Funktioniert so Verhaltenstherapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Fr., 25.08.2023, 20:06

Montana hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 19:59 weil mit näherem Kennenlernen klarer wird, wie wenig der Therapeut als Person mit dem Ersehnten zu tun hat.
Das unterstreiche ich mal.
Wobei ich das Problem beim "ersehnten" sehe, denn ich würde mich ja verlieben, wenn der Therapeut toll aussieht (in meinem Sinne). Leider :lol: hatte ich das noch nie.
Nur warme Worte Verständnis und was man sonst so in Therapie bekommt, würde bei mir keine Verliebtheit auslösen.

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Beitrag Fr., 25.08.2023, 21:03

Hallo zusammen und besten Dank für die vielen Antworten und Ratschläge! In der Kürze der Zeit bin ich damit fast ein wenig überfordert.
Ich lese hier schon eine Weile mit und bei bis auf zwei Personen kenne ich alle Namen. :-)
Tobe hat geschrieben: Do., 24.08.2023, 22:51 Was sind denn Deine eigentlichen Gründe/Probleme, weshalb Du eine Therapie machen möchtest?
Ich bin durch meine Beschwerden stark belastet und eingeschränkt in meinem Alltag. Und da alle Ärztinnen und Ärzte nichts Körperliches gefunden haben, musste ich einsehen, dass ich wohl psychologisch-therapeutische Hilfe brauche.

Tobe hat geschrieben: Do., 24.08.2023, 22:51 Ich persönlich brauche eher den aktiven Therapeuten, der Fragen stellt, mal nachhakt und auch Anregungen gibt, oder auch mit mir Übungen macht.
Ich denke, das ist bei mir auch so. Mir muss man vieles aus der Nase ziehen bzw. ich weiß einfach keine Antwort. Dann ist ein tiefenpsychologisches Verfahren vielleicht auch eher nichts für mich. Ich kam nur auf die Idee, weil ich ein bisschen mehr brauche als reine Symptombekämpfung. Aber das nicht jede Verhaltenstherapie so sein muss, haben ja hier glücklicherweise auch einige geschrieben.

münchnerkindl hat geschrieben: Do., 24.08.2023, 23:23 Hat der Verhaltenstherapeut denn in den probatorischen Sitzungen nicht erst mal mit dir geschaut was überhaupt genau dein Problem und dessen Ursache ist um festzustellen ob eine Verhaltenstherapie überhaupt das für dich geeignete Verfahren ist?
Mir wurde anfangs eine Panikstörung attestiert (sogar auch von einer anderen Person), weil mir meine Symptome so Angst gemacht haben, dass ich ernsthafte Herzbeschwerden befürchtete. Stellte sich aber als nicht richtig heraus.

münchnerkindl hat geschrieben: Do., 24.08.2023, 23:23 Ich würde das ganze so angehen. Erst mal eine Diagnostik machen lassen um festzustellen was genau die Ursache des Problems ist [...]
Ich dachte, die Ursache des Problems findet man erst im Laufe der Therapie. Ist das doch nicht so?

Gespensterkind hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 06:43 Ich habe bereits eine langjährige Psychoanalyse gemacht und bin jetzt (nach längerer Pause) in einer Verhaltenstherapie. Ich muss sagen, dass ich mit der VT viel besser klar komme, weil der VT-Therapeut viel mehr "spricht", Rückfragen stellt, aktiver ist.

Eine PA ziehe ich für mich nicht in Betracht, die Vorstellung finde ich beängstigend. Ich dachte vielleicht an eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, weil meine bisherige Erfahrung mit einer VT eher bescheiden ist. In meiner Vorstellung ist das wie eine VT mit Erklärungsansätzen für die bestehenden Probleme. Aber da irre ich mich möglicherweise, ich kenne mich da noch nicht gut aus.
Dass Du (und andere) jetzt gute Erfahrungen mit Deiner VT machst, ist schön zu lesen. Ich denke, ich sollte in diese Richtung einfach noch einen weiteren Anlauf wagen.

Charlie Foxtrott hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 08:41 Nun, was hat mir geholfen; Gucken, warum ich mich nicht entspannen kann. Das muss nicht in ner TP oder gar PA sein. Bei dem einen sinds traumat. Erlebnisse (dann Traumakonfrontation, EMDR, IRRT), [...]
Meine Thera hat ein mögliches Trauma in Betracht gezogen, als ich ihr von einer bestimmten Kindheitserinnerung berichtet habe. Die ist aber so spärlich und diffus, dass es eher ein Erinnerungsfetzen ist und ich mich nicht traumatisiert fühle, nur ratlos, was ich mit dieser irritierenden Erinnerung anfangen soll.
Weiß jemand, ob man trotzdem herausfinden kann, ob ein Trauma vorliegt? Oder ist es vielleicht auch gut, wenn man das nicht weiß und Erinnerungsfetzen einfach Erinnerungsfetzen sein lässt?

candle. hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 12:10 Ich habe die VT teilweise ähnlich erlebt. Was ist Tiefe? Was wird da erwartet? Ich spüre das, wenn eine Erkenntnis kommt und damit dann eine Veränderung.
Diese Erfahrung habe ich leider noch nicht gemacht und empfinde meine Therapie daher als gescheitert. Weiter wird sie wohl nicht gehen. Ich merke schon, wie aus meiner Enttäuschung langsam Ärger wird, weil ich mich so fallen gelassen fühle.

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 17:21 Hat deine Therapeutin denn eine Diagnostik mit dir gemacht und in den probatorischen Stunden dich aufgeklärt über ihre Arbeitsweise, ihre Schwerpunkte, was sie von dir erwartet in den paar Stunden und v.a. was du von ihr erwarten kannst und darfst?
Nein, bis auf eine Diagnostik ist von all dem nichts passiert. Ich bin auf diese Aufklärungspflicht erst später im Internet gestoßen. Fürs nächste Mal bin ich nun schlauer.

Vielen Dank auch für Deine Ratschläge, die ich später noch einmal in Ruhe lesen werde. Danke auch fürs Daumendrücken.

(Fortsetzung folgt gleich)

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Beitrag Fr., 25.08.2023, 21:05

(Fortsetzung)
Tobe hat geschrieben: Do., 24.08.2023, 22:51 Mir scheint Deine Therapeutin da eher hilflos zu sein...
vielleicht auch wegen dem Geständnis Deiner Verliebtheitsgefühle ihr gegenüber.
Es kann sein, daß sie damit nicht umgehen kann. :dunno:
Ja, das Gefühl habe ich auch. Zwei Hilflose in einem Raum.

Tobe hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 10:01 Nur mal kurz meine persönliche Meinung zu diesen “Verliebtheitsgefühlen“.

Ich verstehe nicht, warum man solche Gefühle überhaupt einem Therapeuten mitteilen sollte.
Ich würde so etwas für mich behalten und zusehen, daß ich von diesen Gefühlen selber wegkomme, oder sie eben weitestgehend versuchen zu ignorieren.
@Tobe, aber auch @candle und @Montana

Dieses Gefühl loswerden oder ignorieren hat bei mir aber überhaupt nicht funktioniert, im Gegenteil. Ich wurde dadurch noch angespannter und habe auch gemerkt, dass meine Thera mich wie ein Fragezeichen gelesen und mich deshalb nach dem Grund gefragt hat.
Es ist zwar meine erste Therapie, aber diese „absurde“ Verliebtheit (kann man sicher auch anders bezeichnen) kenne ich von mir schon aus früheren zwischenmenschlichen Begegnungen.

Dieses Thema hat mich ursprünglich auch zum Lesen dieses Forums gebracht. Es hat mir geholfen, in meiner gefühlten, aber wohl fehlgedeuteten Verliebtheit endlich mal ein Muster zu erkennen. Und mich haben die Meinungen derjenigen überzeugt, die meinen, dass das auf jeden Fall in eine Therapie gehört und dann bearbeitet werden kann. Gut, hat leider für mich nicht geklappt, aber ich bereue es nicht. Persönlicher möchte ich vorerst einmal nicht werden.
Zu befürchten ist, dass Waldschratin recht haben könnte:
Waldschratin hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 17:21 Das wird sich wohl auch bei einem anderen Thera wieder so einstellen, denk ich mal. Und kann "gutes Arbeitsmaterial" in einer Therapie sein.

Reverie hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 16:37 [...] ich möchte auf das Gefühl der Verliebtheit eingehen und Dir vorschlagen, Deine Gefühle einmal zu hinterfragen.
Das habe ich in letzter Zeit viel gemacht und inzwischen auch eine Ahnung davon, wofür es stehen könnte. Aber ich kann das alleine nicht bearbeiten, weshalb ich das Thema vielleicht in die nächste Therapie mitnehme.

Reverie hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 16:37 Eine Therapeutin, die sich bei Dir für die Gefühle bedankt, die Du ihr entgegenbringst, sich also ohne eine Projektion auch nur in Betracht zu ziehen persönlich gemeint fühlt, ist aus meiner Sicht unprofessionell.
Da gebe ich Dir recht. Aber leider habe ich mich da wohl etwas unglücklich bzw. zu knapp ausgedrückt. Was sie tatsächlich getan hat, ist, sich für die Mitteilung meiner Gefühle zu bedanken. Und das ist in Ordnung, hat mich auch ein bisschen erleichtert.


Ich danke allen, die mir geantwortet haben. Ausdrücklich auch denen, auf die ich nicht direkt eingegangen bin.

Ein schönes Wochenende!
Ich werde versuchen, soziale Kontakte zu pflegen ;.) und potentielle Antworten erst später lesen.

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Montana
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Beitrag Fr., 25.08.2023, 21:15

Das war ja auch meine Vermutung, was Waldschratin geschrieben hat: dass das Verliebtheitsgefühl in einer weiteren Therapie wieder auftaucht. Weil es eben nichts mit der Person zu tun hat, sondern mit dir. Und deswegen denke ich auch, dass ein Therapeutenwechsel da eine blöde Idee ist, weil damit ja das Problem nur für den aktuellen Therapeuten aus der Welt ist, nicht aber für dich.

Wenn du also für dich erkannt hast, dass du das in einer Therapie besprechen möchtest, weil das etwas ist, wo du denkst, dass es ein ganz entscheidendes Thema für dich ist: gehe doch damit offensiv um bei probatorischen Sitzungen mit anderen Therapeuten. Also ganz konkret. Da sind Verliebtheitsgefühle aufgetreten, du hast das angesprochen, die Reaktion war nicht hilfreich, und weil du damit rechnest, dass das wieder passieren wird, möchtest du schon vorab besprechen, dass das kein Grund für einen erneuten Therapieabbruch werden soll. Und dann mal die Reaktion abwarten.

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Beitrag Fr., 25.08.2023, 21:24

Danke @Montana, genau in dem Wortlaut sollte ich das tun.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 25.08.2023, 23:27

Feststellen ob du eine Traumatisierung hast, das könntest du in einer Traumaambulanz machen lassen. Viele grössere Kliniken mit Psychiatrie und/oder Psychotherapiestationen haben eine solche.

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candle.
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Beitrag Fr., 25.08.2023, 23:34

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 25.08.2023, 23:27 Feststellen ob du eine Traumatisierung hast, das könntest du in einer Traumaambulanz machen lassen.
Was machen die genau mit einem?

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Montana
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Beitrag Sa., 26.08.2023, 09:10

Ich war in so einer. Was die machen? Erstmal gab es ein Gespräch, dann Monate Wartezeit für eine Fragebogen-Testung, dann nochmal Monate Wartezeit bis zur Verkündung des Ergebnisses. Alles in allem ca. ein halbes Jahr. Zumindest vor Corona, könnte jetzt länger sein.
Man geht da hin und erzählt, dass man traumatische Erlebnisse mit sich rumschleppt. Auf die Art wird es festgestellt.

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Shukria
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Beitrag Sa., 26.08.2023, 11:12

Aufbruch hat geschrieben: Meine Thera hat ein mögliches Trauma in Betracht gezogen, als ich ihr von einer bestimmten Kindheitserinnerung berichtet habe. Die ist aber so spärlich und diffus, dass es eher ein Erinnerungsfetzen ist und ich mich nicht traumatisiert fühle, nur ratlos, was ich mit dieser irritierenden Erinnerung anfangen soll.
Weiß jemand, ob man trotzdem herausfinden kann, ob ein Trauma vorliegt? Oder ist es vielleicht auch gut, wenn man das nicht weiß und Erinnerungsfetzen einfach Erinnerungsfetzen sein lässt?
Erinnerungsfetzen die irritieren
Welche diffuse und unklare Gefühle hinterlassen
Die man nicht einsortiert bekommt und wo sogar Teile fehlen

Das spricht für fehlende Integration und damit schon deutliche Anzeichen für ein Trauma

In einer Diagnostik werden die Fragen so gestellt das Dinge die man sonst nicht erzählen würde sichtbar werden. Das was du als Erinnerungsfetzen benennst würde ich als eingekapselte Erinnerung beschreiben ohne Verknüpfung ans Hier und Jetzt und zu Emotionen -abgespaltet halt

Und ja in einer Diagnostik kann geklärt werden ob es sich bei dir dann um eine Traumafolgestörung handelt. Weil nicht jedes Trauma auch eine Folgestörung nach sich zieht aber solche Einkapselungen deuten darauf hin

Ja Diagnostik kannst du bei einem ambulanten Therapeutin machen lassen oder in einem Uniklinikum mit angeschlossener Traumastation oder in einer Traumaambulanz

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Montana
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Beitrag Sa., 26.08.2023, 14:07

Theoretisch klingt das immer so toll und sinnvoll.

Aber wie gesagt, ich würde SEHR genau hinschauen und nachfragen, was eine Ambulanz unter Diagnostik versteht. Ich bekam z.B. einen Fragebogen, der darauf abzielte, peritraumatische Dissoziation festzustellen, um darüber abschätzen zu können, ob ein Erlebnis wohl eine Traumafolgestörung verursacht haben könnte. In der Theorie ist das Risiko für eine Traumafolgestörung höher, wenn es peritraumatische Dissoziation gab.
Das Problem: ohne Erinnerung an ein konkretes Erlebnis konnte ich den Fragebogen überhaupt nicht ausfüllen. Als ich das sagte, hieß es, ich solle einfach an das Schlimmste denken, was ich jemals erlebt hatte, und dafür die Fragen beantworten. Ich habe den Bogen gar nicht ausgefüllt, denn das war unsinnig. Ich wusste bereits, dass es Situationen gegeben hatte, für die ich selbst Amnesien hatte, weil es Zeugen gab. Wozu ein Test-Ergebnis produzieren mit einem davon völlig unabhängigen Erlebnis ohne Dissoziation, das ich nicht als traumatisch empfunden habe?

Andere auf Dissoziation bezogene Fragebögen gab es nicht, und alle Anwesenden (ca. 30?) bekamen einfach einen Standard-Satz an Fragebögen, egal ob passend oder nicht. Es war wie bei einer Klausur in der Schule. Aufsicht führte eine sehr junge Studentin, die inhaltliche Fragen nicht beantworten konnte.

Das ganze fand in einer überregional bekannten Klinik für Psychotraumatologie statt. Offiziell die größten Experten im weiteren Umkreis. Was man nur im Kleingedruckten findet: die sind spezialisiert auf Mono-Traumata im Erwachsenenalter. Fragt man gezielt danach, welche Arten von Trauma sie behandeln, dann ist es personenabhängig mal "selbstverständlich alle" oder "mit einem Typ-II-Trauma sind Sie hier eigentlich falsch, aber ausnahmsweise...".

Darum bitte: genau nachfragen. Es ist so frustrierend, wenn man letztendlich Monate umsonst investiert hat ohne einen Schritt weiterzukommen.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Di., 29.08.2023, 15:06

Montana hat geschrieben: Sa., 26.08.2023, 14:07 und alle Anwesenden (ca. 30?) bekamen einfach einen Standard-Satz an Fragebögen, egal ob passend oder nicht. Es war wie bei einer Klausur in der Schule. Aufsicht führte eine sehr junge Studentin, die inhaltliche Fragen nicht beantworten konnte.

Das ganze fand in einer überregional bekannten Klinik für Psychotraumatologie statt. Offiziell die größten Experten im weiteren Umkreis. Was man nur im Kleingedruckten findet: die sind spezialisiert auf Mono-Traumata im Erwachsenenalter....
Ach montana, danke, dass Du Deine Erfahrungen hier teilst. Dann fühle ich mich nicht so allein, auch wenn es blöd ist, dass es mehr davon gibt. Genau das habe ich an einer renommierten Uniklinik auch erlebt. "Sie erhalten eine Therapie nach den neuesten wissenschaftlichen Standards..." Pah, weder EMDR noch IRRT oder Hypnose. Wusste damals nicht mal, dass es so was gibt. Alles "nur" Monotrauma mit PE.
Und die Fragebogenaktion, genau wie bei mir. Als ich sagte, das Thema der Frage betrifft mich, aber nicht so wie in der Fragestellung, was soll ich denn nun ankreuzen, meinte der Student "irgendwas", das klärt sich dann im Gespräch. Und im Gespräch wurde ich dann angeschnauzt, dass ich was Falsches angekreuzt hatte. Oder ich frage, ob ich mit meiner Diagnose dort richtig bin. Bekomme von der Anmeldung ne schnippische Antwort "dafür wird doch eine Diagnostik gemacht" und am Ende heisst es "Ihre Diagnose wird doch davon gar nicht erfasst."

Bissel off topic, aber wichtig.
@Alana: ich würde dringend um Klärung bitten, warum die 0815 Methoden bei Dir nicht funktionieren. Muss ja nicht immer Trauma sein. Und dann lieber bissel länger suchen und auf Spezialisierung des Theras achten. Blöd ist bei der Versorgungslage wirklich, man kriegt, was dem erstbesten Thera gerade so liegt.

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Sinarellas
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Beitrag Di., 29.08.2023, 15:11

Vielleicht tut sich so langsam etwas gen kPTBS nachdem die Diagnose im ICD11 aufgenommen wurde und davor eher stiefmütterlich behandelt wurde. Es kann nur besser werden für uns Komplextraumatisierte... wir fallen so oft durch das Raster, schlimm ist das und das obwohl es gute fundierte Fragebögen gibt und mit einem erfahrenen (!) Therapeuten sehr viel aufdecken können.
..:..

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Montana
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Beitrag Di., 29.08.2023, 15:24

Mein Eindruck ist, dass es riesige Klinikkomplexe gibt, die mit viel Aufwand Patienten mit Monotrauma behandeln möchten, aber die bekommen hauptsächlich Zulauf von Leuten wie uns hier, weil: die Anzahl übersteigt die der eigentlichen Zielgruppe um ein Vielfaches.

Später war ich in der oben beschriebenen Klinik stationär und durfte live erleben, was die an Therapie zu bieten haben (Skills in jeder erdenklichen Form und Entspannungsverfahren, aber nichts sonst). Besonders interessant: auf der ganzen Station gab es genau eine ( EINE! ) Patientin mit Monotrauma im Erwachsenenalter. Die hatte einen schweren Verkehrsunfall gehabt. Die tat sich unheimlich schwer mit allen anderen, weil ihre Probleme völlig anders waren. Gemeinsamkeiten gab es praktisch keine.

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Alana37
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Beitrag Di., 29.08.2023, 15:24

@ Charlie Foxtrott

Was meinst du mit 0815 Methoden ?
Waren ja immer ganz unterschiedliche Themen in den Therapien

Ich bin jetzt sehr glücklich mit meiner derzeitigen Traumathera ..mit ihr bin ich jetzt nach 20 Jahren auch die unleidliche BPD Diagnose los und jetzt ists eben auch da die kPTBS.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Di., 29.08.2023, 16:15

Sorry Alana und Aufbruch, ich meinte Aufbruch als TE, fängt ja auch mit A an.
Mit 0815-Methoden meine ich alle möglichen Entspannungsverfahren, einfach mal Gedanken ändern mit ABC-Methode (Gewalt bleibt Gewalt, da kann ich nichts schönreden, höchstens vom Opfer zur Heldin), Meditation, Freundeskreis aktivieren, Hobby suchen, Sport machen... So an der Oberfläche schien es ja bei Aufbruch zu kratzen.

@montana: Deine Einschätzung von den Monotrauma-Kliniken teile ich. Ich verfolge auch die Diskussion um kptBS vs. BPS, die stillen und die lauten Borderliner. Bin da optimistisch, dass sich da fachlich was tut, denn das klassische DBT musste ich auch schon über mich ergehen lassen, fühlte sich für mich wie Bootcamp an, als würde ich für die Gewaltfolgen auch noch bestraft werden.
Hatte ja Monotrauma im Erwachsenenalter, aber je mehr das behandelt wurde, desto mehr hats von früher aufgerissen bis zur Eskalation mit Ex-Thera, der mich hängenlassen hat.

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