Konflikt mit Thera oder zwischenmenschlich unpassend?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 11.12.2022, 19:20

Mas_ hat geschrieben: So., 11.12.2022, 17:06
Ihr habt mich ja jetzt super vorbereitet. Ich gehe nun einfach erstmal davon aus, dass das ein gutes Gespräch wird und wir etwas klären können. *daumendrück*


Okay.

Was evtl auch helfen kann ist dir eine Liste mit Punkten machen die du ansprechen willst, zB mit einem kurzen Stichwortsatz damit du in das Thema reinkommst.

Gerade wenn man eh Bammel vor so einem Gespräch hat vergisst man sonst womöglich die Hälfte, und du kannst dir schon die nächsten 10 Tage genau überlegen, was an wichtigen Punkten für dich geklärt werden muss.

Ich rate dir dringend, hier offensiv vorzugehen und alles anzusprechen was dich an ihrem Verhalten konkret stört. ZB die "Aggessivität" (wie auch immer sich die genau äussert sowie was das für Folgen hat-nicht vertrauen können), dass sie für dich vorwürflich rüberkommt wenn sie über dein "Jammern" spricht, dass du darauf bestehst wöchentlich regelmässig Termine zu bekommen usw.

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Mas_
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Beitrag So., 11.12.2022, 21:33

Hi candle
candle. hat geschrieben: So., 11.12.2022, 18:01 Bedeutet das, dass du Kritik nicht erträgst?
Ja, das tut es. Mein Selbstwertgefühl ist unterirdisch. Ich fühle mich sofort in Auflösung. Ich glaube, ich finde immer schon genug alleine, woran ich zu arbeiten habe, und wenn dann noch was von außen kommt, fällt es mir schwer zu hören. Findest du, dann hat sie keine Chance? Ich reagiere normalerweise mit Lachen auf Kritik und es dauert einen Moment, bis ich es annehmen kann. Es kommt drauf an, in welcher Häufigkeit ich dem ausgesetzt bin. Ich fühle mich von “jammern” nicht angesprochen, wenn ich grad versuche, offen zu sein, auch mir selbst gegenüber. Mein Plan war, mich dagegen zu positionieren und zu sagen: Ich jammere nicht.
Aber du denkst, sie verfolgt vielleicht damit ein berechtigtes Ziel? Ich kann natürlich auch einfach mal fragen, wenn ich dann in dem Moment auch so rational bin (wäre) wie hier. Leider habe ich da in der Regel Angst. Aber ist sicher eine noch bessere Strategie, danach zu fragen, als es gleich zu blocken. Wenn ich es mir vornehme, geht es. Ich finde nur, dass aus sowas ein Beziehungsproblem entsteht - ist es nicht wichtig, Vertrauen zu fassen? Was auch immer sie mir sagen will damit, ich finde, das ginge auch anders.
candle. hat geschrieben: So., 11.12.2022, 18:01 Vielleicht bist du jetzt auch noch nicht bereit für Therapie?
Therapie ist ja grundsätzlich Arbeit mit einer Zielvereinbarung. Habt ihr ein Arbeitsziel? Nur vom Reden wird es meistens nicht besser.
Ich habe Angst und die Angst blockiert mich beim Reagieren.
Ich weiß gar nicht so richtig, was Therapie bedeutet, was dieses “Arbeiten” bedeutet. Bin ich halt gespannt drauf.
Ich glaube, das Problem zwischen uns ist der Beziehungsaufbau, der mir nicht gelingt.
Sie hat in der vorletzten Stunde ein Thema vorgeschlagen, was ich angenommen habe, und in der letzten Stunde auch eins, was ich auch angenommen habe, und zwar Verlustangst und schauen, was nach den Therapiestunden passiert.
Weil ich das Gefühl habe, dass sie denkt, ich würde versuchen, die Themenwahl zu vermeiden, habe ich heute auf den AB gesprochen, dass ich gern an diesen Themen arbeiten möchte, einfach um das nochmal isoliert klarzustellen. Wir reden über ziemlich viel in einer Stunde.

Ich glaube, was wesentlich ist, dass ich nicht immer in der Erwachsenenrolle ihr gegenüber bin, sondern oft in die Kindrolle falle. Denkst du, das ist ein/das Problem?
candle. hat geschrieben: So., 11.12.2022, 18:01 Ich wurde in der PIA gefragt wie ich es mir vorstelle, Ziele oder nur "reden", weil das zu der Zeit nur eine Zwischenlösung war.

LG candle
Was ist eine PIA?

LG

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diesoderdas
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Beitrag So., 11.12.2022, 21:57

Mas_ hat geschrieben: So., 11.12.2022, 16:35 ich denke mir bei sowas im Nachhinein oft, das war eben das, was ich zu der Zeit in der Lage war zu tun, also was ich mir vom Umfeld erwartet habe und was ich selbst in der Lage war zu kommunizieren. Geht es dir auch so?
Ich glaube generell, dass die meisten Menschen immer genau das tun, zu was sie in der Lage sind und dass sie auch das tun, was sie denken, dass das beste ist.
Alles andere wäre eigentlich auch unlogisch.
Es IST dann eben im Nachhinein nicht immer das Beste, aber zum jeweiligen Zeitpunkt schien es eben die beste Option, die für einen möglich und durchführbar war.

Denke ich mir so.

Genauso wie dass man überhaupt erstmal bestimmte Erfahrungen erleben muss, um überhaupt zu wissen, was es alles gibt.
Auf Therapeuten bezogen: wer z.B. die erste Therapie macht und da eine ganz tolle Erfahrung macht, wird wohl eher nicht in die Falle tappen, bei einer eventuellen zweiten Therapie ewig lange in etwas Ungutem/Unpassenden zu bleiben - weil man da eben schon weiß, dass es besser geht. Aber ohne so eine Erfahrung? Kann es schwierig werden, denke ich.

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candle.
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Beitrag So., 11.12.2022, 21:59

Mas_ hat geschrieben: So., 11.12.2022, 21:33 ich finde, das ginge auch anders.
Wie denn? Das kann ja durchaus ein wertvoller Hinweis für die Therapeutin sein.
Sie hat in der vorletzten Stunde ein Thema vorgeschlagen, was ich angenommen habe, und in der letzten Stunde auch eins, was ich auch angenommen habe, und zwar Verlustangst und schauen, was nach den Therapiestunden passiert.
Weil ich das Gefühl habe, dass sie denkt, ich würde versuchen, die Themenwahl zu vermeiden, habe ich heute auf den AB gesprochen, dass ich gern an diesen Themen arbeiten möchte, einfach um das nochmal isoliert klarzustellen.
Also ihr habt noch gar nicht begonnen? Ich kann mir unter "annehmen" nichts vorstellen.
Was passiert denn nach den Therapiestunden?

Ansonsten kann ich hier kaum herumanalysieren. Das muß die Therapeutin tun. Seit Mai ist ja schon etwas Zeit vergangen. Hat sich da noch gar nichts eingestellt und wenn es nur ein roter Faden ist?

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Mas_
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Beitrag So., 11.12.2022, 22:14

münchnerkindl hat geschrieben: So., 11.12.2022, 19:20 Was evtl auch helfen kann ist dir eine Liste mit Punkten machen die du ansprechen willst, zB mit einem kurzen Stichwortsatz damit du in das Thema reinkommst.
Ich habe vor, einen ausformulierten Brief mitzunehmen für den Fall, dass es mir nicht gelingt, mich auszudrücken. Stichpunkte sowieso. Ich ziehe mir das aus unserem Postverlauf hier heraus, das hat mir sooooo wahnsinnig geholfen, mich zu sortieren! Wow.
münchnerkindl hat geschrieben: So., 11.12.2022, 19:20 Ich rate dir dringend, hier offensiv vorzugehen und alles anzusprechen was dich an ihrem Verhalten konkret stört. ZB die "Aggessivität" (wie auch immer sich die genau äussert sowie was das für Folgen hat-nicht vertrauen können).
Das ist eine bezahlte Dienstleistung und du bist der Kunde. Du hast ein Recht hier adäquate Leistung zu deinen Gunsten einzufordern.
Ja, ich sollte das. Das fällt mir furchtbar schwer, so zu sein. Ich verpacke sowas eher in einen Witz, verbinde das mit einer netten Geste oder so. Ich werde auf candles Rat hin mit Fragen arbeiten. Fragen sind immer gut. :-P Dadurch kann es sich auch aufklären und auflösen. Ich kann es vermutlich eher schaffen, durch mehrfaches Wiederholen nachdrücklich zu sein.

Mir geht es gerade viel besser und ich habe das Gefühl, ach, alles nur ein Missverständnis. Aber nach der nächsten Stunde ist wieder Chaos in mir, Sturm, nicht arbeiten können, abbrechen wollen, Angst, Überforderung. Das muss mir klar bleiben.

Aber nein, aggressiv ist sie nicht, sie ärgert sich über mich. Das ist noch ein Unterschied, finde ich. Und das macht sie, weil ich mich super benehme, nämlich nicht gut auf sie reagieren kann, weggucke, Nähe suche, aber gleichzeitig Abstand, kann nicht auf Lob/Lächeln reagieren, werde schnippisch, bin passiv, bin kindlich, ängstlich usw. das volle Programm. Das ist so eine Interdependenz, also sie verringert mein schlechtes Verhalten durch ihr Verhalten nicht, was ich mir wünschen würde.

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Mas_
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Beitrag So., 11.12.2022, 22:43

candle. hat geschrieben: So., 11.12.2022, 21:59 Wie denn? Das kann ja durchaus ein wertvoller Hinweis für die Therapeutin sein.
Ja. Und kommt drauf an, was sie mir damit sagen will. Merke es mir.
candle. hat geschrieben: So., 11.12.2022, 21:59 Also ihr habt noch gar nicht begonnen? Ich kann mir unter "annehmen" nichts vorstellen.
Was passiert denn nach den Therapiestunden?
Sie hat gefragt, ob wir an diesem Thema arbeiten wollen und ich habe ja gesagt.
Begonnen? Das kommt drauf an, was durch das Thema anders wird.
Ich habe bisher Erkenntnisse rausgezogen und Dinge verändert.

Nach der Therapie bin ich im Chaos für ein paar Tage, eben mit diesen Problemen, die wir hier erörtert haben, die Beziehung zur Thera betreffend. Kann nicht arbeiten, Gedanken rennen ambivalent, möchte sterben, möchte abbrechen, möchte mich verletzen, fühle mich wertlos, eklig, bin überfordert, kann nicht auf meine Umwelt reagieren, esse nichts, habe Angst und fühle Schmerz und bin in so einem Tunnel. Es geht vor allem ums Arbeiten, dass ich es hinkriege zu arbeiten, weil das beruflich kritisch wird. Und für mich geht es auch um die Beziehung zu ihr, also Vertrauen, Bindungs-/Verlustangst, weil das da auch mit reinfällt, Chaos im Kopf in der Beziehung zu ihr und nicht wissen, wie ich mich verhalten soll, was ich falsch mache usw.
candle. hat geschrieben: So., 11.12.2022, 21:59 Seit Mai ist ja schon etwas Zeit vergangen.
Hat sich da noch gar nichts eingestellt und wenn es nur ein roter Faden ist?
Vielleicht ist das auch ihr Problem. Dann sollte sich das ja jetzt auflösen.

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candle.
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Beitrag So., 11.12.2022, 22:54

Letzlich geht es ja um das reale Leben und was man dort erreichen will.
Ich habe jetzt rausgelesen, dass du arbeitsfähig bleiben willst. Ich weiß nicht, ob das auch unabhängig von "Beziehung" geht?
Du bist dann ja schon 20 Jahre gut durchgekommen.
Was hat dich jetzt in Therapie geführt?

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Mas_
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Beitrag Mo., 12.12.2022, 03:21

Ja, das Problem ist grundsätzlich, dass mich jede Art von Beziehung aus meinem Leben rauszieht (aus der Arbeit, der täglichen Routine) und stresst.
Habe keine partnerschaftliche Beziehung gehabt bisher, wo ich verliebt war und gleichzeitig jemand in mich. Ich habe das vermieden. Halte Kontakt nur mit wenigen Menschen, weil mich das so stresst. Das ist grad das Hauptsächliche. Ich finde, dafür ist das Verlustangst-Thema schon ein guter Weg.

In den 20 Jahren habe ich mir selbst geholfen, verändert und an mir gearbeitet, Depression, Essstörung, Süchte, Selbstbewusstsein fällt mir spontan ein, da war noch mehr. Momentan geht es bei mir darum, die Dinge zu lernen, die man tut, wenn man sich um sich kümmert, also von Aufräumen bis Zähneputzen. Außerdem keine Aggressionen gegen andere, aus welchen Gründen auch immer (das ist zum Teil der Wunsch, sich durchzusetzen, der überzogen ist, und zum Teil einfach Stress oder Unzufriedenheit mit mir selbst, und ich ahme da meine Mutter nach). Das ist das, woran ich für mich grad arbeite, also außerhalb der Therapie.

Was ich noch nicht so richtig thematisiert habe, weil es irgendwie immer nicht passt, ist so ein schlechter Körperbezug, äußert sich bspw darin, dass ich niemanden körperlich anziehend finde oder mich Atemübungen nicht entspannen, wo man den Körper spürt. Oder Situationen, wo man von anderen angefasst wird (Arzt). Habe versucht, dagegen anzuarbeiten, na ja...

Selbstwert ist definitiv ein Problem.

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was mich letztlich veranlasst hat, mir einen Therapieplatz zu suchen, anscheinend nichts Konkretes. Sowas kommt aus der Intuition bei mir, vielleicht ist die Zeit doch reif.

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Shukria
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Beitrag Mo., 12.12.2022, 06:20

Mas hat geschrieben: Aber nein, aggressiv ist sie nicht, sie ärgert sich über mich. Das ist noch ein Unterschied, finde ich. Und das macht sie, weil ich mich super benehme, nämlich nicht gut auf sie reagieren kann, weggucke, Nähe suche, aber gleichzeitig Abstand, kann nicht auf Lob/Lächeln reagieren, werde schnippisch, bin passiv, bin kindlich, ängstlich usw. das volle Programm. Das ist so eine Interdependenz, also sie verringert mein schlechtes Verhalten durch ihr Verhalten nicht, was ich mir wünschen würde.
Das klingt gar nicht gut auch nicht das es dir nach den Stunden so schlecht geht.

Es gibt keinen Grund das sie ärgerlich auf dich ist. Du bringst diese Verhaltensweisen mit und ihr arbeitet an denen.

Du wärst auch nicht ärgerlich auf jemanden der mit nur einem Bein nicht über Hürden hüpfen kann. Wenn sie ärgerlich wird zeigt das nur das sie deine Probleme zum einen nicht verstanden hat zum anderen das sie ihren Selbstwert aus deiner Veränderung zieht und nicht kritikfähig ist.

Das ist keine für dich hilfreiche Konstellation. Wenn das nach dem Ansprechen nicht deutlich besser wird würde ich jemand neuen suchen.
Und Therapie sollte wöchentlich stattfinden, auf alle Fälle zu Beginn um dir den Beziehungsaufbau zu erleichtern. Gerade wenn du da so massive Probleme hast wäre 1-2 Termine pro Woche sogar sinnvoller und eine tiefenpsychologieche Therapie wo das Stundenkintingent das her gibt

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BluePoint
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Beitrag Mi., 21.12.2022, 08:15

Es ist nun der 21.
Wie war der letzte Termin bei ihr?

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