Therapeutenwechsel?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 26.06.2021, 18:10

captcha hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 16:08 ich habe nur das Eingangsposting gelesen, aber ich würde dir SEHR! empfehlen, eine körperorientierte Psychotherapieform zu suchen.
Dass du nicht reden kannst, deutet für mich darauf hin, dass du eine Methode brauchst, die nonverbal mit dir arbeiten kann.

Zahlt die Krankenkasse nicht. Würde mir auch sehr helfen, würde ich sofort machen, aber die einzige Therapie die ich bezahlt bekommen würde ist auf zwei Stühlen sitzen und eine Stunde Blabla, was mir erwiesenermassen nicht hilft.

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Marsianerin
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Beitrag Sa., 26.06.2021, 18:46

@ Münchnerkindl: Ich verstehe nicht, was gesehen werden bedeutet. Wahrscheinlich wieder so ein selbstmitleidgeschwängertes Gefühlsgedöhns aus dem Vokabular übertherapierter Frauenzimmer.

Natürlich muss sich ein Therapeut einfühlen können. Aber zur Therapie geht man, wenn eine krankheitswertige Störung vorliegt. Der Gang zum Therapeuten sollte wohlüberlegt sein. Wie jede andere Behandlung auch, hat jede Therapie Nebenwirkungen, die auch sehr heftig ausfallen können und, seltener, dauerhaft beeinträchtigen. Wenn 'gesehen werden wollen' grund genug wäre, wäre die ganze Menschheit in Therapie.


Anm.Mod.: Für diese unsägliche Bemerkung bekommst Du eine Verwarnung von mir! Da dies bereits die vierte Verwarnung war ergibt sich nun ein Timeout von 40 Tagen. Da diese Beleidigungen immer wieder vorkommen wirst Du beim nächsten Mal gesperrt fürs Forum. Pauline

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 26.06.2021, 18:56

Marsianerin hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 18:46 @ Münchnerkindl: Ich verstehe nicht, was gesehen werden bedeutet. Wahrscheinlich wieder so ein selbstmitleidgeschwängertes Gefühlsgedöhns aus dem Vokabular übertherapierter Frauenzimmer.
Aha, kommen jetzt die sexistischen Beleidigungen?
Marsianerin hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 18:46 Natürlich muss sich ein Therapeut einfühlen können. Aber zur Therapie geht man, wenn eine krankheitswertige Störung vorliegt. Der Gang zum Therapeuten sollte wohlüberlegt sein. Wie jede andere Behandlung auch, hat jede Therapie Nebenwirkungen, die auch sehr heftig ausfallen können und, seltener, dauerhaft beeinträchtigen.
Das wäre ein Behandlungsfehler. Ein Therapeut sollte in der Lage sein nur so viel Konfrontation vorzunehmen wie der Klient die Fähigkeit hat zu verarbeiten.

Marsianerin hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 18:46Wenn 'gesehen werden wollen' grund genug wäre, wäre die ganze Menschheit in Therapie.
Nein, es gibt genug Leute, die das zB in ihrer Familie ausreichend vorfinden bzw vorgefunden haben. Und es gibt Leute die haben keine psychische Krankheit. Die brauchen selbstverständlich keine Therapie.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 26.06.2021, 19:05

Marsianerin hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 18:46 @ Münchnerkindl: Ich verstehe nicht, was gesehen werden bedeutet. Wahrscheinlich wieder so ein selbstmitleidgeschwängertes Gefühlsgedöhns aus dem Vokabular übertherapierter Frauenzimmer.
Deinen Beitrag habe ich gemeldet.
Was du hier an Vorurteilen, Bosheiten und Sexismus schreibst finde ich nicht mehr in Ordnung.

Du verstehst nicht was "gesehen werden" bedeutet?
Ja, warum fragst du dann nicht oder informierst dich?

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Forums-Gruftie
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Beitrag Sa., 26.06.2021, 19:39

captcha hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 16:08 ich habe nur das Eingangsposting gelesen, aber ich würde dir SEHR! empfehlen, eine körperorientierte Psychotherapieform zu suchen.
münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 18:10 Zahlt die Krankenkasse nicht. Würde mir auch sehr helfen, würde ich sofort machen, aber die einzige Therapie die ich bezahlt bekommen würde ist auf zwei Stühlen sitzen und eine Stunde Blabla, was mir erwiesenermassen nicht hilft.
in der Schweiz schon, in Österreich und Deutschland noch nicht, aber was man versuchen kann:
von denen, die auf einem der zwei Stühle sitzen und eine Stunde Blabla mit einem machen, kommen halt auch immer mehr drauf, dass das allein nicht hilft und machen daher Zusatzausbildungen.
Abrechnen tun sie dann, womit sie den Vertrag bei der Krankenkasse haben, aber inhaltlich machen sie dann einen Mix aus verschiedenen Methoden. Die schreiben das dann auch auf der Website.
Hier ein Beispiel von einem der bekanntesten deutschen Körperpsychotherapeuten:
https://ulfriedgeuter.de/menu/psyothera ... ldung.html

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Thread-EröffnerIn
Betti
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Beitrag So., 27.06.2021, 00:03

Danke erst mal für euren regen Austausch hier.
Marsianerin hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 14:23 "Ich will gesehen werden", das ist nicht die Aufgabe eines Therapeuten. Das musst schon du selbst in Angriff nehmen. Was macht dein Mann? Wenn er sich auch voll einbringt, dann ist das momentan zu akzeptieren, dass du funktionieren musst. Du hast dich ja hoffentlich für die Kinder entschieden. Die Arbeit kann dir keiner abnehmen.
Auch ich sehe das so wie andere hier. "Gesehen werden" gehört für mich sehr wohl zu den Aufgaben eines Therapeuten. Und mit gesehen werden meine ich ja so vieles. All meine Gedanken, Wünsche, Sorgen, Ängste, Zweifel... wo abladen können. Und zwar dort wo sie sicher gut aufgehoben sind (oder zumindest sein sollten) und bei wem der damit gut umgehen kann. Mein Mann ist sehr liebevoll, geduldig, einfühlsam - auch bei ihm "darf" ich vieles abladen. Nur irgendwann ist eben die Grenze erreicht, wo ich nicht mehr will, dass alles bei ihm abgeladen wird. Er ist ja immer noch mein Mann und nicht mein Therapeut. Und Marsianerin, ja, mein Mann und ich haben uns gemeinsam für drei Kinder entschieden. Die beste Entscheidung meines Lebens. Aber ob du es glaubst oder nicht, drei Kinder, Haus und Job fordern sehr. Meine Kinder sind ja auch noch klein und haben dementsprechende Bedürfnisse. Und stimmt, du hast sicher auch Recht damit, dass ich auch funktionieren muss. Und glaub mir, das klappt wunderbar. Neben meiner Familie breche ich nicht zusammen. Und damit das auch in Zukunft nicht passiert, ist es sicher besser für mich JETZT wieder eine Therapie zu starten, als erst dann wenn ich nicht mehr funktioniere!
captcha hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 16:08 Dass du nicht reden kannst, deutet für mich darauf hin, dass du eine Methode brauchst, die nonverbal mit dir arbeiten kann.
Du könntest dich auch an eine Körpertherapeutin wenden, z.B. Craniosakral, Shiatsu, Atemtherapie, die mit den emotionalen Themen von Menschen arbeitet.
Ja, so wie auch peponi erwähnte bzgl. körperorientierte Verfahren - ist sicher ein guter Ansatz. Ich habe speziell im psychotherapeutischen Sektor auch schon danach gesucht. Da ich aber eher am Land wohne, gibt es da nicht wirklich vieles. Cranio hab ich schon öfter probiert - im Zusammenhang mit anderen Themen, Schwangerschaft etc. - ehrlich gesagt, ich spür da nichts. ;)

Der männliche Thera bei dem ich ein Erstgespräch habe arbeitet in der Richtung katathym imaginative Psychotherapie. Vielleicht wäre ja das eine Richtung, wo es mir leichter fällt. Bin gespannt...

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Shukria
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Beitrag So., 27.06.2021, 07:37

Marsianerin hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 14:23 Was macht dein Mann? Wenn er sich auch voll einbringt, dann ist das momentan zu akzeptieren, dass du funktionieren musst. Du hast dich ja hoffentlich für die Kinder entschieden. Die Arbeit kann dir keiner abnehmen.
Bin von deiner Antwort total irritiert. Was hat denn der Ehemann /Partner damit zu tun das man auf sich schaut und die eigenen Belastungsgrenzen/Ressourcen?

Funktionieren müssen ist NIE gut. Funktionieren müssen bedeutet nicht zu fühlen/zu spüren was die eigene Bedürfnisse sind und nicht für diese einzutreten. Nach gemeinsamen Wegen für einen anderen, besseren Umgang zu suchen.

Funktionieren müssen bedeutet die eigenen Empfindungen wegzudrücken und Gefühle einzukapseln. Das mussten die meisten hier schon als Kinder zu genüge. Wenigsten im Erwachsenenalter sollte man sich selber erlauben, LIEBEVOLLER mit sich selbst umzugehen.

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Montana
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Beitrag So., 27.06.2021, 07:45

chrysokoll hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 19:05 Deinen Beitrag habe ich gemeldet.
Was du hier an Vorurteilen, Bosheiten und Sexismus schreibst finde ich nicht mehr in Ordnung.
Das habe ich schon in einem anderen Thread gemacht, aber Beiträge dieser Art scheinen so in Ordnung in diesem Forum. Es erfolgte keine Reaktion. Meine Meldung wurde ohne Kommentar geschlossen. Da bleibt nur, den betroffenen Thread zu verlassen.

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diesoderdas
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Beitrag So., 27.06.2021, 07:48

Marsianerin hat geschrieben: Sa., 26.06.2021, 18:46 @ Münchnerkindl: Ich verstehe nicht, was gesehen werden bedeutet. Wahrscheinlich wieder so ein selbstmitleidgeschwängertes Gefühlsgedöhns aus dem Vokabular übertherapierter Frauenzimmer.
Für mich gehört das ganz klar zur Grundvoraussetzung einer Therapie - dass der Therapeut einen sieht.
D. h. für mich , dass er wahrnimmt, was bei mir los ist, mich anhört (und mir das auch glaubt), dass er vielleicht auch mal hinter die Fassade schauen kann (falls man noch eine gewisse Fassade braucht und nicht alles zeigt). Für mich zählt auch das Empathievermögen vom Therapeuten dazu.

Ich finde: Falls ein Therapeut einen nicht sieht, ist die Therapie wahrscheinlich völlig für den A....

den Ausdruck "selbstmitleidgeschwängertes Gefühlsgedöhns" finde ich ehrlich gesagt ziemlich daneben

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Montana
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Beitrag So., 27.06.2021, 08:19

diesoderdas hat geschrieben: So., 27.06.2021, 07:48 den Ausdruck "selbstmitleidgeschwängertes Gefühlsgedöhns" finde ich ehrlich gesagt ziemlich daneben
Als ich vor vielen Jahren das erste Mal nach einem Forum suchte, stieß ich auf solche Ausdrücke als erstes und ließ daraufhin meine Bemühungen lange ruhen. Sehr lange. Für Therapie ist die Hemmschwelle noch höher, das ging also erst Recht nicht. Ein Forum zu finden war schon ein Zugeständnis an eine drängelnde Ärztin gewesen, die ein "Problem mit Krankheitswert" bei mir erkannt hatte und mich in einer Therapie haben wollte.


Bilderbuch
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Beitrag So., 27.06.2021, 08:28

Hallo Betti
Ich kann von mir berichten, dass ich seeeeehr lange geschwiegen habe. Oder über das Wetter gesprochen in der Therapie. Deshalb wurden es am Ende einige Jahre Therapie.
Komischerweise hatte ich nie das Gefühl, dass das Schweigen nicht erwünscht oder hinderlich ist.
Die Therapeutin hat mit geschwiegen. Manchmal ganze Stunde, manchmal weniger. Bis zum Schluss gab es volle Stunde des Schweigens, weil wie ich finde, für manches gibt es keine Worte.
Und die Therapeutin meinte, nichts sagen sei auch eine Art der Kommunikation, Beziehungsaufbau und und Beziehungspflege. Mir ist erst durch das Forum klar geworden, dass das viele Schweigen selten ist.
Ich hatte PA gemacht und meine Therapeutin meinte, dass wenn ich Jahre des Schweigens brauche, dann ist DAS eben mein Bedürfnis und dass sie das sieht und mitträgt. Irgendwann kam ich auf Idee zu schreiben und letztendlich habe ich das bis zum Schluss gemacht und sie hat nicht gefragt.
Wenn ich das Geschriebene angesprochen habe, haben wir darüber gesprochen, sonst nicht.
Ich hatte einfach Glück, dass sie durch Schweigen therapieren konnte, durch Sinnlichkeit und Mitschwingen. Und wenn ich heute an die Therapie denke, dann vermisse ich eben das gemeinsame Schweigen und nicht das Gespräch.
Und wenn jemand denkt, ich sei schüchtern, nein, überhaupt nicht. Ich fand eben 3 Jahre keine Worte, konnte die Gefühle nicht spüren, einordnen, benennen und hatte Angst abzudriften, wegen dem Gefühl der Ohnmacht; nichts tun können dagegen.

Hätte mir meine Therapeutin gesagt, ohne Reden, kommen wir nicht weiter, hätte ich komplett zu gemacht. Druck hatte ich genug im Leben, was ich suchte, war das NICHTS müssen. Vor allem nichts sagen müssen.

Hoffe, ich kann dir mit meinem Beitrag etwas helfen.


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Beitrag So., 27.06.2021, 08:36

Was die Körper orientierte Therapie angeht, ich habe darüberhinaus manuelle Therapie verschrieben bekommen, es wurde bei mir Ostheopatie gemacht, mit geringer Zuzahlung. Mit viel Hände auflegen und Körpernähe.
Zusätzlich habe ich ein Workshop in der Richtung gemacht. Mehrmals.

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Beitrag So., 27.06.2021, 10:44

Ich finde es wichtig zu unterscheiden:

KÖRPERTHERAPIE:
z.B. Physiotherapie, manuelle Therapie, Osteopathie, Craniosacral, Grinberg, Massage uvm.
Da berührt der Therapeut einen und es steht im Fokus der Körper, um auch ganz konkrete körperliche Beschwerden wie Haltungsprobleme, Schmerzen, Verspannungen zu lösen.
Es hat sich aber gezeigt, dass dadurch auch emotionale Prozesse in Gang kommen können und manche Körpertherapeuten behandeln dann das auch.

KörperPSYCHOtherapie:
Das sind Psychotherapieformen, die aber nicht nur über das Gespräch arbeiten, sondern den Körper einbeziehen:
z.B: beobachtet der Therapeut genau die Körpersprache, Atmung und Körperhaltung des Patienten (Stichwort: wahrgenommen/gesehen werden)
Und fragt dann z.B.: Was spüren Sie im Körper? Und der Patient merkt dann: Ich atme ganz flach, mein Brustkorb ist hart wie ein Brett. Und der Patient spürt dadurch, dass er eigentlich Angst hat, dass sein Brustkorb sich anfühlt wie ein Schild mit dem er sich schützt. Dadurch wird vielleicht deutlich, dass der Patient ein hohes Schutzbedürfnis hat oder versucht, sich abzugrenzen. Der Körperpsychotherapeut hat dann vielfältige therapeutische Möglichkeiten, auf dieses Schutzbedürfnis des Patienten einzugehen oder den Patienten zu unterstützen, sich abzugrenzen.

Hier ist eine Liste von Körperpsychotherapie-Formen:
https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rperpsychotherapie

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Thread-EröffnerIn
Betti
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Beitrag Mo., 28.06.2021, 22:42

Bilderbuch hat geschrieben: So., 27.06.2021, 08:28 Ich hatte einfach Glück, dass sie durch Schweigen therapieren konnte, durch Sinnlichkeit und Mitschwingen. Und wenn ich heute an die Therapie denke, dann vermisse ich eben das gemeinsame Schweigen und nicht das Gespräch.
Und wenn jemand denkt, ich sei schüchtern, nein, überhaupt nicht. Ich fand eben 3 Jahre keine Worte, konnte die Gefühle nicht spüren, einordnen, benennen und hatte Angst abzudriften, wegen dem Gefühl der Ohnmacht; nichts tun können dagegen.

Hätte mir meine Therapeutin gesagt, ohne Reden, kommen wir nicht weiter, hätte ich komplett zu gemacht. Druck hatte ich genug im Leben, was ich suchte, war das NICHTS müssen. Vor allem nichts sagen müssen.

Hoffe, ich kann dir mit meinem Beitrag etwas helfen.
Danke Bilderbuch für deine Worte. Es tut gut zu hören, dass auch mal jemand gute Erfahrungen in der Therapie sammeln konnte - trotz oder vielleicht sogar wegen des Schweigens. Mir haben meine beiden Theras immer gesagt, dass sie aufgrund meines schweigsamen Daseins keinen oder nur wenig Kontakt zu mir finden. Bei der ersten klappte es immer wieder mal, aber meist war dieses Zeitfenster des in Kontakt kommens immer sehr kurz und ich machte wieder dicht. Irgendwann gab es kein Zeitfenster mehr, vl auch weil sie sich so sehr für mich wünschte, dass ich mal hinsehen und hinfühlen kann. Dies auch immer wieder erwähnte "Betti probieren sie es mal, sehen sie mal hin etc." Trotzdem hielt sie das Schweigen sehr gut mit mir aus. Irgendwann sah sie halt kein Weiterkommen mehr mit dem vielen Schweigen.
Aber generell kann ich schon von mir behaupten, dass ich eher schüchtern und zurückhaltend bin. Es fiel mir teilweise ja sogar schwer über Banales zu reden wie eben das Wetter oder den Urlaub. Nicht immer, aber sehr oft. Und hier im Forum wurde ich eigentlich auch bestärkt, dass Gesprächstherapie ohne Reden nichts bringt. Sehe ich aber ja eigentlich auch so. Da ich auch das Gefühl hatte, dass ich mich nicht wirklich weiterentwicklen konnte. Aber vl. habe ich mir auch zu viel erhofft. Oder ich hatte die Erwartung alles müsse schneller voran gehen. Bei der ersten Thera ist mir nämlich trotz des Schweigens zumindest sehr vieles bewusst geworden. Ich konnte zumindest mal wahrnehmen warum ich so agiere und bin wie ich bin.
Aber trotzdem sehr schön zu lesen, dass es auch anders sein kann. Das Schweigen vielleicht auch heilsam sein kann. Freut mich für dich, dass dir das gelungen ist.

@ captcha: Danke für deine Auflistung bzgl. der Unterschiede. Körpertherapie ist mir sehr gut bekannt. Unter anderem weil ich auch in einem ähnlichen Bereich tätig bin. ;)
Aber ich war erstaunt wieviele unterschiedliche Arten von Körperpsychotherapie es eigentich gibt. Aber wie schon erwähnt, gibt es da eigentlich keinen Thera bei mir in der Nähe. Prinzipiell würde mich da aber einiges wirklich ansprechen. In meinem Umkreis gibt es eigentlich hauptsächlich die klassischen Therapierichtungen, zumindest laut Angaben in diversen Portalen/Homepages und soweit ich das jetzt beurteilen kann. Der männliche Thera, bei welchem ich nächste Woche das Erstgespräch habe ist eigentlich schon einer der wenigen der eine andere Richtung anbietet.

Je näher die Termine rücken umso mehr merke ich, dass sich die Sorgen ausbreiten. Kann ich dann reden? Kann ich über meinen Schatten springen? Gibt es was oder wen für mich, der mich dabei unterstützen kann? Was soll ich dann reden? Irgendwie habe ich das Gefühl bei mir steht und fällt alles mit dem Reden...

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Beitrag Mo., 28.06.2021, 23:14

Ich glaube, du kannst ganz entspannt sein.

Denn der potentielle neue Therapeut soll doch gleich sehen wie du so bist. Wenn du da jetzt anfängst zu sprudeln wie ein Wasserfall, dann bekommt er ja einen völlig falschen Eindruck von dir. Und du kannst nicht feststellen ob er dir helfen könnte.
Du könntest am Anfang einfach sagen dass das mit dem reden nicht so deine Sache ist und wie er damit umgehen würde, wie er mit dir arbeiten würde. Dann bekommst du gleich einen Eindruck was er darauf sagt. Und das ist ja sehr wichtig für dich, denn du willst ja herausfinden, ob das passen könnte. Nicht du sollst dich an die Therapie anpassen sondern die Therapie sich an dich beziehungsweise die Therapie soll für dich passen!
Das herauszufinden, dafür ist sind die Erstgespräche da!

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