Vertrauen zum Therapeuten fassen
Hallo Saly,
wenn ich dich so lese, dann spüre ich ganz viel Druck. Dass du es 'richtig' machen willst oder musst, weil sonst ... [irgendwas Schlimmes passiert].
Damit meine ich nicht, dass der Therapeut dir 'Strafe' angedrohnt hat, sondern dass das deine innere Erwartung ist, die wahrscheinlich von früheren Erlebnissen und Erfahrungen gespeist wird. Kein Wunder, verkrampfst du dann innerlich...
Die Folge: Du strengst dich noch mehr an, und versuchst, irgendwie "Vertrauen" herzustellen... sprichst davon, diese "Barriere" überwinden zu müssen, dass du dich einfach "trauen" müsstest...
Deine (negative) Erwartungshaltung und Angst bzw. Misstrauen haben ja Gründe. Und die lassen sich nicht auf Knopfdruck abstellen. Und je mehr du es versuchst, umso mehr verknotet sich das innerlich, würde ich vermuten.
Aus meiner eigenen Erfahrung hat mir geholfen:
- das was gerade ist an Gefühlen muss erstmal da sein dürfen. Ausgesprochen werden dürfen. Raum bekommen. Und auf Akzeptanz stoßen, sowohl von mir als auch vom Gegenüber. Akzeptanz in dem Sinne, dass man sagt, das ist jetzt (erstmal) so. Erst dann kann es sich verändern. Das geht nicht mit der Brechstange oder auf Knopfdruck.
- Verlangsamen! Immer wieder: Tempo rausnehmen. Von dem was du schreibst, scheint es mir, dass der Therapeut ganz viel vorgibt: Welche Übungen ihr wann macht. Was besprochen wird. Wie wäre es, wenn du da ein wenig mehr das Ruder übernimmst, so dass das mehr in deinem eigenen Tempo passieren kann? Das kann auch bedeuten, dass es mal einige Minuten Schweigen gibt, weil du in dich reinhorchen musst. Aber das ist ok.
- Vertrauen ist nicht Entweder-Oder. Du kannst dich auch an die Sache annähern. Mit einem großen Zeh mal reingehen, den du auch schnell wieder rausziehen kannst, wenn nötig. Oder mit einem Fuß drin stehen und mit dem anderen draußen. Und dann erstmal abwarten und in sich reinhorchen, wie sich das anfühlt. Auch hier: Nicht zu viel und zu schnell auf einmal. Sondern einen Schritt machen und dann Pause und dann in sich hineinspüren. Und dann den nächsten Schritt, und bei jedem Schritt kann ich die Richtung auch ändern, das ist keine festgelegte Abfolge.
- Ich kenne es auch, dass ich mich erstmal anpasse, wenn das Gegenüber zu forsch vorsprescht. Weil ich es immer so gemacht habe, weil es früher nötig war, weil ich meine eigenen Impulse kaum wahrgenommen habe. Und im Nachhinein mir dann dämmert, dass das nicht gut für mich war oder zu viel oder zu schnell. Sprich das an, auch im Nachhinein. Ich hab das lange runtergeschluckt. Aber es ist wichtig, weil du sonst diesen Teil von dir komplett ausgrenzt, dem das zu viel ist, und das ist dann eine Wiederholung von früher, die du dir selbst immer wieder zumutest.
- Versuche, Mitgefühl mit dir und deinem jüngeren Selbst zu haben. Hier geht es nicht ums "Funktionieren" sondern ums "Sein dürfen". Diese Erlaubnis kann ultimativ nur von dir und aus dir selbst heraus kommen. Selbstmitgefühl hilft dabei.
Alles Gute!
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wenn ich dich so lese, dann spüre ich ganz viel Druck. Dass du es 'richtig' machen willst oder musst, weil sonst ... [irgendwas Schlimmes passiert].
Damit meine ich nicht, dass der Therapeut dir 'Strafe' angedrohnt hat, sondern dass das deine innere Erwartung ist, die wahrscheinlich von früheren Erlebnissen und Erfahrungen gespeist wird. Kein Wunder, verkrampfst du dann innerlich...
Die Folge: Du strengst dich noch mehr an, und versuchst, irgendwie "Vertrauen" herzustellen... sprichst davon, diese "Barriere" überwinden zu müssen, dass du dich einfach "trauen" müsstest...
Deine (negative) Erwartungshaltung und Angst bzw. Misstrauen haben ja Gründe. Und die lassen sich nicht auf Knopfdruck abstellen. Und je mehr du es versuchst, umso mehr verknotet sich das innerlich, würde ich vermuten.
Aus meiner eigenen Erfahrung hat mir geholfen:
- das was gerade ist an Gefühlen muss erstmal da sein dürfen. Ausgesprochen werden dürfen. Raum bekommen. Und auf Akzeptanz stoßen, sowohl von mir als auch vom Gegenüber. Akzeptanz in dem Sinne, dass man sagt, das ist jetzt (erstmal) so. Erst dann kann es sich verändern. Das geht nicht mit der Brechstange oder auf Knopfdruck.
- Verlangsamen! Immer wieder: Tempo rausnehmen. Von dem was du schreibst, scheint es mir, dass der Therapeut ganz viel vorgibt: Welche Übungen ihr wann macht. Was besprochen wird. Wie wäre es, wenn du da ein wenig mehr das Ruder übernimmst, so dass das mehr in deinem eigenen Tempo passieren kann? Das kann auch bedeuten, dass es mal einige Minuten Schweigen gibt, weil du in dich reinhorchen musst. Aber das ist ok.
- Vertrauen ist nicht Entweder-Oder. Du kannst dich auch an die Sache annähern. Mit einem großen Zeh mal reingehen, den du auch schnell wieder rausziehen kannst, wenn nötig. Oder mit einem Fuß drin stehen und mit dem anderen draußen. Und dann erstmal abwarten und in sich reinhorchen, wie sich das anfühlt. Auch hier: Nicht zu viel und zu schnell auf einmal. Sondern einen Schritt machen und dann Pause und dann in sich hineinspüren. Und dann den nächsten Schritt, und bei jedem Schritt kann ich die Richtung auch ändern, das ist keine festgelegte Abfolge.
- Ich kenne es auch, dass ich mich erstmal anpasse, wenn das Gegenüber zu forsch vorsprescht. Weil ich es immer so gemacht habe, weil es früher nötig war, weil ich meine eigenen Impulse kaum wahrgenommen habe. Und im Nachhinein mir dann dämmert, dass das nicht gut für mich war oder zu viel oder zu schnell. Sprich das an, auch im Nachhinein. Ich hab das lange runtergeschluckt. Aber es ist wichtig, weil du sonst diesen Teil von dir komplett ausgrenzt, dem das zu viel ist, und das ist dann eine Wiederholung von früher, die du dir selbst immer wieder zumutest.
- Versuche, Mitgefühl mit dir und deinem jüngeren Selbst zu haben. Hier geht es nicht ums "Funktionieren" sondern ums "Sein dürfen". Diese Erlaubnis kann ultimativ nur von dir und aus dir selbst heraus kommen. Selbstmitgefühl hilft dabei.
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When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Ich denke da hast du einen Denkfehler. Vertrauen haben ist nichts was man "macht". Vertrauen haben ist die Abwesenheit von Misstrauen. Sich einfach mit der anderen Person entspannt wohlfühlen.
Das hat nichts mit "sich trauen" zu tun so wie man sich traut vom 3 Meter Brett zu springen. Du kannst dich trauen etwas zu erzählen, und wenn du dann merkst, das Gegenüber geht damit gut um, dann kann das das Vertrauen fördern, aber aber Vetrtrauen als Einstellung gegenüber einer anderen Person kommt nicht durch ein "sich trauen" zustande.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 21.11.2021, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Weil es Diagnosen gibt wo nicht vertrauen können ein Hauptanteil der Symptomatik ist. Da ist dann lernen zu vertrauen das Ziel im Therapieprozess. Das ist dann das Ziel der Therapie, nicht etwas das du schon haben musst um die Therapie zu machen.
Zu wissen was mit einem verkehrt läuft ist doch sinnvoll, wenn man was dran ändern will. Und auch damit man nicht mehr so hart mit den eigenen Defiziten umgeht. Wenn ich weiss, ich habe Krankheit xy, dann ist klar, bestimmte Dinge die ich nicht so gut kann sind kein persönliches Versagen oder Faulheit sondern das ist krankheitsbedingt, so wie jemand mit einem körperlichen Problem eben in bestimmten Bereichen eingeschränkt ist.
Das finde ich zu einfach gedacht. Natürlich hat Vertrauen etwas mit sich trauen zu tun. Von einer reinen Negativ-Definition a la "Abwesenheit von Misstrauen" halte ich auch nicht viel, für mich gehört mehr dazu. Aber hier ist nicht meine oder deine Definition entscheidend, sondern die von Saly.münchnerkindl hat geschrieben: ↑So., 21.11.2021, 16:10 Vertrauen haben ist nichts was man "macht". Vertrauen haben ist die Abwesenheit von Misstrauen. Sich einfach mit der anderen Person entspannt wohlfühlen.
Das hat nichts mit "sich trauen" zu tun so wie man sich traut vom 3 Meter Brett zu springen.
Ich denke nur, dass wirklich viel Mut dazu gehört, einem anderen Menschen Vertrauen zu schenken (was durchaus eine aktive Handlung ist, etwas, was man macht). Saly, du wirst ja deine Gründe dafür haben, warum dir das Vertrauen so schwer fällt. Und wenn diese als so ein vages Gefühl im Hintergrund herumschwirren und dir ganz klar sagen, dass Vertrauen gefährlich ist und es nicht gut ausgehen wird, erfordert das viel Mut, trotzdem einen Schritt auf das Gegenüber zuzugehen - und dann merken zu können, dass eigentlich gar nichts Schlimmes passiert.
Aber ich denke auch, dass das ein Prozess ist, den man nicht beschleunigen kann. Und den man durch diese Rhetorik des Müssens, die ich bei dir herauslese, eher nicht beschleunigen kann, sondern im Gegenteil nur erschwert durch den zusätzlichen Druck, den du dir machst. Also vielleicht nicht "ich muss ihm vertrauen, ich muss diese Barriere überwinden", sondern vielmehr "ich kann und darf ihm vertrauen und kann diese Barriere überwinden - ich kann es aber auch lassen, wenn es sich gerade nicht gut anfühlt".
Und ich würde es an deiner Stelle auch immer und wieder ansprechen. Ich bin auch eine ziemlich misstrauische Kandidatin und hab nach zwei Jahren immer noch manchmal Probleme, zu vertrauen. Aber mir hat es geholfen, es mit dem Therapeuten auch das 1000. Mal durchzukauen und dass er da eine fast schon gruselige Geduld hatte und hat. Dass das fehlende Vertrauen einfach auch da sein darf. Das war und ist viel wert.
silence like a cancer grows.
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Eine Abwesenheit von Misstrauen, hat meiner Meinung nach noch überhaupt gaaaaar nichts mit "Vertrauen" zu tun.
Wenn ich jemandem vertraue kann ich ihm auch Dinge an"vertrauen" die ich anderen nieeee sagen würde. Bei Misstrauen würde ich hingegen noch nicht mal über banale Dinge sprechen. Daher von mir aus gesehen ein himmelweiter Unterschied.
Wenn ich jemandem vertraue kann ich ihm auch Dinge an"vertrauen" die ich anderen nieeee sagen würde. Bei Misstrauen würde ich hingegen noch nicht mal über banale Dinge sprechen. Daher von mir aus gesehen ein himmelweiter Unterschied.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Danke für eure ganzen Rückmeldungen.
Ich verstehe was ihr meint, kein „Müssen“, kein Druck aufbauen usw. das Problem ist das ich meine Grenzen fast gar nicht spüre und die Anspannung in der Stunde oft so hoch ist, dass ich wie gelähmt bin. Und einfach gar nicht mehr sagen kann wie’s mir gerade geht. Weil ich es nicht fühle. Und auch das akzeptieren und da-sein-lassen ist schwierig, einfach weil die Anspannung so hoch ist.
Dieses „es-könnte-was-schlimmes-passieren“ ist so präsent und allgegenwärtig, dass ich bei jedem klingeln in der Praxis oder bei jedem Hupen sofort aufschrecke. Dieses Gefühl, dass etwas passieren könnte ist ein Trigger, der mich in einen emotionalen Zustand versetzt, der wohl als Kind traumatisch für mich war. So hat es mit der Therapeut erklärt. Die Erinnerung daran ist nicht integriert jnd deshalb fühlt es sich wie damals an, obwohl
Ich weiß dass ich im hier uns jetzt bin.
@lisbeth: das mit dem entweder-oder hat mir sehr geholfen danke. Sowas in die Richtung sagte der Therapeut beim letzten Mal auch und da hab ich nicht ganz verstanden was er meint. Er meinte, dass der erste Schritt wäre, mal einen Fuß reinzustellen. In die Panik, mal zu schauen, wie man es schafft bei sich zu bleiben. Nicht sofort in die „der Therapeut ist eine Bedrohung“-Schiene zur rutschen sondern mal zu schauen was passiert wenn man die Möglichkeit in Betracht zieht, dass das ganz real eben „nur“ ein altes Gefühl ist, dass da wahrgenommen wird. Oder so ähnlich
Morgen habe ich wieder eine Stunde und werde berichten.
Ich verstehe was ihr meint, kein „Müssen“, kein Druck aufbauen usw. das Problem ist das ich meine Grenzen fast gar nicht spüre und die Anspannung in der Stunde oft so hoch ist, dass ich wie gelähmt bin. Und einfach gar nicht mehr sagen kann wie’s mir gerade geht. Weil ich es nicht fühle. Und auch das akzeptieren und da-sein-lassen ist schwierig, einfach weil die Anspannung so hoch ist.
Dieses „es-könnte-was-schlimmes-passieren“ ist so präsent und allgegenwärtig, dass ich bei jedem klingeln in der Praxis oder bei jedem Hupen sofort aufschrecke. Dieses Gefühl, dass etwas passieren könnte ist ein Trigger, der mich in einen emotionalen Zustand versetzt, der wohl als Kind traumatisch für mich war. So hat es mit der Therapeut erklärt. Die Erinnerung daran ist nicht integriert jnd deshalb fühlt es sich wie damals an, obwohl
Ich weiß dass ich im hier uns jetzt bin.
@lisbeth: das mit dem entweder-oder hat mir sehr geholfen danke. Sowas in die Richtung sagte der Therapeut beim letzten Mal auch und da hab ich nicht ganz verstanden was er meint. Er meinte, dass der erste Schritt wäre, mal einen Fuß reinzustellen. In die Panik, mal zu schauen, wie man es schafft bei sich zu bleiben. Nicht sofort in die „der Therapeut ist eine Bedrohung“-Schiene zur rutschen sondern mal zu schauen was passiert wenn man die Möglichkeit in Betracht zieht, dass das ganz real eben „nur“ ein altes Gefühl ist, dass da wahrgenommen wird. Oder so ähnlich
Morgen habe ich wieder eine Stunde und werde berichten.
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Wäre da nicht eine Therapie sinnvoll wo das Vertrauensverhältnis zum Therapeuten garnicht so wichtig ist wo erst mal Fähigkeiten vermittelt werden wie du mit diesen Anspannungszuständen und dem Gelähmtheitsgefühl besser umgehen kannst. Da fällt mir spontan DBT ein.
Naja, in welcher Therapie ist denn das Vertrauensverhältnis nicht wichtig? Ich dachte das ist immer die Grundlage. Hab auch mal gelesen, dass das Verfahren gar nicht so wichtig ist, viel wichtiger für den Erfolg einer Therapie ist das Vertrauensverhältnis zum Therapeuten. Aber darüber kann man sicher streiten und darum gehts hier ja auch nicht.
Zudem hab ich diese Anspannungszustände ja bis auf weniger Ausnahmen fast nur in der Therapiestunde. Das war bei der vorherigen Therapie auch so, ist aber mit der Zeit (dem Vertrauen) besser geworden.
Zudem hab ich diese Anspannungszustände ja bis auf weniger Ausnahmen fast nur in der Therapiestunde. Das war bei der vorherigen Therapie auch so, ist aber mit der Zeit (dem Vertrauen) besser geworden.
Hallo Zusammen,
ich wollte mal von letzter Stunde berichten.
Wie besprochen haben wir erst einmal direkt über mein Anspnnungslevel gesprochen. Ich hatte das Gefühl, die gesunde Erwachsene wieder vor der Tür zu lassen und sofort in einen verängstigen Modus zu rutschen sobald ich da drin bin. Wir haben dann die Panik und die Stressreaktion mit Hilfe einer Achtsamkeit-/Akteptanz-Übung anzuschauen. Irgendwann konnte ich mich tatsächlich beruhigen, der Puls wurde langsamer, die Enge in der Brust und das Gefühl zu ersticken auch. Geholfen hat mir irgendwie der Satz „egal, was hier in diesem Raum passiert, es ist niemals etwas so lebensbedrohliches wie es sich gerade anfühlt“.
Danach war ich für mein Empfinden sehr ruhig, sogar etwas zu ruhig. Ich konnte ihm sehr lange in die Augen schauen, was sonst schwer für mich ist. Aber um mich rum wurde alles sehr unwirklich. So als wäre alles um mich herum sehr klein oder sehr weit weg, den Therapeuten eingenommen. Merkwürdig aber sehr angenehm. Das ging mit der Zeit vorbei.
Danach war ich die restliche Stunde recht entspannt. Konnte auch über Dinge reden, die mir sehr unangenehm sind usw.
in diesem Moment war das Gefühl im Vertrauen zu können schon sehr vorhanden. Ich denke aber dass ich daran nicht anknüpfen werden könne in der nächsten Stunde. Aber zumindest ist es möglich, indem wir darüber sprechen. Das macht mir etwas Hoffnung!
ich wollte mal von letzter Stunde berichten.
Wie besprochen haben wir erst einmal direkt über mein Anspnnungslevel gesprochen. Ich hatte das Gefühl, die gesunde Erwachsene wieder vor der Tür zu lassen und sofort in einen verängstigen Modus zu rutschen sobald ich da drin bin. Wir haben dann die Panik und die Stressreaktion mit Hilfe einer Achtsamkeit-/Akteptanz-Übung anzuschauen. Irgendwann konnte ich mich tatsächlich beruhigen, der Puls wurde langsamer, die Enge in der Brust und das Gefühl zu ersticken auch. Geholfen hat mir irgendwie der Satz „egal, was hier in diesem Raum passiert, es ist niemals etwas so lebensbedrohliches wie es sich gerade anfühlt“.
Danach war ich für mein Empfinden sehr ruhig, sogar etwas zu ruhig. Ich konnte ihm sehr lange in die Augen schauen, was sonst schwer für mich ist. Aber um mich rum wurde alles sehr unwirklich. So als wäre alles um mich herum sehr klein oder sehr weit weg, den Therapeuten eingenommen. Merkwürdig aber sehr angenehm. Das ging mit der Zeit vorbei.
Danach war ich die restliche Stunde recht entspannt. Konnte auch über Dinge reden, die mir sehr unangenehm sind usw.
in diesem Moment war das Gefühl im Vertrauen zu können schon sehr vorhanden. Ich denke aber dass ich daran nicht anknüpfen werden könne in der nächsten Stunde. Aber zumindest ist es möglich, indem wir darüber sprechen. Das macht mir etwas Hoffnung!
Das ist eine Form von Dissoziation. Und das passiert, wenn weder Flucht noch Kampf machbare Optionen sind. Eine Teilabschaltung sozusagen. Da du das als etwas positives wahrgenommen hast und anscheinend dadurch ein Gespräch möglich wurde, wie es sonst nicht geht, würde ich dabei bleiben, es als Ressource anzusehen. Ein vorübergehender Zustand, der in dem Moment hilfreich ist.Saly hat geschrieben: ↑So., 28.11.2021, 12:07 Danach war ich für mein Empfinden sehr ruhig, sogar etwas zu ruhig. Ich konnte ihm sehr lange in die Augen schauen, was sonst schwer für mich ist. Aber um mich rum wurde alles sehr unwirklich. So als wäre alles um mich herum sehr klein oder sehr weit weg, den Therapeuten eingenommen.
Ja, ich glaube auch dass es eine Art Dissoziation war. Ich hatte das früher in der Schule öfter mal, dass mir alles drum herum so klein vorkam. Allerdings war das weniger in stressreaktionen, sondern es kam manchmal auch einfach so. Deshalb war ich unsicher ob das wirklich ne Dissoziation ist.
Ja ich hab es als total entspannend empfunden, wie in warme Watte gepackt und verlangsamt. Dabei konnte ich aber ganz normal zuhören oder sprechen. Vielleicht war das auch einfach eine Reaktion auf den Adrenalin-Abfall oder so.
Ja ich hab es als total entspannend empfunden, wie in warme Watte gepackt und verlangsamt. Dabei konnte ich aber ganz normal zuhören oder sprechen. Vielleicht war das auch einfach eine Reaktion auf den Adrenalin-Abfall oder so.
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Ja, das war eine Dissoziation. Ich würde an deiner Stelle Abstand davon nehmen, solche Zustände bewusst zu suchen oder auch Dinge zu tun wo du vorher weisst dass es passiert. Weil das schleift sich als Muster ein wenn es zu oft provoziert wird und dann bekommst du es bei Gelegenheiten wo du es absolut nicht brauchen kannst.
Dein Hirn hat einfach von einem Reaktionsmuster in das nächste umgeschaltet. Da ist keine Entspannung eingetreten. Ich vermute mal dass da der Körper durch die Stresshormone körpereigene Endorphine ausschüttet, so wie wenn du nach einem schweren Unfall gleich am Anfang erst mal keine Schmerzen hast obwohl du ernsthafte Verletzungen hast.
Ich würde dem Therapeuten auch die Rückmeldung geben, dass dir das in dieser Stunde passiert ist und dass du dazu neigst.
Dein Hirn hat einfach von einem Reaktionsmuster in das nächste umgeschaltet. Da ist keine Entspannung eingetreten. Ich vermute mal dass da der Körper durch die Stresshormone körpereigene Endorphine ausschüttet, so wie wenn du nach einem schweren Unfall gleich am Anfang erst mal keine Schmerzen hast obwohl du ernsthafte Verletzungen hast.
Ich würde dem Therapeuten auch die Rückmeldung geben, dass dir das in dieser Stunde passiert ist und dass du dazu neigst.
Ich hab ihm das gesagt, dass alles um mich herum so weit weg ist, aber hat nichts dazu gesagt. Nur dass er den Eindruck hat, dass meine Anspannung nachgelassen hat.
Das ist jetzt auch das erste mal passiert. Ich hab nicht vor das zu provozieren, ich weiß nämlich tatsächlich nicht, wann sowas auftritt. Aber wie gesagt, ich war voll zurechnungsfähig und konnte ihm seine Fragen beantworten und auch „nachdenken“. Ich war nicht völlig weg.
Das ist jetzt auch das erste mal passiert. Ich hab nicht vor das zu provozieren, ich weiß nämlich tatsächlich nicht, wann sowas auftritt. Aber wie gesagt, ich war voll zurechnungsfähig und konnte ihm seine Fragen beantworten und auch „nachdenken“. Ich war nicht völlig weg.
Ich hab ihm das gesagt, dass alles um mich herum so weit weg ist, aber hat nichts dazu gesagt. Nur dass er den Eindruck hat, dass meine Anspannung nachgelassen hat.
Das ist jetzt auch das erste mal passiert. Ich hab nicht vor das zu provozieren, ich weiß nämlich tatsächlich nicht, wann sowas auftritt. Aber wie gesagt, ich war voll zurechnungsfähig und konnte ihm seine Fragen beantworten und auch „nachdenken“. Ich war nicht völlig weg.
Das ist jetzt auch das erste mal passiert. Ich hab nicht vor das zu provozieren, ich weiß nämlich tatsächlich nicht, wann sowas auftritt. Aber wie gesagt, ich war voll zurechnungsfähig und konnte ihm seine Fragen beantworten und auch „nachdenken“. Ich war nicht völlig weg.
Das ist Unsinn. Zu Angst und Vermeidung sehe ich hier nun wirklich keinen Anlass. Ganz im Gegenteil. Sowas vermeiden zu wollen, gerade IN der Therapie, führt zu tendenziell immer größerer Vermeidung und immer kleinerem Handlungsspielraum. Sinnvoller finde ich, es wahrzunehmen, zu erforschen, und in Situationen wie der beschriebenen bewusst zuzulassen. Es war ja hilfreich für einen schwierigen Schritt und hat sich im Verlauf der Stunde wieder gegeben.münchnerkindl hat geschrieben: ↑So., 28.11.2021, 13:15 Ich würde an deiner Stelle Abstand davon nehmen, solche Zustände bewusst zu suchen oder auch Dinge zu tun wo du vorher weisst dass es passiert. Weil das schleift sich als Muster ein wenn es zu oft provoziert wird und dann bekommst du es bei Gelegenheiten wo du es absolut nicht brauchen kannst.
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