Panik vor den letzten Stunden
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(vor meinem inneren Auge ist jetzt ArcticFox in wilden Diskussionen mit dem Therapeuten, um ihn von einer Geschlechtsumwandlung zu überzeugen)
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lustiges Bild !
Mein früherer, stockkonservativer und knochentrockener Psychoanalytiker war mal schwer beleidigt als ich bei ihm KEINE weiblichen Anteile erkennen konnte.
ER versuchte mich davon zu überzeugen dass er viel weiblicher ist als ich denke *ggg
@ Arctic Fox: DU und nur du triffst die Entscheidung ob du noch eine Therapie anschliessen möchtest, ob du das gleich tun willst oder später, einzeln oder in Gruppe.
Lass dich davon nicht von irgendwann mal hingeworfenen Aussagen des Therapeuten beeinflussen. Es ist dein Leben!
Ich würde dir sogar raten das in aller Klarheit nochmal anzusprechen.
Also dass du noch Themen hast. Dass du noch Bedarf hast. Dass dich seine Aussage er will dich nicht als Selbstzahler sehr getroffen hat usw.
Ich finde es wichtig eine Therapie in solcher Klarheit abzuschliessen
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Mein früherer, stockkonservativer und knochentrockener Psychoanalytiker war mal schwer beleidigt als ich bei ihm KEINE weiblichen Anteile erkennen konnte.
ER versuchte mich davon zu überzeugen dass er viel weiblicher ist als ich denke *ggg
@ Arctic Fox: DU und nur du triffst die Entscheidung ob du noch eine Therapie anschliessen möchtest, ob du das gleich tun willst oder später, einzeln oder in Gruppe.
Lass dich davon nicht von irgendwann mal hingeworfenen Aussagen des Therapeuten beeinflussen. Es ist dein Leben!
Ich würde dir sogar raten das in aller Klarheit nochmal anzusprechen.
Also dass du noch Themen hast. Dass du noch Bedarf hast. Dass dich seine Aussage er will dich nicht als Selbstzahler sehr getroffen hat usw.
Ich finde es wichtig eine Therapie in solcher Klarheit abzuschliessen
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Da könnt ihr sehen, wohin der Langzeitgebrauch von Antidepressiva führt: völlige Gehirnerweichung. Also sorry für mein Geschwurbel.
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Meine langjährige Therapeutin hat zu mir gesagt, als wir uns dem Abschied angenähert haben: "Wissen Sie, ich als Person kann nie die Antwort auf Ihre Bedürfnisse sein. Aber durch mich können Sie das Prinzip erkennen, dass es auch gute, fürsorgliche Menschen gibt. Und wenn Sie mit einer neuen Therapeutin auch eine gute Erfahrung machen, dann kann sich dieses Prinzip verstärken."
Und siehe da: Genau so ist es gekommen. Die langjährige Therapeutin wird immer etwas ganz Besonderes für mich sein. Wir sind einen sehr intensiven und schweren Weg zusammen gegangen. Ich weiß, dass ich sie immer kontaktieren kann – aber ich brauche es gar nicht. Sie ist wirklich da. In mir, in meiner Erinnerung, meinen Verhaltensweisen, und tatsächlich auch persönlich, wenn ich das möchte. Aber ich habe eine tolle neue Therapeutin gefunden, die ganz neue Ansätze bringt, die mir wieder sehr viel nützen.
Es gibt also die Möglichkeit, noch einen weiteren guten Therapeuten für dich zu finden. Ich finde die Aussage mit dem Ersetzen ungut und würde mich da nicht abhalten lassen, neu zu suchen.
Und siehe da: Genau so ist es gekommen. Die langjährige Therapeutin wird immer etwas ganz Besonderes für mich sein. Wir sind einen sehr intensiven und schweren Weg zusammen gegangen. Ich weiß, dass ich sie immer kontaktieren kann – aber ich brauche es gar nicht. Sie ist wirklich da. In mir, in meiner Erinnerung, meinen Verhaltensweisen, und tatsächlich auch persönlich, wenn ich das möchte. Aber ich habe eine tolle neue Therapeutin gefunden, die ganz neue Ansätze bringt, die mir wieder sehr viel nützen.
Es gibt also die Möglichkeit, noch einen weiteren guten Therapeuten für dich zu finden. Ich finde die Aussage mit dem Ersetzen ungut und würde mich da nicht abhalten lassen, neu zu suchen.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
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Aber vielleicht möchte man auch nicht von einer Therapie zur nächsten...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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ob man das möchte und macht ist doch immer eine individuelle Entscheidung.
Wenn noch Themen offen sind die man bearbeiten will dann würde ich nicht ewig warten, wozu denn auch
Etwas Zeit (eher Monate) vergeht ja sowieso bis man einen neuen Therapeuten gefunden hat
Wenn noch Themen offen sind die man bearbeiten will dann würde ich nicht ewig warten, wozu denn auch
Etwas Zeit (eher Monate) vergeht ja sowieso bis man einen neuen Therapeuten gefunden hat
Ich verstehe das auch nicht ganz. Viele müssen nach einer langen Therapie zur nächsten weil sie den Abschied und die beziehung nicht verdauen. Ich sehe das schon als Ersatz und denke dass das trotzdem nichts ersetzen kann. Vl den Schmerz mildern, wie wenn man von einer zur nächsten beziehung springt.Philosophia hat geschrieben: ↑Sa., 09.04.2022, 11:10 Aber vielleicht möchte man auch nicht von einer Therapie zur nächsten...
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Also das sollte echt nicht die Regel sein Therapeuten-Hopping zu betreiben... das wirkt schon wie eine Art Beziehungsersatz zu fehlenden Beziehungen im real life... schwierig...
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Ja finde ich auch, aber das habe ich schon sehr oft gelesen.Philosophia hat geschrieben: ↑Sa., 09.04.2022, 21:31 Also das sollte echt nicht die Regel sein Therapeuten-Hopping zu betreiben... das wirkt schon wie eine Art Beziehungsersatz zu fehlenden Beziehungen im real life... schwierig...
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Ich denke, das muss man sehr individuell betrachten:
Zum einen ist unser Gesundheitssystem leider sehr regularisch aufgebaut. Ich meine, wenn jemand nun mal mehr Therapiestunden benötigt, als von den Kassen "vorgesehen" wird es schwierig. Nicht immer findet sich dann eine Lösung über einen weiteren Verlängerungsantrag etc. Da hat man dann kaum eine andere Wahl, als sich einen anderen Therapeuten mit einem anderen Verfahren beispielsweise zu suchen.
Zum anderen kann es gut sein, dass bestimmte inner-persönliche Eigenschaften das Thema "Therapeut als Beziehungsersatz" sehr stark fördern. Und natürlich wäre das ein unbedingtes Thema in einer Therapie. Aber das wäre eben auch die Aufgabe des Therapeuten, dies zum Thema zu machen. Und wenn dies eben noch nicht ausreichend bearbeitet ist - dann finde ich schon, dass es Grund wäre, genau für dieses Thema doch noch mal einen anderen Therapeuten aufzusuchen.
Zum einen ist unser Gesundheitssystem leider sehr regularisch aufgebaut. Ich meine, wenn jemand nun mal mehr Therapiestunden benötigt, als von den Kassen "vorgesehen" wird es schwierig. Nicht immer findet sich dann eine Lösung über einen weiteren Verlängerungsantrag etc. Da hat man dann kaum eine andere Wahl, als sich einen anderen Therapeuten mit einem anderen Verfahren beispielsweise zu suchen.
Zum anderen kann es gut sein, dass bestimmte inner-persönliche Eigenschaften das Thema "Therapeut als Beziehungsersatz" sehr stark fördern. Und natürlich wäre das ein unbedingtes Thema in einer Therapie. Aber das wäre eben auch die Aufgabe des Therapeuten, dies zum Thema zu machen. Und wenn dies eben noch nicht ausreichend bearbeitet ist - dann finde ich schon, dass es Grund wäre, genau für dieses Thema doch noch mal einen anderen Therapeuten aufzusuchen.
Hi Zusammen,
ich mal wieder...
Ich bin ja momentan in der Abschlussphase meiner langjährigen Therapie (noch 5 Sitzungen übrig) und ich komm in den letzten Wochen echt nicht klar
Ich habe zwischenzeitlich bei meinem Thera das Thema Abschiedsschmerz etc. angesprochen und wir hatten dazu eine
zwar sehr schmerzhafte aber gute Sitzung.
Aber seitdem geht's bei mir irgendwie nur noch bergab. Bei mir läuft gerade insgesamt sehr Vieles, was sehr schwierig für mich ist (bin seit 3 Monaten arbeitslos, versuche die Kostenübernahme der KK für eine für mich lebenswichtige OP gestattet zu bekommen, hatte letzte Woche eine sehr erniedrigende und sexuell übergriffige Erfahrung bei meinem Dermatologen, die mich gerade in meine schlimmsten PTBS-Zeiten zurücksetzt und trauere jetzt schon wirklich hart um
meinen Thera...).
Ich war so durch den Wind, dass ich letzte Woche irrtümlich zu meinem gewohnten Termin bei meinem Thera vor der Tür stand, weil ich verpeilt hatte, dass es die falsche Woche ist (wir haben nur noch 2-wöchentlich Termine) und natürlich unverrichteter Dinge wieder gehen musste, da er eine andere Patientin hatte. Diese Woche wäre mein Termin wieder gewesen, aber zu einer früheren Uhrzeit als gewöhnlich. Das habe ich erst gemerkt, als es schon zu spät war und meine Stunde schon vorbei. Ich habe danach ne Stunde geheult, weil ich so wütend auf mich war und diese Sitzung diese Woche so sehr herbeigesehnt habe, um endlich mit ihm über mein beschissenes Dermatologen-Erlebnis reden zu können. Wegen dem Feiertag in 2 Wochen ist meine nächste Sitzung auch erst wieder in einem Monat. Mir ist es in den ganzen 4 Jahren, die ich bei ihm bin noch nie, nie, nie passiert, dass ich ne Stunde verwechselt oder gar vergessen hätte. Noch nie! Ich weiß echt nicht, was gerade los mit mir ist
Sorry für das lange Vorgeplänkel, aber ich hatte das Bedürfnis, meine eigentliche Frage etwas einzubetten, damit ihr wisst, vor welchem Hintergrund ich frage. Jetzt meine Frage: Ich bin mittlerweile soweit, dass ich den Therapeuten eigentlich nicht mehr *brauche*, um meine Krisen irgendwie durchzustehen. Aber ich habe immer noch den starken *Wunsch* nach Kontakt in so akuten Fällen, wie jetzt die Geschichte mit dem Hautarzt. Und ich hatte z.B. auch heute, nach meiner verpassten Stunden das starke Bedürfnis wenigstens nach einem kurzen Kontakt. Ich war so untröstlich und habe ihn in seiner Sprechzeit kurz angerufen, mich aber so scheiße damit gefühlt, dass ich im Grunde nichts von dem, was mich bewegt, rausgebracht habe.
Ich weiß ja, dass unsere gemeinsame Zeit sehr bald vorbei ist und ich diesem Bedürfnis danach keinen Raum mehr geben kann und ich also versuche, gerade auch schon dieses Bedürfnis auszuhalten, ohne irgendetwas damit zu machen. Aber mein Thera meinte am Telefon dazu, dass ich gerade in alte Muster zurückfalle und einfach nur meine
Bedürfnisse nicht ausspreche, obwohl sie ganz klar da sind. Wie soll das denn aber aussehen? In dem Moment, in dem ich mich an meinen Thera wende und mein Bedürfnis nach Kontakt formuliere, habe ich doch schon Kontakt. Ich kann nicht meinem Bedürfnis Ausdruck verleihen und es gleichzeitig einfach nur aushalten und nichts damit machen. Das ist speziell bei dem Bedürfnis nach Kontakt einfach ein Widerspruch. Mir bleibt doch nur, es wahrzunehmen und für mich zu behalten und es dann einfach auszuhalten. Sehe ich das gerade irgendwie zu schwarz-weiß? Habt ihr Graustufen für mich?
ich mal wieder...
Ich bin ja momentan in der Abschlussphase meiner langjährigen Therapie (noch 5 Sitzungen übrig) und ich komm in den letzten Wochen echt nicht klar
Ich habe zwischenzeitlich bei meinem Thera das Thema Abschiedsschmerz etc. angesprochen und wir hatten dazu eine
zwar sehr schmerzhafte aber gute Sitzung.
Aber seitdem geht's bei mir irgendwie nur noch bergab. Bei mir läuft gerade insgesamt sehr Vieles, was sehr schwierig für mich ist (bin seit 3 Monaten arbeitslos, versuche die Kostenübernahme der KK für eine für mich lebenswichtige OP gestattet zu bekommen, hatte letzte Woche eine sehr erniedrigende und sexuell übergriffige Erfahrung bei meinem Dermatologen, die mich gerade in meine schlimmsten PTBS-Zeiten zurücksetzt und trauere jetzt schon wirklich hart um
meinen Thera...).
Ich war so durch den Wind, dass ich letzte Woche irrtümlich zu meinem gewohnten Termin bei meinem Thera vor der Tür stand, weil ich verpeilt hatte, dass es die falsche Woche ist (wir haben nur noch 2-wöchentlich Termine) und natürlich unverrichteter Dinge wieder gehen musste, da er eine andere Patientin hatte. Diese Woche wäre mein Termin wieder gewesen, aber zu einer früheren Uhrzeit als gewöhnlich. Das habe ich erst gemerkt, als es schon zu spät war und meine Stunde schon vorbei. Ich habe danach ne Stunde geheult, weil ich so wütend auf mich war und diese Sitzung diese Woche so sehr herbeigesehnt habe, um endlich mit ihm über mein beschissenes Dermatologen-Erlebnis reden zu können. Wegen dem Feiertag in 2 Wochen ist meine nächste Sitzung auch erst wieder in einem Monat. Mir ist es in den ganzen 4 Jahren, die ich bei ihm bin noch nie, nie, nie passiert, dass ich ne Stunde verwechselt oder gar vergessen hätte. Noch nie! Ich weiß echt nicht, was gerade los mit mir ist
Sorry für das lange Vorgeplänkel, aber ich hatte das Bedürfnis, meine eigentliche Frage etwas einzubetten, damit ihr wisst, vor welchem Hintergrund ich frage. Jetzt meine Frage: Ich bin mittlerweile soweit, dass ich den Therapeuten eigentlich nicht mehr *brauche*, um meine Krisen irgendwie durchzustehen. Aber ich habe immer noch den starken *Wunsch* nach Kontakt in so akuten Fällen, wie jetzt die Geschichte mit dem Hautarzt. Und ich hatte z.B. auch heute, nach meiner verpassten Stunden das starke Bedürfnis wenigstens nach einem kurzen Kontakt. Ich war so untröstlich und habe ihn in seiner Sprechzeit kurz angerufen, mich aber so scheiße damit gefühlt, dass ich im Grunde nichts von dem, was mich bewegt, rausgebracht habe.
Ich weiß ja, dass unsere gemeinsame Zeit sehr bald vorbei ist und ich diesem Bedürfnis danach keinen Raum mehr geben kann und ich also versuche, gerade auch schon dieses Bedürfnis auszuhalten, ohne irgendetwas damit zu machen. Aber mein Thera meinte am Telefon dazu, dass ich gerade in alte Muster zurückfalle und einfach nur meine
Bedürfnisse nicht ausspreche, obwohl sie ganz klar da sind. Wie soll das denn aber aussehen? In dem Moment, in dem ich mich an meinen Thera wende und mein Bedürfnis nach Kontakt formuliere, habe ich doch schon Kontakt. Ich kann nicht meinem Bedürfnis Ausdruck verleihen und es gleichzeitig einfach nur aushalten und nichts damit machen. Das ist speziell bei dem Bedürfnis nach Kontakt einfach ein Widerspruch. Mir bleibt doch nur, es wahrzunehmen und für mich zu behalten und es dann einfach auszuhalten. Sehe ich das gerade irgendwie zu schwarz-weiß? Habt ihr Graustufen für mich?
Wie würdest du denn einen Abschied/Kontakt bewusst gestalten, wenn du zb Dich von einer sehr guten Freundin verabschieden müsstest, die in 8 Wochen zb in eine relativ weit entfernte Stadt zieht?ArcticFox hat geschrieben: ↑Do., 12.05.2022, 20:36 In dem Moment, in dem ich mich an meinen Thera wende und mein Bedürfnis nach Kontakt formuliere, habe ich doch schon Kontakt. Ich kann nicht meinem Bedürfnis Ausdruck verleihen und es gleichzeitig einfach nur aushalten und nichts damit machen. Das ist speziell bei dem Bedürfnis nach Kontakt einfach ein Widerspruch. Mir bleibt doch nur, es wahrzunehmen und für mich zu behalten und es dann einfach auszuhalten. Sehe ich das gerade irgendwie zu schwarz-weiß? Habt ihr Graustufen für mich?
Kannst du dich da einfühlen und überlegen was du in so einem Fall bräuchtest von ihr und für dich, was dir Trost geben würde in deiner Traurigkeit und was Hoffnung und Zuversicht?
Hallo ArkticFox,
Meine 'Graustufe' ist, dass ich versuche mir die Gefühle zuzugestehen und sie anzunehmen. Nicht nur einfach auszuhalten. So wie ich das verstehe geht es auch darum die Gefühle für sich selbst zu validieren. Zu sagen dass sie berechtigt sind und ihren Platz haben dürfen, auch wenn man dann erwachsene Lösungen dafür sucht wie beispielsweise mit jemand anderem (nicht dem Therapeuten) darüber zu sprechen oder auch für sich selbst die Sache zu klären.
Ich wünsch dir wirklich sehr, dass es für dich besser wird. Die Wut über die verpasste Stunde kann ich so gut nachvollziehen. Ich wäre auch am Boden zerstört gewesen bei so etwas.
Liebe Grüße, caduta
Meine 'Graustufe' ist, dass ich versuche mir die Gefühle zuzugestehen und sie anzunehmen. Nicht nur einfach auszuhalten. So wie ich das verstehe geht es auch darum die Gefühle für sich selbst zu validieren. Zu sagen dass sie berechtigt sind und ihren Platz haben dürfen, auch wenn man dann erwachsene Lösungen dafür sucht wie beispielsweise mit jemand anderem (nicht dem Therapeuten) darüber zu sprechen oder auch für sich selbst die Sache zu klären.
Ich wünsch dir wirklich sehr, dass es für dich besser wird. Die Wut über die verpasste Stunde kann ich so gut nachvollziehen. Ich wäre auch am Boden zerstört gewesen bei so etwas.
Liebe Grüße, caduta
Hallo ArcticFox,ArcticFox hat geschrieben: ↑Do., 12.05.2022, 20:36 … habe ihn in seiner Sprechzeit kurz angerufen, mich aber so scheiße damit gefühlt, dass ich im Grunde nichts von dem, was mich bewegt, rausgebracht habe…
…Aber mein Thera meinte am Telefon dazu, dass ich gerade in alte Muster zurückfalle und einfach nur meine Bedürfnisse nicht ausspreche, obwohl sie ganz klar da sind…
Deinen Frust über die verpasste Stunde kann ich gut nachvollziehen. Das ist mir auch schon mal passiert. Aber was hält Dich davon ab, um einen zeitnahen Ersatztermin zu bitten?
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du den Thera zwar angerufen, aber ihn nicht um einen Termin gebeten. Könnte er das gemeint haben mit „Bedürfnisse nicht aussprechen können“?
Ja, Du hast zwar Kontakt gesucht und hergestellt durch das Telefonat. Aber ein Telefonat kann keine Therapiestunde ersetzen. Insofern ist für mich Kontakt nicht gleich Kontakt.
Die „Graustufe“ wäre für mich, dass ich kein so enges Korsett schnüren würde um „fest ausgemachte Termine“ und „Therapieende“. Es gibt vielfältige zusätzliche Möglichkeiten:
- Du kannst um Ersatztermine/Zusatztermine bitten (ob Du sie bekommst, bleibt dahingestellt. Wichtig ist erst mal Dein Bedürfnis dazu und dieses auch zu artikulieren)
- ein Therapieende muss nicht heißen, den Thera nie wieder aufzusuchen. Gerade wenn Du, wie Du selbst schreibst, den Thera eigentlich nicht mehr brauchst und selbst gut klarkommst: da bietet es sich an, in ganz schwierigen Situationen zur eigenen Klärung der Dinge um ein Gespräch zu bitten. Das Du entweder selbst bezahlst oder das über die Quartalsstunden abgerechnet werden kann.
Das ist etwas, was mir nach Ende meiner Therapie sehr geholfen hat. Zu wissen, dass sich mein Thera nicht in Luft aufgelöst hat, sondern ich durchaus vorbeikommen kann, wenn ich „Denkhilfe“ brauche.
Vielleicht würde es auch für Dich Druck rausnehmen, wenn Du Dir das Bedürfnis nach gelegentlichen Kontakt und Austausch zugestehst und dies Deinem Thera so kommunizierst.
Liebe Grüße
"An Ärger festhalten ist wie wenn Du an einem Stück
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist Du selbst" (Buddha)
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
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Gute Frage, danke dir.
Ja, da kann ich mich sehr gut hineinversetzen. Habe auch schon andere Abschiede mit Vorankündigung von geliebten Menschen erlebt. Das, was ich dann mache oder brauche ist in meiner Vorstellung allerdings für die Therapiebeziehung irgendwie nicht angemessen. Da melde ich mich ja ganz natürlicherweise einfach bzw. da kommt für mich ja gar nicht erst die Frage auf, ob es ok ist, wenn ich sie jetzt nochmal anrufe etc.
Was vielleicht vergleichbar ist, ist die Art über den bevorstehenden Abschied zu sprechen - oder auch nicht zu sprechen. Also, zusammen darüber zu reden, wie sich die Beziehung nach dem Abschied verändert, sich an die gemeinsame Zeit zusammen erinnern und auch über die Traurigkeit, Ängste, Wehmut etc. sprechen, die jeder im Hinblick auf den Abschied hat. Und bis es soweit ist, einfach auch noch ne gute Zeit miteinander haben, genießen, was jetzt gerade ist, ohne nur noch ständig über den Abschied zu reden. Ich denke, dass hätte auch gerne mit meinem Therapeuten. Ich weiß allerdings nicht, ob er sich da auf eine gewisse Gegenseitigkeit einlässt (also auch bereit ist, davon zu sprechen, wie es ihm mit dem Abschied geht) und ob er zulässt, dass das Gespräch nicht mehr so klassisch therapeutisch verläuft. Ich werde es ausprobieren.
Danke für nochmal diesen Hinweis. Darum gehts ja eigentlich immer, wenn Gefühle nicht unmittelbar ausagiert werden sollen. Aber ich hatte das hierbei so gerade nicht mehr ganz im Blick. Ich muss noch herausfinden, was in diesem speziellen Fall für mich der Unterschied zwischen "aushalten" und "annehmen" bedeutet. Aber das klingt nach einer guten Idee.
Ich finde, mein Therapeut ist gerade aber auch mal wieder nicht so richtig klar in seinem Verhalten mir gegenüber und er macht mir den Abschied dadurch gerade nicht leichter.
Ich hatte weiter oben ja schon geschrieben, dass er mir angeboten hatte, dass wir die letzten Stunden sehr stark ausdehnen können in ihren Abständen. Ich hatte dann darüber nachgedacht und kam für mich zu dem Schluss, dass ich das nicht möchte, sondern lieber einen klaren Schnitt möchte. Das habe ich ihm in der nächsten Stunde mitgeteilt und das darauf folgende Gespräch fand ich irgendwie sehr seltsam. Er hat darauf reagiert, indem er sehr heftig, fast schockiert sagte "Also, das heißt, Sie wollen bis zum Ende und dann aus. Radikaler Schnitt?" Weil er dabei so schockiert klang, hatte ich irgendwie das Bedürfnis, mich zu rechtfertigen und meinte, dass mich die größeren Abstände vor allem in meinem Trauerprozess behindern würden, weil ich nach jedem Treffen dann wieder von vorne anfangen müsste und dass ich dafür eben einfach Zeit bräuchte. Daraufhin fragte er mich, wieviel Zeit ich denn bräuchte und dass wir die Abstände ja groß genug dafür wählen könnten. In der Weise ging es noch ein paar Mal hin und her und ich hatte das Gefühl, mich die ganze Zeit dagegen wehren zu müssen, dass er dringend diese größeren Abstände haben wollte. Fand ich schwierig und gibt mir auch immer noch das Gefühl, dass er lieber etwas anderes gewollt hätte, ohne dass er das offen gesagt hätte.
Und das Gespräch über meine Abschiedstrauer war zwar gut, aber irgendwie auch etwas seltsam. Ich habe das Thema eingeleitet und war ganz klar darin, dass ich dabei jetzt nicht über Formalitäten, wie Stundenabstände etc. reden möchte, sondern wie es sich für mich anfühlt und er ist zunächst aber total auf der Sachebene geblieben und hat eben doch über formalen Kram geredet. Und mir dann irgendwann vorgehalten, dass ich ja gerade im Gespräch vermeiden würde, worum es eigentlich geht. ICH habe da meiner Meinung nach gar nichts vermieden, das war er ganz alleine. Ich habe in diesem Gespräch auch wirklich keinen einzigen Pieps von ihm dazu gehört, wie es ihm damit geht, ob er es schade findet, wenn wir uns nicht mehr sehen. Ich habe ihn in diesem Gespräch überhaupt nicht gesehen. Das fand ich angesichts des Gesprächsthemas recht seltsam und auch ungewöhnlich, weil er sich normalerweise nicht so komplett unsichtbar macht, wenn es um ein Thema der Dynamik zwischen uns geht.
Er vermittelt mir gerade irgendwie doppelte Botschaften. Auf der einen Seite will er mir etwas aufdrängen, was er offenbar sehr gerne so möchte und - so ist mein zumindest mein Eindruck - findet es sehr traurig, wenn wir uns tatsächlich nach der letzten Stunde gar nicht mehr sehen. Aber das sagt er nicht offen. Auf der anderen Seite zieht er sich im Gespräch genau darüber komplett raus und tut so, als hätte das alles gar nichts mit ihm zu tun. Oder jetzt eben mit der Aktion, dass wir vor ein paar Stunden darüber gesprochen haben, dass ich meine Kontakt-Bedürfnisse in Bezug auf ihn eben nicht mehr ausagiere, sondern lernen soll, sie auszuhalten und dann gestern am Telefon, wo er mir quasi vorwirft, dass ich in alte Muster zurückfalle und meine Bedürfnisse ihm gegenüber gar nicht mehr artikuliere. Ich bin so verwirrt...
Auf Winni antworte ich später noch, ich hab jetzt leider keine Zeit mehr.
Ich hatte weiter oben ja schon geschrieben, dass er mir angeboten hatte, dass wir die letzten Stunden sehr stark ausdehnen können in ihren Abständen. Ich hatte dann darüber nachgedacht und kam für mich zu dem Schluss, dass ich das nicht möchte, sondern lieber einen klaren Schnitt möchte. Das habe ich ihm in der nächsten Stunde mitgeteilt und das darauf folgende Gespräch fand ich irgendwie sehr seltsam. Er hat darauf reagiert, indem er sehr heftig, fast schockiert sagte "Also, das heißt, Sie wollen bis zum Ende und dann aus. Radikaler Schnitt?" Weil er dabei so schockiert klang, hatte ich irgendwie das Bedürfnis, mich zu rechtfertigen und meinte, dass mich die größeren Abstände vor allem in meinem Trauerprozess behindern würden, weil ich nach jedem Treffen dann wieder von vorne anfangen müsste und dass ich dafür eben einfach Zeit bräuchte. Daraufhin fragte er mich, wieviel Zeit ich denn bräuchte und dass wir die Abstände ja groß genug dafür wählen könnten. In der Weise ging es noch ein paar Mal hin und her und ich hatte das Gefühl, mich die ganze Zeit dagegen wehren zu müssen, dass er dringend diese größeren Abstände haben wollte. Fand ich schwierig und gibt mir auch immer noch das Gefühl, dass er lieber etwas anderes gewollt hätte, ohne dass er das offen gesagt hätte.
Und das Gespräch über meine Abschiedstrauer war zwar gut, aber irgendwie auch etwas seltsam. Ich habe das Thema eingeleitet und war ganz klar darin, dass ich dabei jetzt nicht über Formalitäten, wie Stundenabstände etc. reden möchte, sondern wie es sich für mich anfühlt und er ist zunächst aber total auf der Sachebene geblieben und hat eben doch über formalen Kram geredet. Und mir dann irgendwann vorgehalten, dass ich ja gerade im Gespräch vermeiden würde, worum es eigentlich geht. ICH habe da meiner Meinung nach gar nichts vermieden, das war er ganz alleine. Ich habe in diesem Gespräch auch wirklich keinen einzigen Pieps von ihm dazu gehört, wie es ihm damit geht, ob er es schade findet, wenn wir uns nicht mehr sehen. Ich habe ihn in diesem Gespräch überhaupt nicht gesehen. Das fand ich angesichts des Gesprächsthemas recht seltsam und auch ungewöhnlich, weil er sich normalerweise nicht so komplett unsichtbar macht, wenn es um ein Thema der Dynamik zwischen uns geht.
Er vermittelt mir gerade irgendwie doppelte Botschaften. Auf der einen Seite will er mir etwas aufdrängen, was er offenbar sehr gerne so möchte und - so ist mein zumindest mein Eindruck - findet es sehr traurig, wenn wir uns tatsächlich nach der letzten Stunde gar nicht mehr sehen. Aber das sagt er nicht offen. Auf der anderen Seite zieht er sich im Gespräch genau darüber komplett raus und tut so, als hätte das alles gar nichts mit ihm zu tun. Oder jetzt eben mit der Aktion, dass wir vor ein paar Stunden darüber gesprochen haben, dass ich meine Kontakt-Bedürfnisse in Bezug auf ihn eben nicht mehr ausagiere, sondern lernen soll, sie auszuhalten und dann gestern am Telefon, wo er mir quasi vorwirft, dass ich in alte Muster zurückfalle und meine Bedürfnisse ihm gegenüber gar nicht mehr artikuliere. Ich bin so verwirrt...
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