Verhalten der Therapeuten in Krisen
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Es ist ja nun so dass das Zufriedenheitslevel über akutpsychiatrische Behandlung stark schwankt je nachdem wie die Qualität des Angebots regional so ist.
Ich würde mich mal im Internet schlau machen welche Klinik für dich zuständig ist und bei Klinikbewertungsportalen und sonstwo im Internet schauen wie da die Erfahrungen so sind.
Ich bin in einer Grossstadt und die Kriseninterventionsstation die für mich zuständig ist ist okay, mit kompetentem und nettem Personal, 2 oder 3 Angeboten jeden Tag für Therapie und Tagesgestaltung und man wird nicht automatisch mit Medikamenten zugedröhnt. Und das sinnvolle bei denen ist, dass die Klinik am Stadtrandstandort ein breites Angebot an spezialisierteren Stationen hat wo man als bereits stationär aufgenommener Patient sehr zeitnah auf eine mehr therapeutische Station verlegt werden kann.
Es könnte also auch die Möglichkeit sein, zeitnah an eine geeignete stationäre Psychotherapie zu kommen.
Als bevor du kategorisch ablehnst, schau erst mal wie konkret das Angebot bei dir ausschaut.
Ich würde mich mal im Internet schlau machen welche Klinik für dich zuständig ist und bei Klinikbewertungsportalen und sonstwo im Internet schauen wie da die Erfahrungen so sind.
Ich bin in einer Grossstadt und die Kriseninterventionsstation die für mich zuständig ist ist okay, mit kompetentem und nettem Personal, 2 oder 3 Angeboten jeden Tag für Therapie und Tagesgestaltung und man wird nicht automatisch mit Medikamenten zugedröhnt. Und das sinnvolle bei denen ist, dass die Klinik am Stadtrandstandort ein breites Angebot an spezialisierteren Stationen hat wo man als bereits stationär aufgenommener Patient sehr zeitnah auf eine mehr therapeutische Station verlegt werden kann.
Es könnte also auch die Möglichkeit sein, zeitnah an eine geeignete stationäre Psychotherapie zu kommen.
Als bevor du kategorisch ablehnst, schau erst mal wie konkret das Angebot bei dir ausschaut.
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Wenn du von einem Antidepressivum so starke Nebenwirkungen hast dass du nicht mehr schlafen kannst, dann ist es nicht sinnvoll das weiter zu nehmen sondern es abzusetzen und ein anderes zu probieren. Es gibt dutzende verschiedene ADs, und, es gibt null Garantie dass diese extremen Nebenwirkungen die du bei diesem hast komplett weggehen.
Gerade Schlaf ist unheimlich wichtig für die psychische Stabilität, und wenn du bisher halbwegs schlafen konntest, mit dem AD aber nicht mehr, dann ist diese Nebenwirkung so gravierend dass für dich nicht geht.
Wenn der verordnende Arzt dich damit weiter quält dann ist es Zeit dir einen anderen, kompetenten Psychiater zu suchen der mit dir eine verantwortungsvolle Medikamenteneinstellung macht.
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Betti, Du hast die aktuelle Alltagsüberforderung als Auslöser für die nun schon lange andauernde Krise benannt.
Da wäre doch da höchste Zeit, anzusetzen?
Medikamente können die Funktionsfähigkeit wiederherstellen bzw. verbessern, klar. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass dies aber dann dazu führt, dass man einfach weiter im Hamsterrad läuft und das kranke System "ich überlaste mich wissentlich permanent weiter " damit stabilisiert. Ob man sich damit was Gutes tut?
Vielleicht gehen in Deiner jetzigen Situation nicht alle Dinge, die Du schaffen willst/schaffen solltest/ bei andern siehst. Vielleicht gehen Kinder, Selbständigkeit, Haus etc. nicht auf dem Level WEIL ES FÜR DICH ZU VIEL IST. Vielleicht gehen manche Dinge nur nacheinander zum Beispiel.
Für mich stelle ich mir dann immer die Frage: Will ich funktionieren oder will ich leben?
Was mir aufgefallen ist, dass Du wenig davon berichtest, ob und was Du hinsichtlich des Zuviel an Alltagsaufgaben, Pflichten unternimmst. Also da langfristig und konsequent was zu verändern, wenn das schon so klar auf der Hand liegt.
So kommt es mir vor, der Status Quo soll irgendwie aufrecht erhalten werden. Wozu?
Wenn es im Alltag zu viel ist, wird mehr Therapie/ ein Klinikaufenthalt vielleicht kurzfristig stabilisieren. Aber es ändert doch am Auslöser nix. Also vielleicht mal alles auf den Prüfstand : Was habe ich aktuell an Verpflichtungen und Vorstellungen an mein Leben - und was geht mit meinen Kräften realistisch tatsächlich, so dass ich mich überwiegend damit gut fühle, Freude habe und OHNE dass ich dabei vor die Hunde gehe .
Ich habe das selbst immer wieder durch bzw. stecke noch drin. Diese Umwälzungen sind oft ängstigend und schmerzhaft. Etwas loszulassen, was man gerade nicht leisten kann. Aber der Gewinn an mehr Luft zum Atmen und irgendwann ein bissel das Zurückkommen der Kraft, der Lebenslust zu spüren - das ist so viel besser, als das Leiden am Limit.
Da wäre doch da höchste Zeit, anzusetzen?
Medikamente können die Funktionsfähigkeit wiederherstellen bzw. verbessern, klar. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass dies aber dann dazu führt, dass man einfach weiter im Hamsterrad läuft und das kranke System "ich überlaste mich wissentlich permanent weiter " damit stabilisiert. Ob man sich damit was Gutes tut?
Vielleicht gehen in Deiner jetzigen Situation nicht alle Dinge, die Du schaffen willst/schaffen solltest/ bei andern siehst. Vielleicht gehen Kinder, Selbständigkeit, Haus etc. nicht auf dem Level WEIL ES FÜR DICH ZU VIEL IST. Vielleicht gehen manche Dinge nur nacheinander zum Beispiel.
Für mich stelle ich mir dann immer die Frage: Will ich funktionieren oder will ich leben?
Was mir aufgefallen ist, dass Du wenig davon berichtest, ob und was Du hinsichtlich des Zuviel an Alltagsaufgaben, Pflichten unternimmst. Also da langfristig und konsequent was zu verändern, wenn das schon so klar auf der Hand liegt.
So kommt es mir vor, der Status Quo soll irgendwie aufrecht erhalten werden. Wozu?
Wenn es im Alltag zu viel ist, wird mehr Therapie/ ein Klinikaufenthalt vielleicht kurzfristig stabilisieren. Aber es ändert doch am Auslöser nix. Also vielleicht mal alles auf den Prüfstand : Was habe ich aktuell an Verpflichtungen und Vorstellungen an mein Leben - und was geht mit meinen Kräften realistisch tatsächlich, so dass ich mich überwiegend damit gut fühle, Freude habe und OHNE dass ich dabei vor die Hunde gehe .
Ich habe das selbst immer wieder durch bzw. stecke noch drin. Diese Umwälzungen sind oft ängstigend und schmerzhaft. Etwas loszulassen, was man gerade nicht leisten kann. Aber der Gewinn an mehr Luft zum Atmen und irgendwann ein bissel das Zurückkommen der Kraft, der Lebenslust zu spüren - das ist so viel besser, als das Leiden am Limit.
Hast du deiner neuen Therapeutin mal ganz direkt gesagt, welche der früheren Hilfestellungen und Absprachen dir damals geholfen haben?Betti hat geschrieben: ↑Mo., 04.04.2022, 21:57 In Krisen (damals auch ganz schlimm mit Start der AD's) war sie aber immer für mich da. Sie meinte eben auch manchmal, Betti bitte ab in die Klinik wenn Sie nicht mehr weiter wissen aber zuvor rufen sie erst mal mich an. War auch schwierig, vorallem sie anzurufen. Aber irgendwie ging es so. Schlussendlich hat sie aber von sich aus die Therapie beendet, da ich eben nicht reden konnte. Das hat mich damals ziemlich fertig gemacht. Das Vertrauen in jegliche Therapie war dahin. Bei der zweiten hat es nie wirklich gut gepasst. Leider habe ich das auch erst nach 1,5 Jahren gecheckt.
Ich kenne das von mir selbst, dass ich schwammig vor mich hinbrüte, weil ich dieses oder jenes brauche.
Aber wenn ich das dann irgendwann verschämt (oder fast wütend) äußere, hat meine Therapeutin bisher immer überrascht aber erfreut reagiert. Meistens hat sie sich darauf dann auch eingelassen.
Vielleicht ist das bei dir ähnlich?
Ansonsten:
Ich habe auch kleine Kinder und kann sehr gut verstehen, wie schlecht man da aus den Belastungen raus kommt.
Aber gerade deshalb würde ich auch jetzt einen Klinikaufenthalt planen.Und sollte es dir dann schon deutlich besser gehen kannst du den Aufenthalt doch wieder absagen. Die Klinik hat ja eh lange Wartelisten, für die ist das kein Problem jemand anderes zu finden.
Gleichzeitig könntest du dich vielleicht auch nach konkreter Hilfe im Alltag umschauen? Also garnichts therapeutisches meine ich, sondern wirklich sowas wie Familienhilfe, Babysitter, oder so. Denn dass Dreifachbelastung zu psychischen Symptomen führt bzw. diese stark verstärken kann ist ja selbstredend.
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Was ich irgendwie nicht so ganz verstehe: Es ging mit der Wochenbettdepression nach der Geburt deines ersten Kindes los. Wie kam es dazu, dass dann noch zwei Kinder folgten? Ich könnte mir nicht vorstellen, psychisch so instabil und dann noch Mutter zu sein. Ich meine, es ist dann doch schon schwer genug, für sich selbst zu sorgen. Ich hoffe, dass du jetzt mit den Kindern gute Entlastung durch deinen Partner bekommst. Klappt das wenigstens?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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hier kann ich nur zustimmen.Kreativus50 hat geschrieben: ↑Di., 05.04.2022, 14:25 Betti, Du hast die aktuelle Alltagsüberforderung als Auslöser für die nun schon lange andauernde Krise benannt.
Da wäre doch da höchste Zeit, anzusetzen?
Drei noch relativ kleine Kinder sind eine herausfordernde, kräftezehrende Aufgabe.
Eine Selbständigkeit ist das auch.
Ein Haus in Schuss zu halten auch.
Manchmal geht nicht alles zusammen, so sehr man das auch möchte.
Und es gibt auch immer eine Lösung, nicht immer die die einem gefällt aber es gibt sie!
Betti, ich kann dir nur raten von deinem "das geht nicht" wegzukommen und wirklich Veränderungen herbeizuführen.
Medikamente und Therapie sind das eine, aber das kann nur wirken wenn du auch dein Leben veränderst.
Körper und Psyche zeigen wen es zu viel wird, das ist bei dir der Fall.
Du tust damit weder dir noch den Kindern einen Gefallen
Hallo Betti,
ich finde deine Überschrift aufschlussreich. Du willst wissen, was andere Therapeuten so in Krisen anbieten, was sie an Hilfestellung bieten. Aber anstatt am Therapeutinnenverhalten anzusetzen, könntest du ja auch mal anfangen, Dinge bei dir zu verändern. Du schreibst die ganze Zeit, du willst dir keine Blöße geben, du 'musst' weiter funktionieren, du kannst es dir nicht leisten auszufallen... Genau da ist der Punkt, wo du ansetzen musst.
Sorry, ich weiß das willst du wahrscheinlich nicht hören, aber genau diese inneren Überzeugungen sind es, die dich so ans Limit gebracht haben bzw darüber hinaus. Die Welt wird nicht untergehen, wenn du mal nicht wie gewohnt funktionierst.
Und das kann eine durchaus heilsame Erfahrung sein. Und ja, ein Klinikaufenthalt kann für solch ein Innehalten auch hilfreich und nützlich sein. Da kommt es auch auf dich drauf an, was du daraus für dich machst.
Niemand wird dir die Lösung auf dem Silbertablett präsentieren. Du schreibst ja selbst, dass die Probleme vor allem in dir drin entstehen:
Beim Lesen dachte ich auch, dass eine Verhaltenstherapie vielleicht erstmal für dich am sinnvollsten wäre, dass du zunächst mal lernst, die Dinge anders zu machen, dich abzugrenzen, von deinen eigenen Erwartungen und den Erwartungen von außen. Dass du lernst, deine eigenen negativen Selbstüberzeugungen zu hinterfragen. Dass du deine Selbstwirksamkeit entdeckst. Das bringt in so einer akuten Überlastungssituation nach meiner Erfahrung am 'schnellsten' Entlastung. Wobei schnell wie immer relativ ist. Viel Arbeit und anstrengend ist es aber trotzdem.
ich finde deine Überschrift aufschlussreich. Du willst wissen, was andere Therapeuten so in Krisen anbieten, was sie an Hilfestellung bieten. Aber anstatt am Therapeutinnenverhalten anzusetzen, könntest du ja auch mal anfangen, Dinge bei dir zu verändern. Du schreibst die ganze Zeit, du willst dir keine Blöße geben, du 'musst' weiter funktionieren, du kannst es dir nicht leisten auszufallen... Genau da ist der Punkt, wo du ansetzen musst.
Sorry, ich weiß das willst du wahrscheinlich nicht hören, aber genau diese inneren Überzeugungen sind es, die dich so ans Limit gebracht haben bzw darüber hinaus. Die Welt wird nicht untergehen, wenn du mal nicht wie gewohnt funktionierst.
Und das kann eine durchaus heilsame Erfahrung sein. Und ja, ein Klinikaufenthalt kann für solch ein Innehalten auch hilfreich und nützlich sein. Da kommt es auch auf dich drauf an, was du daraus für dich machst.
Niemand wird dir die Lösung auf dem Silbertablett präsentieren. Du schreibst ja selbst, dass die Probleme vor allem in dir drin entstehen:
Du wartest auf die Lösung "von außen", von deiner Therapeutin, von den ADs - das alles kann etwas stabilisieren, aber richtig anders werden die Dinge erst, wenn du anfängst, dein Leben und deine Überzeugungen umzukrempeln und wenn du aufhörst, Entschuldigungen zu suchen, warum das nicht möglich ist.
Beim Lesen dachte ich auch, dass eine Verhaltenstherapie vielleicht erstmal für dich am sinnvollsten wäre, dass du zunächst mal lernst, die Dinge anders zu machen, dich abzugrenzen, von deinen eigenen Erwartungen und den Erwartungen von außen. Dass du lernst, deine eigenen negativen Selbstüberzeugungen zu hinterfragen. Dass du deine Selbstwirksamkeit entdeckst. Das bringt in so einer akuten Überlastungssituation nach meiner Erfahrung am 'schnellsten' Entlastung. Wobei schnell wie immer relativ ist. Viel Arbeit und anstrengend ist es aber trotzdem.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Danke für die zahlreichen Rückmeldungen. Ja ihr habt mit vielem Recht, vor allem dass sich mein Alltag ändern muss. Ist dieser (vor allem mein Job) ja Auslöser für meine aktuelle Situation.
Ich werde morgen näher auf die Beiträge eingehen.
Ich werde morgen näher auf die Beiträge eingehen.
Weißt du, das mag jetzt total schräg klingen, jetzt wo es dir grad so mies geht aber....
Willst du wirklich JETZT an deinen Themen arbeiten, also bist du wirklich bereit dich emotional mit denen auseinander zu setzen bzw. ist das jetzt grad der richtige Zeitpunkt dafür?
Nur von außen beim Lesen deiner letzten inhaltlichen Posts entsteht der Eindruck das einfach immer etwas dazwischen kommt wenn du es angehen willst.
Also dein Schweigen ode wenn du eine Therapeutin findest die das Schweigen händeln kann deine eigene Überforderung /Überlastung im Alltag. Oder das der Therapeut der zu den Themen vorkommt bei dir, dir das ganz schnell zuviel ist emotional und du ihn als Begleiter ausschließt.
Von außen wirkt es als baust/schaffst du dir unbeabsichtigt ein Umgebung in der es dir gar nicht möglich ist an deinen Themen emotional zu arbeiten.
Vielleicht wäre ein geplanter Klinikaufenthalt doch zielführender - nicht wie jetzt zur Stabilisierung - Sondern um mal an dir arbeiten zu können, vom Alltag entlastet zu sein oder auch die Erkenntnis, es ist aktuell mit drei kleinen Kindern und Selbständigkeit nicht die Lebensphase solche Baustellen aufzuschliesen und das vielleicht lieber noch ein paar Jahre aufzuschieben.
Als ich stationär auf der Traumastation war gab es dort viele ohne Kinder und viele mit mittleren/großen Kindern. Frauen mit kleinen Kindern gab es nicht. Das fanf ich schon auffällig und dachte damals schon das es vielleicht keine Lebensphase ist um sich emotional so belastenden Themen zu stellen, das die Ressourcen einfach schon anderweitig gebunden sind. Und es eine Überforderung wahrscheinlich ist ohne das dies so offen ausgesprochen ist.
Willst du wirklich JETZT an deinen Themen arbeiten, also bist du wirklich bereit dich emotional mit denen auseinander zu setzen bzw. ist das jetzt grad der richtige Zeitpunkt dafür?
Nur von außen beim Lesen deiner letzten inhaltlichen Posts entsteht der Eindruck das einfach immer etwas dazwischen kommt wenn du es angehen willst.
Also dein Schweigen ode wenn du eine Therapeutin findest die das Schweigen händeln kann deine eigene Überforderung /Überlastung im Alltag. Oder das der Therapeut der zu den Themen vorkommt bei dir, dir das ganz schnell zuviel ist emotional und du ihn als Begleiter ausschließt.
Von außen wirkt es als baust/schaffst du dir unbeabsichtigt ein Umgebung in der es dir gar nicht möglich ist an deinen Themen emotional zu arbeiten.
Vielleicht wäre ein geplanter Klinikaufenthalt doch zielführender - nicht wie jetzt zur Stabilisierung - Sondern um mal an dir arbeiten zu können, vom Alltag entlastet zu sein oder auch die Erkenntnis, es ist aktuell mit drei kleinen Kindern und Selbständigkeit nicht die Lebensphase solche Baustellen aufzuschliesen und das vielleicht lieber noch ein paar Jahre aufzuschieben.
Als ich stationär auf der Traumastation war gab es dort viele ohne Kinder und viele mit mittleren/großen Kindern. Frauen mit kleinen Kindern gab es nicht. Das fanf ich schon auffällig und dachte damals schon das es vielleicht keine Lebensphase ist um sich emotional so belastenden Themen zu stellen, das die Ressourcen einfach schon anderweitig gebunden sind. Und es eine Überforderung wahrscheinlich ist ohne das dies so offen ausgesprochen ist.
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wobei es ja vielleicht nicht gleich um das ganz große "Besteck" gehen muss, also um Traumastation, Konfrontation etc.
Also falls ein Trauma vorliegt, das ist ja nicht so klar.
Sondern zunächst mal Stabilisierung, im Alltag zurecht kommen, Reduktion der Symptome.
Und eben bei durchaus klassischer Verhaltenstsherapie, für die ich hier auch plädieren würde: Um aktive Veränderungen im Leben, im hier und jetzt, im Alltag
Das scheint ja dringend geboten und das ist natürlich mit kleinen Kindern machbar
Also falls ein Trauma vorliegt, das ist ja nicht so klar.
Sondern zunächst mal Stabilisierung, im Alltag zurecht kommen, Reduktion der Symptome.
Und eben bei durchaus klassischer Verhaltenstsherapie, für die ich hier auch plädieren würde: Um aktive Veränderungen im Leben, im hier und jetzt, im Alltag
Das scheint ja dringend geboten und das ist natürlich mit kleinen Kindern machbar
Ja, irgendwie möglich ist das schon, aber je nach Umfeld und Kindern kann das schon sehr schwer zu organisieren sein und vor allem für die Kinder durchaus auch eine schwierige Zeit sein. Und auch das gilt es natürlich abzuwägen. Denn für kleine Kinder ist sowas nur wirklich gut machbar, wenn andere !verlässliche! Bezugspersonen zur Verfügung stehen, die nicht von drei kleinen Kindern massiv überfordert sind (was meiner Meinung nach sehr viele Menschen wären).chrysokoll hat geschrieben: ↑Mi., 06.04.2022, 09:11 Das scheint ja dringend geboten und das ist natürlich mit kleinen Kindern machbar
Andererseits ist es natürlich möglich, dass eine stark psychisch belastete Mutter sowieso kein stabiles Beziehungsangebot machen kann und dann wäre ein Klinikaufenthalt wiederum ratsam.
Aber das muss man ja sicherlich im Einzelfall abwägen.
Ich finde Shukrias Einwurf übrigens sehr berechtigt. Eventuell sind es auch die Versuche die Erfahrungen aufzuarbeiten, die so destabilisieren? Und vielleicht würde es was bringen diese alte Sachen, wenn das geht, wieder bewusst weg zu schließen (oder zumindest den bewusste Entschluss zu fassen das jetzt erstmal nicht anzugehen, eventuell gekoppelt mit einer Botschaft nach innen, dass das nicht heißt, dass das von früher nicht anerkannt werden soll). ?
Zuletzt geändert von Zephyr am Mi., 06.04.2022, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
Das sehe ich auch so und daran arbeiten wir ja schon seit Monaten. Die Selbständigkeit hat den Vorteil, dass man sich jederzeit "frei nehmen" kann. Und ich habe dann schon öfter Termine abgesagt um länger frei zu haben, um erholen und auftanken zu können. Hat kurzfristig immer gut funktioniert, sobald ich wieder mit arbeiten begonnen habe, ging alles von vorne los. Und da sehe ich auch etwas das Problem mit Klinik. Sie würde mir momentan vielleicht guttun. Ich könnte runter kommen und viel an Alltagsbelastung wäre sofort weg. Aber zurück im Alltag beginnt alles von vorne. Das Problem ist, ohne Arbeit gehts finanziell nicht. Sprich ich muss eine gewisse Summe dazu verdienen, damit wir gut über die Runden kommen. Und das war uns alles schon vorher klar. Aber ehrlich gesagt dachte ich nicht, dass es mir dann zuviel wird. Und das Problem ist nicht der Job selbst. Ich mache ihn gerne und er hat mich nach der langen Mamapause auch wieder bestätigt, dass ich auch noch was anderes kann außer Mama zu sein. Mein größtes Problem liegt in meinem Perfektionismus und diesen abzulegen, daran versuchen wir uns seit Monaten. Ich schaffte es bisher nicht. Ich weiß nicht ob mir da eine Klinik besser helfen könnte...Kreativus50 hat geschrieben: ↑Di., 05.04.2022, 14:25 Wenn es im Alltag zu viel ist, wird mehr Therapie/ ein Klinikaufenthalt vielleicht kurzfristig stabilisieren. Aber es ändert doch am Auslöser nix. Also vielleicht mal alles auf den Prüfstand : Was habe ich aktuell an Verpflichtungen und Vorstellungen an mein Leben - und was geht mit meinen Kräften realistisch tatsächlich, so dass ich mich überwiegend damit gut fühle, Freude habe und OHNE dass ich dabei vor die Hunde gehe .
Ja das ist bei mir ganz sicher so. Da sind wir wieder bei dem Thema um Hilfe bitten.Zephyr hat geschrieben: ↑Di., 05.04.2022, 16:07 Hast du deiner neuen Therapeutin mal ganz direkt gesagt, welche der früheren Hilfestellungen und Absprachen dir damals geholfen haben?
Ich kenne das von mir selbst, dass ich schwammig vor mich hinbrüte, weil ich dieses oder jenes brauche.
Aber wenn ich das dann irgendwann verschämt (oder fast wütend) äußere, hat meine Therapeutin bisher immer überrascht aber erfreut reagiert. Meistens hat sie sich darauf dann auch eingelassen.
Vielleicht ist das bei dir ähnlich?
Ich werde eigentlich von den Omas der Kinder gut unterstützt. Und da bin ich sehr dankbar. Aber ich nehme diese Unterstützung halt immer nur in Anspruch wenn ich arbeite oder Termine habe. Nicht um mir was Gutes zu tun, das schaffe ich nicht.
Mh, was passiert denn, wenn du es tust? Mir ging es lange Zeit auch so und die ersten Male, die ich dann “frei” hatte fand ich total schrecklich vor lauter schlechtem Gewissen und Selbsthass. Das haben wir uns dann in der Therapie angeguckt (aber eben weiter mit der Prämisse, dass ich mir trotzdem regelmäßig frei nehme, egal wie schlecht sich das erstmal anfühlt.) und mittlerweile freue ich mich manchmal richtig darauf.Betti hat geschrieben: ↑Mi., 06.04.2022, 13:21 Ja das ist bei mir ganz sicher so. Da sind wir wieder bei dem Thema um Hilfe bitten.
Ich werde eigentlich von den Omas der Kinder gut unterstützt. Und da bin ich sehr dankbar. Aber ich nehme diese Unterstützung halt immer nur in Anspruch wenn ich arbeite oder Termine habe. Nicht um mir was Gutes zu tun, das schaffe ich nicht.
Was heißt, du kannst es nicht? Du entscheidest dich dann doch letztlich dagegen? Dann entscheid doch mal anders. Sonst ändert sich ja nichts.
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Vielleicht werden dich irgendwann deine Seele oder dein Körper dazu zwingen. Ich glaube, es wäre dringend an der Zeit, deine Werte zu überdenken und wirklich Dinge anders zu machen. So wie es jetzt ist, läuft es in eine Sackgasse. Und da hast du ganz Recht, da hilft weder frei von der Arbeit noch ne Klinik. Es muss sich auch wirklich etwas ändern. Du musst etwas anders machen. Und es ist möglich Dinge anders zu machen, auch wenn man es anders gewohnt ist - es ist nicht leicht, aber das geht. Es ist eine Entscheidung und danach sind Durchhaltevermögen und Gewöhnung gefragt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Ich war mit AD's dann sehr stabil. Ich habe sie abgesetzt und war noch immer stabil. Dann folgte noch ein Kind und es ging mir sogar besser. Der Wunsch nach mehr Kindern war schon immer da. Darum folgte noch eines und es ging mir noch immer sehr gut. Bis ich zum arbeiten angefangen habe. Ich fühlte mich mit meinen drei Kids und unserem großen Haus nicht überlastet. Mein Mann unterstützt mich eigentlich wo er kann. Hat aber einen Job wo er immer spät heim kommt, daher war Familienmanagement schon immer meine Aufgabe. Aufgrund der langen Mamapause freute ich mich auf Abwechslung und wieder darauf in den Job einsteigen zu können. Auch wieder mal andere Rollen einnehmen zu können. Selbständigkeit war auch schon immer Plan, wegen der Flexibilität, was eben mit drei Kids einfacher ist. Die Sorge das mein Perfektionismus überhand nehmen könnte war schon immer da. Da ich ja schon immer so war. Ich dachte trotzdem, dass es nach einer gewissen Einarbeitungszeit besser wird. Die Routine wieder kommt. Die ist mittlerweile auch wieder da, aber die Überforderung auch.Philosophia hat geschrieben: ↑Di., 05.04.2022, 16:27 Was ich irgendwie nicht so ganz verstehe: Es ging mit der Wochenbettdepression nach der Geburt deines ersten Kindes los. Wie kam es dazu, dass dann noch zwei Kinder folgten? Ich könnte mir nicht vorstellen, psychisch so instabil und dann noch Mutter zu sein. Ich meine, es ist dann doch schon schwer genug, für sich selbst zu sorgen. Ich hoffe, dass du jetzt mit den Kindern gute Entlastung durch deinen Partner bekommst. Klappt das wenigstens?
Die Omas betreuen alle drei Kids an meinen Arbeitstagen. Da bin ich sehr, sehr dankbar, dass sie diese Aufgabe übernehmen, da ich weiß, dass es nicht immer einfach ist. Also an Unterstützung mangelt es tatsächlich nicht. Das Problem liegt alleine IN mir. Daran, dass ich diese nur annehmen kann, wenn ich sie wirklich brauche. Und auch daran, dass ich mir oft denke, die Omas machen schon so viel. Ich kann sie nicht auch noch darum bitten die Kids zu nehmen, nur damit ich runter komme.
Ja, das unterschreibe ich sogar. Meine Thera sagt immer "Betti du weißt ganz genau wie es laufen müsste, dass du alles geregelt bekommst. Du weißt, was du tun und nicht tun solltest. Wie schaffst du es aus dem Teufelskreis auszubrechen?" Ich finde immer und immer wieder Entschuldigungen.lisbeth hat geschrieben: ↑Di., 05.04.2022, 16:41 Du wartest auf die Lösung "von außen", von deiner Therapeutin, von den ADs - das alles kann etwas stabilisieren, aber richtig anders werden die Dinge erst, wenn du anfängst, dein Leben und deine Überzeugungen umzukrempeln und wenn du aufhörst, Entschuldigungen zu suchen, warum das nicht möglich ist.
Naja die Therapie habe ich im Endeffekt ja wieder gestartet, da ich bereits in der Überforderung drin war. bzw. ich gemerkt habe, dass es schön langsam zu viel wird. Ich wollte daran arbeiten, damit ich damit umgehen kann, da raus komme. Und im Endeffekt daran, warum ich da überhaupt hinein gekommen bin (Hilfe nicht annehmen können, Perfektionismus...). Tja bis jetzt sind wir noch nicht weit gekommen.Shukria hat geschrieben: ↑Mi., 06.04.2022, 08:08 Weißt du, das mag jetzt total schräg klingen, jetzt wo es dir grad so mies geht aber....
Willst du wirklich JETZT an deinen Themen arbeiten, also bist du wirklich bereit dich emotional mit denen auseinander zu setzen bzw. ist das jetzt grad der richtige Zeitpunkt dafür?
Von außen wirkt es als baust/schaffst du dir unbeabsichtigt ein Umgebung in der es dir gar nicht möglich ist an deinen Themen emotional zu arbeiten.
Das ich vielleicht unbeabsichtigt eine Umgebung baue, damit ich nicht an meine Themen ran komme, da ist was dran. Immer nur tun und machen und funktionieren, damit ja nicht zuviel hochkommt. Damit ich verdränge und überlebe.
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