Therapieraum und Sitzanordnung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tsiky
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Beitrag Fr., 18.11.2022, 10:25

Total spannend zu lesen, wie unterschiedlich Therapieräume sein können, und was das mit einem macht!
Der Therapeut, bei dem ich bis jetzt war, hatte auch kein besonders großes Zimmer (und sein älterer Kollege glaube ich ein größeres...) Es war aber trotzdem hell, aufgeräumt aber nicht zu leer, daher habe ich den Raum eigentlich immer total passend gefunden. Die Stühle mochte ich allerdings auch gar nicht. Das waren so Schwingsessel, bei denen ich das Gefühl hatte, wenn ich mich da bequem reinsetzen will, nicht mehr schnell genug aufstehen zu können. Da saß ich dann glaube ich die ganze Zeit verkrampft vorne auf der Kante :lol:

Ich weiß nicht, ob das an Abstandsregeln wegen Corona lag, aber die Stühle waren auch wirklich so weit auseinander, wie es in diesem Raum nur ging. Gab es da bei euch auch Unterschiede?

Und ob ich die Jacke ausziehen "muss", weil er ja auch ohne Jacke da sitzt habe ich mir auch immer Gedanken gemacht... :roll:

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Montana
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Beitrag Fr., 18.11.2022, 10:26

Für mich ist der Therapieraum genauso "draußen" wie wenn ich auf der Straße herumlaufe oder einkaufen gehe. Zuhause ziehe ich die Jacke wieder aus.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 18.11.2022, 10:29

Betti hat geschrieben: Fr., 18.11.2022, 00:07 Und Schuhe ausziehen wird hier eigentlich fast immer erwünscht. Vorallem wenn es draußen nass ist. Das war für mich aber noch nie ein Problem. Ich finde es sogar angenehmer, wenn ich meine Füße dann auf dem Sofa auch mal hochlegen kann etc.
ich mag bei Therapeuten keine Schuhe ausziehen, das ist mir zu persönlich, zu privat, und das verzerrt diese Therapiestunde (für mich !!) in eine Richtung die ich überhaupt nicht mag.
Das ist mir dann zu sehr privater Besuch. Bei einer Freundin, da ziehe ich die Schuhe aus.

Aber in der Therapie mag ich genau diese offizielle Arbeitsatmosphäre und nicht strumpfsockert da sein

Und ja, ich brauche das Gefühl schnell flüchten zu können

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peponi
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Beitrag Fr., 18.11.2022, 11:31

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 18.11.2022, 10:24
Montana hat geschrieben: Fr., 18.11.2022, 09:57 Ich habe noch nie die Jacke ausgezogen.
es erleichtert mich zu hören dass es anderen auch so geht!
Ich habe mich letztens zum ersten Mal getraut die Jacke an der Garderobe im Wartezimmer zu lassen!
Für mich ist das ein riesen Schritt, weil ich dann nicht mehr sofort flüchten kann
Sorry für den Offtopic, aber mir geht es ganz genauso... ich finde es krass und irgendwie auch gut zu lesen, dass ich mit dieser Jacken-Geschichte nicht die Einzige bin. Ich stopfe meine Jacke immer in den Rucksack, den ich dann mit in den Therapieraum nehme; wenn ich sie an die Garderobe hängen würde, wäre im Zweifelsfall der Fluchtweg abgeschnitten... das ist bei einer leichten Sommer- oder Übergangsjacke ja kein Thema, aber mit der dicken Winterjacke mühe ich mich schon ziemlich ab, sie überhaupt in den Rucksack zu kriegen, und gerade wenn sie nass ist, ist das auch nicht so gut. Ich hab mir jetzt fest vorgenommen, sie das nächste Mal in die Garderobe zu hängen; nach drei Jahren Therapie sollte das doch allmählich drin sein... also ich kann sehr gut nachvollziehen, welch großer Schritt das ist! Danke fürs Mutmachen
silence like a cancer grows.

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Gespensterkind
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Beitrag Fr., 18.11.2022, 11:51

...also von der Jacke an der Garderobe hängen lassen fühle ich mich noch weit entfernt in meinem Sicherheitsbedürfnis. Es wurde auch nie verlangt, dass ich die Jacke ausziehe. Aber natürlich danach gefragt.
Ich versuche das schrittweise für mich selbst zu tun. Und ich finde, die Jacke ausziehen und bei mir zu behalten ist auch schon ein Schritt weiter...

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Montana
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Beitrag Fr., 18.11.2022, 12:58

Gespensterkind hat geschrieben: Fr., 18.11.2022, 11:51 Es wurde auch nie verlangt, dass ich die Jacke ausziehe. Aber natürlich danach gefragt.
So natürlich finde ich das nicht. Mein Therapeut hat noch nie danach gefragt. Letztens habe ich mal gefragt, und habe erfahren, dass ich dort nicht die Einzige bin, die die Jacke anlässt. Für manche ist das richtig und wichtig so, und das wird vom Therapeuten gar nicht kommentiert, nur zur Kenntnis genommen.

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Betti
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Beiträge: 518

Beitrag Fr., 18.11.2022, 23:23

Ich finde dieses Jacken-/Schuhthema sehr interessant. Für mich war es immer normal, dass ich die Jacke, wie z.B. bei einem Arzt auch, in der Garderobe lasse. Um das Ausziehen der Schuhe wurde ich meist gebeten, vorallem wenn es draußen nass ist. Verstehe ich aber auch. Gerade wenn man dann z.B. am Boden sitzt ist es ja nicht so prickelnd, wenn der nasse Dreck einem die Hose aufweicht. ;-) Aber das ist jetzt auch wieder nur meine Sicht der Dinge. Für mich wäre es wiederum unvorstellbar während der Therapie im Raum herumzugehen. Ich sitze meist wie angwurzelt und erstarrt auf einem Fleck und getraue mich erst dann richtig zu bewegen, wenn die Thera meint die Stunde sei beendet. :anonym:

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Symlink
Helferlein
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Beitrag Fr., 18.11.2022, 23:58

Mir dafuer wiederum waer nie eingefallen, mich auf den Boden zu setzen..
Eher ging es drum, Fahrrad mitreinnehmendürfen oder nicht.

Wichtiger war mir früher aber das Licht - wer dass gegen das Fenster oder so;

Inzwischen kommt mir vor, dass ich therapiemäßig so abgestumpft bin, dass mir das alles recht egal ist.

S.

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Montana
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Beitrag Sa., 19.11.2022, 10:33

Betti hat geschrieben: Fr., 18.11.2022, 23:23 Für mich war es immer normal, dass ich die Jacke, wie z.B. bei einem Arzt auch, in der Garderobe lasse.
Auch bei einem Arzt würde ich nie auf die Idee kommen, die Jacke auszuziehen. Ist es für eine Untersuchung nötig, dann ziehe ich sie kurz aus und sofort wieder an.
Und in einem anderen Raum an einer Garderobe würde ich sowieso niemals meine Sachen lassen. Da steht ja sogar dran, dass keine Haftung übernommen wird und man auf sein Zeug selber aufpassen muss. Zudem besteht die Gefahr, dass ich dann die Jacke schlicht vergessen würde.

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Sindy
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Beiträge: 80

Beitrag Sa., 19.11.2022, 11:17

Zum Thema Jacke: Ich ziehe sie ungern aus, da ich mich schäme. Gleichzeitig wäre es mir aber auch peinlich mit Jacke dazusitzen. Daher ist meine Strategie bisher einfach immer ohne Jacke hinzugehen. Das funktioniert meistens gut, ich hab an kalten Tagen einfach einen dicken Pullover an. Nur wenns richtig kalt ist, dann muss ich doch frieren, bis ich bei der Praxis angekommen bin.

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Thread-EröffnerIn
StillesMeer
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Beitrag Do., 22.12.2022, 02:09

Hey, wie spannend! Das Jacken-Thema habe ich auch. Ich habe sie bisher fast immer angelassen bzw. ein paar wenige Male ausgezogen und dann über meine Kniee wie eine Decke gelegt. Ich habe inzwischen beobachtet, dass die meisten Patienten ihre Jacke im Therapieraum anlassen bzw. damit angezogen wieder herauskommen. Allerdings lüftet meine Therapeutin auch ständig und entsprechend kalt ist das Sprechzimmer. Ich gebrauche die Jacke aber eher wie eine „zweite Haut“. Generell fühle ich mich außerhalb der eigenen vier Wände ohne Jacke/ Strickjacke einfach schutzlos. Ich brauche sie also wirklich auch für mein psychisches Wohlbefinden.

Spannend auch, was hier jemand zum Schuhe ausziehen schrieb - dass es so etwas in der Psychotherapie überhaupt gibt! (Wer würde denn so in ein Arztsprechzimmer gehen!!?) Wäre mir auch viel zu privat, persönlich, da ich es mit Wohnzimmeratmosphäre verbinde. Ich gehe zuhause nur auf Socken ;)

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sunny87
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Beitrag Fr., 23.12.2022, 10:19

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und finde dieses Thema auch sehr interessant.

Ich war mal in einer Sprechstunde, da musste ich die Schuhe auch ausziehen und war froh, Socken anzuhaben. Ich habe mich dort sehr unwohl gefühlt, zumal mir gesagt wurde, ich solle doch diese bereitstehenden Hausschluppen von ihr anziehen. Das habe ich aber nicht gemacht. Und bin auch nicht mehr dorthin gegangen. :kopfschuettel:

Bei anderen Therapeuten war das nie Thema. Schuhe konnten anbleiben. Die Jacke hab ich immer mit in den Raum genommen. Teilweise gab es im Behandlungszimmer einen Türhaken für die Jacke.

Die Sitzanordnung war bisher bei allen meinen Theras so, dass 2 Sessel gegenüberstanden. Bei den meisten, konnte ich mir aussuchen, welchen ich nehme. Die Einrichtung war fast immer gleich. Schreibtisch stand separat und dann gab es eine gemütliche "Sitzanordnung". So dass ich mich meistens immer sehr wohl gefühlt habe.

LG
sunny


Truemmerlotte
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Beitrag Fr., 23.12.2022, 18:38

Bei meiner jetzigen Therapeutin sitzen wir uns mit ordentlich Abstand gegenüber. Finde ich aber okay, da wir so beide gleichzeitig die Beine lang ausstrecken könnten, ohne das sich unsere Füße in die Quere kommen 😅

Meine Jacke, wenn ich überhaupt eine dabei habe (bin ein extremer Heizofen) nehme ich meistens mit ins Zimmer, habe sie aber auch schon draußen an der Garderobe hängen gehabt. Wertsachen habe ich aber trotzdem bei mir.

Interessant das Thema mit den Schuhen und dem auf dem Boden sitzen.
Ich bin nämlich gerade am überlegen, wie ich mich sicherer fühlen könnte während der Stunden. Schon bei meinem letzten Therapeuten, wollte ich das immer gerne Mal ausprobieren. Also das auf den Boden setzen. Habe mich bei ihm aber nie getraut und wäre in seinem Behandlungszimmer auch nicht so gut möglich gewesen.

Bei meiner jetzigen Therapeutin würde ich mich trauen, dass anzusprechen und zu fragen. Könnte mir sogar vorstellen, dass sie mit auf den Boden kommt.
Wenn das nichts ist, könnte ich mir tatsächlich vorstellen, meine Schuhe auszuziehen, damit ich meine Füße auf dem Sessel unterbringen könnte.

So verschieden sind wir alle, spannend 😉

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Bibsi
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 23.12.2022, 18:58

Hab den Thread ein bisschen überflogen...
Spontan frage ich mich, tragt ihr und eure Theras Masken?


Truemmerlotte
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Beiträge: 81

Beitrag Fr., 23.12.2022, 19:06

Hallo Bibsi

Da meine Therapeutin in einer Gemeinschaftspraxis arbeitet, müssen wir im Vorraum FFP2 Masken tragen. Ist hier in NRW Pflicht. In Ihrem Büro/ Zimmer nehmen wir sie dann aber ab. Es sei denn, eine von uns ist etwas verschnupft oder so. Bei einer richtigen Erkältung sage ich aber lieber ab, denn ich möchte sie keineswegs anstecken.

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