Enttäuschung über Therapeutin/ Verärgerung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Philosophia
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Beitrag Mi., 19.01.2022, 10:50

Dreamer146 hat geschrieben: Mi., 19.01.2022, 09:38 Und es macht es so schwierig und so enttäuschend, weil ich vor dem Krankenhaus ihr immer mitteilen durfte ZB wenn was positives oder negatives passiert ist, Song links teilen,die auf Situationen gepasst haben, ihr schreiben, wenn's mir schlecht ging und jetzt habe ich tatsächlich Angst, dass das wenn ich wieder zu Hause bin so distanziert bleibt, und dass ich nicht Mal mehr mitteilen soll/kann wenn ich danach z.B Trinkdruck habe (um dann ändere Alternativen zu finden bzw zu besprechen, wieso der Druck Grade da ist.....
Habe zu Hause auch eine ambulante Betreuerin und Caritas Suchtberaterin und tatsächlich kümmern die sich auch während des Krankenhaus Aufenthalts mehr als diese blöde Therapeutin
Diese "blöde" Therapeutin hätte niemals zulassen dürfen, dass du in der oben genannten Form mit ihr außertherapeutischen Kontakt hast - damit hat sie ihre Grenzen zu weit geöffnet und dir keinen Gefallen getan. Song-Links mit ihr teilen? Innerhalb der Stunde - ok, aber zwischen den Stunden ein NoGo! Die Therapeutin muss sich nicht um dich kümmern - schon gar nicht außerhalb deiner Stunden. Dummerweise scheint sie dir aber was anderes suggeriert zu haben. Ist also auch ihre eigene Schuld, dass du jetzt so fühlen musst und sie das auch wissen lässt - das ist verständlich, dass du das so machst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 19.01.2022, 18:07

Wie schon gesagt, Therapie findet in den stunden statt und nicht dazwischen.
Und wenn Du in einer Klinik bist, ist es normal dass da kein Kontakt statt findet. Sollte es auch nicht, auch wenn Du Dir das noch so sehr wünschst, Du hast in der Klinik Deine Ansprechspartner, da ist sie aussen vor. Sie ist momentan nicht Deine Behandlerin. Da finde ich ehrlich gesagt Dein Anspruch an sie auch einfach überzogen. Tut mir leid, das so zu sagen. Aber das ist nun mal die Normalität
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 19.01.2022, 18:17

Kann ich pianolullaby nur Recht geben und ist nicht böse gemeint. Aber diese große Wut, die Du in Dir spürst, die erscheint mir auch irgendwie „verschoben“ oder „projeziert“. Du gehst doch nicht wirklich davon aus, dass Deine Therapeutin Dein Leben mit Dir teilen will? Du könntest zum Beispiel wütend auf Dich selbst sein, weil Du durch den Klinikaufenthalt den Kontakt zu Deiner Therapeutin unterbrechen musst. Oder auf den Alkohol.
Aber der Job der Therapeutin ist es, Therapie im ambulanten Bereich mit Dir zu machen. Du bist stationär. Also endet da ihr Job. Deswegen lässt sie Dich nicht fallen, wenn Du wieder entlassen bist. Vielleicht ist sie ja genauso wütend auf Dich?

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Philosophia
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Beitrag Mi., 19.01.2022, 18:44

Gespensterkind hat geschrieben: Mi., 19.01.2022, 18:17 Vielleicht ist sie ja genauso wütend auf Dich?
Hoffentlich nicht - das wäre schon ein bissl verstrickt. Ein bissl wütend wär ok, aber so sauer wie die TE - uff. Bloß nicht.
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lisbeth
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Beitrag Mi., 19.01.2022, 20:52

Dreamer146 hat geschrieben: Mi., 19.01.2022, 09:38 Das schaue ich auf jeden Fall. Bin ja seit dem Sturz auf der Psychiatrischen Abteilung und durchlaufe noch die nächsten 2 Wochen ein Qualifiziertes Entgiftungsprogramm.
Das war mir vorher nicht klar, dass du in psychiatrischer stationärer Behandlung bist. Dann erklärt das (für mich) nochmal mehr, warum sie alle Kommunikation mit dir abblockt. Das wird oft auch von seiten der behandelnden Klinik bzw. den Ärzten und Therapeuten dort auch nicht gern gesehen, wenn die ambulanten Therapeuten da mitmischen, und das tun sie automatisch, wenn du dich mit ihr austauschst, dann sind sie als unsichtbare Dritte eigentlich immer mit im Raum.

Hast du denn im Zuge des Entgiftungsprogramms auch therapeutische Gespräche? Wäre es für dich vorstellbar, dass du deine Wut und deinen Ärger dort mal zum Thema machst? Manchmal ist es sogar besser, mit jemandem drüber zu sprechen, der selbst nicht so verwickelt ist.

Alles Gute für dich!
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Dreamer146
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Beitrag Mi., 19.01.2022, 22:25

lisbeth hat geschrieben: Mi., 19.01.2022, 20:52
Dreamer146 hat geschrieben: Mi., 19.01.2022, 09:38
Danke dir.
Ja das habe ich auf jeden Fall vor, sobald die Psychologin hier wieder da ist.
Kann tatsächlich ja evtl sehr hilfreich sein genau diese Situation Mal anzusprechen und vielleicht ein Tool an die Hand zu bekommen ,um mit so etwas demnächst besser umzugehen anstatt 2 Wochen diese ganzen blöden Gefühle mit mir rumzuschleppen. Dadurch (und das ist mir selbst aufgefallen) dreht sich mein Fokus ja viel mehr um meine ambulante Therapeutin anstatt um den Menschen um den es wirklich während dieser Behandlung geht; Mich.

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Takli
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Beitrag Do., 20.01.2022, 09:22

das ich mich schnell von Menschen die eine Bezugsperson darstellen (zumindest zeitweise) im Stich und alleine gelassen fühle, und so war/ist es ja jetzt mit der Therapeutin.
Hast du denn in deiner Kindheit ähnliche Erfahrungen mit Bezugspersonen machen müssen? Allein gelassen zu werden, wenn es einem richtig schlecht geht, stelle ich mir ausgesprochen schmerzlich vor. Vielleicht triggert das Verhalten deiner Therapeutin frühere Erfahrungen? Das würde auch erklären, daß du mit so großer Wut und Enttäuschung reagierst. Und es würde natürlich auch die Möglichkeit bieten diese tiefen Verletzungen emotional aufzuarbeiten. Ich würde die Gelegenheit nutzen und das schon mit dem Therapeuten in der Klinik besprechen, um diesen Gefühlen von Wut und Enttäuschung nachzugehen.

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Dreamer146
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Beitrag Fr., 21.01.2022, 20:38

Takli hat geschrieben: Do., 20.01.2022, 09:22

Ja habe ich in meiner Kindheit leider sehr häufig erlebt sehr häufig emotional im Stich und alleine gelassen zu werden und das jetzt genau diese alten unverarbeitete Wunden wieder hochholt. Zu dem hat ihr Verhalten auch für mich einen starke Zurückweisung bedeutet (und ich bin ein Mensch, ich fühle mich sehr sehr schnell zurückgewiesen)
Ja da hast du vermutlich total Recht. Blöd ist halt, dass die Psychologin hier seit 1 1/2 Wochen krank ist und ich nur noch 1 1/2 Wochen hier bin. Aber genau diesen Gefühlen kann ich (sollte mir das hier im Krankenhaus nicht gelingen) auch mit meiner ambulanten Therapeutin gründlich beleuchten, wenn ich wieder zu Hause bin.

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