Projektion/schlechter Tag von Therapeutin?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 22.05.2024, 11:59

candle. hat geschrieben: Mi., 22.05.2024, 10:17 Das verstehe ich nicht! Gleiches Recht für alle! :jo:
darum geht es doch überhaupt nicht.
Natürlich erfordern unterschiedliche Krankheitsbilder/Diagnosen unterschiedliche Vorgehensweisen.
Da kann man doch nicht alles über einen Kamm scheren und alles gleich behandeln. Selbstverständlich wird z.B. eine Sucht anders behandelt als eine Angst oder ein Zwang, ein Trauma erfordert spezifische Vorgehenweisen, die sich völlig von denen bei etwa Depression unterscheiden.

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Montana
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Beitrag Mi., 22.05.2024, 12:38

Nehmen wir doch mal zwei extreme Beispiele zur Verdeutlichung.

Patient A ist depressiv und verharrt im vollständigen Rückzug. Auf jede Anforderung reagiert er mit starken, auch körperlichen Symptomen und glaubt, es sei nur noch mehr Rückzug hilfreich. Diesem würde man wohl erst empfehlen, entgegen seinem Gefühl zu handeln und viel draußen zu sein. Spaziergänge an frischer Luft, Aktivität usw. Macht er das nicht durch freundliche Motivation, so wird nach und nach die Aufforderung immer deutlicher werden.

Patient B ist natürlich auch depressiv, aber nur vordergründig. Tatsächlich verhält er sich eher wie ein Duracell-Hase, und ist die Batterie leer, fällt er um. In diesem Zustand kommt er in die Therapie. Es braucht nur ganz wenig, damit er zusätzlich zu seinem sonstigen Alltags-Programm auch noch stundenlange Spaziergänge an frischer Luft absolviert. Aber komisch, es geht ihm noch schlechter. Er zieht sich mehr und mehr zurück, ist immer weniger aktiv. Dann eben mehr Druck!

Gleiches Recht für alle!

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 22.05.2024, 13:21

candle. hat geschrieben: Mi., 22.05.2024, 08:58 Was ich aber schon mal wieder störend auffällig finde, dass wir hier wieder geghostet werden, sagt man das so? Das haben wir so oft in letzter Zeit, dass Threads abgesetzt werden und dann kommt einfach nichts mehr. Wir diskutieren hier also in den Wind und die TE interessiert es eh nicht mehr. Für mich ist das eher- naja- unbefriedigend.
Candle, das ist nun aber auch eher dein eigene Ding. Du wirst doch nicht gleich geghostet, nur weil ein Schreiberling mal nicht innerhalb von 24 Stunden etwas schreibt. Die TE hat GESTERN geschrieben!
Und könnte auch erst wieder in 1 Woche oder so schreiben, was völlig okay wäre. Es hängt doch nicht jeder ständig in Web rum.

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candle.
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Beitrag Mi., 22.05.2024, 13:27

diesoderdas hat geschrieben: Mi., 22.05.2024, 13:21 Es hängt doch nicht jeder ständig in Web rum.
Doch tut sie! Ich kann das sehen, weil sich die Uhrzeit schon öfter verändert hat- sie also hier gelesen hat. :lol: Und DAS ist mir bei diesen Threads auch mal aufgefallen. :anonym: Und wenn das dann bald als "offline" eingestellt ist, weißt du, dass sie wieder da war. :lol:

Grundsätzlich schreibe ich ja eh lieber mit dem Threadersteller. Diese Nebendiskussionen sind da nicht soooo mein Ding.

candle
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diesoderdas
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Beitrag Mi., 22.05.2024, 13:41

candle. hat geschrieben: Mi., 22.05.2024, 13:27
diesoderdas hat geschrieben: Mi., 22.05.2024, 13:21 Es hängt doch nicht jeder ständig in Web rum.
Doch tut sie! Ich kann das sehen, weil sich die Uhrzeit schon öfter verändert hat- sie also hier gelesen hat. :lol:
Ja na und? Sie kann doch mitlesen und ist deshalb nicht verdonnert sofort zu schreiben.
Auffälliger finde ich, dass es dir so sehr wichtig ist, dass du sogar nachschaust, wann sie zuletzt online war.
Ist ja auch egal, ich wollte nur sagen, dass die TE doch nicht Erwartungshaltungen von Lesern erfüllen muss.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 22.05.2024, 19:08

candle. hat geschrieben: Mi., 22.05.2024, 10:17
münchnerkindl hat geschrieben: Mi., 22.05.2024, 09:54
Natürlich abgesehen von Therapien die einen gewissen Druck brauchen wie zB die Suchttherapie.
Das verstehe ich nicht! Gleiches Recht für alle! :jo:

Intervention ist Intervention und da kann es doch keine Rolle spielen, ob Süchte eine Rolle spielen?!


Bei der Suchtherapie ist ja die Abstinenz das Ziel und du da sind Abstinenzziele die bei Nichteinhaltung auch mit Therapieabbruch geahndet werden können gängig und in vielen Fällen sinnvoll.


Thread-EröffnerIn
onlyne_ws
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 22.05.2024, 20:09

Hallo zusammen,

danke für eure Gedanken, Perspektiven und Beiträge. Ich habe diesen Thread gestartet einfach um genau das zu bekommen, verschiedene Einordnungen und Perspektiven. Ich wollte verhindern in meinem eigenen Gedankenstrudel zu versinken und am Ende meine Therapeutin für etwas anzublaffen was bei mir liegt. Ich dachte es wäre nett mal auszuprobieren inwiefern dieses Forum dabei helfen kann Gedanken einzuordnen und zu sortieren, es ging nicht darum meine Therapeutin fertig zu machen oder Bestätigung zu bekommen das alles was ich mache und sage richtig ist und meine Therapeutin inkompetent, ein schlechter Mensch oder sonst was ist (da einige von euch das wohl so aufgefasst haben)

Ich muss sagen ich finde es garnicht so leicht nochmal auf die ganzen Beiträge zu reagieren. Wie jemand von euch schon gesagt hat, es kam ja alles von ich bin unreflektiert und liege falsch zu meine Therapeutin ist unprofessionell und verhält sich fragwürdig. Außerdem zeigt es mir nochmal deutlich, wie schwer es ist in einem kurzen Beitrag alle wichtigen Details angemessen darzustellen. Deshalb antworte ich jetzt lieber abschließend als jede Kleinigkeit richtig zu stellen und auf alles zu reagieren oder mich zu rechtfertigen.

Ich denke einige von euch sind an einer Auflösung interessiert. Ich hatte heute meine Sitzung und habe die Situation angesprochen. Im Endeffekt ist es tatsächlich so, dass sie auf ein Verhalten meinerseits reagiert hat was ihr wohl schon über einige Stunde negativ aufgefallen ist und das ganze ist dann würde ich sagen auf ungünstige Art und Weise ans Licht gekommen. Sie hat gesagt, dass ihre Reaktion nicht geplant und eher unkontrolliert war, hat aber auch eingeordnet dass sie mir in keine Hinsicht Druck machen möchte oder eine Vorstellung davon hat wie Themen behandelt werden sollen oder wie die Therapie ablaufen muss. Schlussendlich sind wir über diesen Konflikt glaube ich an eine essentielle Thematik von mir gekommen (wie verhalte ich mich wenn ich unsicher bin, wie wirkt das auf andere, warum verhalte ich mich so) und in diese Hinsicht war die eher blöde Situation ja wieder nützlich. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, sie hätte ihre Gedanken bzgl. meines Verhaltens geäußert bevor sie sich so ärgert, dass es zu einer schwierige Situation zwischen uns kommt. Finde es jetzt, wo wir drüber geredet haben auch okay - sie ist auch nur nen Mensch und es lässt mich weder ihre Kompetenz noch die Therapie in Frage stellen. Sie hat auch zweimal ausdrücklich gesagt, dass sie es sehr schätzt dass ich die Situation und meine Gefühle diesbezüglich angesprochen habe.

Also, nochmal danke euch und einen schönen Abend :)

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