Zwangsgedanken oder Denkstörung?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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lisbeth
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Beitrag Mi., 25.10.2023, 09:04

SilentCaustic hat geschrieben: Mi., 25.10.2023, 08:52 Ich habe die große Hoffnung, dass es ein Medikament gibt, dass das weg macht.
Kann es sein, dass du auf eine Abkürzung hoffst, die dir die eigentliche Arbeit an dir selbst erspart?
Spoiler alert: Die gibt es (meiner Erfahrung nach) so nicht.
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SilentCaustic
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Beitrag Mi., 25.10.2023, 10:02

lisbeth hat geschrieben: Mi., 25.10.2023, 09:04
SilentCaustic hat geschrieben: Mi., 25.10.2023, 08:52 Ich habe die große Hoffnung, dass es ein Medikament gibt, dass das weg macht.
Kann es sein, dass du auf eine Abkürzung hoffst, die dir die eigentliche Arbeit an dir selbst erspart?
Spoiler alert: Die gibt es (meiner Erfahrung nach) so nicht.
Es kann sein, da ich da wenig Hoffnung und Vertrauen zu mir selbst habe. Ich schaffe das nicht aus eigener Kraft. Ich musste diesen schweren Weg 2013 schon einmal gehen, das schaffe ich nicht nochmal.

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lisbeth
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Beitrag Mi., 25.10.2023, 10:51

SilentCaustic hat geschrieben: Mi., 25.10.2023, 10:02
Es kann sein, da ich da wenig Hoffnung und Vertrauen zu mir selbst habe. Ich schaffe das nicht aus eigener Kraft. Ich musste diesen schweren Weg 2013 schon einmal gehen, das schaffe ich nicht nochmal.
Vielleicht wäre es eine Option, dir zu sagen: "Wenn ich es einmal geschafft habe, dann kann ich es wieder schaffen?" Und dieses Mal ist ganz sicher auch anders als beim letzten Mal, schon allein weil du neue Erfahrungen hast und darauf auch aufbauen kannst.
Aus eigener Kraft sollst und musst du das ja auch gar nicht schaffen. Medis können da schon eine gute Unterstützung sein. Und du hast ja auch therapeutische Begleitung.
Aber ich glaube, du musst dich vom Gedanken verabschieden, dass die Medikamente alleine das Problem aus der Welt schaffen. Sie sind eine Art Krücke, die dich stützen. Laufen musst du aber trotzdem noch selbst ;-)
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Candykills
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Beitrag Mi., 25.10.2023, 12:24

SilentCaustic hat geschrieben: Mi., 25.10.2023, 08:48
Gespensterkind hat geschrieben: Mi., 25.10.2023, 05:40 Kein Medikament hilft, wenn man drauf wartet, dass es hilft. So funktioniert unsere Psyche nicht.
Aber was passiert den mit Leuten, die Stimmen hören? Sind da nicht die Medikamente genau das, was da hilft? Arbeitet man da auch mit radikaler Akzeptanz?
Die Aussage stimmt ja auch so nicht, dass Medikamente "nicht einfach auch helfen können". Doch können sie, aber es kommt auf das Problem an.

Stimmenhören im Sinne einer Psychose ist ein völlig anderes Problem, als du es hier beschreibst. Dein Problem scheint ja viel mit Kontrolle zu tun haben und demnach in erster Linie mit Verhalten, was sich halt auch in erster Linie dann durch eine Verhaltensänderung ändern lässt und dabei können Medikamente unterstützen.

Auch eine Psychose lässt sich durch Psychotherapie teilweise in den Griff kriegen. Aber dafür fehlt es oft an Mut und Zeit und Kapazität, weil der akute Zustand sehr krass sein kann. Und oft helfen da eben Medikamente zuverlässig, weil es eine starke physiologische Komponente gibt, auch wenn man die bis heute nicht ganz durchschaut hat. Dadurch werden Symptome direkt unterdrückt.
In deinem Fall werden aber weniger die Zwänge unterdrückt, viel mehr wirst du abgeschirmt und kannst dich dann von deinem Verhalten besser distanzieren. Das passiert also quasi eher über Umwege. Kein Umweg wäre in deinem Fall konkret psychotherapeutisch an der Problematik zu arbeiten.

Vielleicht würde es dir auch helfen einfach das Quetiapin retard höher zu dosieren. Mir wird immer ein bisschen dusselig was manche Psychiater so verschreiben wegen derartiger Symptome, wobei ich dir in keinster Weise einen hohen Leidensdruck absprechen möchte.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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