SilentCaustic hat geschrieben: ↑Mi., 25.10.2023, 08:48
Gespensterkind hat geschrieben: ↑Mi., 25.10.2023, 05:40
Kein Medikament hilft, wenn man drauf wartet, dass es hilft. So funktioniert unsere Psyche nicht.
Aber was passiert den mit Leuten, die Stimmen hören? Sind da nicht die Medikamente genau das, was da hilft? Arbeitet man da auch mit radikaler Akzeptanz?
Die Aussage stimmt ja auch so nicht, dass Medikamente "nicht einfach auch helfen können". Doch können sie, aber es kommt auf das Problem an.
Stimmenhören im Sinne einer Psychose ist ein völlig anderes Problem, als du es hier beschreibst. Dein Problem scheint ja viel mit Kontrolle zu tun haben und demnach in erster Linie mit Verhalten, was sich halt auch in erster Linie dann durch eine Verhaltensänderung ändern lässt und dabei können Medikamente unterstützen.
Auch eine Psychose lässt sich durch Psychotherapie teilweise in den Griff kriegen. Aber dafür fehlt es oft an Mut und Zeit und Kapazität, weil der akute Zustand sehr krass sein kann. Und oft helfen da eben Medikamente zuverlässig, weil es eine starke physiologische Komponente gibt, auch wenn man die bis heute nicht ganz durchschaut hat. Dadurch werden Symptome direkt unterdrückt.
In deinem Fall werden aber weniger die Zwänge unterdrückt, viel mehr wirst du abgeschirmt und kannst dich dann von deinem Verhalten besser distanzieren. Das passiert also quasi eher über Umwege. Kein Umweg wäre in deinem Fall konkret psychotherapeutisch an der Problematik zu arbeiten.
Vielleicht würde es dir auch helfen einfach das Quetiapin retard höher zu dosieren. Mir wird immer ein bisschen dusselig was manche Psychiater so verschreiben wegen derartiger Symptome, wobei ich dir in keinster Weise einen hohen Leidensdruck absprechen möchte.