Therapeut fragt direkt ob ich in ihn verliebt bin?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 19:29

Sindy hat geschrieben: Fr., 03.11.2023, 12:22 Ja, ich hätte es gerne noch besser vor ihm verteckt. Deshalb habe ich ja so sehr drauf geachtet keine Zeichen zu senden.
Wenn du Angst vor Konfrontationen hast, weil du verliebt bist und ihm eine "problemlose" umgängliche Klientin "vorgespielt" hast, dann fällt das natürlich auf.
Ich schrieb und zitierte ja schon mal: Eine Beziehung wo es nie Kränkungen und Verletzungen gibt, ist letztlich keine wirkliche Beziehung. Wie willst du denn wachsen in der Therapie, wenn du keine Fehler machst?
Meine Ängste und Befürchtungen sind ganz klar die Zurückweisung die ich dann bekommen werde. Weil er wird natürlich in irgendeiner Form die Grenze äußern. Und ich brauch das nicht hören, weil ich es ja bereits weiß! Es tut also nur weh, es noch hören zu müssen. Ich weiß das alles schon. Ich brauche keine Erklärung von ihm.
Ja, dein Kopf weiß es, emotional bist du noch meilenweit entfernt.
Eigentlich sind auch Zurückweisungen im Leben ganz normal, aber der Vorteil ist, dass du in der Therapie lernen kannst anders damit umzugehen. Und zu spüren, dass es auch gut ist!

Die Welt wird und kann dich nicht in Watte packen.

candle
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Montana
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Beitrag Sa., 04.11.2023, 00:08

Ich habe meinen gelöschten Beitrag rekonstruiert.

Könnte es vielleicht auch interessant sein, "Verliebtheit" genauer zu differenzieren? Es gibt so viele verschiedene Arten, einen anderen Menschen anziehend zu finden. Und wenn etwas zutrifft, was anders ist als das, was man unter klassischem Verliebt-Sein versteht, dann, ja, würde ich mich auch irgendwie angegriffen fühlen, wenn es jemand auf eine Art und Weise anspricht, die sehr missverständlich sein kann.

Als Beispiel mein Therapeut. Ich bin nicht verliebt im Sinne von "an einer Partnerschaft interessiert" und war das auch nie. Das heißt aber ganz und gar nicht, dass da nichts ist. Es gibt Gemeinsamkeiten im Denken, im Umgang mit anderen Menschen, an Erfahrungen (nicht Trauma, sondern allgemein im Leben). Unter anderen Umständen hätte es eine Begegnung auf Augenhöhe geben können und ganz andere Gespräche. Er ist aber nunmal mein Therapeut, und das will ich auch gar nicht anders haben.

Dadurch geht es mir aber nicht am Popo vorbei, was er womöglich über mich denkt. Anders als z.B. bei einem früheren Therapeuten, von dem ich eine deutlich schlechtere Meinung hatte und wo mir das recht egal war, ob der mich achtet. Ich habe das umgekehrt ja auch nicht getan.

Die Angst, Zurückweisung zu erfahren, kenne ich dadurch auch. Konkret bedeutet das, dass ich keine Situation provozieren möchte, in der der Therapeut seine Meinung über mich kundtun könnte. Er weiß das aber. Irgendwann kam das Angebot, ich könne ihn ja mal danach fragen. Und ich habe dieses abgelehnt, weil ich die Antwort fürchte.

Es gibt weit mehr als Verliebtheit im engeren Sinne.

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lisbeth
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Beitrag So., 05.11.2023, 11:04

Weil es aktuell grade hochgespült wurde:
Das hier viewtopic.php?p=1237576#p1237576
steht ja mehr oder weniger im Zusammenhang dazu... Die Verliebtheit (oder wie auch immer man das Gefühl nun nennen möchte) steht ja nicht im luftleeren Raum, sondern zieht weitere Kreise.
Das ist ja nun schon über ein Jahr her. Zuvor (ca. noch ein Jahr früher) war er zu "nett" - auch das wird dort angesprochen.
Das heißt, du kreist in deinen Gedanken ständig um das Verhalten des Therapeuten?
Dort gab es ja auch schon vielen (und - wie ich finde - auch guten) Input. Auch, dass das alles mit deinen früheren Beziehungserfahrungen zu tun haben könnte, als du kleiner warst. Oder dass du deine Selbstablehnung auf den Therapeuten projizierst. Wären alles wichtige Themen für DEINE Therapie, um sie dort zu bearbeiten, damit sich auch etwas verändert in deinem Leben. Du hattest doch sicherlich Gründe, warum du eine Therapie angefangen hast?

Man kann sich aber auch 2 Jahre lang in seinen Gefühlen und Gedanken rund um den Therapeuten verlieren, immer wieder neu, in immer neuen Schleifen. Ist eine prima Ablenkung, Hauptsache es geht dabei nicht um dich selbst. Therapie findet so aber ziemlich sicher kaum statt.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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