Kann eigene Sexualität nicht zulassen

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Käfer
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Beitrag Mo., 21.07.2008, 21:46

lost luck hat geschrieben:Das unterscheidet uns, ich Idiot weiss was Liebe ist, auch wie sie funktioniert, trotzdem liegt dieser Goldschatz wohl irgendwo hinter einem Regenbogen verborgen, wo ich ihn nicht mehr finden kann.
Ich kann mir vorstellen, was hilft. Wobei ich vorneweg anmerken muss, dass ich kein Praktiker, wie unschwer aus vorangegangenen Beiträgen ersichtlich, sondern vielmehr ein Theoretiker bin. Am besten ist es die Fehler zu suchen, nicht bei jemandem, sondern lediglich die Fehler, auch gleichzusetzen mit Fehlschlägen, Fauxpässen und sollten einige ausgemacht werden können, kann man doch überlegen, wie man sie vermeiden kann. Das klingt sehr einfach, aber die beste Methode ist, die Sache sehr nüchtern, methodisch und chirugisch anzugehen. Denke ich.
Ich will niemanden belehren, wenn das so klingt. So mache ich es bei vielen Dingen. Manchmal mit zu viel Kopf.
lost luck hat geschrieben:Bei dir denke ich trotzdem, du musst das mit Leuten vom Fach besprechen, ich habe noch immer keine 100 prozentige Ahnung was mit dir los ist.
Ich habe auch irgendwie den Eindruck der Einzige mit dem Problem zu sein, was ich dann aber mindestens statistisch gesehen, nicht glauben kann. Bei vielen sind aber diese Bindungsängst, Berührungsängste und die Angst vor Sex meist rational begründbar, indem man ihre Anamnese, naja, weiß nicht, ob man das hier sagen kann, beleuchtet.
Ich weiß nicht recht, ob es die bei mir so eindeutigen Gründe gibt oder bin ich letztlich doch Opfer meines wirren Geistes, der intellektuelle Nahrung suchend darbt vor geistiger Anregung und dadurch eine Illusion in der Illusion Leben erschafft? Ich fühle mich gar nicht dazu geistig in der Lage, kurz, ich traue es meinem Kopf nicht zu, so mit mir zu willfahren.
Bin ich ein Malkavianer?
lost luck hat geschrieben:Obwohl, wie sieht's bei dir hormonell aus? Ich meine, hast nur normalen Bartwuchs, zunehmende Körperbehaarung usw.?
Vielleicht setzte bei mir die Pubertät später ein als manche, rein äußerlich kann ich keine markanten Unterschied feststellen - ich lasse mir grad einen kleinen Kindbart wachsen und meine Stimme ist rauer als sie es früher war -, aber ich dürfte schon recht früh in die Versuchung gekommen sein, mit einem Mädchen anzubandeln. Vielleicht war ich sogar frühreif und habe es dann mit der Angst zu tun bekommen.
Eine ehemaligen Freundin, also keine feste, eine Freundin aus Kindheitszeiten, die zwei Stockwerke unter mir wohnte und mit der ich häufigen Kontakt hatte, hatte dann, als wir im pubertären Alter waren, mir oft offenkundige Avanchen gemacht, die ich erst Jahre später, als solche wirklich eindeutig identifizieren konnte, zugegeben, aber die ich wohl schon damals unterbewusst wahrnahm. Jedenfalls, wir haben einmal spielerisch auf der großen Couch meines Bruders, welche die Größe eines Ehebettes hatte, gekampelt und da ergab es sich, dass ich einmal auf ihr saß, ihre beiden Arme an den Handgelenken auf die Couch gedrückt und es wurde still. Und da bin ich ihr, wie von Geisterhand geführt, mit dem Kopf näher gekommen, es war wie der romantische Höhepunkt eines Filmpaares aus Hollywood. Doch dann ist mir die Sache peinlich geworden, so dass ich so tat, als sie etwas mehr Druck auf ihre Arme gab, dass ich davon umgehauen wurde, so dass wir dann von erneut kampelten. Sie hat mir auch noch Jahre später immer Mal Einblicke gewährt, wenn ihr versteht, was ich meine. Ich habe das immer versucht zu ignorieren, vielleicht hätte ich das nicht. Sie war schon ein wunderschönes Mädchen, aber eben nur das.
Sie ist dann später von mir immer weiter entfremdet, sie ist wohl an die falschen Jungs geraten und wurde zu einer Art Schlampe. Früher habe ich mir manchmal vorgeworfen, wie es wäre, wenn ich ihren Avanchen nachgegeben hätte, ob sie dann durch mich inspiriert, anders, vernünftiger geworden wäre? Aber das ist wohl Unfug.

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lost luck
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Beitrag Mo., 21.07.2008, 22:46

Silent Möbius hat geschrieben: Am besten ist es die Fehler zu suchen, nicht bei jemandem, sondern lediglich die Fehler, auch gleichzusetzen mit Fehlschlägen, Fauxpässen und sollten einige ausgemacht werden können, kann man doch überlegen, wie man sie vermeiden kann. Das klingt sehr einfach, aber die beste Methode ist, die Sache sehr nüchtern, methodisch und chirugisch anzugehen. Denke ich.
Ich will niemanden belehren, wenn das so klingt. So mache ich es bei vielen Dingen. Manchmal mit zu viel Kopf.
Was wenn du erkennst, dass es gar keine Fehler sind? Dass du derjenige bist, der außerhalb der Norm herumgeistert und dir nicht geholfen werden kann? Kracht dann mutwillig dein verbliebenes Weltbild zusammen und schaust du dann in die endlose Leere der Realität? Ich mache keinen Hehl daraus, ich komme mir vor, als passe ich nicht auf diese Welt, ich wurde quasi genetisch und durch erziehung aussortiert
Silent Möbius hat geschrieben: Ich habe auch irgendwie den Eindruck der Einzige mit dem Problem zu sein, was ich dann aber mindestens statistisch gesehen, nicht glauben kann. Bei vielen sind aber diese Bindungsängst, Berührungsängste und die Angst vor Sex meist rational begründbar, indem man ihre Anamnese, naja, weiß nicht, ob man das hier sagen kann, beleuchtet.
Ich weiß nicht recht, ob es die bei mir so eindeutigen Gründe gibt oder bin ich letztlich doch Opfer meines wirren Geistes, der intellektuelle Nahrung suchend darbt vor geistiger Anregung und dadurch eine Illusion in der Illusion Leben erschafft? Ich fühle mich gar nicht dazu geistig in der Lage, kurz, ich traue es meinem Kopf nicht zu, so mit mir zu willfahren.
Bei den Worten denke ich eher, bei dir gibt's wohl psychisch doch Ansätze für Erklärungen, und sei es nur, dass du glaubst etwas Besseres zu sein, weil du dich dem bewusst selbst entziehst. Katholik bist du auch nicht oder?
Silent Möbius hat geschrieben: Vielleicht setzte bei mir die Pubertät später ein als manche, rein äußerlich kann ich keine markanten Unterschied feststellen - ich lasse mir grad einen kleinen Kindbart wachsen und meine Stimme ist rauer als sie es früher war -, aber ich dürfte schon recht früh in die Versuchung gekommen sein, mit einem Mädchen anzubandeln. Vielleicht war ich sogar frühreif und habe es dann mit der Angst zu tun bekommen.
Da hätten wir noch eine Gemeinsamkeit, ich entwickelte daraus keine Angst, eher eine Distanz, so wie du es selber hast: Du verzichtest freiwillig das auszuleben, weil es dir mit 11/12/13 Jahren ohnehin eher Probleme eingebracht hätte, schließlich steckte zu dem Zeitpunkt das andere Geschlecht auch gerade tief in der Pupertät, wusste selber nicht genau was los war. Mit 14/15 war's dann zu spät, ab 16 stieg das Freundesalter der Mädels rasant auf bis zu 30 Lebensjahre.
Merkwürdig daran, ich hatte mehr feste Freundinnen, von meinem 6. bis 10. Lebensjahr als vom 10. bis 15. .
Silent Möbius hat geschrieben: Sie ist dann später von mir immer weiter entfremdet, sie ist wohl an die falschen Jungs geraten und wurde zu einer Art Schlampe. Früher habe ich mir manchmal vorgeworfen, wie es wäre, wenn ich ihren Avanchen nachgegeben hätte, ob sie dann durch mich inspiriert, anders, vernünftiger geworden wäre? Aber das ist wohl Unfug.
Dich trifft da keine Schuld

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Beitrag Mi., 23.07.2008, 16:29

lost luck hat geschrieben:Was wenn du erkennst, dass es gar keine Fehler sind?
Nun, offensichtlich gehöre ich zum "normierten" Durchschnitt, weil die Triebe scheinbar da sind, nicht immer präsent, aber mehr und weniger, wohl auch unterdurchschnittlich stark. Ich schätze, mein Verstand ist da stärker, oftmals.
Ich denke, dass es bei mir Fehler sind, weil die körperlichen Bedürfnisse, dich ich leider nicht beeinflussen kann, im Widerspruch zu meinen Wünschen stehen, die ich sehr wohl lenken kann. Was bin nun ich, der Körper oder der Geist? Genau, da liegt ein (oder der) Fehler.
Silent Möbius hat geschrieben:Bei den Worten denke ich eher, bei dir gibt's wohl psychisch doch Ansätze für Erklärungen, und sei es nur, dass du glaubst etwas Besseres zu sein, weil du dich dem bewusst selbst entziehst. Katholik bist du auch nicht oder?
Nein, ich bin kein Katholik. Mein Vater wurde etwas religiös erzogen, wobei das nicht wirklich Ernst zu nehmen ist, meine Mutter orthodox.
Aber wir sind eher alle mehr Atheisten, also sonst irgendetwas.
Ich muss sagen, dass ich mir wirklich für einige Fälle eine Art Snobismus angelegt habe, der dann ausbricht, wenn ich mich besonders bedroht fühle vom gesellschaftlichen Kontext einer Situation bspw. Das war eine Form des Selbstschutz'. Für etwas besseres, halte ich mich nicht. Vielleicht war das mal, heutzutage ist es nicht der Fall. Fühlst du dich so, besser als andere?

Welche Ansätze schweben dir ihm Sinn? Vermutest du welche, die du noch nicht genannt hast? Bin ja mal sehr gespannt.
Silent Möbius hat geschrieben:ab 16 stieg das Freundesalter der Mädels rasant auf bis zu 30 Lebensjahre.
Das sind ja sicherlich nur die Extremfälle gewesen. Selbst das Mädchen, von dem ich im vorherigen Post erzählte, war ja nicht einmal so und die ist schon ziemlich schlampig geworden.
Silent Möbius hat geschrieben:Du verzichtest freiwillig das auszuleben
Es war ja auch so, dass ich das in dem Moment vollkommen peinlich empfund. Würde heute ein Mädchen liegen, würde ich es wahrscheionlicher wieder nicht tun, weil ich das peinlich finde. Auch aus Angst, sie könnte mich im Nachhinein lächerlich machen. Vielleicht hat es auch mit fehlendem Vertrauen zu tun, dass ich mich nicht so "offen" zeigen will.
Das ist vielleicht Scham?

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lost luck
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Beitrag Mi., 23.07.2008, 18:07

Silent Möbius hat geschrieben: Ich denke, dass es bei mir Fehler sind, weil die körperlichen Bedürfnisse, dich ich leider nicht beeinflussen kann, im Widerspruch zu meinen Wünschen stehen, die ich sehr wohl lenken kann. Was bin nun ich, der Körper oder der Geist? Genau, da liegt ein (oder der) Fehler.
Du kontrollierst dich zu sehr..
Silent Möbius hat geschrieben: Fühlst du dich so, besser als andere?
Nein, eher als eine Sondernummer welche die Welt nicht mehr versteht

Silent Möbius hat geschrieben: Welche Ansätze schweben dir ihm Sinn? Vermutest du welche, die du noch nicht genannt hast? Bin ja mal sehr gespannt.
Dazu kenne ich dich zu wenig, du könntest jedoch einmal darüber nachdenken was, außer dem Thema, bei dir noch "anders" ist, als du es bei anderen wahrnimmst.
Silent Möbius hat geschrieben: Das sind ja sicherlich nur die Extremfälle gewesen. Selbst das Mädchen, von dem ich im vorherigen Post erzählte, war ja nicht einmal so und die ist schon ziemlich schlampig geworden.
Waren es nicht, vielleicht ist das auch eine Sache die mich schockierte, sich mit 16 schon jemanden zu suchen der große Wohnung, Auto und Beruf hat, da kann ein Schuljunge nicht mithalten. Aber was erzähle ich dir, im Fortgeschrittenem Alter nimmt das eher noch zu.
Silent Möbius hat geschrieben: Es war ja auch so, dass ich das in dem Moment vollkommen peinlich empfund. Würde heute ein Mädchen liegen, würde ich es wahrscheionlicher wieder nicht tun, weil ich das peinlich finde. Auch aus Angst, sie könnte mich im Nachhinein lächerlich machen. Vielleicht hat es auch mit fehlendem Vertrauen zu tun, dass ich mich nicht so "offen" zeigen will.
Das ist vielleicht Scham?
Durchaus, die Frage wäre: Willst du körperliche Nähe haben, Ja oder Nein? Ich glaube noch immer, auch bei dir ist irgendwas in der Erziehung fehlgelaufen, ich kann dir aber nicht genau sagen was es war. Ein simpler Vertrauensbruch zu den Eltern reicht da schon, der muss dir heute auch nicht wirklich klar sein.

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Beitrag Mi., 23.07.2008, 19:35

lost luck hat geschrieben:Du kontrollierst dich zu sehr...
Wieso denn das? Was meinst du damit?
Ich glaube eher, dass ich meinen Kopf nicht genug angestrengt habe. Wenn Liebe/Beziehung führen so etwas wie Lesen ist, dann bin ich Analphabet, ein Mensch ohne Kenntnisse der Buchstaben, der Bausteine der Liebe und zur Beziehung. Wenn Liebe sowie ein glückliches Verhältnis nicht auf Wissenschaft, sondern auf Intuition beruhn, dann habe ich diese Gefühl verloren oder niemals besessen. Wenn dem so ist, bin ich tatsächlich ein zur Liebe unfähiges Wesen, von der Sexualität ganz zu Schweigen.
Vielleicht war meine erste erwiderte Liebe (nach 14-tägiger Beziehung mit 18 Jahren!) ja auch so ein böses Bauchklatscher, dass ich "keine Schmetterlinge mehr in ihm spüren kann."
Silent Möbius hat geschrieben:Nein, eher als eine Sondernummer welche die Welt nicht mehr versteht
Die Welt oder die Frauen? Ich glaube nicht, dass die Frauen die Welt sind.
Silent Möbius hat geschrieben:Dazu kenne ich dich zu wenig, du könntest jedoch einmal darüber nachdenken was, außer dem Thema, bei dir noch "anders" ist, als du es bei anderen wahrnimmst.
Mh, ich ziehe zum Beispiel gern mal Uniformen an, die ich mir gekauft habe. Einfach so zum Spaß, ich fühle mich dann in ein Abenteuer hineinversetzt und die Uniform gebietet mir ausreichend Schutz. Das ist eher eine Art Rollenspiel im Kopf.
Naja, diese Andersartigkeit habe ich in diesem Thread bereits einmal erwähnt, aber ob es denn wirklich so erwähnenswert ist? Ich trinke absolut nichts, ich gehe nicht mit dem Strom (hab bspw. kein Handy, noch nie eines gehabt), gehe nicht gern in Bars, Discos usw. und dann gibt es noch Charaktereigenschaften, die jeder irgendwie auch hat, Schüchternheit zum Beispiel, die mich etwas von den meisten wohl unterscheidet. Keine Ahnung, was noch. Dazu fällt mir momentan nichts ein.
Halt doch, natürlich, ich bin (psychischer) Hospitalist, vermute ich zumindest sehr stark. Hier gab's doch mal einen Thread dazu!? Auffälligstes Merkmal ist, dass ich diese Jaktationen (jactatio capitis) habe, dass ich, bis vor drei Monaten etwa, an Onychophagie litt und Fingernägel kaute, dass ich wohl etwas gefühlskälter bin. Symptome wie Weinerlichkeit, mangeldes Selbstvertrauen, geringere Frustrationstoleranz usw. stechen ebenfalls hervor (u.v.m.). Allerdings ist das unbestätigt und mir fehlt dazu der Hintergrund, denn ich weiß nicht, woher er stammen könnte. Ich weiß nichts, von einem langen Krankenhausaufenthalt usw. Keine Ahnung, woher es rühren könnte. Ich habe mich allerdings, daran kann ich mich erinnern, früher als kleines Kind gefragt, ob ich wirklich das leibliche Kind meiner Eltern bin und meine augenscheinlichen, nicht Rabeneltern sind? Warum ich das aber mal dachte, weiß ich nicht mehr. Der Anlass (oder die Anlässe) scheinen aus meinem Kopf wie herausgelöscht zu sein.
Silent Möbius hat geschrieben:Durchaus, die Frage wäre: Willst du körperliche Nähe haben, Ja oder Nein? Ich glaube noch immer, auch bei dir ist irgendwas in der Erziehung fehlgelaufen, ich kann dir aber nicht genau sagen was es war. Ein simpler Vertrauensbruch zu den Eltern reicht da schon, der muss dir heute auch nicht wirklich klar sein.
Naja, ich mag meine Eltern nicht besonders. Wo es geht, gehe ich ihnen aus dem Weg. Ich unternehme ungern etwas mit ihnen, hasse sie aber nicht oder bin unfreundlich zu ihnen oder so. Ich meide sie lediglich.
Dass ich ungern mit ihnen spreche, lässt sich schnell ableiten, und habe das auch schon zu Beginn dieser Thematik geäußert. Aber mir fehlen immer wieder die genauen Hintergründe zu meinem Verhalten, die Beweise zu meinen (und deinen) Vermutungen.

Zu deiner Frage: Die Antwort wird dich wenig wundern. Ja und Nein. Manchmal ist es so, als wenn mein Verlangen unüberwindlich wäre und ich sogar einfach so mit einem Mädchen schlafen würde, (was ich niemals machen würde!) oder eben, weniger extrem, ich Gefühle in mir entflammen spüre, wenn ich an ein befreundetes und lediges Mädchen denke, obwohl ich es doch kaum lieben würde, dann wieder bin ich der leidigen Gedanken überdrüssig und blockiere sämtliche Gedanken, die schon recht häufig um dieses Thema greisen. Manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt noch weiß, wie es sich anfühlt wirklich zu lieben, ob ich mal weiß, dass ich mich verliebt habe und dass es sich nicht um einen besonders langen "Ausbruch" handelt? Von der Unkenntnis eine potentielle Partnerin zu gewinnen, also zu flirten, oder gar eine Beziehung zu führen, mal abgesehen. Gemerkt habe ich außerdem, dass mir "Flirttipps" nichts bringen, ich kann sie emotional nicht nachvollziehen, trotz dem ich sie verstehe.

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lost luck
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Beitrag Mi., 23.07.2008, 20:09

Silent Möbius hat geschrieben: Wieso denn das? Was meinst du damit?
Ich glaube eher, dass ich meinen Kopf nicht genug angestrengt habe. Wenn Liebe/Beziehung führen so etwas wie Lesen ist, dann bin ich Analphabet, ein Mensch ohne Kenntnisse der Buchstaben, der Bausteine der Liebe und zur Beziehung. Wenn Liebe sowie ein glückliches Verhältnis nicht auf Wissenschaft, sondern auf Intuition beruhn, dann habe ich diese Gefühl verloren oder niemals besessen. Wenn dem so ist, bin ich tatsächlich ein zur Liebe unfähiges Wesen, von der Sexualität ganz zu Schweigen.
Es ist eben keine Wissenschaft, erlernen kannst du auch nichts, du kannst höchstens Erfahrungen sammeln. Das Problem dabei: Wenn du früh falsche Erfahrungen gesammelt hast, holen die dich später irgendwann einmal ein und du passt dann mit deinem Verhalten so gar nicht in die Gesellschaft.
Silent Möbius hat geschrieben: Die Welt oder die Frauen? Ich glaube nicht, dass die Frauen die Welt sind.
Die komplette Welt, bei mir zumindest inzwischen.
Silent Möbius hat geschrieben: Mh, ich ziehe zum Beispiel gern mal Uniformen an, die ich mir gekauft habe. Einfach so zum Spaß, ich fühle mich dann in ein Abenteuer hineinversetzt und die Uniform gebietet mir ausreichend Schutz. Das ist eher eine Art Rollenspiel im Kopf.
Das ist in der Tat eine relativ merkwürdige Sache Steckt da noch mehr dahinter, als "nur Spass"? Willst du in einer grauen Masse untertauchen, oder die totale Kontrolle haben?
Silent Möbius hat geschrieben: Naja, diese Andersartigkeit habe ich in diesem Thread bereits einmal erwähnt, aber ob es denn wirklich so erwähnenswert ist? Ich trinke absolut nichts, ich gehe nicht mit dem Strom (hab bspw. kein Handy, noch nie eines gehabt), gehe nicht gern in Bars, Discos usw. und dann gibt es noch Charaktereigenschaften, die jeder irgendwie auch hat, Schüchternheit zum Beispiel, die mich etwas von den meisten wohl unterscheidet.
Also grenzt du dich bewusst aus dem Leben der Masse aus, Schüchternheit hat viele Facetten und Hintergründe..
Silent Möbius hat geschrieben: Halt doch, natürlich, ich bin (psychischer) Hospitalist, vermute ich zumindest sehr stark. Hier gab's doch mal einen Thread dazu!? Auffälligstes Merkmal ist, dass ich diese Jaktationen (jactatio capitis) habe, dass ich, bis vor drei Monaten etwa, an Onychophagie litt und Fingernägel kaute, dass ich wohl etwas gefühlskälter bin. Symptome wie Weinerlichkeit, mangeldes Selbstvertrauen, geringere Frustrationstoleranz usw. stechen ebenfalls hervor (u.v.m.). Allerdings ist das unbestätigt und mir fehlt dazu der Hintergrund, denn ich weiß nicht, woher er stammen könnte. Ich weiß nichts, von einem langen Krankenhausaufenthalt usw. Keine Ahnung, woher es rühren könnte. Ich habe mich allerdings, daran kann ich mich erinnern, früher als kleines Kind gefragt, ob ich wirklich das leibliche Kind meiner Eltern bin und meine augenscheinlichen, nicht Rabeneltern sind? Warum ich das aber mal dachte, weiß ich nicht mehr. Der Anlass (oder die Anlässe) scheinen aus meinem Kopf wie herausgelöscht zu sein.
Interessante Punkte, das Nägelkauen ist auch nur ein Symptom.. Aber mit deinen Eltern/der Erziehung scheint da ja dann doch etwas Elementares nicht zu stimmen, wenn du solche Erinnerungen hast.
Silent Möbius hat geschrieben: Naja, ich mag meine Eltern nicht besonders. Wo es geht, gehe ich ihnen aus dem Weg. Ich unternehme ungern etwas mit ihnen, hasse sie aber nicht oder bin unfreundlich zu ihnen oder so. Ich meide sie lediglich.
Dass ich ungern mit ihnen spreche, lässt sich schnell ableiten, und habe das auch schon zu Beginn dieser Thematik geäußert. Aber mir fehlen immer wieder die genauen Hintergründe zu meinem Verhalten, die Beweise zu meinen (und deinen) Vermutungen.
denk nach, scharf nach..
Silent Möbius hat geschrieben: Zu deiner Frage: Die Antwort wird dich wenig wundern. Ja und Nein. Manchmal ist es so, als wenn mein Verlangen unüberwindlich wäre und ich sogar einfach so mit einem Mädchen schlafen würde, (was ich niemals machen würde!) .
Klar, das ist ja dein Problem, aber vielleicht auch nur ein Symptom dessen, die Stelle wo es am deutlichsten sichtbar wird. Würdest du von dir sagen, du wahrst Distanz zu anderen Menschen, lebst (im Kopf) in deiner eigenen kleinen Welt?

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Beitrag Mi., 23.07.2008, 20:57

lost luck hat geschrieben:Wenn du früh falsche Erfahrungen gesammelt hast, holen die dich später irgendwann einmal ein und du passt dann mit deinem Verhalten so gar nicht in die Gesellschaft.
Vielleicht ist es bei mir schon so weit, dass es mich überholt hat? Oder überfahren.
Silent Möbius hat geschrieben:Die komplette Welt, bei mir zumindest inzwischen.
Darf ich annehmen, dass deine Welt sehr feminin zu sein scheint, wenn dem so ist? Bedeutet für dich Frau so viel, nein alles? Hast du greisende Gedanken um das Thema, so arg, dass du dieses Depressionen bekommen hast? Entschuldige, hier geht es zwar um mich, aber meinen Quasi-Therapeuten will ich gern auch fragen.
Silent Möbius hat geschrieben:Das ist in der Tat eine relativ merkwürdige Sache Steckt da noch mehr dahinter, als "nur Spass"? Willst du in einer grauen Masse untertauchen, oder die totale Kontrolle haben?
Nein, keines von beidem, "meine Armee" hebt sich gedanklich von menschlichen ab. Ich möchte mich manchmal eher herausheben. "Meine Armee" ist nicht primär Kampfmaschinerie, sondern für mich ein ideelles Symbol in meinem Kopf. Nicht Waffe, sondern Helm, nicht Schwäche, sondern Schwung, nicht Kraft, sondern Präzision, dafür unglaubliche Massen voll Individualisten und... keine Menschen. Die Uniformen, dich ich wirklich höchst selten Mal, manchmal auch nur für wenige Sekunden anziehe, geben mir für die Zeit ein wenig die Möglichkeit für einen Ausgleich, ich weiß nicht für was. Danach folgt gedanklicher Friede und Ruhe.
Manchmal benutze ich einige Gegenstände, Wekrzeuge aus meiner Rüstung für andere Zwecke. Kompanten usw. Wie jeder andere auch. Trotzdem bleibt für mich meine kleine Sammlung wunderbar.
Im übrigen ist es kein Fetisch oder so etwas. Ich mag zum Beispiel keine Frauen leicht bekleidet in Uniform und mit Waffe. Bitte, davon bin ich weit entfernt. Buarks.
Silent Möbius hat geschrieben:Also grenzt du dich bewusst aus dem Leben der Masse aus, Schüchternheit hat viele Facetten und Hintergründe..
Ich bin einer, der oft in der "zweiten Reihe" zu finden ist, und trotzdem (manchmal) vorn mitspielt. Ich agiere mehr im Hintergrund, unaufällig weitesgehend, unsichtbar nach Wunsch. Aber ob es gelingt, ist eine andere Frage.
Silent Möbius hat geschrieben:Aber mit deinen Eltern/der Erziehung scheint da ja dann doch etwas Elementares nicht zu stimmen, wenn du solche Erinnerungen hast.
Ja, nur was? Mir behagt auch nicht der Gedanke, dass meine Eltern etwas mit mir zu tun haben sollen. Sie sind mir eigentlich völlig fremd. Doch durch ein unsichtbares Band auch wieder seltsam vertraut, lieb und teuer. Das merke ich, wenn ich sie durch sehr lange Abwesenheit, die nicht geplant war, zu vermissen beginne.
Nägelkauen wird doch zu den SVV gezählt, oder? Sprichst du diese Symptomatik an? Wie ist das aber im Bezug auf mein "Elternproblem" zu interpretieren?
Silent Möbius hat geschrieben:denk nach, scharf nach..
Mein Vater ist einmal ausgerastet, als ich noch sehr klein war, und hat mich, was nun so schlimm nicht ist, einfach gepackt und heftig geschüttelt und mich dabei ausgeschimpft. Das hat bei mir einen starken Eindruck hinterlassen, ich habe meinen Vater, was ich mir heute gar nicht recht vorstellen kann, als bösen, despotischen Mann gesehen, der er eigentlich nicht war/ist. Wenn ich mich an diese Zeit, schwammig, sehr, sehr verschwommen zurückerinnere, hatte ich auch manchmal sehr viel Angst gehabt.
Ich weiß nicht, ob das in die selbe Zeit hinein geht oder etwas später war. Mein Bruder hat mal, wohl über Wochen, heftige Streits mit meinen Eltern gehabt, und eines Abends ist er in sein Doppelstockbett gegangen und hatte geweint. Ich bin, das muss ich noch sagen, ein sehr empathischer Mensch und hatte daran verständlich sehr viel Anteil. Ich habe ihn trösten wollen, er 7 Jahre älter, und als er mich aufforderte, dass Messer vom Schrank zu nehmen und es ihm zu geben (was übrigens ein Plastikmesser war, ich damals aber nicht verstand), habe ich es genommen und bin in mein Bett
gegangen und habe es festumschlungen, bereit mein Leben dafür einzusetzen, es nicht wieder herzugeben... Mein Bruder lebt.

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Beitrag Mi., 23.07.2008, 20:58

Silent Möbius hat geschrieben:Klar, das ist ja dein Problem, aber vielleicht auch nur ein Symptom dessen, die Stelle wo es am deutlichsten sichtbar wird.
Wie meinst du das? Nicht die Sexualität stellt das Problem dar, sondern etwas tiefverwurzeltes?
Silent Möbius hat geschrieben:Würdest du von dir sagen, du wahrst Distanz zu anderen Menschen, lebst (im Kopf) in deiner eigenen kleinen Welt?
Ich habe früher viel Phantasie gebraucht, um meinen langweiligen Alltag spielerisch rumzubringen, weil es mir früher oft an geeigneten SpielkameradenIn fehlte. Vielleicht habe ich noch immer viel im Kopf, nein, ganz bestimmt. Ich träume oft am Tage. Eine kleine Welt ist die, wie oben geschildert, mit der Uniform eröffnet, häufiger habe ich aber Tagträume. Fast egal, wo. Es kann sein, dass ich dadurch abgelenkt, etwas distanziert wirke. Aber so wirklich finde ich nicht.
Freunde habe ich schon einige und mit ihnen bin ich dann auch beschäftigt. Träume habe lediglich, wenn ich alleine, das heißt auch, wenn ich unter Fremden an der Haltestelle bin, wo dann wieder die Berührungen eine Rolle spielen.

(Ich glaube, jetzt haben wir den Bogen im Thread geschlagen. )

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Beitrag Mi., 23.07.2008, 21:18

Silent Möbius hat geschrieben: Vielleicht ist es bei mir schon so weit, dass es mich überholt hat? Oder überfahren.
Du bist noch jung, daran kann man arbeiten -->Therapie
Silent Möbius hat geschrieben: Darf ich annehmen, dass deine Welt sehr feminin zu sein scheint, wenn dem so ist? Bedeutet für dich Frau so viel, nein alles? Hast du greisende Gedanken um das Thema, so arg, dass du dieses Depressionen bekommen hast? Entschuldige, hier geht es zwar um mich, aber meinen Quasi-Therapeuten will ich gern auch fragen.
Feminin? Nein, eher so kaputt wie sie ist, ich sehe nicht mehr viel Positives. Ich kenne die Gründe für meine Depressionen sehr genau, warum es mir momentan richtig schlecht geht ebenfalls, das ist eine Mischung aus Alter und Erreichtem, schließt die Beziehungsebene keineswegs aus, sieht sie höchstens als Schlüsselfunktion was mich hätte auf einen anderen, richtigeren Weg führen können, der mir leider versperrt blieb. Elternhaus, Umfeld usw. trugen daran einen gewichtigen Anteil, dessen bin ich mir ebenfalls bewusst.
Silent Möbius hat geschrieben: Nein, keines von beidem, "meine Armee" hebt sich gedanklich von menschlichen ab. Ich möchte mich manchmal eher herausheben. "Meine Armee" ist nicht primär Kampfmaschinerie, sondern für mich ein ideelles Symbol in meinem Kopf. Nicht Waffe, sondern Helm, nicht Schwäche, sondern Schwung, nicht Kraft, sondern Präzision, dafür unglaubliche Massen voll Individualisten und... keine Menschen.
Fällt dir bei solchen Schilderungen nicht auf was da nicht stimmt?

Silent Möbius hat geschrieben: Ja, nur was? Mir behagt auch nicht der Gedanke, dass meine Eltern etwas mit mir zu tun haben sollen. Sie sind mir eigentlich völlig fremd. Doch durch ein unsichtbares Band auch wieder seltsam vertraut, lieb und teuer. Das merke ich, wenn ich sie durch sehr lange Abwesenheit, die nicht geplant war, zu vermissen beginne.
Nägelkauen wird doch zu den SVV gezählt, oder? Sprichst du diese Symptomatik an? Wie ist das aber im Bezug auf mein "Elternproblem" zu interpretieren?
Das kann ich dir nicht erklären, ich bin kein Psychotherapeut, aber mir ist durchaus bewusst, das merkwürdige Verhaltensweisen auch nur Ausdruck des Problems sein können.
Silent Möbius hat geschrieben: Mein Vater ist einmal ausgerastet, als ich noch sehr klein war, und hat mich, was nun so schlimm nicht ist, einfach gepackt und heftig geschüttelt und mich dabei ausgeschimpft. Das hat bei mir einen starken Eindruck hinterlassen, ich habe meinen Vater, was ich mir heute gar nicht recht vorstellen kann, als bösen, despotischen Mann gesehen, der er eigentlich nicht war/ist. Wenn ich mich an diese Zeit, schwammig, sehr, sehr verschwommen zurückerinnere, hatte ich auch manchmal sehr viel Angst gehabt.
Ich weiß nicht, ob das in die selbe Zeit hinein geht oder etwas später war. Mein Bruder hat mal, wohl über Wochen, heftige Streits mit meinen Eltern gehabt, und eines Abends ist er in sein Doppelstockbett gegangen und hatte geweint. Ich bin, das muss ich noch sagen, ein sehr empathischer Mensch und hatte daran verständlich sehr viel Anteil. Ich habe ihn trösten wollen, er 7 Jahre älter, und als er mich aufforderte, dass Messer vom Schrank zu nehmen und es ihm zu geben (was übrigens ein Plastikmesser war, ich damals aber nicht verstand), habe ich es genommen und bin in mein Bett
gegangen und habe es festumschlungen, bereit mein Leben dafür einzusetzen, es nicht wieder herzugeben... Mein Bruder lebt.
Da haben wir es doch, Traumatisierung, gestörtes Verhältnis zu den Eltern. Du hast deinen Vater nicht als das wahrgenommen, was er eigentlich hätte sein müssen: Vorbild, und eben kein männliches Monster (das du in Folge wohl nie sein willst).

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Beitrag Mi., 23.07.2008, 21:28

Silent Möbius hat geschrieben: Wie meinst du das? Nicht die Sexualität stellt das Problem dar, sondern etwas tiefverwurzeltes?
Ganz genau, dass es Auswirkungen auf deine sexuelle Entwicklung hat würde ich nicht bezweifeln, die Ursachen können jedoch auf einem völlig anderem Level liegen. D.h. das muss kein negatives sexuelles Erlebnis sein, alleine wie du deinen Vater schilderst ginge das eher in Richtung "Machtausübung".
Silent Möbius hat geschrieben: Ich habe früher viel Phantasie gebraucht, um meinen langweiligen Alltag spielerisch rumzubringen, weil es mir früher oft an geeigneten SpielkameradenIn fehlte. Vielleicht habe ich noch immer viel im Kopf, nein, ganz bestimmt. Ich träume oft am Tage. Eine kleine Welt ist die, wie oben geschildert, mit der Uniform eröffnet, häufiger habe ich aber Tagträume. Fast egal, wo. Es kann sein, dass ich dadurch abgelenkt, etwas distanziert wirke. Aber so wirklich finde ich nicht.
Freunde habe ich schon einige und mit ihnen bin ich dann auch beschäftigt. Träume habe lediglich, wenn ich alleine, das heißt auch, wenn ich unter Fremden an der Haltestelle bin, wo dann wieder die Berührungen eine Rolle spielen.

(Ich glaube, jetzt haben wir den Bogen im Thread geschlagen. )
Hier schneiden wir uns wieder gerade, wenn ich sage, ich fühlte mich schon immer irgendwie anders, hat das mitunter genau damit zu tun was du hier beschreibst, bis auf die Uniformen
Man lebt zwar nach außen hin völlig normal, innen jedoch wird jede freie Sekunde dazu genutzt um sich über "Schwachsinn" (so nenne ich es deshalb, weil mir gerade einmal wieder vorschwebt welche Energieverschwendung das ist!) Gedanken zu machen. So geht's mir zumindest.

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Beitrag Mi., 23.07.2008, 21:59

lost luck hat geschrieben:Ich kenne die Gründe für meine Depressionen sehr genau, warum es mir momentan richtig schlecht geht ebenfalls, das ist eine Mischung aus Alter und Erreichtem, schließt die Beziehungsebene keineswegs aus, sieht sie höchstens als Schlüsselfunktion was mich hätte auf einen anderen, richtigeren Weg führen können, der mir leider versperrt blieb.
Das klingt sehr traurig und ich bin verwundert, dass eine Therapie, deine Lebenserfahrung, Motivation und Wissen dir nicht geholfen haben. Ist es nicht auch ein bisschen persönliche "Seeleneinstellung" dabei, die dir etwas abhanden gekommen sein mag?
Ich wünsche dir alles Gute!

Silent Möbius hat geschrieben:Fällt dir bei solchen Schilderungen nicht auf was da nicht stimmt?
Sieht du des Pudels Kern? Kannst du ihn bei Namen nennen, das Problem? Ich nicht.
Je mehr ich aber hier schreibe, desto mehr bin ich dazu verleitet, doch eine Therapie zu versuchen. Sehr unangenehm kann sie nicht werden, trotz dass sie eine Sexualtherapie genannt wird. Die Entblößung ist wohl keine fleischliche Natur.
Silent Möbius hat geschrieben:Das kann ich dir nicht erklären, ich bin kein Psychotherapeut, aber mir ist durchaus bewusst, das merkwürdige Verhaltensweisen auch nur Ausdruck des Problems sein können.
Was mich wundert, ist, dass ich seit ein paar Monaten, keine Nägel mehr "reiße". Ich habe vollkommen gesunde Finge bekommen, die ich langsam zu feilen beginne. Ein bisschen Lebensgefühl habe ich mir nach 19 Jahren hart zurückerkämpft.

Wie kann ich der übrigen Traumatisiserung, wie du es vermutest, begegnen? Weiß auch da nur ein Professioneller Rat? Ist das heilbar?
lost luck hat geschrieben:alleine wie du deinen Vater schilderst ginge das eher in Richtung "Machtausübung".
Das versteh ich nicht, inwiefern Machtausübung? Was hat das mit der Sexualität zu tun? Wie interpretierst du die Uniformen denn? Das scheint dir etwas misszubehagen.

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lost luck
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Beitrag Mi., 23.07.2008, 22:41

Silent Möbius hat geschrieben: Das klingt sehr traurig und ich bin verwundert, dass eine Therapie, deine Lebenserfahrung, Motivation und Wissen dir nicht geholfen haben. Ist es nicht auch ein bisschen persönliche "Seeleneinstellung" dabei, die dir etwas abhanden gekommen sein mag?
Ich wünsche dir alles Gute!
Ich umschreibe es dir einmal: Wenn normale med. nachweisbare Krankheiten z.T. dauerhaft chron. verlaufen, eine ähnliche in der Kindheit prägende Geschichte wie bei dir (von der ich pers. die Sache mit der körperlichkeit noch immer ausklammern würde) schon vorhanden war, gleichzeitig mit zunehmendem Druck/Problemen durch die Gesellschaft und auch Familienintern aufeinanderprallen, du selbst aber jahrelang nicht kapierst was mit dir los , nur bemerkst wie du seelisch und auch körperlich immer mehr an Kraft verlierst, dann bist du irgendwann in keiner Spirale mehr, du bist am Ende. Da bringt dir Wissen nicht viel, wie gesagt, ich habe mich zu lange für normal gehalten und gedacht ich müsste mich durchbeißen, "das wird schon", sagten mir nicht wenige Mediziner, Nichts wurde. Heute sehe ich nur noch einen einsamen steinigen Weg vor mir, um da irgendwie wieder herauszukommen, momentan fehlt mir die Kraft, ich hoffe das mir da Medis wieder etwas Schwung verpassen können. Natürlich, ich könnte sagen "andere scheitern an viel banaleren Dingen" oder "irgendwann fällst du wieder in ein Loch".. aber im Grunde denke ich auch: Was hast du noch zu verlieren und wofür hast du eigentlich all die Jahre gekämpft, wenn nicht für dich? Das gibt mir zumindest noch etwas Halt, aber viel ist da nicht mehr.

Silent Möbius hat geschrieben: Sieht du des Pudels Kern? Kannst du ihn bei Namen nennen, das Problem? Ich nicht.
Je mehr ich aber hier schreibe, desto mehr bin ich dazu verleitet, doch eine Therapie zu versuchen. Sehr unangenehm kann sie nicht werden, trotz dass sie eine Sexualtherapie genannt wird. Die Entblößung ist wohl keine fleischliche Natur.
Psychotherapie, du kannst dir ja jemanden suchen der sich darauf spezialisiert hat, obwohl ich nicht glaube das es so jemand sein muss. Pudels Kern? Nein, deine Uniformen halte ich auch nur für Symptome..
Silent Möbius hat geschrieben: Was mich wundert, ist, dass ich seit ein paar Monaten, keine Nägel mehr "reiße". Ich habe vollkommen gesunde Finge bekommen, die ich langsam zu feilen beginne. Ein bisschen Lebensgefühl habe ich mir nach 19 Jahren hart zurückerkämpft.
Du hast eine Macke abgelegt, glückwunsch, aber du weisst das da noch mehr sind.
Silent Möbius hat geschrieben: Wie kann ich der übrigen Traumatisiserung, wie du es vermutest, begegnen? Weiß auch da nur ein Professioneller Rat? Ist das heilbar?
Ich denke schon das man das in deinem Kopf umdrehen kann -->Therapie.
Silent Möbius hat geschrieben: Das versteh ich nicht, inwiefern Machtausübung? Was hat das mit der Sexualität zu tun? Wie interpretierst du die Uniformen denn? Das scheint dir etwas misszubehagen.
Wenn dein Vater dir gegenüber seine körperliche Überlegenheit ausspielt, ist das sogar Machtmissbrauch. Schütteln von kleinen Kindern endet nicht selten mit deren Tod, wie alt warst du damals? Was das mit Sexualität zu tun hat? Das sind auch Machtspielchen, zumindest vordergründig betrachtet und ohne Dinge wie Liebe und Zuneigung zu beachten. Nicht umsonst gibt es den Jugendschutz, gerade Kinder werten sexuelle Handlung falsch.

Uniformen sind Gleichmacherei des Menschen, eine Form der "entmenschlichung", das nehmen der Persönlichkeit eines Einzelnen um jene Identitätslose zu Mördern aber auch zu namenlosen Opfern zu machen. Individuen, wie du glaubst, sind das dann nicht mehr. Ich weiss nicht wie man es bei dir werten könnte, was fühlst du genau beim Anziehen? Bist du dann ein Niemand und gehst "unter" oder teil des Ganzen?

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Beitrag Do., 24.07.2008, 20:33

lost luck hat geschrieben:Das gibt mir zumindest noch etwas Halt, aber viel ist da nicht mehr.
Würde eine Frau dir den nötigen Halt geben?
lost luck hat geschrieben:Pudels Kern? Nein, deine Uniformen halte ich auch nur für Symptome..
Als eine äußerst bedenkliche, wie mir scheint.
lost luck hat geschrieben:Wenn dein Vater dir gegenüber seine körperliche Überlegenheit ausspielt, ist das sogar Machtmissbrauch. Schütteln von kleinen Kindern endet nicht selten mit deren Tod, wie alt warst du damals? Was das mit Sexualität zu tun hat? Das sind auch Machtspielchen, zumindest vordergründig betrachtet und ohne Dinge wie Liebe und Zuneigung zu beachten. Nicht umsonst gibt es den Jugendschutz, gerade Kinder werten sexuelle Handlung falsch.
So klein war ich eigentlich nicht, vielleicht 4 Jahre? Das war auch, denke ich, nur einmalig gewesen. Dass Sexualität etwas mit Macht zu tun hat, habe ich ja noch nie gehört. Einige Formen vielleicht, aber generell?
lost luck hat geschrieben:Ich weiss nicht wie man es bei dir werten könnte, was fühlst du genau beim Anziehen? Bist du dann ein Niemand und gehst "unter" oder teil des Ganzen?
Naja, also das ist nicht immer so, aber ich fühle die manchmal wie eine zweite Haut. Fühle mich wie eine andere Persönlichkeit, die von meinem gegenwärtigen Leben ganz weit weg ist. Insofern ist meine Uniform auch keine, weil sie nicht uniform, sondern einzigartig, eher individuell ist.
Dass meine Eltern die eher belächeln oder schlecht heißen, vielleicht so wie du, lockt mich noch mehr, sie mal anzuziehen, was schon selten geschieht.

Das habe ich im Internet zum Thema Unterbewusstsein gefunden.
"Wenn Sie als Kind immer wieder gehört haben, dass Sie unsportlich sind, dann glauben Sie vielleicht wirklich daran. Wenn Sie einen solchen Glaubenssatz in sich haben, kann es sein, dass Ihr Unterbewusstsein alle Ihre Versuche, Sport zu treiben boykottiert, z.B. mit Unlust, Vergesslichkeit oder sogar mit Krankheiten. Es will Sie so vielleicht vor Enttäuschungen oder Hänseleien schützen. Viele solcher alten Programme können Sie aber mit neuen Botschaften an Ihr Unterbewusstsein verändern."

Kann es sein, dass es auch bei mir solche Dinge gibt? Wie kann man das überprüfen, wie kann man das löschen, sollte da etwas sein?
Kann man das durch (Selbst-)Hypnose oder ist das albern?

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lost luck
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Beitrag Do., 24.07.2008, 21:32

Silent Möbius hat geschrieben: Würde eine Frau dir den nötigen Halt geben?
Kompletten Halt keineswegs, dafür bin ich selbst verantwortlich, das erwarte ich auch nicht, eher das Gefühl das da noch jemand ist, der nicht gegen einen ist und einen mehr akzeptiert als die meisten anderen Eine solche Frau könnte wahrscheinlich dazu beitragen, dass ich meinen Motor länger am laufen halten kann, alleine um ihr den Himmel auf Erden zu beschehren. Als Leistung erwarte ich nichts, höchstens eine Schulter an die man sich anlehnen kann, den Rest würde sie bestimmen. Aber das scheint mir zunehmend Utopie zu sein, in einer Welt wo Treue nicht selten ein leeres Wort ist, wo Frauen gesundheitlich angeschlagene Männer ohnehin zum Großteil aussortieren, weil sie keinen Klotz am Bein wollen, der vielleicht gar keiner mehr wäre wenn man ihm Aufmerksamkeit schenken würde.
Silent Möbius hat geschrieben: Als eine äußerst bedenkliche, wie mir scheint.
Durchaus, bedenklich nicht unbedingt, aber du zeigst mit dem "Hobby" doch sehr deutlich deine Neigungen.

Silent Möbius hat geschrieben: So klein war ich eigentlich nicht, vielleicht 4 Jahre? Das war auch, denke ich, nur einmalig gewesen.
Wenn du es heute noch weisst, hat es wohl doch tiefe Spuren hinterlassen, ob die dir bewusst sind oder nicht.
Silent Möbius hat geschrieben: Dass Sexualität etwas mit Macht zu tun hat, habe ich ja noch nie gehört. Einige Formen vielleicht, aber generell?
Generell, das ist ein Machtspiel der Geschlechter, z.T. auch unter den Angehörigen des eigenen Geschlechts. Aber wie gesagt, das was der Mensch als Liebe definiert, entmachtet im Grunde beide Seiten, das ist eine höhere Ebene, die nichts mit Trieb & Macht zu tun hat.

Silent Möbius hat geschrieben: Naja, also das ist nicht immer so, aber ich fühle die manchmal wie eine zweite Haut. Fühle mich wie eine andere Persönlichkeit, die von meinem gegenwärtigen Leben ganz weit weg ist. Insofern ist meine Uniform auch keine, weil sie nicht uniform, sondern einzigartig, eher individuell ist.
Dass meine Eltern die eher belächeln oder schlecht heißen, vielleicht so wie du, lockt mich noch mehr, sie mal anzuziehen, was schon selten geschieht.
Dann wäre es ja ein abtauchen in eine andere Welt, die dir besser erscheint. Wie eine Uniform einzigartig sein kann, außer sie gehört einem besonders hohem Tier, ist mir allerdings schleierhaft. Die Eltern könnten auch nur ein zusätzlicher Reiz sein..
Silent Möbius hat geschrieben: Kann es sein, dass es auch bei mir solche Dinge gibt? Wie kann man das überprüfen, wie kann man das löschen, sollte da etwas sein?
Kann man das durch (Selbst-)Hypnose oder ist das albern?
Du brauchst keine Hypnose, so funktionieren Psychotherapien, die dienen letztlich auch dazu, deine (falsch erlernten) Denkmuster in bessere umzuwandeln.

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Beitrag Do., 24.07.2008, 22:13

lost luck hat geschrieben:Aber das scheint mir zunehmend Utopie zu sein, in einer Welt wo Treue nicht selten ein leeres Wort ist, wo Frauen gesundheitlich angeschlagene Männer ohnehin zum Großteil aussortieren, weil sie keinen Klotz am Bein wollen, der vielleicht gar keiner mehr wäre wenn man ihm Aufmerksamkeit schenken würde.
Und das glaube ich gerade nicht. Ich habe ja, das kann ich immer wieder betonen, vielleicht auch gegenüber dir den Nachteil, dass ich keine praktischen Erfahrungen habe, aber rein statistisch liegt die Möglichkeit doch sehr hoch, dass du eine (oder auch mehr) Frauen findest, die zu dir passt. Dir nützt natürlich alle Wahrscheinlichkeiten nichts, wenn du mit wenigen Umgang hast. Bei dem, was du tagtäglich machst, triffst du da auf viele Frauen, die dein Interesse wecken können? Hast du solche Möglichkeiten wie Partnerbörse u.ä. schon ersonnen? Mir behagt der Gedanke auch nicht, bei der Suche auf die neuen Medien umzusteigen. Aber ich suche ja auch Informationen im Netz und kaufe gelegentlich darüber ein. Warum nicht auch etwas anderes in der Richtung probieren?
lost luck hat geschrieben:Generell, das ist ein Machtspiel der Geschlechter, z.T. auch unter den Angehörigen des eigenen Geschlechts. Aber wie gesagt, das was der Mensch als Liebe definiert, entmachtet im Grunde beide Seiten, das ist eine höhere Ebene, die nichts mit Trieb & Macht zu tun hat.
Bei dem ersten Satz fällt mir ein, wie peinlich mir auch immer wieder solche Zusammentreffen sind, die ich bei anderen sehe oder selbst erlebt habe. Das ist vielleicht noch erwähnenswert. Mir ist sehr oft solche "knisternde" Erotik sonderbar und gefällt mir nicht, dass ich erröte und dadurch solche Situation, solche Gefühle zu vermeiden suche. Das ist, glaube ich, ein Selbstschutz, ich will nicht, dass man hinter meinem Rücken tuschelt, ob ich mit einer ein Verhältnis habe, will nicht, dass nach einer missglückten Beziehung sie meine Blöße herumerzählt und so weiter. Ich denke, diese Ängste hat mein gekränkter Ehrgeiz, nach der ersten (und einzigen) Beziehung in meinem Leben, sicher noch vertieft!
lost luck hat geschrieben:Wie eine Uniform einzigartig sein kann, außer sie gehört einem besonders hohem Tier, ist mir allerdings schleierhaft.
Das hängt mit der Ausrüstung zusammen, die das Gesamtbild ausmacht. Sicher, die "Grunduniform" ist anfänglich gleich, ist aber noch längst nicht alles. Erst die Ausrüstung, Körperschutz und anderes Zeug, verändert die Rüstung so stark, dass manchmal die "fertige" Form kaum (oder nichts) mehr mit der Grundaustattung zu tun hat.
lost luck hat geschrieben:Du brauchst keine Hypnose, so funktionieren Psychotherapien, die dienen letztlich auch dazu, deine (falsch erlernten) Denkmuster in bessere umzuwandeln.
Dann scheint das wirklich das richtige zu sein.

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