Therapeutin Dankbarkeit zeigen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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traeumend
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 17:14

TanteTrude hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 12:34 war freud für dich ein mensch und hat er es mit seinen ständigen psychogequatsche übertrieben?
Freud hat persönliche Geschenke angenommen und seine Patient_innen haben teilweise bei ihm und seiner Familie gegessen oder Tee getrunken. Kann man unter anderem in Hilda Doolittles "Tribut an Freud", wo sie ihre Behandlung bei Freud beschreibt, nachlesen.

Das bisher einzige Geschenk, was ich meinem Psychoanalytiker gemacht habe, ist tatsächlich auch dieses Buch gewesen, nachdem ich im Gespräch (ich habe davon erzählt, als ich es gelesen habe) festgestellt habe, dass er es nicht kennt, aber das Gefühl hatte, es könnte durchaus nach seinem Geschmack sein. Er hat gelächelt, sich bedankt, und nicht gedeutet oder so. Einfach ganz normal.

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TanteTrude
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 18:27

Montana hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 13:58 Therapeuten, die ihren persönlichen Kram aus der Therapie raushalten wollen, fühlen sich nicht unbedingt wohl damit, wenn sie feststellen, dass das nicht funktioniert.
aber liebes, das ist es ja gerade, wenn es nach den regeln geht sind die gefühle des therapeuten vollkommen bedeutungslos für die therapie, es geht ja auch um dich und nicht den therapeuten. weiters muss ein therapeut seine gefühle unter kontrolle halten, wenn er das nicht mehr schafft oder es immer öfter und vermehrt zu gegenübertragungen kommt, dann verliert sich die therapie in etwas das einer regulären beziehung näher kommt als der herkömmlichen therapeutischen und dann verläuft die eigentliche therapie im sand
Montana hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 13:58Therapie funktioniert doch dadurch, dass man mit einem echten Menschen in Beziehung treten kann.
leider nicht ganz, zum einen handelt es sich um keine richtige, reale oder echte beziehung sondern um ein therapeutisches setting, der therapeut soll darin mehr die rolle einer reflektion von dir darstellen als dass er seine eigenen gefühle und wünsche einbringt.

traeumend hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 17:14 Freud hat persönliche Geschenke angenommen und seine Patient_innen haben teilweise bei ihm und seiner Familie gegessen oder Tee getrunken. Kann man unter anderem in Hilda Doolittles "Tribut an Freud", wo sie ihre Behandlung bei Freud beschreibt, nachlesen.


da das buch nicht von freud selbst ist sondern von einem seiner patienten, sagt wohl einiges aus oder?

wenn sie bei ihm tee getrunken und bei seiner familie gegessen hat, war das dann die eigentliche behandlung von der die da spricht? ich denke nicht dass freud sich sehr darüber freut dass ihm angelastet wird, er würde mit seinen patienten eine freundschaftliche beziehung pflegen, denn genau solche dinge hat der gute während einer therapie verteufelt.

wenn du mehr bücher über freud liest oder noch besser die bücher die sich mit den aussagen, theorien und meinungen von freud befassen, als irgend ein zeug das seine patienten über ihn sagen, wirst du schnell merken dass freud nachdem was er so spricht, sich niemals mit seinen patienten an einen tisch bei ihm zu hause setzen würde und einen auf kumpel macht

war diese hilda doolittle vielleicht psychisch schwer krank und hat nebenbei mit tieren gesprochen? insofern würde ich ihren schilderungen dann nicht unbedingt glauben schenken.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 18:32

man muss da nicht Patienten anzweifeln.
Es ist erwiesen dass Freud ganz anders behandelt hat als das was heute als die "reine Lehre" der Psychoanalyse angesehen wird. Freud empfing Patiente zuhause, bei Mahlzeiten, Tee, mit Familie etc.
Das ist jetzt auch nichts was man total problematisch sehen muss, seither sind viele viele Jahrzehnte vergangen und zum Glück ist die Zeit nicht stehen geblieben (ok, die Psychoanalyse schon teilweise)

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 18:40

Hallo Tante Trude,

ich möchte dich nur darauf aufmerksam machen, dass die Netiquette es vorsieht, dass man sich hier im Forum so einigermaßen an die Klein/Großschreibung hält.
Zwecks der besseren Lesbarkeit und damit die Texte leichter zu verstehen sind.
Mit lieben Grüßen

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TanteTrude
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 18:51

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 18:32 man muss da nicht Patienten anzweifeln.
müssen tut man garnichts
chrysokoll hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 18:32Es ist erwiesen dass Freud ganz anders behandelt hat als das was heute als die "reine Lehre" der Psychoanalyse angesehen wird. Freud empfing Patiente zuhause, bei Mahlzeiten, Tee, mit Familie etc.
freuds therapien fanden bei ihm zu hause bei tee und kuchen statt?
Sydney-b hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 18:40 Hallo Tante Trude,

ich möchte dich nur darauf aufmerksam machen
danke kleines

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Candykills
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 19:03

@tantetrude dein Wohnort ist Wuppertal und du kannst es nicht mal richtig schreiben? 😂
Aber was ich eigentlich sagen will: es wäre schön, wenn du die anderen User nicht so von oben herab mit „Kleines“ oder „Liebes“ betiteln würdest.
Aber da du ja auch weiterhin dich nicht an die Groß- und Kleinschreibung halten möchtest und die Netiquette ignorierst, wirst du wohl sowieso nur ein vorübergehender Gast hier sein, weil bald gesperrt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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traeumend
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 19:06

TanteTrude hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 18:27
da das buch nicht von freud selbst ist sondern von einem seiner patienten, sagt wohl einiges aus oder?
Du versuchst hier zwar mit der rhetorischen Frage etwas zu implizieren, aber leider fehlt dir offensichtlich jegliche tatsächliche Information zu dem Thema. Das Buch ist sowohl im englischen Original als auch in der deutschen Übersetzung von renommierten Wissenschaftlern editiert worden und bereits im Jahr 1956 positiv vom International Journal of Psycho-Analysis rezensiert worden, als "the most delightful and precious appreciation of Freud's personality that is ever likely to be written" und als "the most enchanting ornament of all the Freudian biographical literature." Hilda Doolittle, die du nicht zu kennen scheinst, war übrigens eine berühmte Schriftstellerin des Modernismus. Häufig erscheint sie einfach als HD.
wenn sie bei ihm tee getrunken und bei seiner familie gegessen hat, war das dann die eigentliche behandlung von der die da spricht? ich denke nicht dass freud sich sehr darüber freut dass ihm angelastet wird, er würde mit seinen patienten eine freundschaftliche beziehung pflegen, denn genau solche dinge hat der gute während einer therapie verteufelt.
Nein, das hat er nicht verteufelt. Er war absolut gegen sexuelle Beziehungen zwischen Analytiker_innen und Patient_innen, und hat Zurückhaltung im sozialen Umgang empfohlen, aber ihn nie ganz ausgeschlossen. Es ging ihm darum, dass die Beziehung zum Analytiker nicht zum Ersatz dessen, was eigentlich gefehlt hat, werden darf, aber mit diesem Ziel im Hinterkopf ist er durchaus flexibel mit Patient_innen umgegangen. Das war damals eben auch noch kein Massenbetrieb und ein individuelles Abwägen eher möglich. Im Übrigen ist das Buch ursprünglich zwar vier Jahre nach seinem Tod erschienen, aber die Inhaber des geistigen Eigentums hätten ohne Weiteres gegen jegliche Falschdarstellung vorgehen können und z.B. Anna Freud hätte ja guten Grund gehabt, das zu tun, wenn irgend etwas nicht gestimmt hätte, da sie selbst Analytikerin war. Aber Fehlanzeige. Das Buch ist absolut akzeptiert und respektiert. Die Briefe, die Freud an HD geschrieben hat, enthält es übrigens auch.
wenn du mehr bücher über freud liest oder noch besser die bücher die sich mit den aussagen, theorien und meinungen von freud befassen, als irgend ein zeug das seine patienten über ihn sagen, wirst du schnell merken dass freud nachdem was er so spricht, sich niemals mit seinen patienten an einen tisch bei ihm zu hause setzen würde und einen auf kumpel macht

war diese hilda doolittle vielleicht psychisch schwer krank und hat nebenbei mit tieren gesprochen? insofern würde ich ihren schilderungen dann nicht unbedingt glauben schenken.
Ganz ehrlich, das ist jetzt schon ein bisschen unverschämt. Ich habe etliches von Freud selbst gelesen. Die Formalisierung der Abstinenzregeln kam erst nach und nach, nicht so sehr bei Freud selbst. Sicher kann man die damaligen Umstände nicht ohne Weiteres auf heute übertragen. Aber dass ein Analytiker auch ein Mensch und als Mensch sichtbar sein kann, das hat Freud durchaus vorgelebt.

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Montana
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 19:42

Und davon mal abgesehen ist Freud durchaus kein unumstrittener Gott der Psychotherapie. Nachdem er zunächst die Theorie vertrat, dass Traumatisierung in der Kindheit, speziell sM, zu psychischen Störungen führen kann, änderte er seine offizielle Meinung zu dem Thema vollständig und vertrat die Auffassung, die Schilderungen seiner Patientinnen seien in Wahrheit Wunschphantasien. Das mag zwar aufgrund des öffentlichen Drucks passiert sein, das entschuldigt es aber nicht. Er hat damit einen weitreichenden negativen Einfluss auf die Entwicklung der Psychotherapie ausgeübt.
Wenn also heute jemand argumentiert mit "Freud hat gesagt", dann soll sich derjenige bitte mal mit dem oben erwähnten näher beschäftigen. Freud ist in diesem Punkt nämlich eindeutig widerlegt.

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Beitrag Fr., 07.10.2022, 19:53

TanteTrude hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 18:27 das ist es ja gerade, wenn es nach den regeln geht sind die gefühle des therapeuten vollkommen bedeutungslos für die therapie, es geht ja auch um dich und nicht den therapeuten.
Das ist aber völliger Blödsinn, weil Menschen so nicht funktionieren. Sie senden immer Signale, ob sie wollen oder nicht. Und das Gegenüber empfängt und verarbeitet die, ob es will oder nicht.
Und wenn es in der Therapie um Probleme geht, die mit Beziehung zu tun haben, und das wird wohl bei allen psychischen Störungen der Fall sein, die komplexer sind als eine Spinnenphobie, wäre es wirklich Vergeudung, die Beziehung zum Therapeuten nicht als Mittel der Therapie zu nutzen.

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TanteTrude
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 20:14

Candykills hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 19:03 @tantetrude dein Wohnort ist Wuppertal und du kannst es nicht mal richtig schreiben? 😂
mein name ist TanteTrude, nicht tantetrude
Candykills hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 19:03 Aber was ich eigentlich sagen will:
dass du ein psychisches problem hast?
Candykills hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 19:03 es wäre schön, wenn du die anderen User nicht so von oben herab mit „Kleines“ oder „Liebes“ betiteln würdest.
sagt der der sich gerade von oben herab über die schreibfehler anderer lustig gemacht hat
traeumend hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 19:06 Hilda Doolittle, die du nicht zu kennen scheinst,
du hast sie gekannt? wie war sie denn so?
Montana hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 19:42 Und davon mal abgesehen
abgesehen von was?
Montana hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 19:53 Das ist aber völliger Blödsinn
es wird immer leute geben die dieses oder jenes für blödsinn halten, gewöhne dich daran

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Montana
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 20:20

Argumentation auf höchstem Niveau....

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Candykills
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 20:21

TanteTrude hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 20:14
Candykills hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 19:03 @tantetrude dein Wohnort ist Wuppertal und du kannst es nicht mal richtig schreiben? 😂
mein name ist TanteTrude, nicht tantetrude

Ja, die Ironie hinter meinem "tantetrude" hast du wohl nicht verstanden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 20:22

Der Countdown läuft bereits....

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traeumend
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 20:33

Montana hat geschrieben: Fr., 07.10.2022, 19:42 Und davon mal abgesehen ist Freud durchaus kein unumstrittener Gott der Psychotherapie.
Das stimmt. Er hat meines Wissens zwar auch nicht gesagt, dass alle Missbrauchsgeschichten Projektionen von Wünschen sind, sondern nur, dass es seiner Meinung nach häufig so ist, aber auch das war natürlich, wie wir heute wissen, falsch. Ich halte ihn nicht für einen Gott, aber ich verteufle ihn auch nicht. Er hatte gute und schlechte Seiten, und die Tatsache, dass er sich im Umgang mit Patient_innen als Mensch gezeigt hat, werte ich persönlich positiv. Und dafür, dass er ein früher Pionier war und dass die Gesellschaft der Zeit generell sehr repressiv mit Themen wie Sexualität umgegangen ist, hat er schon sehr viel verstanden und erreicht. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht seitdem noch weitere Entwicklungen gegeben hat.

Aber weil es durch einige dieser späteren Entwicklungen dazu gekommen ist, dass viele Leute denken Psychoanalyse = weiße Wand finde ich es auch durchaus wichtig, solche Mythen dann mal zu widerlegen. Denn zum Glück gibt es ja auch Anderes.

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Montana
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Beitrag Fr., 07.10.2022, 20:52

Das Traurige ist ja, dass Freud es eigentlich besser wusste. Janet war ein Zeitgenosse Freuds, und der hat Theorien aufgestellt, die heute noch relevant sind. Leider ist er weit weniger bekannt.

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