Einige LeserInnen scheinen die "Botschaft" des Artikels ziemlich missverstanden zu haben, doch alles andere hätte ja meine Vermutungen widerlegt...
Die Leitthese meines Artikels lautete,
dass es den "Dirigenten" der Pandemie gelungen ist, dass die meisten von uns ihre Musik spielen...
Ich bin weder Impfgegner, noch bezweifle ich die potenzielle Gefährlichkeit der Erkrankungen.
- "Überstrapazierter Begriff Trauma": wo? Das Wort wird im Artikel ein Mal (1x) - als
Beispiel für tranceerzeugende Zustände - erwähnt.
- ...doch jemand verteidigt
hier, gerade in einem Forum zur Psychotherapie (einem der humanistischen Ansätze, die Menschen dabei helfen möchte, zu Autonomie und individuellem Lebensglück zu finden) die Idee eines Betreuungs- und Obrigkeitsstaats, der uns "nötigenfalls" alle Freiheiten nehmen kann, wenn er es für gerechtfertigt hält?...
- ...jemand rationalisiert und rechtfertigt damit hier, in einem Forum, in dem es immer wieder auch um Fragen der Wissenschaftlichkeit geht und in dem sogar Platz gegeben wird, über "Grenzbereiche und darüber hinaus" zu diskutieren,
Informations-Kontrolle - das exakte Gegenteil dessen, dem wir unseren Wohlstand und die größten Teile des Fortschritts unserer Zivilisation zu verdanken haben, nämlich wissenschaftlichem Diskurs und der Abkehr von Glaubens-Dogmen?...
- ...jemand findet es (in einem Forum, in dem wir - zu Recht! - höchst sensibel bezüglich Grenzübergriffen und Machtmissbrauch sind) okay, wenn Staaten mit Konzernen Verträge abschließen, die sich gegen die Interessen der Bürger richten (z.B. Impfstoff-Verträge ohne Schadensersatzansprüche) und massiv in fundamentalste Grundrechte eingreifen? Jemand findet die Nötigung zur Aufgabe der körperlichen Unversehrtheit mündiger Bürger "unter besonderen Umständen" vertretbar?...
Ich würde das alles nicht mal dann für akzeptabel halten, wenn man davon ausgehen könnte, dass alle Politiker, die von ihrem Geldtropf abhängigen Medien, ebenso wie die Lobbyisten und Marketing-Profis der Großkonzerne stets nur auf der Basis höchster ethischer Prinzipien handeln würden.
Das Bemerkenswerte ist ja: wohl kaum jemand würde sich ernsthaft zu behaupten trauen, dass sie das tun. Wir brauchen uns nur an jene Firma zu erinnern, welche die bis vor kurzem historisch höchste Finanzstrafe in der Geschichte zahlen musste: Pfizer (wer hätte das erwartet: für betrügerisches Marketing).
Dennoch bewerkstelligt normalerweise die
Mehrzahl (!) der Menschen - beim nächsten dramatisch inszenierten "Fall des Falles" - dann doch wieder unverbesserlich die "mentale Grätsche", einmal mehr genau jenen Politikern, Medien, Lobbyisten und handselektierten "Experten" zu vertrauen, die - z.T. sogar nachweislich, Linkverweise im Blog-Artikel - miteinander profit-optimierend die öffentliche Meinung vor sich hertreiben.
Ja sie machen sich sogar zu Handlangern dieser Konglomerate und ihrer dunklen Machenschaften, indem sie deren Botschaften übernehmen und dann
auch im eigenen Umfeld bewerben und/oder sogar gegen Andersdenkende Stimmung machen.
In der harten Realität "draußen" gibt es in der Regel jedoch keine einfachen Generallösungen für höchst komplexe Probleme, und wer auf hedonistische Motive von Medien, Politikern und multinationalen Großkonzernen vertraut, wird am Ende häufig enttäuscht. Leider.
Entweder wir erhalten uns ein Menschenbild des Vertrauens in (unsere Würde erhaltende) humane Werte, Entdeckergeist, schwierigen aber
echten Diskurs, herausfordernde aber glücklich machende Autonomie etc., oder wir übergeben unsere Selbstbestimmung an die erwähnten Unternehmen, Politiker und selektierten "Haus-Experten" (woher kommen die dann wohl?
).
Im zweiten Szenario akzeptieren wir (diverse konkrete Quellen dazu finden sich im Artikel) ein Menschenbild des wertlosen, defekt-anfälligen Subjekts, das erst durch Konsumation und Sich-Einfügen Wert erhält, das genetisch und technisch optimiert werden und regelmäßig seine Keimfreiheit beweisen muss. Es klingt hart, ist aber so, diverse global operierende Netzwerker und Konzernchefs sprechen solche Überlegungen sogar recht unverhohlen aus.
Zum Verständnis des Artikels genügt es nicht, allein auf das dort eher beispielhaft eingebrachte "Covid"-Phänomen zu starren. Wenn wir als Gesellschaft den Trend zu Kollektivismus und Gleichförmigkeit, und uns gegen "identifizierte Feinde" aufhetzen zu lassen (instrumentalisiert und orchestriert durch hochoptimiertes, globales Marketing und Messaging) nicht bald überwinden, dann liegt, so befürchte ich, eine sehr schlimme Zeit vor uns. Einfach wird sie ohnedies nicht, die Weichen für potenzielle weitere Krisen sind bereits gestellt (Energieversorgung, internationale Lieferketten, Finanzsystem, Zentralbankenwährungen usw.). Es würde mich nicht wundern, wenn wir dann vergleichbare Dynamiken erleben werden.
Die Geschichte wiederholt sich nie, aber die Dynamiken und "Muster" gesellschaftlicher Entwicklungen tun das, wenn auch stets mit unterschiedlichen Botschaften, "Überschriften" und Signalen (sonst wäre es ja zu einfach
). Ich habe mit meinem Artikel einige mögliche Warnzeichen beschrieben - aber Autonomie heißt ja auch, sich seine Position im großen Spiel selbst aussuchen zu können...
Freundlichen Gruß,
R.L.Fellner