Hallo ihr lieben,
die mir in der Zeit damals so eine Stütze waren und die Beiträge hier von mir gelesen und kommentiert haben.
Heute gibt es ein Update. Tatsächlich habe ich mich nach nur 6 Wochen Pause ins neue Vergnügen gestürzt. Ich habe bei einem Unternehmen begonnen, das für mich lange in Frage kam - ich wollte immer schon Teil davon sein und habe tatsächlich ein Angebot bekommen und im Juni dort gestartet.
Interessanter Weise habe ich dann eigentlich schnell gemerkt, dass es auch dort „sehr viel“ wurde. Durch die bisherigen Erfahrungen und auch die Therapie habe ich gewusst, dass ich es diesmal aber anders für mich angehen will. Ich habe von Anfang an klar kommuniziert, dass ich meine Wochenarbeitszeit nur minimal überschreiten will. Auch meine Führungskraft willigte da ein und sagte, dass das selbstverständlich sei.
Dennoch habe ich es in den meisten Wochen nicht geschafft, die wöchentliche Arbeitszeit einzuhalten. Nun gut, zu Beginn sagte ich mir: ich bin neu, und viele Kollegen teilten mir mit, ich werde wohl ein Jahr brauchen, bis ich alles verstehe und „normal / effizient“ arbeiten. Auch für meine Chefin war das klar - sie sagte mir immerzu, dass sie mich langfristig haben wollen und im 1. Jahr niemand so richtig schnell/effizient arbeitet. Ich war also zuversichtlich, dass ich es mit genügend Erfahrung schaffen werde, immer mehr darauf zu achten.
Im Herbst hatte ich leider einen Unfall. Ich habe mir eine Gehirnerschütterung zugezogen und eine Hörminderung. Ich habe es nicht direkt gemerkt und bin weiter arbeiten gegangen: zu hoch der Wille, den Job zu behalten und nicht schon in der Probezeit mit einem langen Krankenstand auszufallen. Ich habe angefangen rigoros darauf zu achten, meine Arbeitszeit einzuhalten. Nichts desto trotz kommt es tatsächlich bedingt durch die Rolle/Aufgabe zu Anfragespitzen/Belastungsspitzen. Leider ist die gesamte Abteilung manchmal so unter Stress, dass darauf keine Rücksicht genommen wird, wenn einer etwas mehr auf die Einhaltung der Zeiten achten muss (denn dass ich darauf noch mehr achten werde nach dem Unfall, habe ich meiner Chefin mitgeteilt). Leider kam es zu einer solchen Belastungsspitze bei mir….und es folgte, dass ich fast ertaubte… Meine Ärztin hat mir bereits 2 mal dringend zu Ruhe geraten und so bin ich für 2 Wochen erstmal in Krankenstand gegangen. Ich habe meiner Chefin die Umstände detailliert erklärt.
Leider hat sie mich dann direkt nach dem Krankenstand noch in der Probezeit gekündigt. So kam es, dass ich nun erstmal wirklich Zeit haben werde, mich um mich und meine Gesundheit zu kümmern. Ab Februar bin ich offiziell raus. Mit offenem Ende!
Ich überlege nun, wie es weiter geht. Erstmal ist die Gesundheit das wichtigste. Die Hörminderung wird mir wohl als Dauerschaden bleiben. Sie ist unfallbedingt und wurde temporär durch den Stress schlechter, hat sich aber danach wieder etwas erholt. Dass sie ganz weggeht, ist recht ausgeschlossen.
Es musste wohl so kommen, denn was ich in den letzten Jahren gemacht habe, war nicht sehr hilfreich für mich und meinen Körper. Sehr, sehr lange, habe ich selbst nicht erkannt, wie meine Ängste und konkret meine Angst davor, arbeitslos zu werden, zu genau dem führten
Ich weiß nicht, was als nächstes kommt und ich übe gerade, Vertrauen zu haben.
Es gibt Tage, da geht es mir schlechter und Tage, da geht es mir besser. Ich blicke aber mit Vertrauen und Zuversicht auf die kommenden Monate.
Ich schreibe die Zeilen als Info und Update und wäre natürlich gespannt, ob ihr Erfahrungen habt, die ihr mit mir teilen könnt, solltet ihr durch ähnliche Erfahrungen bereits erfolgreich durchgekommen sein…
Viele Grüße