Mit Traumaanteilen sprechen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sadako
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 16:43

caduta hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 16:19 Ich denke er weiß was er macht. Und Therapie muss manchmal auch weh tun und bringt einen an die Grenzen. Aber nur so kann sich überhaupt etwas verändern.
So eine passive Haltung finde ich gerade bei Trauma in der Vorgeschichte grenzwertig.
Ja, Therapie bedeutet Arbeit, Wagnisse eingehen und etwas ausprobieren. Weil man selber keine Konzepte hat, wie es weitergehen kann, sucht man ja fachliche Hilfe.
Allerdings gehört schon auch dazu, dass man nachfragt, was genau gemeint ist, dass man ausprobiert und auch rückmelden kann, dass die Methode nicht passt. An die Grenzen bringen, ja… aber nur in völliger Transparenz, dass das Arbeit an meiner Grenze ist und dass ich das so möchte.
Wenn jemand an und dann eventuell auch schnell über meine Grenzen geht in der therapeutischen Arbeit besteht das Risiko, dass ich mit eingeschliffenen Schutzmustern reagiere und es ist außer einer Retraumatisierung gar nichts bewirkt worden.

Ich habe nach vielen Versuchen jetzt das erste Mal eine Therapeutin, die meine Grenzen achtet, die mich nicht an die Grenzen bringen will. Sie nimmt Grenzen wahr, die ich noch nicht mal bewusst habe.
Da passiert ganz viel, seitdem. Ich spüre, dass ich Grenzen habe. Ich lerne langsam, dass es ok ist, dass ich nicht alles kann und alles will. Ich nehme mich ernst damit, dass mir nicht alles gut tut. Ich habe mit dieser vorsichtigen Haltung eine Menge gelernt.

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Salina1982
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 16:45

Das mit den Traumaanteilen meint er so:
Ich als Erwachsene hätte gar keine Angst .Das wären alles nur meine Traumaanteile.
Deshalb soll ich mit den Traumaanteilen sprechen, und denen erklären,das die Angst total unbegründet ist.
Er nennt die Traumaanteile sagte am Anfang aber auch innere Kinder.

In der vorherigen Therapie wurde auch ständig über innere Kinder gesprochen.
Ich solle vor einem Termin wenn ich Panik habe ,mein ängstliches Kind entweder zu Hause lassen,oder es trösten, und fragen was es braucht.
Ich kann mit sowas einfach nichts anfangen. Und ich war ehrlich von Anfang an.Habe ich direkt gesagt.

Mein Bauchgefühl sagt mir ,das ich nich nicht zuerst melde.Ich warte jetzt ab.Meldet er sich ,und möchte darüber in Ruhe sprechen okay.Aber Wenn er sich nicht meldet,dann sieht er den "Fehler"laut geworden zu sein ,nicht ein.Dann werde ich mich auch nicht mehr melden.
Mal sehen was passiert.Er hat letzte Woche erst einen Bericht an den Gutachter geschrieben für eine Therapie.

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 17:11

Was Caduta geschrieben hat, habe ich auch genau so gelesen.
Diese Vorgehensweise kann jeder benutzen, nicht nur traumatisierte Menschen.

Es gibt natürlich Leute, für die ist dieses Konzept einfach nichts.
Daran gibt es gar nichts auszusetzen.
Du solltest deinen Therapeuten fragen, ob er nicht noch andere Vorgehensweisen kennt.
Wenn dem nicht so ist, bist du tatsächlich bei ihm in falschen Händen.
Aber eigentlich müsste er noch andere Möglichkeiten kennen.
Du bist doch nicht die einzige Patientin, die dieses Verfahren ablehnt.

Ich hoffe, ihr könnt das klären!

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leonidensucher
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 17:18

Ich hatte das Spektakel bei Bagger T. Obwohl mit DIS, wollte ich, und zwar NUR ICH Hilfe. Als sie dann mit irgendwelchen SChemata und hassenichgesehen ums Eck kam und mir irgendwelche Stuhlkreise angedeihen lassen wollte, war der Beginn eines zähen Abschiedskampfes angebrochen.

WIe Münchner Kindl das auch so schön zusammenfasst, bin ich fast dabei rasend geworden, mich gegen eine künstlich herbeigeredete Spaltung zu verwehren.
NEVER WASTE A GOOD CRISIS.

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leonidensucher
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 17:27

gelöscht, Beitrag eins unten
Zuletzt geändert von leonidensucher am Mi., 18.08.2021, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
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leonidensucher
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 17:35

Salina1982 hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 16:45 ,mein ängstliches Kind entweder zu Hause lassen,oder es trösten, und fragen was es braucht.
Ich hatte eine Freundin, Psychotherapeutin ihres Zeichens, jahrelange Erfahrung. Die fand diese Methode des Umgangs mit sich selber so grandios, dass sie mir lange Vorträge hielt, wie sie ihre inneren Kinder in einen imaginären Kindergarten geben würde und ihre Kolleginnen, die genauso vorgingen würden dann ihre inneren Kinder abends nach der Arbeit abholen yadayadayada

Scheint hervorragend zu funktionieren. Voraussetzung für diese Methode scheint mir allerdings zu sein, dass man a) gerne um sich und seine Bedürfnisse kreist sowie b) nicht den Sprung von " mir sitzt da was quer" zu " ICH WILL" schafft, ausserdem c) das imaginative innere Kind ( die Kinder) gut mit irgendwelchen Wünschen, Vorstellungen, Trieben beladen kann, die einem selber irgendwie peinlich,unangenehm, frustrierend.... sind sowie d) ein ganzer Mensch ist, der mit dieser Vorstellung gut zurecht kommt.

Wenn Du damit nichts anfangen kannst und als Einheit angesprochen und behandelt werden möchtest und als erwachsene Person therapiert werden möchtest, dann ist das die Marschrichtung. Am Ende des Tages ist das "innere Kind" doch eh nur ein Hilfskontrukt, das leichter machen soll zu verstehen, was man so den ganzen Tag von sich wegdrängt. Ein echter Kinderanteil ist etwas anderes, und da wäre auch die Aufforderung nach ein paar Terminen " los, reden SIe mal mit dem" nicht nur beunruhigend, sonder potentiell gefährlich, wenn überhaupt eine Kommunikation zustande kommen würde. Davon abgesehen:

Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, käme ein Therapeut auf die Idee, mir zu sagen, ich solle einen Kinderanteil zu Hause lassen. Der Bock wäre mehr als fett.
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 18:09

Salina1982 hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 16:45 Das mit den Traumaanteilen meint er so:
Ich als Erwachsene hätte gar keine Angst .Das wären alles nur meine Traumaanteile.

Mal sehen was passiert.Er hat letzte Woche erst einen Bericht an den Gutachter geschrieben für eine Therapie.

Also bei gewissen Situationen gibt es keinen Anteil von mir der da keine Angst bekommt. Ich bin triggerbar wenn Menschen in Autoritätspositionen die mir Ressourcen wegnehmen können anfangen mich unter Druck zu setzen oder Psychospielchen zu spielen. Ist zB ganz krass bei Ämtern wie dem Arbeitsamt. Es gibt da ganz einfach keinen Teil der davor keine Angst hat. Es gibt nur einen Anteil der Wissen hat wie man die Situation praktisch handhaben muss, und ich kann mich zusammenreissen und soweit für den Moment funktionieren bis ich da wieder raus bin,m aber das bedeutet nicht dass der sich emotional davon distanzieren könnte. Ich kriege da einfach die blanke Panik. Das hat null mit inneren Anteilen zu tun. Das ich intellektuell weiss, dass ich das handhaben kann, wie ich mich gegen Anforderungen die ich nicht leisten kann wehren kann hat keinen Einfluss auf die emotionale Reaktion drauf.


Evtl bei der Krankenkasse bescheidsagen, dass etwas vorgefallen ist das dich dazu bewogen hat doch bei diesem Therapeuten keine Therapie machen zu wollen, dass die den Antrag nicht bearbeiten sondern gleich wegschmeissen sonst wird dir das im schlimmsten Fall noch als abgebrochene Therapie gewertet.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 18:14

Sadako hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 16:43
caduta hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 16:19 Ich denke er weiß was er macht. Und Therapie muss manchmal auch weh tun und bringt einen an die Grenzen. Aber nur so kann sich überhaupt etwas verändern.
So eine passive Haltung finde ich gerade bei Trauma in der Vorgeschichte grenzwertig.


Jepp. Das könnte auch ein Täterintrojekt sein, dass dafür sorgen will dass man sich weiterhin gegen Missbrauch und (emotionale) Gewalt nicht wehrt sondern kuscht.

Für sich zu sorgen bedeutet Eigenverantwortung. Gerade bei einer Traumatisierung ist es wichtig sich immer wieder kritisch zu fragen, tut mir wirklich gut was da gerade passiert. Lasse ich da etwas mir mir machen was mir nicht gut tut. Fühlt sich etwas ggf gut und richtig an weil ich es aus früherem Missbrauch so gewöhnt bin.

Anderen Menschen pauschal zuzuschreiben dass sie "schon recht haben" mit dem was sie tun ist mit einer Traumatisierung brandgefährlich. Und dabei ist es völlig egal ob das ein Familienmitglied, ein neuer Beziehungspartner oder jemand aus der Psycho-Medizinbranche ist. Gerade unter Therapeuten gibt es eine Menge unglaublich verdrehte und unreife Typen, denen ich nich mal meine Zimmerpflanzen anvertrauen würde.

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 18:35

Montana hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 11:10 Das mit dem Inneren Kind ist eine Modeerscheinung, die seit einigen Jahren sehr aktuell ist. Aus meinen privaten Kontakten habe ich den Eindruck, dass sich davon gerade diejenigen angesprochen fühlen, die keine dissoziative Störung und damit keine tatsächlich vorhandenen "anderen" haben. Wer wirklich welche hat, der reagiert sehr sensibel, sehr ablehnend und im Extremfall so wie du gestern.
Denn mal ehrlich: plumper geht es nicht. Vom Niveau her erinnert mich das an Trumps Vorschlag, wie der Nahostkonflikt gelöst werden könne. Nämlich, indem die Beteiligten einfach mal an einen Tisch kommen und reden. Zack, Problem gelöst, ist doch ganz einfach.
Und nehmen wir jetzt mal ganz hypothetisch an, du hast da noch andere Salinas bei dir: wie sollten die sowas wohl bewerten? Der hat im besten Fall überhaupt keine Ahnung und im schlimmsten ist er sogar noch gefährlich.
Dass der von dissoziativen Störungen zu wenig weiß, das war mir schon ganz am Anfang klar. Er scheint nett und bemüht, aber verhält sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Du hast gestern definitiv keinen Fehler gemacht. Er hat hoffentlich draus gelernt.
Nein nicht alle mit einer DIS finden dass doof und ablehnend.
Ich spreche tatsächlich relativ häufig mit Ihnen, einfach weil ich gemerkt, habe, dass es mir gut tut.
Man kann hier nieeee von Allen sprechen. Ich bin trotzdem sensibel, aber mir zeigt es viel auf.

Das kann bei anderen anders sein, aber bitte nicht verallgemeinern Montana, es reagiert jeder anders. Nicht alle mit DIS sind gleich
Zuletzt geändert von Pianolullaby am Mi., 18.08.2021, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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saffiatou
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 18:44

Ich kann in diesem „Kram“ auch so gar nichts anfangen und fühle mich nicht ernst genommen und ins Kindliche gepresst. Ich habe auch eine dis. Ich bin erwachsen und will so arbeiten. Ich mache eine Traumathera und finde das, was da gemacht wird Mist. Tfp hat mich viel weiter gebracht, das andere ist mir zu esoterisch . Ich würde nie wieder zu einem Traumathera gehen, nur finde ich leider gerade keinen anderen….
never know better than the natives. Kofi Annan

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caduta
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 19:52

Ich versuche ich es jetzt noch einmal....
Vorweg: ich spreche hier nicht von Diss sondern von Komplextrauma. Von Diss habe ich keine Ahnung und ich weiß auch nicht, ob das dafür passt.

Wenn man als Kind immer wieder in Situationen war, die einem Angst gemacht haben, einen in Panik versetzt haben (z.B. große Räume in denen man sich verirrt), dann kann sich diese Angst als Traumaanteil manifestieren. Wird also auch im Erwachsenen in ähnlichen Situationen getriggert (z.B. Impfzentrum ist groß -> PANIK). Es sind aber immer noch die Panikgefühle als Kind, die damals nicht aufgearbeitet werden konnten.

Das innere Kind als Modell(!) ist eine Methode um an diese Gefühle von damals (diesen Traumaanteil) ranzukommen. Kognitiv geht das nämlich nicht. Dadurch dass man in einer solchen Paniksituation 'Erwachsenen Ich' und 'Kind Ich' gedanklich trennt (das sind keine Innenkinder oder Traumaanteile oder ähnliches sondern reine Vorstellung!), erhält man die Möglichkeit die kindliche Panik als Erwachsener wahrzunehmen, aber nicht als die eigene Panik sondern als die Panik des Kindes von damals. Und nun kann man als Erwachsenen-Ich das Kind-Ich trösten und ihm sagen, dass es heute keine Angst mehr haben muss, dass sich heute der Erwachsene um die Situation kümmert und der Erwachsene weiß, dass man im Impfzentrum keine Angst haben muss, auch wenn es groß ist.

Mit der Zeit lernt man dadurch besser mit solchen Trigger-Situationen umzugehen bzw. schneller gegenzusteuern d.h. der Panik-Traumaanteil wird langsam integriert und ist nicht mehr so übermächtig in solchen Trigger-Situationen.

Und ja, es funktioniert tatsächlich, aber natürlich nur, wenn man sich darauf einlässt (und es ist sicherlich keine Methode für Schocktrauma, aber da gibts ja wieder andere). Es braucht etwas Übung. Ich hatte anfangs auch Probleme und konnte mir nicht vorstellen was das soll, aber irgendwann habe ich es gespürt. Und jetzt mache ich es eigentlich recht oft, auch um zu sehen, ob es 'meinem Kind' noch gut geht (ob ich im Alltag noch verbunden mit mir bin oder wieder komplett von mir wegdrifte).

caduta

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Salina1982
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 20:51

Ich verstehe was du meinst.
Ich versuche es mal zu erklären.
In meiner gesamten Kindheit habe ich nur schlechte (schlimme)Erfahrungen mit Männern gemacht.
Danach bin ich von zuhause ausgezogen ,konnte normal Leben.Männer habe ich draussen gemieden. Das heisst zum Beispiel auch das ich eine Ärztin habe und nie bei einem Arzt war.
Ich konnte ohne Panik an der Kasse im Supermarkt stehen (wo auch Männern standen).
Jetzt ist es anders.Ein Beispiel:Ich hatte eine kleinere Verletzung die geklebt werden musste.Ich allso ins Krankenhaus.Bei der Anmeldung war ein Pfleger. Und was passiert ich fange an mit dissoziation .In diesem Fall so das ich meine Beine nicht mehr spürte, auf dem Boden saß,und nicht mehr aufstehen konnte .
Der Pfleger hielt mich fest,und die packten mich zu zweit auf eine liege.Ich war allso in dem Moment, in genau so einer hilflosen Situation wir damals.
Die Panikattacken und Dissoziationen kommen blitzschnell und bin somit immer wieder in dieser hilflosen Lage,wie früher.

Allso es gibt gerade keinen Unterschied. Jedesmal wenn ich an früher erinnert werde und es mir Angst macht, komme ich jedesmal als Erwachsene in die gleiche hilflose Situation. Ich erstarre ,kann mich nicht bewegen und kann mich nicht wehren.
Ich kann mir auch nicht einreden das Männer mir nichts mehr tun.Ich habe noch nie e gute Erfahrungen gemacht.Es gibt eben nur die schlechten von früher.

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Sadako
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 21:11

Salina1982 hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 20:51 Allso es gibt gerade keinen Unterschied. Jedesmal wenn ich an früher erinnert werde und es mir Angst macht, komme ich jedesmal als Erwachsene in die gleiche hilflose Situation. Ich erstarre ,kann mich nicht bewegen und kann mich nicht wehren.
Ich kann mir auch nicht einreden das Männer mir nichts mehr tun.Ich habe noch nie e gute Erfahrungen gemacht.Es gibt eben nur die schlechten von früher.
Ich kenne das Einfrieren und die Hilflosigkeit und es fühlt sich bescheiden an. Was aber wichtig ist … die Pfleger beispielsweise, die dich auf die Trage gelegt haben, weil du bewegungsunfähig auf dem Boden im Krankenhaus sasst, haben die dich wirklich schlecht behandelt, oder haben die nur ihrem Job gemacht und du hast emotional deinen alten Film drüber gelegt?
Ich frage das nicht vorwurfsvoll sondern ich vermute du bist gerade so leicht zu triggern, dass du gar keine guten Erfahrungen machen kannst, weil deine alten Geschichten dich bei jeder Gelegenheit überrollen.
Manchmal geht es (noch) nicht allein. Das sind dann so Situationen, wo ich mich begleiten lasse und wo jemand mir helfen kann in der Gegenwart zu bleiben oder notfalls anderen gegenüber erklären kann, was jetzt gut ist. Da kommt dann eine Freundin mit, die weiß was los ist oder meine ambulante Betreuung.
Es kann dir nicht besser gehen, wenn du ständig von traumabedingten Ängsten überflutet wirst und immer wieder die Erfahrung machst, dass es schief geht.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 21:12

Salina, ich verstehe sehr genau was du meinst und kenne das alles auch leider sehr gut.

Aber: Du hast mit Sicherheit schon viele gute oder zumindest neutral-gute Erfahrungen mit Männern gemacht.
Jeden Tag im Alltag.
Du kannst ja offenbar deinen normalen Alltag leben, erlebst tausende Male dass Männer an Supermarktkassen und sonstwo nichts tun.
Nur du kannst das nicht für dich integrieren, verwerten, nutzen, verarbeiten.

Dafür wäre die Therapie da - wenn sie gut ist. Das kann man in einer Traumatherapie lernen.
Aber natürlich nicht über Zwang, laut werden oder einreden.

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Pianolullaby
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Beiträge: 2246

Beitrag Mi., 18.08.2021, 21:18

Ich denke auch Salina, dass Du gerade nicht sehen kannst, dass sie Helfer NUR ihren Job gemacht haben,
und das sogar richtig gut. Sie haben genau das getan wozu sie ausgebildet sind, und was richtig ist.

Das heisst nicht, dass ich das nicht abnehme Salina, JA es IST DEIN GEFÜHL, aber es ist eben nur ein Gefühl
und zwar ein Altes. Dass Du überlagerst
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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