Therapie-Unfähig?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 09:27

idontknow123 hat geschrieben: So., 26.09.2021, 22:31
Das hört sich logisch an, was du schreibst. Von nichts kommt natürlich kein Vertrauen, sondern höchstens Sympathie. Also würde es vermutlich am ehesten helfen, wenn ich versuche meine Zweifel nochmal deutlich in der Therapie anzusprechen und zu schauen ob ich mich mit der Reaktion wohl fühle bzw. ob sich eine Lösung findet.
Auf jeden Fall ansprechen.

Therapie ist ja auch keine Wunderkur. Das was Therapie dir anbieten kann, wenn sie gut läuft, ist, dass du andere, neue, hilfreichere Beziehungsmuster ausprobieren und einüben kannst, die du dann später auch bei anderen Menschen anwenden kannst.
Wenn du erwartest dass das Erzählen deiner Probleme in einer Therapiestunde irgendwie eine quasi magische Wunderheilung bewirken würde dann ist das eine unrealistische Erwartung.
idontknow123 hat geschrieben: So., 26.09.2021, 22:31 Ich fürchte, meine wenigen bisherigen Versuche echte, aktuelle Gefühle zu offenbaren haben nicht wirklich zu vertrauen geführt. Nicht dass es wirklich schlimme Reaktionen gab, aber halt auch nicht das was ich gebraucht hätte. Aber natürlich kann auch ein Therapeut nicht hellsehen.
Was hättest du denn gebraucht?

Und was hast du bekommen?

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 09:29

idontknow123 hat geschrieben: So., 26.09.2021, 11:40
Meinst du mit Betroffenen austauschen im Sinne von Selbsthilfegruppe o.ä.?

Ich dachte eher an eine gut geleitete Gruppentherapie, wie man sie zB in psychotherapeutischen Kliniken bekommt.

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Beitrag Mo., 27.09.2021, 09:58

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 09:27 Auf jeden Fall ansprechen.

Therapie ist ja auch keine Wunderkur. Das was Therapie dir anbieten kann, wenn sie gut läuft, ist, dass du andere, neue, hilfreichere Beziehungsmuster ausprobieren und einüben kannst, die du dann später auch bei anderen Menschen anwenden kannst.
Wenn du erwartest dass das Erzählen deiner Probleme in einer Therapiestunde irgendwie eine quasi magische Wunderheilung bewirken würde dann ist das eine unrealistische Erwartung.
Das erwarte ich natürlich nicht.
münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 09:27
Was hättest du denn gebraucht?

Und was hast du bekommen?
Gute Frage. Das eine mal relativ am Anfang stecke ich durch einen Trigger in einer sehr schweren Phase mit ziemlich heftigen Suizidgedanken. Die habe ich mitgeteilt und auch erklärt, dass ich eben Schwierigkeiten hatte in dieser total deprimierten Stimmung meinen Alltag auf die Reihe zu kriegen, das war zudem relativ kurz vor dem Abitur, also sehr ungünstig.
Ich kann nicht wirklich sagen was ich gebraucht hätte, aber ich habe mich nach der Sitzung nicht wirklich ernst genommen gefühlt, sein Rat war grob gesagt "konzentrier dich mal nicht so da drauf, sondern mach erstmal Abi und dann wirds eh besser". Das hat halt irgendwie nicht geholfen, ich hätte mir denke ich gewünscht/gebraucht, dass er mich versteht und ernst nimmt und versucht mir zu helfen mit den akuten Gedanken umzugehen. Die konnte ich eben nicht einfach "hinten anstellen" und mich stattdessen mit der Schule beschäftigen...

Generell reagierte er auf negative Gefühle und Gedanken meistens in die Richtung "später wird alles besser, in der Studienzeit lernst du neue Leute kennen und bist dann sicher nicht mehr so außen vor, irgendwann triffst du die Liebe deines Lebens und das ist dann ganz toll" usw. aber ich bräuchte glaube ich eigentlich im hier und jetzt Unterstützung, mir hilft es nicht gesagt zu bekommen, dass ich nur warten muss und dann wird alles gut und irgendwie glaube ich das auch nicht, weil die Probleme mit mir selbst bleiben ja.

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idontknow123
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 10:03

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 09:29
idontknow123 hat geschrieben: So., 26.09.2021, 11:40
Meinst du mit Betroffenen austauschen im Sinne von Selbsthilfegruppe o.ä.?

Ich dachte eher an eine gut geleitete Gruppentherapie, wie man sie zB in psychotherapeutischen Kliniken bekommt.
Muss man dafür aber stationär in Therapie gehen?
Ich bin mir da sehr unsicher, weil ich sowieso nicht gut klar komme in Gruppen...

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Montana
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 12:40

idontknow123 hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 09:58 Generell reagierte er auf negative Gefühle und Gedanken meistens in die Richtung "später wird alles besser, in der Studienzeit lernst du neue Leute kennen und bist dann sicher nicht mehr so außen vor, irgendwann triffst du die Liebe deines Lebens und das ist dann ganz toll" usw. aber ich bräuchte glaube ich eigentlich im hier und jetzt Unterstützung, mir hilft es nicht gesagt zu bekommen, dass ich nur warten muss und dann wird alles gut und irgendwie glaube ich das auch nicht, weil die Probleme mit mir selbst bleiben ja.
Du hast also gar kein Problem, dich in der Therapie authentisch zu zeigen. Du hast es bereits getan und (mindestens) eine völlig unangemessene Reaktion erlebt.
Das Ergebnis ist dann, dass man rumeiert. Weil man merkt, welche Art von Äußerungen der Therapeut nicht hören will. Und weil das aber genau das ist, was man eigentlich besprechen müsste. In deinem Kopf gibt es inzwischen vermutlich eine Rote Liste mit verbotenen Themen. Die wird immer länger und übrig bleibt der oberflächliche Kram, mit dem du die Therapiestunden notgedrungen füllst.
Das kenne ich und es führt zu nichts. Auch wenn du irgendwann das alles auf den Tisch knallst: es ändert den Therapeuten nicht. Der ist ja vermutlich nicht darauf aus, dir zu schaden, sondern schlicht nicht kompetent in dem Bereich, in dem du Probleme hast.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 18:12

idontknow123 hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 10:03
Muss man dafür aber stationär in Therapie gehen?
Ich bin mir da sehr unsicher, weil ich sowieso nicht gut klar komme in Gruppen...


Höchste Zeit zu lernen damit umzugehen. Abgesehen von Asperger-Autistien und ein paar anderen ganz spezifischen Diagnosen ist der Mensch ein sozialer Affe und braucht für ein zufriedenstellendes Leben regelmässige und positive soziale Kontakte. Zu viel alleine rumbrödeln wenn es einem nicht gut geht macht nur mehr blöde Gedanken.

Ich dachte eher an eine gut geleitete Gruppentherapie, wie man sie zB in psychotherapeutischen Kliniken bekommt.
Und du benötigst die Fähigkeit überall, im Beruf, in einer Paarbeziehung, in Hobbies.

Wenn du in Gruppen nicht klarkommst kannst du das klarerweise nur in Gruppensituationen lernen, da hilft die Einzeltherapie dann eher weniger.

Was man in der Gruppe auch ambulant bezahlt bekommt ist Ergotherapie für psychisch kranke Menschen. Das kannst du vom Psychiater auch zusätzlich zur ambulanten Psychotherapie verschrieben bekommen. Ich kenne ein paar Leute für die das sehr hilfreich war/ist. Eine andere Möglichkeit wäre dein lokaler Sozialpsychiatrischer Dienst. Die bieten in der Regel neben den Beratungsangeboten auch Freizeitaktivitäten in der Gruppe für Erkrankte an.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 18:17

das stimmt nicht münchnerkindl, inzwischen wird auch ambulante Gruppentherapie von den Krankenkassen bezahlt.
Übrigens auch eine Kombi von Einzel- und Gruppentherapie.

Ob Gruppe da jetzt die geeignete Form ist kann ich nicht beurteilen, ich glaube ja eher nicht.
Das kann idontknow später immer noch machen

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 18:19

idontknow123 hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 09:58
Generell reagierte er auf negative Gefühle und Gedanken meistens in die Richtung "später wird alles besser, in der Studienzeit lernst du neue Leute kennen und bist dann sicher nicht mehr so außen vor, irgendwann triffst du die Liebe deines Lebens und das ist dann ganz toll" usw.
Das ist eine komplette Lüge. Da kannst du erst recht total baden gehen. Und der "Liebe des Lebens" Glaube kann einen auch ganz schnell in Teufels Küche bringen.

Ehrlich gesagt, zu einem Therapeuten der allen Ernstes solche Ratschläge gibt würde ich nicht eine einzige weitere Stunde gehen. Weil erstens hilft das nichts. Und zweitens ist es in der Sache FALSCH. Eine anspruchsvolle Ausbildung wie ein Studium kostet viel Kraft, wenn du soziale Ängste hast wird es mit den Kommilitionen auch nciht einfacher und eine "Liebe des Lebens" rettet nicht vor psychischen Problemen, da andere Menschen deine Probleme NICHT lösen.

idontknow123 hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 09:58aber ich bräuchte glaube ich eigentlich im hier und jetzt Unterstützung, mir hilft es nicht gesagt zu bekommen, dass ich nur warten muss und dann wird alles gut und irgendwie glaube ich das auch nicht, weil die Probleme mit mir selbst bleiben ja.
Wenn er das nicht tut dann würde ich einen anderen Therapeuten suchen.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 18:21

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 18:17 das stimmt nicht münchnerkindl, inzwischen wird auch ambulante Gruppentherapie von den Krankenkassen bezahlt.
Übrigens auch eine Kombi von Einzel- und Gruppentherapie.
Ja, aber so weit ich weiß muss man sich dann entscheiden ob man eine Einzel- oder Gruppentherapie macht.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 18:25

nein, muss man inzwischen nicht mehr, die Kombi ist ausdrücklich möglich und wird finanziert

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idontknow123
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 19:52

Montana hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 12:40
Du hast also gar kein Problem, dich in der Therapie authentisch zu zeigen. Du hast es bereits getan und (mindestens) eine völlig unangemessene Reaktion erlebt.
Das Ergebnis ist dann, dass man rumeiert. Weil man merkt, welche Art von Äußerungen der Therapeut nicht hören will. Und weil das aber genau das ist, was man eigentlich besprechen müsste. In deinem Kopf gibt es inzwischen vermutlich eine Rote Liste mit verbotenen Themen. Die wird immer länger und übrig bleibt der oberflächliche Kram, mit dem du die Therapiestunden notgedrungen füllst.
Das kenne ich und es führt zu nichts. Auch wenn du irgendwann das alles auf den Tisch knallst: es ändert den Therapeuten nicht. Der ist ja vermutlich nicht darauf aus, dir zu schaden, sondern schlicht nicht kompetent in dem Bereich, in dem du Probleme hast.
Hm so hab ich das noch gar nicht gesehen...
Ich denke schon, dass ich mich noch nie so wirklich ganz geöffnet habe, es waren nur vorsichtige Versuche, wenn der Leidensdruck gerade so groß war, dass ich die Fassade kaum mehr aufrecht erhalten konnte und mir wirklich akut Hilfe gewünscht habe. Vielleicht war es auch zu vorsichtig und zu wenig und er hat es deshalb nicht ernst genommen. Ich denke, ich habe nicht besonders verzweifelt gewirkt, höchstens sehr deprimiert, weil direkt Gefühle zeigen bekomme ich wirklich absolut nicht hin. Also vielleicht hat er einfach nicht wahrgenommen wie ernst mir das ist...keine Ahnung.
Das mir der roten Liste stimmt ein bisschen schon, aber super lang ist die nicht. Abgesehen davon, dass offensichtlich alles was mit echten akuten Gefühlen zutun hat drauf kommt. Ansonsten gibt es auch ein paar Themen über die ich lieber nicht spreche, weil die Ansichten sich da unterscheiden.

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Beitrag Mo., 27.09.2021, 19:57

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 18:12
Höchste Zeit zu lernen damit umzugehen. Abgesehen von Asperger-Autistien und ein paar anderen ganz spezifischen Diagnosen ist der Mensch ein sozialer Affe und braucht für ein zufriedenstellendes Leben regelmässige und positive soziale Kontakte. Zu viel alleine rumbrödeln wenn es einem nicht gut geht macht nur mehr blöde Gedanken.

Ich dachte eher an eine gut geleitete Gruppentherapie, wie man sie zB in psychotherapeutischen Kliniken bekommt.
Und du benötigst die Fähigkeit überall, im Beruf, in einer Paarbeziehung, in Hobbies.

Wenn du in Gruppen nicht klarkommst kannst du das klarerweise nur in Gruppensituationen lernen, da hilft die Einzeltherapie dann eher weniger.

Was man in der Gruppe auch ambulant bezahlt bekommt ist Ergotherapie für psychisch kranke Menschen. Das kannst du vom Psychiater auch zusätzlich zur ambulanten Psychotherapie verschrieben bekommen. Ich kenne ein paar Leute für die das sehr hilfreich war/ist. Eine andere Möglichkeit wäre dein lokaler Sozialpsychiatrischer Dienst. Die bieten in der Regel neben den Beratungsangeboten auch Freizeitaktivitäten in der Gruppe für Erkrankte an.
Danke für den Überblick was es da für Möglichkeiten gibt, ich werde mich auf jeden Fall mal damit beschäftigen!
Du hast sicher recht, da gibt es bestimmt was zu lernen, aber die Hemmschwelle ist halt sehr groß. Ich bin nicht dauernd alleine, ich habe auch Freunde, aber ich habe mich noch nie gut in größeren Gruppen integrieren können. Und das dann gleich im Rahmen einer Therapie...puh...das ist schon eine heftige Vorstellung...

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idontknow123
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 20:06

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 18:19
Das ist eine komplette Lüge. Da kannst du erst recht total baden gehen. Und der "Liebe des Lebens" Glaube kann einen auch ganz schnell in Teufels Küche bringen.

Ehrlich gesagt, zu einem Therapeuten der allen Ernstes solche Ratschläge gibt würde ich nicht eine einzige weitere Stunde gehen. Weil erstens hilft das nichts. Und zweitens ist es in der Sache FALSCH. Eine anspruchsvolle Ausbildung wie ein Studium kostet viel Kraft, wenn du soziale Ängste hast wird es mit den Kommilitionen auch nciht einfacher und eine "Liebe des Lebens" rettet nicht vor psychischen Problemen, da andere Menschen deine Probleme NICHT lösen.

idontknow123 hat geschrieben: Mo., 27.09.2021, 09:58aber ich bräuchte glaube ich eigentlich im hier und jetzt Unterstützung, mir hilft es nicht gesagt zu bekommen, dass ich nur warten muss und dann wird alles gut und irgendwie glaube ich das auch nicht, weil die Probleme mit mir selbst bleiben ja.
Wenn er das nicht tut dann würde ich einen anderen Therapeuten suchen.
Nun das hab ich jetzt natürlich auch ein bisschen überzogen formuliert, es handelt sich dabei nicht um wörtliche Zitate. Also er sagte glaube ich nicht "Liebe deines Lebens", aber durchaus, dass ich irgendwann garantiert jemanden finde, der meiner Gefühle erwidert (es ging um eine unglückliche Jugendliebe) und dass das dann ja so ein tolles Gefühl sei - schön, wenn er das hat, aber macht mich in dem Moment nicht glücklicher, wenn ich mir nicht mal vorstellen kann, dass mich jemals jemand auf diese Art mag... Was ja auch sehr unrealistisch ist solange ich mich selbst hasse. Und das mit dem Studium ist genau das, was mich gerade so stresst. Ich fange im Oktober an zu studieren und ich fürchte, dass ich das ohne echte Unterstützung nur schwer schaffen kann. Ich denke es muss sich was ändern, wenn ich da eine Chance haben will. Gerade deshalb frage ich mich aktuell so sehr, ob er mir diese Unterstützung geben kann, ob ich es schaffen kann sie anzunehmen, wenn es bisher an mit lag usw.

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Beitrag Mo., 27.09.2021, 20:10

Übrigens nochmal offiziell danke an alle, die mir hier antworten und ihre Gedanken mit mir teilen, das hilft mir wirklich sehr weiter! Ich bin immer noch total überfordert, aber ich fühle mich nicht mehr ganz so alleine und hilflos mit der ganzen Sache.

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Alani
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Beitrag Mo., 27.09.2021, 20:13

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 24.09.2021, 17:50
idontknow123 hat geschrieben: Fr., 24.09.2021, 12:40 aber weiß nicht ob sich ein Wechsel lohnt (wenn ich überhaupt jemals irgendwo einen Platz kriegen kann), weil vielleicht liegt es ja doch nur an mir und es klappt dann wieder nicht wirklich...

Es gibt erheblich mehr schlechte Psychotherapeuten als gute. Ist leider so. Und ich bin der Meinung, dass für sehr viele psychisch kranke Menschen mit Therapiebedarf die von der Kassen finanzierten Labertherapien garnicht geeignet sind sondern diejenigen eine Körpertherapie, etwas tiergestütztes, Musiktherapie oÄ brauchen würden um sich fallenlassen zu können....

Das sehe ich ganz genauso. Und es erfordert super viel Mut sich überhaupt auf eine Therapie einzulassen und gerade weil man eine Therapie ja nicht macht weil es einem so gut geht, ist es nochmal doppelt so schwer dann zu erkennen wer einem da wirklich weiterhelfen kann und vor allem auch gut tut. Und dann ist es auch gar nicht so einfach aus der bereits angefangen Sache wieder rauszukommen. Du weißt ja nie so richtig ob das jetzt einfach Teil des eigenen Problems ist oder ob der Therapeut das einfach nicht kapiert/gut kann oder auch einfach nur die Methode nicht passt.
Gerade bei so Themen wo es um Beschämung, das Gefühl nicht richtig zu sein, ja auch lauter so undefinierbare Sachen geht die man vielleicht auch gar nicht so benennen kann, wären ganz andere Ansätze bestimmt viel hilfreicher.
Einfach erst mal wieder oder überhaupt bei sich selber ankommen. Nicht irgendwie sein zu müssen und sich auch nicht diese ganzen Sch... Gedanken machen zu müssen wieso jetzt die Reaktion kommt oder auch gar keine, was jetzt wieder nicht passt etc.
Das kann ja dann noch mehr in die Irre führen als eh schon.

Wenn Du was alternatives in einer Gruppe z.B. machen möchtest, dann könnte da vielleicht echt was passen, wo Du zwar in einer Gruppe bist, wos aber nicht primar um reden oder so geht. Vielleicht so eine Mischung aus was kreativem und Austausch. Irgendwas ohne Druck wär vermutlich gut.
Ich hatte mal einen Malkurs gemacht, und der war noch nicht mal therapeutisch, aber die Atmosphäre dort war einfach so angenehm, dass mir das total gut getan hat. Das war in so einem Atelier, es lief eine schöne Musik nebenher, alle haben an ihren Bildern gearbeitet und die Kursleiterin und ihre Assistentin kam immer wieder vorbei, hat prima Tipps gegeben, voll unterstützend und wohlwollend. Das war echt schön. Ich kam mir da so ernst genommen vor. Manchmal brauchts einfach sowas. Und ich musste noch nicht mal bei nem Therapeuten darum betteln...
Klar, so richtig zum Bearbeiten von Themen braucht man schon eine Therapie, aber super wichtig ist auch, aus dem ganzen Negativ-Gefühl rauszukommen.
Alles Gute!

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