Projektion Therapeut

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Unterwegs123
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Beitrag Do., 01.09.2022, 15:27

Candykills hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 21:30 Schau, ich denke nicht, dass ein männlicher Therapeut grundsätzlich verkehrt wäre, sondern es an deinen Bewertungen letztendlich scheitert, .........
Ich weiß nicht :neutral: Ich glaube ich ändere gerade meine Meinung in jedem meiner Posts. Ich kann mich nicht festlegen. Ich werde jetzt schwerpunktmäßig nach weiblichen Therapeutinnen Ausschau halten, aber wenn man mir die Möglichkeit bietet, bei einem männlichen Therapeuten eine Therapie anzufangen und dann das Therapeut-Patient-Verhältnis passt, dann will ich das eigentlich nicht ablehnen.

Ich meine bei weiblichen Therapeutinnen schaue ich auch oft nach dem Aussehen zuerst, um zu schauen, ob sie mir sympathisch scheint und ob ich mir vorstellen könnte, dass Sie dann mich für eine gewisse Zeit begleitet. Bei manchen schreibe ich dann gar keine Anfragen, weil z.B. zu alt sind, sie einer bekannten Person zu ähnlich aussehen oder für mich unsympathisch wirken. (Ich hoffe das ist nicht komisch für euch?)

Bin überfordert :-/
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peppermint patty
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Beitrag Do., 01.09.2022, 15:56

Unterwegs123 hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 14:54 Ich werde aber trotzdem diese Erwartungen mit meinen Therapeuten besprechen und schauen, was er dazu sagt.
(Ich frage mich, ob ich es dann trotzdem versuchen sollte, wenn der Therapeut meint, dass es irgendwie machbar wäre...)
Irgendwie musste ich bei diesem „erneuten Anlauf“, nach dem Einsehen, dass es doch keine so gute Idee ist, beim attraktiven Therapeuten die Therapie zu machen, schmunzeln.
Ich spüre die Sehnsucht und das Verführerische für dich dabei, die evtl. doch noch durch den Therapeuten abgesegnet werden kann.
Das erinnert ein bisschen an einen kleinen Jungen, einen kleinen Strolch, der hofft doch noch einen Weg zu finden, um an seine Lollis zu kommen, obwohl er weiß, dass …… droht.

Ich kann’s schon auch verstehen, wenn ein kleiner Teil einer Sehnsucht hinterherläuft, aber für den Erwachsenen ist es leider nicht immer die richtige Entscheidung dem nachzugeben.

Und du hast Recht, dass Therapien häufig bessere Ergebnisse liefern, wenn man sich „emotional“ vom Therapeuten angesprochen fühlt. Dabei ist leider nur etwas anderes gemeint, als du hier geschildert hast.

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Candykills
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Beitrag Do., 01.09.2022, 15:59

Nein, ich finde das nicht grundsätzlich komisch, denn Therapeuten verwenden ja oft auch Bilder von sich auf ihrere Homepage, weil sie sich durchaus bewusst sind, dass sie dadurch Patienten ansprechen können, aber genauso gut auch die gegenteilige Wirkung eintreten kann.
Und fast jeder Mensch lässt auch den ersten Blick mit einfließen bei seiner Wahl. Trotzdem kann ich dir nur empfehlen etwas offener zu werden. Ja, der erste Blick fließt mit ein, aber versuche den Menschen (ob weiblich oder männlich) trotzdem offen zu begegnen. Es gibt auch echt tolle Therapeuten, die dir nicht auf den ersten Blick gefallen oder die eben nicht schwul sind.

Vielleicht passt es wirklich gar nicht bei dem Therapeuten, bei dem du jetzt das Gespräch hattest. Das kann ja sein, das muss nicht zwangsläufig nur damit zu tun haben, dass du den anderen so favorisierst.

Ich glaube, du kannst dieser Überforderung aber nur entgegenwirken, wenn du selbst etwas offener und gelassener wirst und dich nicht total versteifst auf den einen Therapeuten jetzt.

Und letztendlich bist du nicht verpflichtet irgendwas von dem, was ich oder irgendwer anderes hier schreibt, umzusetzen. Das sind einfach ganz verschiedene Meinungen und Tipps. Was du davon für dich nutzt und dir annimmst, das entscheidest du ganz allein.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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chrysokoll
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Beitrag Do., 01.09.2022, 16:01

Unterwegs123 hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 15:27 Bei manchen schreibe ich dann gar keine Anfragen, weil z.B. zu alt sind, sie einer bekannten Person zu ähnlich aussehen oder für mich unsympathisch wirken. (Ich hoffe das ist nicht komisch für euch?)
da du noch sehr jung bist ist es verständlich und sicher auch sinnvoll dass du nicht zu wirklich älteren / alten Therapeuten gehen willst.
Und sicher lassen sich viele auch von Sympathie leiten, vom Bild

Dennoch halte ich dein Vorgehen nicht für gut, dieser Fokus auf Ausssehen, das Bestehen auf Schwärmerei.
Das bringt dich nicht weiter

Du bist 20 und hast jetzt offenbar fünf Jahre (ununterbrochen ?) Therapie hinter dir.
Und du sagst selbst die Verhaltenstherapie hätte dich weiter gebraucht. Inwiefern?

Dennoch besteht offenbar weiter Therapiebedarf, weitere Probleme.
Ich frag dich nochmal: Was möchtest du, woran willst du arbeiten?

Ich meine das jetzt ausdrücklich nicht als Kritik, aber nach fünf Jahren Therapie könntest du vielleicht auch eine Pause einlegen, das erlernte anwenden, LEBEN
Vielleicht eher eine Gruppentherapie machen, oder eine homosexuelle Jugendgruppe besuchen

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Unterwegs123
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Beitrag Do., 01.09.2022, 16:03

Gespensterkind hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 06:01 Es ist sicherlich nicht so ungewöhnlich oder unerwünscht, wenn Du Dich in Deinen Therapeuten verliebst/für ihn schwärmst und genau das dann auch Thema der Therapie ist. Schwierig finde ich es allerdings, dass Du den besagten Therapeuten noch gar nicht kennst, aber schon von vorneherein "vorhast" für ihn zu schwärmen und Phantasien für ihn zu entwickeln etc.
Das ist schon weniger "Übertragungsliebe", sondern mehr ein innerliches Thema von Dir. was man sicherlich auch bearbeiten kann. Aber nur, wenn Du sehr offen damit umgehst und auch der Therapeut davon weiß. Ansonsten wird Dir die Therapie nichts bringen. Egal bei welchem Therapeuten.
Ja, ich denke es wird eher schwer sein, damit offen umzugehen. Eigentlich hatte ich nicht wirklich vor das zu einem großen Thema zu machen, weil es halt auch für den Therapeuten wahrscheinlich unangenehm ist und ich nicht will, dass er schlecht über mich denkt, wenn ich meine Gefühle und Gedanken zu ihm dann ständig offenbare und er mit mir diese "analysieren" muss. Außerdem fokussieren sich wahrscheinlich Verhaltenstherapeuten eher nicht so auf das "Innerliche" von Menschen.

Ich meine eigentlich wollte ich nur die anderen Probleme in der Therapie ansprechen, die ich gerade habe, und nicht über die Schwärmerei/Verliebtheit zum Therapeuten...

Dass jetzt die Therapie deshalb nichts bringt, wenn ich das nicht zum Hauptthema mache oder sehr offen damit umgehe, ist schon harsch gesagt.

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Zephyr
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Beitrag Do., 01.09.2022, 16:20

Also ein bisschen wie ein Vater der sagt, wie z.B. "Du bist gut genug" und so... Ich weiß nicht irgendwie stelle ich mir das gerade so vor...
Unterwegs123 hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 14:02 Und ja, ich suche jemanden, der mir Stabilität und Halt gibt und mir ein Vorbild ist.

Ich verstehe nicht, warum man den Therapeuten nicht als Vorbild nehmen kann. Ich meine nicht komplett als Vorbild. Ich will keine Kopie sein, aber z.B. in Hinsicht auf Attraktivität und Selbstbewusstsein so hinzuarbeiten wie der Therapeut. Als ich dachte, dass es der eine attraktive Therapeut sei, der mir dann ins Erstgespräch begegnen wird, habe mir die Frage gestellt: Wie kann er so gut aussehen, selbstbewusst, ein Therapeut sein, und gleichzeitig homosexuell sein?
Findest du nur selbstbewusste Menschen attraktiv? Oder woran machst du diese Attraktivität, die du dir von einem Therapeuten abschauen/ bei ihm lernen willst, fest?
Und glaubst du wirklich, dass homosexuelle Menschen weniger attraktiv sind?

Ich denke, viele Menschen finden Halt in ihren Therapien und Therapeut:innen sind oft Vorbilder. Und natürlich kann das gut tun.
Was sich mir aber überhaupt nicht erschließt ist, was die ATTRAKTIVITÄT eines Therapeuten damit zu tun haben soll, ob er dir ein guter “Therapeutenvater” sein kann.
Und auch dein großer Wunsch sexuelle Gefühle und kindliche Nähewünsche gleichzeitig abzudecken irritiert mich irgendwie. (Das kann aber gut meins sein.) Geht das für dich nur zusammen? Oder ist die Sehnsucht danach einfach sehr groß?

Und mal von einem homosexuellen Menschen zum anderen:
Hast du Vorbilder in der Community? Kennst du gleichaltrige Schwule?
Beides hat mir enorm geholfen, als ich in deinem Alter war.
Vor allem dabei diese Scham loszuwerden, die völlig unbegründet ist. Und wahrscheinlich würdest du dort auch recht schnell feststellen, dass es viele selbstbewusste und attraktive Homosexuelle gibt.
Deshalb unterstütze ich den Rat, der hier schon kam. Suche dir schwule Kontakte, wenn du sie nicht schon hast.

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Unterwegs123
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Beitrag Do., 01.09.2022, 20:54

Montana hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 07:07 Weißt du überhaupt, dass der "attraktive Therapeut" tatsächlich einer ist? Oder könnte der auch in einer ganz anderen Funktion vor Ort gewesen sein?
Ich bin mir nicht zu 100% sicher, ob der Therapeut wirklich einer ist, aber die Wahrscheinlichkeit ist schon recht hoch. Er sah vom Alter aus wie die anderen Therapeuten und Therapeutinnen in der Ambulanz. Er besaß einen Schlüssel für die Türen und meine Therapeutin vom Erstgespräch kannte ihn.

Ja, es kann sein, dass er vielleicht nur das oder dies ist oder nur das oder das macht. Aber die Hoffnung ist da...

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LovisTochter
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Beitrag Do., 01.09.2022, 21:06

Denk doch mal einen Schritt weiter.
Er wird Dein Therapeut und dann sitzt Du einmal in der Woche 50 Minuten vor ihm. Und dann?
Was denkst Du, womit Du Dich die meiste Zeit der 50 Minuten beschäftigen wirst?

Darf ich mal spekulieren?
"Ach ist der toll. So toll wie er wäre ich auch gerne. Wie kann ein Mensch nur so toll sein? Warum war/ist er nicht mein Vater? Wie wäre es wohl, wenn er mein Partner wäre? Warum ist er denn nur mein Therapeut? Ich darf bloß nichts blödes sagen, sonst gefalle ich ihm vielleicht nicht. Ich muss immer ein guter Patient sein, vielleicht nimmt er mich dann ja doch als Partner? Wenn ich ihn nur davon überzeuge, dann will er sicher mehr als nur eine Therapeut-Klient-Beziehung zu mir".... usw. usf.

Wie soll denn dabei eine Therapie funktionieren. Da bist Du doch die ganze Zeit auf ihn fokussiert. Himmelst ihn an, willst bloß nix falsch machen, nichts falsches sagen...

Aber, so kann man natürlich auch seine Therapiezeit verbringen und genau gar nichts erreichen, bzw. verändern. Damit überdeckst Du von vorneherein alles, was Dich eigentlich in die Therapie führt.

Und, ich prophezeie Dir, dass Du auch ausserhalb der Therapie meist bei ihm sein wirst, ihn anhimmeln und auf den Thron setzen wirst. Klar, dadurch fühlst Du Dich vielleicht erst einmal besser, weil Du Dich eben auf etwas, auf jemand anderes fokussierst, aber, was bringt Dir das langfristig? Nix, Nada, Rien, Nothing!

Dementsprechend wünsche ich Dir sehr, dass es mit genau diesem Therapeuten nichts wird und Du eine gute und tragfähige Beziehung zu Deinem jetzigen Therapeuten aufbauen und auf Deine Ziele hinarbeiten kannst.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Beitrag Do., 01.09.2022, 22:02

Hi!

Ich werde mir keine Hoffnungen auf eine Liebesbeziehung machen. Wenn, dann passiert das nur in meiner Fantasie. Liebesbeziehung zwischen Therapeut und Patient ist ja ein absolutes Tabu.
Wenn ich "verknallt" bin, werde ich das schon ansprechen. Mir ist es wichtig, dass der Therapeut weiß, was mit mir los ist und warum ich mich gerade so gegenüber ihm verhalte. Vielleicht sage ich das aber nicht sofort...
Verliebt habe ich mich nicht, aber ich finde diesen einen Therapeuten attraktiv und ja eigentlich bin mir schon sicher, dass ich über ihn schwärmen werde, wenn er meiner Ideal-Illusion entspricht.

Ja, mir ist bewusst, dass es den Therapieerfolg bremsen kann... Aber ich sehe das auch als Chance/Herausforderung... Ein Risiko, was man eingehen könnte... (Ich sehe wie ich gerade versuche es mir wieder schön zu reden :red: )

Nein, ich suche mir keine schwule Jugendgruppe, nur um jemanden zu finden, in den ich später meine Schwärmerei verlagern kann. Ich bin momentan nicht bereit für eine Liebesbeziehung. Mir reichen auch "normale" Jugendgruppen als praktische Übungen.

Ich lebe noch bei meiner Familie und habe schon vor dem Lockdown sozial isoliert gelebt, von daher hatte es meine Situation nicht unbedingt verstärkt. Eigentlich habe ich erhofft, dass durch die Schwärmerei zum Therapeuten die Schwärmerei zu meinen Freund sich verringert, sodass ich ein besserer Freund sein kann. (Freundschaft und Bindung sind einer meiner Probleme). Ja, dabei verlagere ich auch die Schwärmerei, aber ich finde es irgendwie besser bei einem Therapeuten besser aufgehoben. Da habe ich auch weniger Angst deswegen abgelehnt, ausgelacht oder so zu werden als in einer Jugendgruppe. Ich wünsche mir auch gesundes soziales Umfeld. Das könnte mir helfen, wenn ich die Therapie beendet habe.

Gute Nacht
Zuletzt geändert von Pauline am Fr., 02.09.2022, 05:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Griselda
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Beitrag Do., 01.09.2022, 22:17

Ich hoffe dir ist klar, dass der Therapeut dich nicht als Patient annehmen muss, selbst wenn du jetzt seinen Namen rauskriegst und er noch freie Plätze hat. Nicht dass du dich jetzt auf ihn kaprizierst und dann am Ende ohne einen Therapeuten dastehst.

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Shukria
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Beitrag Fr., 02.09.2022, 05:52

Unterwegs123 hat geschrieben: Doch, ich möchte an meinen Problemen arbeiten. Und ja, ich suche jemanden, der mir Stabilität und Halt gibt und mir ein Vorbild ist. Mein Ziel ist es, dann nach der Therapie selbstständig sein zu können. Dass ich durch diese Stabilität und diesen Halt mir dann selbst Stabilität und Halt geben kann. Dass es jemand gibt, der mich mag und unterstützt. Sozusagen die fehlende Komponente ausgleicht, die mir in der Kindheit bis Erwachsenenalter gefehlt hat.
Also so funktioniert es nicht sich über die eigene Identität klar zu werden und für sich/diese Selbstwer aufzubauen.

Das Ziel, Stabilität und Halt in Dir zu finden bedeutet ja Dich! selber kennen und akzeptieren zu lernen. Nicht andere müssen dich akzeptieren sondern du musst dich mit dir auseinander setzen.
Klar braucht es hierfür jemanden in der Begleitung bei dem du dich wohlfühlst und dich traust auch die Scham besetzten Seiten von dir anzuschauen. Aber der Fokus liegt dabei auf deinem inneren Erleben, deiner Wahrnehmung und deiner eigenen Einschätzung und Wertschätzung von dir selber.

Wenn du dich auf jemand anderen konzentrierst das der dich bitte wertschätzen soll, dann gehst du aus der Therapie und bist keinen Schritt weiter. Dann hattest du ne schöne Zeit, gepaart vielleicht sogar noch mit emotionaler Abhängigkeit aber einen Zuwachs tief in dur drinne für dich selbst - aus dem Halt erwächst - den gewinnst du so nicht.
Dann suchst du im Anschluss die nächste Beziehung oder Therapie.

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Beitrag Fr., 02.09.2022, 08:07

chrysokoll hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 12:54 Nicht der Therapeut wird ein Problem damit haben. DU machst dir ein Problem
DU behinderst und verhindersts damit deine Therapie. Es geht um dich. Ist dir das wirklich nicht klar ?
Was sollte das Ziel deiner Therapie sein, was sollte sich ändern, was möchtest du erreichen?

Egal was, du wirst es nicht mit Nebenschauplätzen und künstlicher Schwärmerei erreichen
Mein Ziel der Therapie ist es meine Probleme gelöst zu bekommen. Ich möchte auch z.B. Selbstwert und Selbstbewusstsein stärken. Es sollte sich so verändern, dass ich nicht mehr leide. Ich will im Alltag wieder gut klarkommen und z.B. mir nicht mehr so viele Gedanken und Sorgen machen. Ich möchte besonders erreichen, dass ich nach der Therapie es alleine bewältigen kann. Also dass ich dann mir selbst helfen kann mithilfe der Dinge, die ich gelernt habe, wenn (neue) Probleme auftauchen.

Ja, es geht um mich und ich habe gedacht vielleicht würde die künstliche Schwärmerei mir helfen diese Ziele besser zu erreichen...

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Beitrag Fr., 02.09.2022, 08:23

peppermint patty hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 15:56 Ich kann’s schon auch verstehen, wenn ein kleiner Teil einer Sehnsucht hinterherläuft, aber für den Erwachsenen ist es leider nicht immer die richtige Entscheidung dem nachzugeben.

Und du hast Recht, dass Therapien häufig bessere Ergebnisse liefern, wenn man sich „emotional“ vom Therapeuten angesprochen fühlt. Dabei ist leider nur etwas anderes gemeint, als du hier geschildert hast.
Ja, du hast Recht. Rational gesehen ist das eher wirklich keine gute Entscheidung. Ich lasse mich bei dieser Entscheidung gerade zu sehr von meiner Sehnsucht leiten.

Was ist denn dann damit gemeint zum Beispiel? Je mehr man sich vom Therapeuten verstanden, gesehen, ernst genommen und unterstützt fühlt?

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stern
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Beitrag Fr., 02.09.2022, 09:07

Unterwegs123 hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 22:02 Hi!

Ich werde mir keine Hoffnungen auf eine Liebesbeziehung machen. Wenn, dann passiert das nur in meiner Fantasie. Liebesbeziehung zwischen Therapeut und Patient ist ja ein absolutes Tabu.
Wenn ich "verknallt" bin, werde ich das schon ansprechen.
Dass Forum ist voll mit Geschichten, wie genau mit solchen Fantasien die Therapie gesprengt wurde. Oft sehr leidvolll. Für einen Therapieerfolg ist das Verlieben in einen Therapeuten sicberlich nicht nötig. Verkompliziert meist die Therapie. Gerade weil es ja schon zu Beginn losgeht. Ich würde, wie gesagt, Abstand nehmen. Jetzt ist der beste Zeitpunkt dafür. Später wird es schwerer.
Dass eine gewisse Sympathie im Sinne. "mir dem kann ich arbeiten" vorhanden ist, darauf würde ich schon achten. Aber das hängt mMn mehr von emotionalen Apsekte ab und einem guten Beziebungsaufbau als von Äußerlichkeiten.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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(alte Weisheit)

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Beitrag Fr., 02.09.2022, 09:20

Candykills hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 15:59 Und fast jeder Mensch lässt auch den ersten Blick mit einfließen bei seiner Wahl. Trotzdem kann ich dir nur empfehlen etwas offener zu werden. Ja, der erste Blick fließt mit ein, aber versuche den Menschen (ob weiblich oder männlich) trotzdem offen zu begegnen. Es gibt auch echt tolle Therapeuten, die dir nicht auf den ersten Blick gefallen oder die eben nicht schwul sind.
Okay, gut zu wissen, dass das noch normal ist.
Ich hatte gestern ein Erstgespräch (kein Therapieplatzangebot, nur Diagnose/Hilfestellung). Ich habe mich da diesmal das erste Mal aktiv für einen männlichen Therapeuten entschieden. Ich wusste nicht, wie er aussieht, weil es kein Bild von ihm gab. Als ich dann da war, hat er mich optisch nicht angesprochen und eher unsympathisch auf mich gewirkt. Ich habe mich dann da an deinem Text hier ein bisschen erinnert.

Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten mich zu öffnen, aber je mehr ich gemerkt habe, dass er mich versteht und mich anvertrauen kann, desto offener wurde ich und mehr sympathischer erschien er mir.

Ein Therapeut muss ich nicht unbedingt für mich schwul sein, um ein echt toller Therapeut zu sein, und ich habe auch nie nach diesem Kriterium gesucht. Eigentlich habe ich es sogar vermieden, weil dann erst recht eine unterschwellige sexuelle Spannung entsteht, oder? Dass ich jetzt einen Therapeuten bekomme habe, der homosexuell ist, war nur Zufall. Hier finde ich es ein bisschen schade, weil der Therapeut vom Erstgespräch gestern meinte, dass das für mich ein "Glücksfall" sei, ich aber halt mich bei diesem homosexuellen Therapeuten nicht wohl fühle und kein Vertrauen aufbauen kann (und das irgendwie auch nicht will). Ich kann mir nicht so wirklich vorstellen kann, dass er mich halt als Unterstützung begleitet. Ich hatte ja schon ein Erstgespräch mit ihm und es hat mich nicht so überzeugt.
Candykills hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 15:59 Vielleicht passt es wirklich gar nicht bei dem Therapeuten, bei dem du jetzt das Gespräch hattest. Das kann ja sein, das muss nicht zwangsläufig nur damit zu tun haben, dass du den anderen so favorisierst.
Jaaa, das denke ich auch. Ich versuche aber trotzdem noch ein paar Male bei ihm. Er kann mir noch ein paar probatorische Sitzungen anbieten.
Candykills hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 15:59 Ich glaube, du kannst dieser Überforderung aber nur entgegenwirken, wenn du selbst etwas offener und gelassener wirst und dich nicht total versteifst auf den einen Therapeuten jetzt.
Ja, werde ich versuchen :-/
Candykills hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 15:59 Und letztendlich bist du nicht verpflichtet irgendwas von dem, was ich oder irgendwer anderes hier schreibt, umzusetzen. Das sind einfach ganz verschiedene Meinungen und Tipps. Was du davon für dich nutzt und dir annimmst, das entscheidest du ganz allein.
Ok :red:

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