Trigger durch Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:37

Tja, dann sieht das ganz recht verfranst aus...
Dir wird wohl im Moment nur bleiben, dir so gut es geht selber zu helfen.

Hast du da Ideen, was dich derzeit stabilisieren könnte, dich entlasten könnte und dich v.a. aus der Panik bissl rausmanövrieren könnte?

Werbung

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3983

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:38

das ist bitter und hart, aber es gibt noch Möglichkeiten.

Kannst du eventuell den Radius weiter ziehen?
Gibt es in den nächsten Städten Ausbildungsinstitute für Psychotherapeuten?

Wenn du so dringend und lange suchst (und das dokumentieren kannst !) dann müsste dir die Kasse im Kostenerstattungsverfahren auch eine Therapie bei jemand ohne Kassenzulassung bezahlen

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:40

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 15:37 Tja, dann sieht das ganz recht verfranst aus...
Dir wird wohl im Moment nur bleiben, dir so gut es geht selber zu helfen.

Hast du da Ideen, was dich derzeit stabilisieren könnte, dich entlasten könnte und dich v.a. aus der Panik bissl rausmanövrieren könnte?
Gerade struggle ich noch. Ich nehm jetzt die nächsten Tage wieder Olanzapin und Quetiapin. Normalerweise hilft mir ein langer Weg durch den Wald und meine Musik lauft auf den Ohren. Heute funktionierte das aber nicht. Ich hoffe einfach auf die Wirkung der Medis in den nächsten Tagen. Es ploppt halt immer noch hoch, weil ich den nächsten Termin in gut 2 Wochen vor Augen habe und ich auch panike, dass es da genauso weiter geht.


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:44

Was "kannst" du denn so an Panikmanagement?
Atemtechniken o.ä.? Auf ein Kissen einprügeln? Die Wand anschreien oder singen, schön schräg?
Etwas, das sonst deine Aufmerksamkeit gut auf sich ziehen kann, damit du etwas aus dem Panik-Fokus rausfinden kannst?

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:45

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 15:38 Kannst du eventuell den Radius weiter ziehen?
Gibt es in den nächsten Städten Ausbildungsinstitute für Psychotherapeuten?
Das haben wir hier am Ort, das ist aber mein ehemaliger Arbeitgeber, was mich bisher davon abgehalten hat, dort Hilfe zu suchen.
chrysokoll hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 15:38 Wenn du so dringend und lange suchst (und das dokumentieren kannst !) dann müsste dir die Kasse im Kostenerstattungsverfahren auch eine Therapie bei jemand ohne Kassenzulassung bezahlen
Ich wüsste auch nicht, wie ich so jemanden finden könnte.

Dazu verfolgt mich eben dieses Gefühl des Misserfolgs. Die früheren Therapien haben nichts gebracht und ich hab oft nicht kapiert, was die von mir wollen. Den Klinikaufenthalt Ende März/Anfang April habe ich abgebrochen. Ich kam überhaupt nicht mit der Therapeutin klar und durfte nicht wechseln. Der Oberarzt hat mir dann Donnerstagnachmittag gesagt, ich sollte mir übers Wochenende überlegen, ob ich mit der Therapeutin weiter mache oder nach Hause fahre und ich bin dann, nach vielen Mails mit meinem Therapeuten, am Freitagmorgen schon abgereist.
... und dann sagt mein Therapeut zu mir, dass ich mir Gedanken über meinen Anteil machen muss. Würde ich ja gerne, wenn ich verstehen würde, wo der Fehler anfängt und wie ich ihn vermeiden kann. Aber auch bei ihm bekomme ich ja nicht die Auskunft, was ich jetzt falsch gemacht habe.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:49

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 15:44 Was "kannst" du denn so an Panikmanagement?
Atemtechniken o.ä.? Auf ein Kissen einprügeln? Die Wand anschreien oder singen, schön schräg?
Etwas, das sonst deine Aufmerksamkeit gut auf sich ziehen kann, damit du etwas aus dem Panik-Fokus rausfinden kannst?
Atemtechniken ja, das probier ich immer wieder aus, hält aber immer nur kurz an. Normalerweise ist es halt meine Musik, die ich mir per Ohrstöpsel als Ablenkung lauf auf die Ohren gebe, aber das funktioniert heute irgendwie nicht, die "berührt" mich heute überhaupt nicht. Es ist immer so, dass ich mich ne Weile mit etwas beschäftige und plötzlich ist die Situation von gestern wieder präsent, mir gehen Dialogfetzen durch den Kopf (das meiste weiß ich eh nicht mehr, es gibt nur noch Fragmente). Dann atme ich, bekomm mich wieder in den Griff und dann beginnt es von vorne. Yoga, in den Wald gehen und Meditieren hat heute auch zu keiner Ablenkung geführt, diese Situationen springen mich einfach immer wieder an.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3983

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:51

selbst wenn das dein ehemaliger Arbeitgeber ist würde ich dort anfragen
Oder eben zugleich in den Nachbarstädten, falls möglich

Und Therapeuten ohne Kassenzulassung findest du doch leicht durch Online-Recherche

Und natürlich hast du einen "Anteil" wenn es mit der Therpeutin nicht klappt - aber: Das heisst nicht schuld !!!
Wenn überhaupt hätte dein Therapeut mit dir herausfinden können woran es lag, aber doch nicht als Vorwurf

Vielleicht tröstet es dich ein wenig: Ich habe mehrere Klinikaufenthalte hinter mir, auch abgebrochene.
Und ich hab mehrere Therpien hinter mir, auch gescheiterte, auch solche aus denen ich wirklich weggelaufen bin.
Die Suche hat sich inzwischen aber wirklich gelohnt, auch wenn es hart war. Das wünsche ich dir auch!


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:53

Urmely hat geschrieben:... und dann sagt mein Therapeut zu mir, dass ich mir Gedanken über meinen Anteil machen muss. Würde ich ja gerne, wenn ich verstehen würde, wo der Fehler anfängt und wie ich ihn vermeiden kann. Aber auch bei ihm bekomme ich ja nicht die Auskunft, was ich jetzt falsch gemacht habe.
Wenn man so "mittendrin" steckt, missversteht man das meist, was da mit "eigenem Anteil dran" gemeint ist.

Es geht eben nicht drum, was man "falsch macht", sondern darum, sich mal getrauen, den eigenen Blick auf die eigenen inneren Mechanismen zu lenken. Was da "läuft" an Selbstboykott und welche "Schleifen" man dreht, damit sich nicht allzu viel ändern kann-"darf" etc.

Und glaub mir, solche Mechanismen hat jeder. Da spielt einem der Verstand vor, dass man ja Veränderung/Abhilfe möchte und sucht - Tut man auch - aber das Innenleben möchte nur ja nicht raus aus dem Vertrauten, auch wenns Kacke ist, weil es ja eh schon alles immens "bedroht" und "gefährlich" sich anfühlt.

Deshalb kann dir da dein Thera auch nicht von sich aus sagen, was da "falsch" läuft, weil es gar nicht "falsch" läuft, sondern was sichern soll. Und weils dein Eigenes-Ureigenes ist, das ist ja bei jedem wieder anders.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 06.08.2021, 15:58

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 15:51 Und natürlich hast du einen "Anteil" wenn es mit der Therpeutin nicht klappt - aber: Das heisst nicht schuld !!!
Wenn überhaupt hätte dein Therapeut mit dir herausfinden können woran es lag, aber doch nicht als Vorwurf
Auszug aus einer Mail, die ich vor 3 Monaten von meinem Therapeuten bekommen habe, als ich von ihm eine konkrete Aussage wollte, ob ich bei ihm auf einen Therapieplatz hoffen kann.

"Ich habe Ihnen geholfen, weil ich den Eindruck hatte, Sie befinden sich
in einer Notsituation - aus ärztlicher Haltung heraus, bis jetzt ohne
abschliessende Prüfung Ihrer eigenen Rolle und Verantwortung (und der
Diagnose) bei all den bisherigen laut Ihnen missglückten
Therapieversuchen.

Ich sehe nun ebenfalls nicht, dass sich ein tragfähiges Arbeitsbündnis
entwickeln lässt."

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 15:51 Vielleicht tröstet es dich ein wenig: Ich habe mehrere Klinikaufenthalte hinter mir, auch abgebrochene.
Und ich hab mehrere Therpien hinter mir, auch gescheiterte, auch solche aus denen ich wirklich weggelaufen bin.
Die Suche hat sich inzwischen aber wirklich gelohnt, auch wenn es hart war. Das wünsche ich dir auch!
Wie steht man das durch? Ich bin mittlerweile so verunsichert, dass ich mich nicht einmal an die Anmeldung in einer neuen Klinik rantraue. Die Klinik, die ich abgebrochen habe, hatte ich ausgesucht, schon bevor ich bei diesem Therapeuten war, er hat mir dann eben die Einweisung und einen Bericht gegeben.
Nach dem Abbruch habe ich mich in einer Klinik angemeldet, die der Therapeut empfohlen hat, weil er schon mehrere Klienten dort hatte. Diese Klinik hat nach fast 2 Monaten Prüfung meiner Unterlagen die Behandlung abgelehnt. Jetzt ist der Tenor meines Therapeuten gewesen, dass ich momentan eh nicht fähig wäre, in einer Klinik Fuß zu fassen...

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 06.08.2021, 16:00

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 15:53 Es geht eben nicht drum, was man "falsch macht", sondern darum, sich mal getrauen, den eigenen Blick auf die eigenen inneren Mechanismen zu lenken. Was da "läuft" an Selbstboykott und welche "Schleifen" man dreht, damit sich nicht allzu viel ändern kann-"darf" etc.

Und glaub mir, solche Mechanismen hat jeder. Da spielt einem der Verstand vor, dass man ja Veränderung/Abhilfe möchte und sucht - Tut man auch - aber das Innenleben möchte nur ja nicht raus aus dem Vertrauten, auch wenns Kacke ist, weil es ja eh schon alles immens "bedroht" und "gefährlich" sich anfühlt.

Deshalb kann dir da dein Thera auch nicht von sich aus sagen, was da "falsch" läuft, weil es gar nicht "falsch" läuft, sondern was sichern soll. Und weils dein Eigenes-Ureigenes ist, das ist ja bei jedem wieder anders.
Aber wie komme ich da dran? Ich will ja, dass sich etwas ändert, weil ich einfach überhaupt nicht mehr mit Menschen zurechtzukommen scheine.


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Fr., 06.08.2021, 16:08

Urmely hat geschrieben:Aber wie komme ich da dran?
Erstmal musst du dich aus der Panik rausgeholt bekommen.
Urmely hat geschrieben:Diese Klinik hat nach fast 2 Monaten Prüfung meiner Unterlagen die Behandlung abgelehnt.
Hat man dir da die Gründe dafür erklärt?

Was mir noch einfällt : Kannst du dich vielleicht an eine Kirchengemeinde wenden, Stichwort Seelsorge?
Krisendienste, wenigstens, um dich nicht gänzlich in der Panik und den Flashbacks zu verlieren?
Online-Dienste? Online-Therapie?

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3983

Beitrag Fr., 06.08.2021, 16:09

das braucht tatsächlich Zeit.
Oft auch mehrere Anläufe. Zunächst mal eine ordentliche Diagnostik und dann einen guten, verständnisvollen, passenden Therapeuten. Vielleicht auch vorab eine passende Klinik oder Tagesklinik. Oder zwischendurch, auch mehrere möglicherweise.
Das ist nicht leicht zu finden. Aber möglich!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 06.08.2021, 16:12

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 16:09 das braucht tatsächlich Zeit.
Oft auch mehrere Anläufe. Zunächst mal eine ordentliche Diagnostik und dann einen guten, verständnisvollen, passenden Therapeuten. Vielleicht auch vorab eine passende Klinik oder Tagesklinik. Oder zwischendurch, auch mehrere möglicherweise.
Das ist nicht leicht zu finden. Aber möglich!
Diagnosen habe ich mittlerweile mehrere von meinem Therapeuten verpasst bekommen und immer mit dem Hinweis, dass das noch nicht das Ende sei...
Aktuell bin ich echt mutlos, was das Thema passenden Therapeuten angeht. Am liebsten hätte ich, dass er nach dem Urlaub wieder total nett und ab da immer verständnisvoll ist. JA, ich weß, das ist nur ein Traum, aber grade mag ich mich dran klammern.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
urmely
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 58
Beiträge: 192

Beitrag Fr., 06.08.2021, 16:16

Waldschratin hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 16:08 Erstmal musst du dich aus der Panik rausgeholt bekommen.
Wie gesagt, da überlasse ich mich die nächsten Tage ganz den Medis. Vor ein paar Monaten haben sie auch gewirkt.
Urmely hat geschrieben:Diese Klinik hat nach fast 2 Monaten Prüfung meiner Unterlagen die Behandlung abgelehnt.
Waldschratin hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 16:08 Hat man dir da die Gründe dafür erklärt?
Im Brief an meinen Therapeuten schrieben sie, mein Krankheitsbild sei zu komplex und sie empfehlen eine Universitätsklinik.
Waldschratin hat geschrieben: Fr., 06.08.2021, 16:08 Was mir noch einfällt : Kannst du dich vielleicht an eine Kirchengemeinde wenden, Stichwort Seelsorge?
Krisendienste, wenigstens, um dich nicht gänzlich in der Panik und den Flashbacks zu verlieren?
Online-Dienste? Online-Therapie?
Ihr seid, glaub ich, gerade meine Online-Therapie. Kirchengemeinden sind nichts für mich, ich bin Atheistin und möchte dann auch nichts in Anspruch nehmen, was von der Kirche finanziert wird (wobei ich inkonsequent bin, da ich auch schon die Diakonieberatung in Anspruch genommen habe).
Es ist halt jetzt Freitag, da geht nicht viel.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3983

Beitrag Fr., 06.08.2021, 16:18

deinen Frust, die Verzweiflung kann ich sehr sehr gut verstehen!

Trotzdem, bitte gibt nicht auf!

Ich meine mit Diagnosen auch nicht was dein Therapeut da grade so aus der Hüfte heraus schwafelt.
Sondern eine ordentliche, fundierte Diagnostik.

Überleg dir ob du nicht zum früheren Arbeitgeber gehst mit einer Anfrage.
Entweder einfach ganz normal wie alle anderen Patienten auch oder sogar mit direkter Anfrage, falls du da noch jemand kennst.

Ich würde an deiner Stelle ausserdem alle in Frage kommenden Ausbildungsinstitute im Umkreis anfragen, die du noch irgendwie erreichen kannst.
Therapeuten ohne Kassenzulassung recherchieren.
Sämtliche Beratungsstellen die nur irgendwie in Frage kommen könnten
Und: Hausärzte mit psychosomatischer Grundversorgung anrufen

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag