Der Therapeut als Vaterfigur
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Na, bloß, weil du ihn entidealisierst, heißt das ja nicht, dass du ihn nicht mehr mögen kannst. Wäre ja schlimm: Das würde ja bedeuten, du müsstest jeden, den du magst, auch idealisieren. Und dann wäre es ja auch kein wirkliches Mögen sondern immer nur Übertragung der eigenen Wünsche. Jemanden, den man realistisch sehen kann - auch mit dem, was doof ist, ermöglicht erst wirklich das Mögen. Alles andere ist ja eher Anhimmeln von irgendwas - nur nicht der eigentlichen Person.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Vielleicht magst du ihn ja auch gar nicht wirklich, sondern projizierst nur deine Wünsche auf ihn - wenn du ihn noch idealisierst, ist das nicht unwahrscheinlich.
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Jetzt hab ich nochmal eine Frage oder besser gesagt Vermutung (muss auch gar nicht der Wahrheit entsprechen): was, wenn er es gar nicht möchte, dass ich mich ablöse? Ich meine, ich kann jetzt mehrmals im Quartal zu ihm, er braucht keinen Verlängerungsantrag zu stellen, nichts. Und zu mir sagte er, ich kann solange kommen, bis er in Rente geht und da er jetzt 57 ist, wird es wohl ein Weilchen dauern...
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
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Na, frag ihn doch mal. Redet ihr nie über den endgültigen Abschied, der so oder so mal kommen wird?
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Philosophia, das war auch mal meine Vermutung. Aber jetzt kann ich zu 100% bestätigen: ich mag ihn wirklich. Er hat mir mit den Ängsten geholfen, also mit dem, warum ich eigentlich in Therapie war und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Aber auch seine Art und Weise, wie er mit mir während der Sitzungen umging, wir haben sehr viel miteinander gelacht, manchmal auch geweint, es war eine schöne Zeit, wirklich. Ich habe es damals genossenPhilosophia hat geschrieben: ↑Do., 04.08.2022, 20:02 Vielleicht magst du ihn ja auch gar nicht wirklich, sondern projizierst nur deine Wünsche auf ihn - wenn du ihn noch idealisierst, ist das nicht unwahrscheinlich.
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Ich hab ihn gefragt, er meinte: "Sie können immer kommen, bis ich in Rente gehe."Philosophia hat geschrieben: ↑Do., 04.08.2022, 20:07 Na, frag ihn doch mal. Redet ihr nie über den endgültigen Abschied, der so oder so mal kommen wird?
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Na, das klingt doch richtig schön! Da hat er dir offenbar eine Menge geben können in den Stunden.
Vielleicht ists ja auch beides: Du magst ihn, und ein Teil von dir projiziert noch was auf ihn (vermutlich der, der gern dauerhaft ihn als Vater hätte und ständig versorgt werden möchte)
Vielleicht ists ja auch beides: Du magst ihn, und ein Teil von dir projiziert noch was auf ihn (vermutlich der, der gern dauerhaft ihn als Vater hätte und ständig versorgt werden möchte)
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Nun, vielleicht kann er auch einfach nicht gut mit Abschieden . Nicht jeder Therapeut hat das in der Ausbildung. Übrigens arbeiten die meisten Therapeuten nur mit Patienten, die sie auch sympathisch finden. Sie können sich die Patienten aussuchen.
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Ja, Recht hast du! Nur, was ist mit seiner Distanzierung und dass er mit der Übertragung nicht besonders viel anfangen kann?
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Ich hab's gar nicht gewusst, dass Therapeuten/-innen ihre Patienten aussuchen können. Ich dachte, wir, als Patienten, suchen sie aus...
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Er muss halt deine Übertragungswünsche auf reale Erfüllung abweisen. Dass er dich jetzt bis zu seiner Rente kommen lässt, heißt ja nicht, dass er den Rahmen verlässt. So kann er dir im Rahmen seiner Möglichkeiten als Therapeut dir Sicherheit und Halt geben.
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Ähm, Therapeuten haben extrem lange Wartelisten und Anfragen - die suchen sich aus, mit wem sie arbeiten wollen. Alles andere wäre auch nicht gut - sonst könnten sie mit dem Patienten nicht durch schwierige Phasen gehen, wenn da keine Sympathie ist. Und wie wäre dann authentische Wertschätzung möglich? So was kann man nicht spielen.
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Ja, das war mir bekannt. Und ich dachte, sie setzen da jeden, der kommt, auf die Warteliste. Ich meine, wie soll der Therapeut der Person, die er eben nicht sympathisch findet, sagen, dass er sie/ihn nicht aufnimmt? Da sitzt jemand, der schon sowieso psychisch vorbelastet ist und dann noch 'ne Absage vom möglichen Therapeuten bekommen?
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Ja, es kommt wohl vielmehr vor, dass sie dann den Patienten an nen Kollegen verweisen oder eben gar nicht auf die Anfrage reagieren. Oder eben sagen, dass es nicht sein Fachgebiet ist o.Ä., oder eben schon voll ist. Gibt viele Möglichkeiten, das hinzukriegen, ohne den Patienten zu verletzen. Und es kommt natürlich auch vor, dass sich im Therapieprozess dann doch rausstellt, dass es nicht passt. Dann kann der Therapeut die Therapie auch beenden (oder der Patient). Aber einen Patienten zu behandeln, für den man sich nicht ein kleines bisschen erwärmen kann, wäre wohl fast ein Behandlungsfehler.
Zumindest glaube ich auch nicht, dass sie jeden auf die Warteliste setzen. Ich habe mal bei ner Therapeutensuche so 40 angeschrieben und bekam nur von 4 ne Antwort.
Zumindest glaube ich auch nicht, dass sie jeden auf die Warteliste setzen. Ich habe mal bei ner Therapeutensuche so 40 angeschrieben und bekam nur von 4 ne Antwort.
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Das hat mich jetzt sehr überrascht, dass von 40 nur 4 sich gemeldet haben.
Ich hab bei meinem damals angerufen und er lud mich am nächsten Tag zu einem Vorgespräch (oder wie der Fachbegriff heißt) ein. Da hatte ich grad noch Glück...
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