Ende der Therapie spüren?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Saly
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Beitrag Di., 11.04.2023, 18:20

Liebe Louna,

Danke für deinen ausführlichen Bericht. Genervt bin ich momentan noch nicht und ich sehe es auch auf keinen Fall als „Zeitverschwendung“. Ein bisschen steckt auch die Angst dahinter, gehen zu „müssen“, weil es mir ja gerade halbwegs gut geht. Aber das ist nur ein kleiner Teil meiner Gedanken.
Vielleicht fehlt mir da auch einfach ein bisschen das Wissen, dass ich mich jederzeit wieder an ihn wenden kann. Das haben wir einfach noch so genau nicht besprochen. Aber ich weiß dass er den Selektiv-Vertrag irgendwann kündigen muss, wenn ich nicht mehr komme.

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candle.
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Beitrag Di., 11.04.2023, 18:23

Saly hat geschrieben: Di., 11.04.2023, 18:20 Aber ich weiß dass er den Selektiv-Vertrag irgendwann kündigen muss, wenn ich nicht mehr komme.
Man kann aber auch wieder ins Programm kommen.

candle
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Saly
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Beitrag Di., 11.04.2023, 19:18

Ja sicher, aber er hat auch Wartezeiten und das sollte ja nicht der „geplante“ weg sein. Wenn’s so kommt und er mich wieder nehmen könnte, wär das super. Aber erstmal will ich sehen, ob und wann ein Ende Sinn macht.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 11.04.2023, 19:27

vielleicht magst du dir einfach erst einmal für dich selber die erreichten Punkte auflisten.
Und dann die Ziele die du noch in der Therapie hast.
Das kannst du ja mit in die Stunde bringen als Grundlage für ein gemeinsames Gespräch dazu.

Ich finde es nicht so hilfreich jetzt schon den über-übernächsten Schritt zu denken. Also nicht planen was wäre wenn du da wieder hinwillst in irgendeiner fernen Zukunft und ob der dann einen Platz hat.
Sondern was du jetzt noch erreichen willst. und kannst.
Es kann ja auch sein dass er das anders sieht als du, das gilt es dann auszuloten.
Und es muss nicht dein einziger und letzter Therapeut sein. Manchmal hilft es ja auch bei jemand anders weiterzumachen, andere Person, anderer Stil, eventuell auch anderes Verfahren

Aber zuallererst würde ich überlegen: Was will ICH noch erreichen

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Louna
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Beitrag Mi., 12.04.2023, 12:33

Saly hat geschrieben: Di., 11.04.2023, 18:20 Ein bisschen steckt auch die Angst dahinter, gehen zu „müssen“, weil es mir ja gerade halbwegs gut geht.
Gerade wenn es Dir halbwegs gut geht, ist nach meiner Erfahrung nach, die Chance viel größer etwas richtig voran zu kommen in der Therapie.
Vielleicht traust Du Dich, Dir wirklich die Ziele aufzuschreiben, die Du hast und wenn Du die nicht weißt, eventuell zusammen in der Therapie zu erarbeiten.

Es muss ja auch nicht immer zum kompletten Ende der Therapie kommen. Manchmal helfen auch schon längere Pausen um zu schauen, was sich getan hat oder ob noch Bedarf besteht. Das musst Du selbst heraus finden.
Dann hättest Du noch die Therapie an der Hand.

Besprich Deine Ängste und Sorgen, genau wie Du hier schreibst am Besten in der Therapie, manchmal ergeben sich da ganz neue Wege und Gedanken und Lösungen.

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Scars
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 11:42

Hi Saly, ich finde alleine aus den 3 Seiten Thread würden sich einige Themen für weitere Therapiestunden ergeben - zB dass du denkst es
würde dir an Disziplin und Willenskraft mangeln! Ich würde mich an deiner Stelle aktuell eher fragen, ob das setting gerade so passt um an potentiellen Themen weiter zu arbeiten, sofern du das möchtest? Ich kenne es von mir, dass ich gerne diesen 2-Wochen-Rhythmus habe, weil ich damit einerseits in meiner emotionalen Komfortzone bleiben kann (zu wenig für „richtige“ Therapie) und gleichzeitig die Bequemlichkeiten einer therapeutischen Anbindung genieße. Was sagt dein Therapeut denn insgesamt dazu? Wie lange machst du das mit diesen 2-Wochen schon? Ich habe das noch nie gehört aber es klingt sehr sinnvoll um den erreichten Zustand auf jeden Fall zu stabilisieren. Würde ich vielleicht machen, bis es mir echt zu den Ohren rauskommt. LG!
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Saly
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 18:24

So, ich gebe euch mal ein Update.
Wir haben über das Ende der Therapie gesprochen und ich versuche euch mal seine Sichtweise zu erklären. Ich rechne schon mit ordentlich Gegenwind so wie ich dieses Forum kenne. Aber vielleicht schaffen wir auch einen konstruktiven Austausch, das würde mich freuen.

Also, der Therapeut hat mir ausführlich seine Sicht der Dinge erklärt. Er hat mir aufgezeigt, was ich schon erreicht habe. Mir geht es in vielen Bereichen, was zB. meine Stimmung, meine Selbstfürsorge angeht viel besser. Ich habe in seiner Therapie wirklich viel erreicht.
Momentan ist es „nur noch“ die Essstörung, die noch da ist. Auch die hat sich verbessert, im Durchschnitt erbreche ich nur noch 1x Woche (zu Hochzeiten waren es 4-5x am Tag).
Mein Leben ist momentan wahnsinnig voll und stressig: kleine Kinder, Job, Haus, Mann, der viel weg ist. Jede Menge Zwänge, die halt einfach da sind und sich vorerst nicht auf die Schnelle beheben lassen. Diesen guten Zustand in Bezug auf die ES, den ich gerade erreicht habe, kann ich mit einer gewissen Anstrengung aufrecht erhalten. Um die Bulimie endgültig loszuwerden müsste ich mehr Kraft aufwenden, als mein Leben gerade hergibt.

Er hatte eine gute Metapher: wenn man einen luftgefüllten Ball unter Wasser drückt, braucht man dafür eine bestimmte Menge Kraft. Wenn man stärker drückt, geht er weiter runter, aber die Gefahr steigt auch, dass er wieder nach oben flutscht. Momentan bin ich in einem Stadium, das ich gut aufrecht erhalten kann. Wollte ich die Bulimie weiter angehen müsste ich mehr Zwang, Druck und Kraft aufwenden. Dabei besteht die Gefahr, dass es einfach zu viel ist und mir Dinge entgleiten. Ich müsste mich mehr und mehr zwingen und auch in meinen Ruhephasen funktionieren. Dieses Funktionieren ist so ein Trigger von früher bei mir und führt oft dazu, dass ich in Phasen in denen ich alleine bin erst recht ausbreche.

Sein Vorschlag war also: demnächst über eine Abschluss-Sitzung nachzudenken und den jetzigen Zustand mal selbst zu stabilisieren. Und wenn sich meine Lebensumstände etwas erleichtert haben (was sie in den nächsten Jahren definitiv werden), kann ich darüber nachdenken ob ich den letzten Schritt gehen möchte oder ob es überhaupt noch notwendig ist (ich also nachwievor erbreche).

Er sagte mir auch klipp und klar, dass ich seine Meinung nicht annehmen muss. Wenn ich das jetzt durchziehen will, dann macht er das mit mir. Nur: ICH muss es tun. Er sagt es ist - völlig wertneutral - eine Motivationsfrage. Er sagt er kann mich sehr gut verstehen. Das Erbrechen weglassen hat jetzt erstmal wenig Benefit für mich. An Abenden an denen ich mich dazu zwinge es nicht zu tun,kann ich nicht einschlafen, bin nervös usw. Es ähnelt wirklich sehr stark einer Substanz-Sucht.
Das Problem ist halt, dass ICH es tun muss. Und so lange ich nichts ändere oder es nicht schaffe, hat er einfach auch kein Ass mehr im Ärmel. Und dann drehen wir und Stunde um Stunde im Kreis. Er kann mir dann nur noch bedingt helfen aus seiner Sicht.

So das ist seine Sicht, gleich folgen meine Gedanken dazu ;)

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Saly
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 18:27

Jetzt meine Gedanken dazu: ja er hat so recht in vielen Dingen. Mir fehlt tatsächlich oft die Kraft, weil mein Leben manchmal so ein Chaos ist. Und der Wille, weil ich diese Freiheit noch nicht ganz abgeben kann. Ich kann/will die ES nicht ganz loslassen. Das hat er mir bewusst gemacht.

Ich finde ihn allerdings sehr schnell. Das war schon immer so ein Konfliktpunkt für uns. Wenn es seiner Meinung nach nicht voran geht (nicht „effizient“ ist), dann stellt er relativ schnell die Motivationsfrage. Aus seiner Sicht sinnvoll, man liest ja hier oft genug von Therapeuten, die die Therapie jahrelang vor sich hindümpeln lassen. Aus meiner Sicht, braucht so eine ES eventuell auch etwas Zeit und gerade wenn dieses Zwingen so ein kritischer Punkt ist, würde ich mir wünschen, es langsamer angehen zu lassen. Aber natürlich: wenn man sich Stunde um Stunde ums gleiche Thema dreht und nicht voran kommt, dann verstehe ich deinen Gedanken.

Im ersten Moment war ich natürlich ernüchtert und enttäuscht und hab mich von ihm alleine gelassen gefühlt. Dachte mal wieder „ich bin sowieso allen egal“. Aber ich habe gelernt und verstanden, dass diese Gedanken was altes sind. Alte Verlustängste, alte Situationen aus der Kindheit, in denen es wirklich so war.
Und natürlich ist die Angst da: was, wenn ich es nicht schaffe und zurückfalle? Ich kann und konnte erstmal rein gar nicht gutes daran finden. Entweder mein Leben oder mein Wille ist nicht groß genug. Ich bin schlecht.

Mittlerweile ist etwas Zeit vergangen und ich merke, dass ich mir vor allem nicht anerkennen kann was ich schon alles geschafft habe. Und den Blick nur auf das schlecht richte. Die Situation spiegelt so vieles wider was ich in der Therapie zu reflektieren gelernt habe. Meine ungesunden Antreiber, das triggern von alten Gefühlen. Aber all das erkenne ich mittlerweile und kann besser damit umgehen.

Trotzdem bin ich extrem unsicher, was ich tun soll und wie ich weiter machen möchte.

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candle.
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 18:32

Saly hat geschrieben: Fr., 14.04.2023, 18:24 Ich rechne schon mit ordentlich Gegenwind so wie ich dieses Forum kenne.
Wofür jetzt Gegenwind?
Ich finde das völlig normal, dass man sich mal eine Zeit lang alleine ohne Therapie selbst erprobt- eigentlich kenne ich das nur so und wundere mich eher über Endlostherapien.

Was ich nicht verstehe wieso er jetzt damit rausrückt wo du den speziellen Behandlungsvertrag unterschrieben hast?

LG candle
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Saly
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 18:34

Naja ich dachte viele schreibe jetzt, wie unverantwortlich er ist, mich quasi rauszuschmeißen. Wo die Bulimie noch nicht ganz weg ist.

Den Vertrag hab ich von Anfang an, also seit knapp 2 Jahren. Nur deswegen bekam ich am neuen Wohnort überhaupt direkt ne Therapie. Sonst wäre er voll gewesen mit langen Wartelisten.

Also meine ganze Therapie bei ihm lief über diesen Selektiv-Vertrag.

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candle.
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 18:42

Ah, dann läuft er jetzt aus. Macht jetzt Sinn. Nein, du darfst auch ohne Therapie auskommen!

candle
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 19:14

Saly hat geschrieben: Fr., 14.04.2023, 18:27
Ich finde ihn allerdings sehr schnell. Das war schon immer so ein Konfliktpunkt für uns. Wenn es seiner Meinung nach nicht voran geht (nicht „effizient“ ist), dann stellt er relativ schnell die Motivationsfrage. Aus seiner Sicht sinnvoll, man liest ja hier oft genug von Therapeuten, die die Therapie jahrelang vor sich hindümpeln lassen. Aus meiner Sicht, braucht so eine ES eventuell auch etwas Zeit und gerade wenn dieses Zwingen so ein kritischer Punkt ist, würde ich mir wünschen, es langsamer angehen zu lassen. Aber natürlich: wenn man sich Stunde um Stunde ums gleiche Thema dreht und nicht voran kommt, dann verstehe ich deinen Gedanken.


Also für mich ist, die Situation momentan auf dem Level wie es jetzt läuft zu stabilisieren und mehr in Angriff zu nehmen wenn du mehr Ressourcen in weitere Veränderungen reinstecken kannst ein plausibles Ziel.

Und auch das auf dem Level stabil bleiben ist ja eine Aufgabe, die nicht so automatisch passiert sondern wo du immer noch einiges an Aufwand betreiben musst, achtsam bleiben musst damit das Brechen nicht in Stresssituationen mehr wird, du genug Selbstfürsorge betreibst, dich schädlichen Einflüssen nicht aussetzt etc.

Die Frage stellt sich, ist der Therapeut in deinem Leben derzeit ein haupt-stabilisierender Faktor, oder ist es das was du in der Therapie gelernt hast das dich stabilisiert. Weil wenn ersteres der Fall ist, dann wird es schwierig wenn die Therapiestunden wegfallen, wenn zweiteres der Fall ist sollte das auch ohne ihn funktionieren.

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Saly
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 19:26

Vielen Dank für deine Einshätzung. Mir fehlt es oft noch, meiner Wahrnehmung zu trauen. Jetzt nachdem die ersten Trigger-Gefühle abgeflaut sind und ich so drüber nachdenke, fühlt es sich eigentlich auch total plausibel und gut an, was er sagt. Ich habe sogar richtig Lust, mich wieder auf andere Themen zu stürzen und neues auszuprobieren. Aber dann denke ich wieder: finde ich das jetzt nur ok, weil ich ihn nicht verärgern will? Aber auch das ist ein Muster von mir, auch das kenne ich schon.

Natürlich bleibt immer die Angst im Hinterkopf, ob ich das schaffen werde. Aber wir haben auch noch nicht darüber gesprochen, inwieweit er bereit ist als Backup da zu sein bzw. Inwiefern ich eine spätere Therapie wieder bei ihm machen könnte. Das möchte ich nächste Stunde ansprechen.
münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 14.04.2023, 19:14 Die Frage stellt sich, ist der Therapeut in deinem Leben derzeit ein haupt-stabilisierender Faktor, oder ist es das was du in der Therapie gelernt hast das dich stabilisiert. Weil wenn ersteres der Fall ist, dann wird es schwierig wenn die Therapiestunden wegfallen, wenn zweiteres der Fall ist sollte das auch ohne ihn funktionieren.
Nein, der Haupt-stabilisierende Faktor ist er spätestens seit wir 2-wöchentliche Stunden haben nicht mehr. Aber auch vorher war er das nie so sehr, wie es beispielsweise meine vorherige Therapeutin war. Bei ihr habe ich inhaltlich bei weitem nicht so viel gelernt. Dafür hatte ich jede Menge Zeit Vertrauen zu lernen, Hilfe zu suchen und ihr „Dasein“ einfach mal anzunehmen und zu genießen. Das habe ich damals sehr gebraucht. Aber ich denke, ich bin seit dem auch schon sehr gereift. Ich sehe ihn als Partner dessen Gedanken und Zusammenhänge ich immer wissen will, weil er einfach so ein Vorbild im Denken und Reflektieren für mich ist.

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caduta
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Beitrag Fr., 14.04.2023, 22:02

Ich finde feinen Therapeuten echt gut! Der hat aus meiner Sicht das richtige Gespür für den Umgang mit Essstörungen.

Ich hab das damals übrigens sehr ähnlich gemacht. Meine erste Therapie hat mir geholfen überhaupt Boden unter den Füßen zu bekommen. Danach habe ich eine Weile alleine an der Essstörung gearbeitet bis ich an einem Punkt ankam an dem ich eigentlich ganz gut zurecht kam, aber immer noch drei bis viermal pro Woche kleinere Fressanfälle hatte. Die waren irgendwie noch notwendig um mich im Gleichgewicht zu halten (erinnert mich jetzt an dich). Gleichzeitig habe ich aber viel im außen geändert und hab an mir gearbeitet.

Nach knapp zwei Jahren habe ich dann den Entschluss gefasst, dass ich es endlich ganz ohne Esstörung schaffen will und bin noch einmal in eine auf ES spezialisierte Tagesklinik gegangen. Das war dann auch der richtige Zeitpunkt. Danach hatte ich die ES im Griff, bis heute. Manches braucht einfach seine Zeit und muss reifen.

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Scars
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 11:28

Saly hat geschrieben: Fr., 14.04.2023, 18:34 Naja ich dachte viele schreibe jetzt, wie unverantwortlich er ist, mich quasi rauszuschmeißen. Wo die Bulimie noch nicht ganz weg ist.
Ist das vielleicht eine emotionale Interpretation seiner Aussage von dir? :lol: So wie du es schreibst, klingt es nicht als wöllte er dich rausschmeißen, sondern erstmal einen guten Abschluss finden. Für mich klingt das auch nach einem sinnvollen Ansatz, zumal du ja selbst schreibst, dass du gerade nicht die Ressourcen hast um weiter zu machen beziehungsweise das gar nicht willst.

Ich kann deine Ambivalenz nachvollziehen, das haben glaube ich sehr viele. Ich würde deine Unsicherheit bzgl. des Therapieendes auch als eine gesunde Seite in dir deuten, die erkennt, dass es schon noch Verbesserungspotential gebe und dass die Therapie die gut getan hat. Veränderungen passieren ja nicht nur durch Therapie, vielleicht passiert etwas Anderes in deinem Leben, was dich noch etwas pusht. Ich kenne aus dem realen Leben tatsächlich niemanden, bei dem nach Abschluss der Therapie eine Essstörung vollständig geheilt war. Das brauchte in der Tat noch mehr Zeit. LG!
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