Und ja, Du hast recht, auf mich wirkst Du noch sehr kindlich, auch die Angelegenheit mit Deinem Freund ist mEn eher kindisch, ABER Du kannst definitiv mit Unterstützung etwas an Deinen Problemen ändern.

LG,
pp

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Betthupferl
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Beitrag Mi., 18.06.2014, 09:23


Ich glaube, dass viel zu wenig auf hochsensible Menschen geachtet wird im therapeutischem Rahmen.
Sicher, kann schon sein, dass "der hochsensible Charakter" kindheitsbedingt gemacht wurde,
jedoch,
ist hochsensibel eine Art Kunst im Leben,
die ich finde nicht "wegtherapiert" werden sollte,
sondern den hochsensiblen Menschen geholfen werden sollte,
durch diese besondere Fähigkeit sich seinen Platz im Leben zu finden.

Ich denke, dass viele Therapie vielleicht scheitern, weil viel zu wenig dieser Aspekt betrachtet wird...
vielleicht versuchen Therapeuten was wegzumachen,
was seinen berechtigten Platz im Leben hätte...

mein Therapeut meinte oft, ich sei nicht empathisch,
komme an meine Gefühle nicht ran...
ect.
mein Thema dazu wollte er nie wirklich hören...
denn ich nahm in der Therapie alles extrem wahr...
Liebe und Lachen wirken Wunder

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Freifrau
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Beiträge: 446

Beitrag So., 22.06.2014, 20:37

Hallo,

ich bin auch HSP, habe den Text schon vor paar Jahren gemacht, nachdem meine Schwester mich darauf hingewiesen hat. Die Punktzahl war ziemlich hoch, ich weiß nicht mehr genau. Ich habe dann auch alle möglichen Bücher zu dem Thema gelesen und mich überall wieder gefunden. Einige Zeit hab ich mich damit beschäftigt. Heute weiß ich, dass ich so bin, weil ich eine posttraumatische Belastungsstörung habe. Wegen einer Kindheit, die sehr stressig für mich war, bin ich einfach extrem empfindlich.

Vielleicht könnte das für den einen oder anderen von Euch auch zutreffen, dass eine noch nicht diagnostizierte PTBS hinter dem HSP schlummert. Gerade wenn ich das lese mit dem Eis auf den Arm tun. Das ist ein Skill, den ich in der Traumaklinik gelernt habe. Menschen mit PTBS sind schnell im Hochstress und wenden dann sowas an, um den Stress runter zu regulieren.

Viele Grüße
Freifrau
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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Betthupferl
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 06:24

Meine Punkteezahl ist 278 -
auch habe habe eine diagnostizierte PTBS ...
das ist für mich die "Diagnose"...
Leben tue ich mit Hochsensibilität (daraus) und das möchte ich als meine Gabe sehen...
so ist die erlebte Kindheit ins Leben für mich gut integrierbar!

LG
Liebe und Lachen wirken Wunder

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candle.
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 12:25

Hallo zusammen!

Ich möchte auch mal meinen Schlag Senf zu dem Thema abgeben. Ich habe ja diesen Thread vor Jahren schon mal angesehen, hatte auch schon mal den Test gemacht damals, hielt das aber schon etwas für Nonsens- Verzeihung! Meine Tendenz bzw. Meinung zur Hochsensibilität ging immer so allgemein Richtung "Narzissmus", in dem Sinne wenn jemand über Gebühr gekränkt sei. Das hatte ich mir selber aus meinen Erfahrungen so abgeleitet.

Ich war recht froh darüber auf der Seite nun zu lesen, dass diese Hochsensibilität mit psychischen Störungen gekoppelt sind. Meiner Meinung nach wurde das damals nicht beachtet. Und so habe ich mir erlaubt mich mit meiner diagnostizierten PTBS mal doppelt zu testen: Heute und 10 Jahre zuvor. Und siehe da: Heute Hochsensibel, damals eben nicht. Meine menschlichen Qualitäten mit dem Zuhören etc. haben sich natürlich nicht verändert, aber ich bin eben sehr lärmempfindlich geworden, meine Stresstoleranz ist wesentlich niedriger. Ich erlebe Farben sehr intensiv- gerade bei Sonne, was mich irgendwie depressiv zu stimmen scheint oder auch nur Kopfweh verursacht. Ich bin wesentlich schmerzempfindlicher geworden. (Dazu gab es komischerweise nur das eine kleine Fräglein), und Düfte/ Gerüche wirken derzeit extrem stark bei mir, wobei ich das vorher schon auch "mehr" hatte als andere Menschen, soweit ich das beurteilen kann. Mein Hang zur Kunst war auch schon immer vorhanden.
So unter dem Strich weiß ich letztlich nicht, ob ich nun hochsensibel bin und was das bedeuten soll??? Und dazu dann gleich meine Frage an Betthupferl:
Betthupferl hat geschrieben: Leben tue ich mit Hochsensibilität (daraus) und das möchte ich als meine Gabe sehen...
Was ist denn nun genau deine Gabe und was entwickelst du daraus? Das würde mich wirklich sehr interessieren?
so ist die erlebte Kindheit ins Leben für mich gut integrierbar!
Und hier weiß ich nicht mal, ob das nun zwingend mit Hochsensibilität zu tun hat. Was ist denn gut integrierbar auf dieser Basis?

Viele Grüße!
candle
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Betthupferl
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Beiträge: 115

Beitrag Mo., 23.06.2014, 13:02

Hallo candle,

ich denke, dass das ganz einfach eine Einstellungssache ist... es ist im Grunde egal, was ICH darunter als Gabe empfinde,
es macht das aus, was ich positiv draus mache...

jetzt fällt mir der Ausdruck für "dieses psychische Phänomen" wieder nicht ein
ich meine damit,
wenn traumatisierte Menschen z.B. durch ihr erfahrenes Schicksal, das Ganze so ins Leben integrieren,
dass es nicht mehr störend wirkt im Leben...im Sinne von "Operhaltung",
sondern,
dass man mit GERADE WEGEN diesen Erfahrungen, andere Menschen NOCH besser verstehen kann..
z.B. als Sozialpädagogin, Lebensberatung, Psychologie, Rettunssani - Krisenintervention, ...ect.ect.

es gibt überall gute oder weniger gute Leute, in jeder Sparte,
aber für mich macht es schon einen Tick mehr aus,
wenn man z.B. als Sozialpädagoge im Heim arbeitet, und das alles nicht nur in Büchern gelernt hat,
sonders es selber irgendwann am eigenen Leib erfahren hat...
es muss nicht immer sein, dass das gut ist...
aber ich für mich, möchte
die Hochsensibilität eben mehr aus diesem Blickwinkel betrachten...

probier mal selber,
wie fühlt es sich an...
fühl dich JETZT mal beladen mit einer PTBS
wie wirkt das in dir...

in mir schwerfällig, bin ein Opfer des Lebens, alles so mühsam...

und JETZT probier mal,
fühl mal hinein,
ICH BIN HOCHSENSIBEL und will daraus das Beste für mein Leben ziehen,
ich kann mich durch meine Erfahrungen, noch mehr in Opfer hineinfühlen,
ich sehe WIE BUNT DIE WELT IST, wie intensiv das grün des Waldes...
ich spüre, wenn es dem Gegenüber nicht gut geht...
und ich glaube dem Gegenüber auch nicht alles, denn manchmal ist Misstrauen auch gesund...

na, wie fühlt sich das an...
also, für mich zumindest um einiges besser,
als mit einer PTBS durchs Leben zu gehen...

für mich ist PTBS - da kann ICH mich hinter was verstecken, (was natürlich mal passiert ist, keine Frage),
hochsensibel ist für mich, naja, da ist was in mir, das hat einfach nicht jeder,
DAS MACHT MICH AUS

Für den Einen ist das Glas halb voll,
für den Anderen halb leer...

wünsch dir einen schönen Tag
B.
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candle.
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 13:25

Hallo Betthupferl!

Danke für deinen Beitrag, aber ich denke, dass wir da jetzt aneinander vorbei reden- leider. Hätte ich mir anders gewünscht.
Betthupferl hat geschrieben: ich denke, dass das ganz einfach eine Einstellungssache ist... es ist im Grunde egal, was ICH darunter als Gabe empfinde,
es macht das aus, was ich positiv draus mache...
Ja, und ich hätte da ganz lebenspraktisch gerne deine Erfahrung geteilt was du wie daraus machst.

wenn traumatisierte Menschen
Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass es hier grundsätzlich um traumatisierte Menschen geht.
dass man mit GERADE WEGEN diesen Erfahrungen, andere Menschen NOCH besser verstehen kann..
z.B. als Sozialpädagogin, Lebensberatung, Psychologie, Rettunssani - Krisenintervention, ...ect.ect.
Ist DAS vielleicht deine persönliche Erfahrung? Machst du einen der Jobs und bist "besser" geworden? Oder wie meinst du das?
in mir schwerfällig, bin ein Opfer des Lebens, alles so mühsam...
Da unterstellst du mir ja was, was ich nie gewesen bin. Mir ging es eigentlich um diese Erscheinungen, die nun ausgeprägter sind während oder nach der PTBS. So kann ich deinen Übungen leider nicht ganz folgen. Und von der PTBS sind schon einige Beschwerden nicht mehr existent.

Viele Grüße!
candle
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Betthupferl
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 14:02

hey candle,

ich habe "den Eindruck" über die Leitung hinweg (kann mich aber auch täuschen),
dass du dich irgendwie "angegriffen" fühlst???
aber zumindest,
unverstanden...

aber ich habe dir so gut es ging geschrieben, was ich damit meine...
und
warum ich dir hier nicht mehr über mich, mein Leben ect. schreibe,
hat ganz einfach den Grund,
dass ich nicht alles über mich in diesem Forum schreiben will...
nicht,
dass ich es dir nicht erzählen möchte,
aber man gibt ja hier vielen stillen Mitlesern auch was preis,
und das möchte ich nicht...
ist aber überhaupt nicht bös gemeint.

Klar, schreibe ich über die berufliche Sicht, weil ich persönlich damit Erfahrung mache...
aber das denke ich ist immer so...
Jemand der mal dick war, versteht meht vom abnehmen, als Jemand der immer dünn war...
eine Frau versteht als Frauenärztin besser was Regelschmerzen sind...
ein ehemalig missbrauchter Mensch wird sich besser in heutige neue Opfer einfühlen können,
Jemand der sein Kind an Krebs verloren hat, weiss mehr über Trauer, als Jemand der das nicht erleben musste...

verstehst du was ich meine...
natürlich können auch andere ihren Job gut machen, aber ich finde eben, Jemand der weiss wo von er spricht, kann das einen Tick mehr...
ist aber nur meine persönliche Meinung...

ich bin ein ehemaliger traumatiesierter Mensch,
und mir geht es heute richtig gut,
wei ich mein Leben in die Hand nehme...
ich habe Übergewicht, und gehe endlich in ein FitnessStudio - und versteck meinen Kummer nicht mehr hinterm Speck...
ich bin vor einpaar Jahren beruflich ziemlich auf die Nase gefallen, dachte ich zerbrech daran,
heute mache ich eine Ausbildung nach, wo ich mich früher nie drüber getraut hätte...
wir gehen daheim nochmal eine ziemlich große Hausbaustelle an...
wo ich vor einpaar Jahren MIT PTBS noch nicht mal die Kraft hatte zu sowas,
ich litt einfach...
heute packe ich mein Leben wieder an...
ich bin noch lange nicht drüber hinweg, es gibt die Phasen, da sehe ich manche Bilder von früher,
aber sie überwältigen mich nicht mehr...

das habe ich meinem Ex-Therapeuten zu verdanken,
der mein Trauma mit Wucht hocholte,
und heute meiner Lebensberaterin die mich sanft ins Leben begleitet...

ich lebe mit einer traumatisierten Seele,
aber mein Herz, es lächelt wieder...freut sich am Leben,
und vorallem,
ich sehe heute einen Sinn in allem was mir so passiert ist...
und es war nicht schön was ich erlebte...
aber ich freu mich über das Leben, das ich da bin,
und es hat mich durch diese Schicksale zu dem gemacht, was ich heute bin...
eine lebenserfahrene Frau,
die manches im Leben etwas von einer anderen Seite sieht,
nämlich wie wertvoll jeder Tag ist,
ein guter Freund,
ein gemütliches zu Hause,
ein Beruf der einfach Sinn macht im Leben...

schade dass du es als vorbeireden empfindest,
ich hab dir nämlich einfach nur von mir erzählt,
und dich auf ein kleines Gefühl-probier Spiel eingeladen...
ich wollte dich aber keineswegs aufwühlen...

ich finde deine Beiträge oft sehr schön und lebenserfahren,
doch dein heutiger Beitrag wirkt so "traurig",
das ist vielleicht was ich mitterweile anders empfinde,
ich war die letzten Jahre tief in der Trauer,
wenn man das überwunden hat,
beginnt ein neues Leben,
anders,
aber sehr sehr schön...

du musst selber rausfinden candle,
was hochsensibel bedeuten könnte,
das kann ich dir nicht sagen,
weil ich dir nur von mir erzählen kann,
wie das bei dir ankommt, darauf hast nur du Einfluss, nicht ich...
ich meine es nicht böse,
hinter diesen Worte stecke nur ich,
und ich hab dir kurz von mir erzählt...

liebe Grüße
B.
Liebe und Lachen wirken Wunder

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Bergkristall
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Beiträge: 185

Beitrag Mo., 23.06.2014, 14:37

ich habe leider die gleichen Probleme wie candle sie ansprach. Es ging wohl eher darum, wie eine mit der Wahrnehmung einer HSP gut umgeht.

Mir ist alles zu laut, zu grell, riecht alles viel zu streng, von Plakatwänden und der Werbung, die mich überall draußen anschreit, fühle ich mich erschlagen. Bahnfahren ist ein Kraftakt, Leute reden, riechen, putzen sich die Nase, husten, berühren mich beim vorbei Gehen oder neben mich Setzen. Wenn es meinen Lieben schlecht geht leide ich. Die vierteljährlichen Arbeitsbesprechungen sind ein Garant für Migräne, einfach weil ich zu viele Leute in einem Raum aushalten muss.

Das alles ist nur ein Bruchteil von dem, was mich als HSP so viel Kraft kostet.

Trost fände ich wohl auch darin, irgend etwas Gutes in dieser übertriebenen Sinneswahrnehmung zu finden.

Aber ich persönlich sehe keine Vorteile.

Liebe Grüße
Bergkristall

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candle.
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weiblich/female, 56
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 14:41

Betthupferl hat geschrieben: ich habe "den Eindruck" über die Leitung hinweg (kann mich aber auch täuschen),
dass du dich irgendwie "angegriffen" fühlst???
aber zumindest,
unverstanden...
Nö, überhaupt nicht- gar nicht! Ich frage mich eben nur was das ganz speziell hier mit der Thematik "HSP" zu tun haben soll?
warum ich dir hier nicht mehr über mich, mein Leben ect. schreibe,
Hast du aber sehr wohl in deinen folgenden Zeilen und sogar reichlich viel. Ich wollte ja eigentlich nur wissen wo du deine Gabe siehst und wie du die einsetzt- mehr nicht.

Wie z. B. mir jetzt so gerade einfällt: Mit meiner starken Geruchsempfindlichkeit habe ich für mich einen Vorteil entdeckt und bin nun Kaffeetesterin geworden. So in etwa hatte ich mir das vorgestellt.

Viele Grüße!
candle
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