HotChocolate hat geschrieben: ↑Do., 23.02.2023, 14:23
Mir ist aufgefallen, dass ich ja zuerst geredet habe und sie auf mein Gesagtes eingegangen ist und drauf antworten konnte. Obwohl ihre Regel war das eigentlich nicht zu tun. Und ich aber ihr nicht antworten durfte. Das heißt sie konnte alles sagen, aber ich nicht.
Das fand ich schon im vorletzten Beitrag besonders perfide. Weil sie sich damit sozusagen das letzte Wort einräumt... und eben, dass sie explizit oder implizit auf das eingehen kann, was du vorlegst... entgegen der Absprache.
Was einen möglichen Brief angeht, würde ich darauf abstellen, ob es dir etwas bringen könnte. Was sie daraus macht, darauf hast du eh keinen Einfluß. Dass er ungelesen im Müll landet, würde ich als unwahrscheinlich erachten. Also zumindest eine Kenntnisnahme wäre erwartbar.
Eine Klàrung in der Sache dürfte unwahrscheinlich sein. Aber so könntest du noch etwas loswerden, gerade weil sie sich so verhielt, wie sie sich verhielt.
Ich musste total lachen beim Stillen.
Immerhin.
Nun, es sollte die Problematik verdeutlichen, dass es eben nicht wirklich möglich ist, etwas nachzuholen. Wenn, dann höchstens aus der Perspektive des Erwachsenen, der man ist. So kann ein Eis sicher lecker sein, vielleicht umso mehr, wenn man früher keines hatte. Aber die Bedürfnisse verändern sich ja auch. Und wenn man z.B. nicht gestillt wurde, dann lässt sich das nicht mehr rüchwirkend ungeschehen machen. Und jeder Versuch, das nachholen zu wollen, wäre dann wirklich etwas schräg. Vielleicht nicht bereits erst, wenn man das Stillen nachholen will. Sondern Patienten zunehmend in die Regression zu führen sehe ich schon kritisch. Ging bei dir ja auch eher nach hinten los.
Das könnte man ja weiter denken, wohin das dann führen kann
Bezogen auf deine Schilderungen zum Kranksein:
Das wären vor der Therapie meine normalen Gedanken gewesen. Sie meinte, dass das ein Anteil aus meiner Kindheit ist, der mir verborgen war und nun wieder aufgetaucht ist, der vermutlich Trauma hält. Aber integrieren könne man ihn nicht, das wäre jetzt etwas längeres damit umgehen und interagieren zu lernen. Vermutlich, wenn die Therapie noch länger gegangen wäre, dann wäre wieder wie alt ist dieser Teil, stell ihn dir visuell vor rede mit ihm und interagiere mit ihm. Werde wie die "Mutter" dieses Anteils und versuche die Bedürfnisse zu befriedigen, plane zum Beispiel Ausflüge mit dem Fahrrad und zelebriere das für diesen Anteil, der wird sich bestimmt ganz doll darüber freuen, wenn du mit ihm ausgehst usw. Mir wird ganz anders in der Magegegend, wenn ich das schreibe.
Es spricht ja nichts dagegen, Parallelen von Früher und Heute herauszuarbeiten... meinetwegen was die Situation angeht oder deren Bewältigung. Das muss man aber nicht ubendingt als eigenen Anteil deklarieren. Dass das bei dir aus methodischen Gründen gemacht wurde, liegt nahe: Internal family... siehe Name der Methode. Das dir anders in der Magengegend wird, ist vielleicht ein gutes Zeichen. Den ja, es ist in gewisser Weise eine Aufteilung, wenn man diesen sog. Anteil auch noch genau herauspräpariert, ausschmückt und eine Aufteilung vornimmt in: Mutter und Teil X. Das mag o.k. sein, wenn das "Identitätsgefühl" erhalten bleibt. Aber anstelle "was kann die Mutter von Teil X für Teil X tun" könnte man auch etwas erarbeiten, DU (jetzt) für DICH tun kannst, wenn du krank bist.
Und wirklich: Wie weit will man dabei gehen? Jemand der 7 ist, braucht evtl. etwas anderes als jemand mit 1 Jahr. Besorgt man sich/für TeilX dann einen Schnuller o.ä. (an dem man dann nuckelt)? Oder doch lieber schauen, was als Erwachsene sinnvoll wäre?
Was da jetzt genau schief ging, ist schwer zu sagen und kann ein Mischung aus verschiedenem sein. So muss eine Methode indiziert sein. Wäre bei jemanden, der eh eine gewisse Disposition zur "Spaltung" hat vielleicht nicht indiziert. Vielleicht bist du aufgrund von Traumata etwas "vorbelastet". Manche Therapeuten sind selbst nicht ausreichend stabil, supervidiert oder reflektiert, um jeden Patienten zu behandeln. Eine Therapie sollte eher nicht zunehmend in eine ungute Regression führen. Hat sie manches missachtet, was methodisxh geboten wäre? Also denkbar ist manches. Vielleicht könnte das ein anderer Therapeut herausarbeiten mit dir. Ob das weiterhilft, ist die andere Frage.