Corona - Eure Erfahrung

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Beitrag So., 13.12.2020, 01:53

Ja, Einzelfallschicksale und statistische Daten sind natürlich komplett unterschiedlche Betrachtungsweisen.
Ich kann mit Einzelfällen nichts anfangen. Ist nicht meine Art Dinge zu betrachten.
Daraus kann man nichts ableiten.



Medien stürzen sich immer auf die statistischen dramatischen Ausreißer, da sie ne spannnende Story bringen.
Ja, aber daraus kann man keine Risikobewertung ableiten.

Es gibt auch Menschen die sterben weil sie von einer Leiter fallen. Ja.
Sagt aber nichts aus wie groß die Wahrscheinlichkeit ist durch eine Leiter zu sterben.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Jenny Doe
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Beitrag So., 13.12.2020, 05:56

~~~ : Ja, Einzelfallschicksale (...)
Post-Covid-19-Symptome
Erschöpfung: 53 %
Atemnot: 43 %
Gliederschmerzen: 27 %
Brustschmerzen: 22 %
Symptome bei Genesenen - Was über Covid-Folgeschäden bekannt ist
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... n-100.html
Etwa 20-25% der genesenen Covid-19-Patienten haben ein chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS) entwickelt
Coronavirus: Viele geheilte Patienten mit chronischem Erschöpfungssyndrom
https://www.balaton-zeitung.info/15506/ ... gssyndrom/
ME/CFS tritt in etwa 70% der Fälle im direkten Anschluss an einen meist viralen Infekt auf.
Post-COVID-Syndrom: Die Spätfolgen einer Corona-Erkrankung
https://web.de/magazine/gesundheit/post ... g-35092354
Die Persistenz von Fatigue, Dyspnoe und neuropsychologischen Symptomen wird in Abhängigkeit der jeweiligen Studienpopulation sehr häufig berichtet, in 35 % bei ambulant behandelten COVID-Patienten und in 87 % bei Hospitalisierten.
Gibt es ein Post-COVID-Syndrom?
Bernd Lamprecht. Der Pneumologe (2020)
https://link.springer.com/article/10.10 ... 20-00347-0
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Nico
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Beitrag So., 13.12.2020, 06:22

Dass heute überhaupt noch jemand arbeiten kann und nicht schon längst alles darniederliegt ist bei diesen Zahlen ja gar nicht möglich.

Politiker, Sportler und nahezu alle anderen Personen aus dem öffentlichen Leben die an Corona erkrankt waren, scheinen davon generell ausgenommen zu sein.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Jenny Doe
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Beitrag So., 13.12.2020, 07:15

Nico: Dass heute überhaupt noch jemand arbeiten kann und nicht schon längst alles darniederliegt ist bei diesen Zahlen ja gar nicht möglich.
CFS kann ja unterschiedliche Ausprägungsgrade annehmen. Die Beeinträchtigung reicht von "leichter Erschöpfung und noch arbeitsfähig" bis hin zur völligen Bettlerischkeit.

Was aus diesen Zahlen in der Tat nicht hervorgeht ist, wie lange die Beeinträchtigungen anhalten.
Von CFS darf nämlich nur gesprochen werden, wenn die Fatigue seit mindestens 6 Monaten besteht. Außerdem müssen neben Erschöpfung noch andere Kriterien erfüllt sein, wie z.B. das sog. PENE-Krierium, um von einer CFS sprechen zu können. D.h. "Erschöpfung am Tag nach einer Anstrengung". Alles was unter diesem 6 Monate Kriterium liegt, zählt zur postiviralen Fatigue. Und Erschöpfung, bei der nicht das PENE-Kriterium auftritt, zählt per Definiton nicht zu CFS.
Das wird in der Tat in den Medien nicht unterschieden.

Interessant wird die Statitik in ca. einem Jahr, wenn man genauer weiß, bei wieviele Patienten aus der postiviralen Fatigue eine CFS wurde.
Zum jetzigen Zeitpunkt weiß man nur, dass das Symptom "Erschöpfung" ein häufiges Symtom ist. Also kein Einzelfall.
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stern
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Beitrag So., 13.12.2020, 11:00

Eine neuere Schweizer Studie kommt auf ein Drittel, die nach 6 Wochen noch Symptome hat... gibt aber sicherlich bereits einige weitere.

https://www.tagblatt.ch/news-service/le ... ld.2073145

Und wenn es 10% wären... manche Fragen bleiben die gleichen. Da das Virus verschiedene Organe bzw. Systeme befallen kann, können auch verschiedene Bereiche betroffen sein (u.a. neurologische Systeme). So wird man erst mit der Zeit sagen können, ob sich manches doch noch legt oder bleibend bleibt (meinetwegen ein noch anhaltender Geschmacksverlust). Vielleicht auch etwas abhängig von den betroffene Organen/Bereichen?
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Sadako
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Beitrag So., 13.12.2020, 11:25

Nico hat geschrieben: So., 13.12.2020, 06:22 Dass heute überhaupt noch jemand arbeiten kann und nicht schon längst alles darniederliegt ist bei diesen Zahlen ja gar nicht möglich.

Politiker, Sportler und nahezu alle anderen Personen aus dem öffentlichen Leben die an Corona erkrankt waren, scheinen davon generell ausgenommen zu sein.
Sarah Scheurich, Boxerin
https://www.ndr.de/sport/mehr_sport/Bo ... ch194.html
Janik Möser, Eishockeyspieler
https://www.deutschlandfunk.de/herzmus ... _id=488332
Michael Ojo, Basketballer...schlimmere Spätfolgen gibt es wohl nicht...
https://www.sueddeutsche.de/sport/bask ... -1.4997749

Harald Hänisch, AFD-Politiker...ganz gravierende und definitiv unumkehrbare Spätfolgen.
https://www.mz-web.de/sachsen/war-es-co ... g-37810516

Und hier noch eine ganze Liste ..

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_ ... o_COVID-19

Das keine Prominenten oder Sportler an Corona erkranken oder sterben, ist immer wieder zu lesen in Telegramgruppen und Facebookblasen von Leerdenkern. Wird dadurch aber nicht richtiger.

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Nico
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Beitrag So., 13.12.2020, 11:53

Soll ich jetzt eine Liste von Spitzensportlern die nach Corona teilweise wieder Weltranglisten anführen und Höchstleistungen erbringen, posten?

Oder fallen dir selbst welche ein ?
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Sadako
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Beitrag So., 13.12.2020, 12:03

Nico hat geschrieben: So., 13.12.2020, 11:53 Soll ich jetzt eine Liste von Spitzensportlern die nach Corona teilweise wieder Weltranglisten anführen und Höchstleistungen erbringen, posten?
Du hast hier geäußert, dass:
Politiker, Sportler und nahezu alle anderen Personen aus dem öffentlichen Leben die an Corona erkrankt waren, scheinen davon generell ausgenommen zu sein.
Ich habe das widerlegt. Das andere Sportler nach einer Covidinfektion wieder genesen sind, ist völlig irrelevant und deine Debattenkultur grenzt an Trollerei.

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Nico
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Beitrag So., 13.12.2020, 12:06

Ok dann nicht generell ausgenommen, sondern großteils und das erscheint bei der hier geposteten Häufigkeit von ernsten Folgeerkrankungen, durchaus misteriös zu sein.
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Sadako
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Beitrag So., 13.12.2020, 12:55

Ich habe keine genauen Daten, über die Häufigkeit von Codiderkrankungen von Promis und über die relative Häufigkeit von Long Covid bei denen.
Es würde mich aber schwer wundern. Wenn sich das so gravierend von den allgemeinen Raten unterscheidet und die sind inzwischen doch international und sehr ausführlich erfasst und das scheint relativ konsistent zu sein.
Die Unterschiede in den Prävalenzen ergeben sich da hauptsächlich dadurch ab wann man von Long Covid oder Post Covid redet.
Bei einigen Studien und Untersuchungen reicht es wenn die Betroffenen noch ein Symptom haben bzw sich beeinträchtigt fühlen.. bei anderen ist die Latte deutlich höher.

Bei Sars gab es übrigens auch eine Tendenz zu schweren Spätfolgen und auch da war es sehr häufig, dass sie Infektion nicht folgenlos ausgeheilt ist.

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Nico
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Beitrag So., 13.12.2020, 13:03

Ich auch nicht Sadako aber bei mir ist es so, dass mir ( ohne danach gesucht zu haben) echt kein Spitzensportler oder Spitzenpolitiker bekannt ist der unter schlimmen Folgen leidet.
Andererseits weiß ich von der Nummer 1 im Tennis und der Nr1 in der Formel1, sowie von diversen Fußballern ( Mo Salah etc.) und von Künstlern ( Anna Netrebko z.B.) dass sie unmittelbar nach Corona wieder topfit waren.

Ich weiß, das beweist überhaupt nichts, aber es ist halt so.
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Sadako
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Beitrag So., 13.12.2020, 13:30

@ Nico.. das isr die Cruz mit anekdotischem Wissen.
Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir aus Geschichten lernen.
Reines analytisches Wissen prägt sich (Zumindest neurotypischen)Menschen wesentlich schlechter ein, als eine Anekdote, die wir gehört oder gelesen haben oder sogar etwas selbst Erlebtes. Unser Abbild von der Welt entsteht wie seit tausenden Jahren... (Früher am Lagerfeuer, jetzt im Internet) wo Geschichten erzählt werden.
Wir schlussfolgern, wenn wir etwas noch nicht gehört oder erlebt haben, dass es wahrscheinlich auch nicht oder fast nicht existiert. Wenn wir in kurzer Zeit mehrere solcher Schilderungen lesen, dann überschätzen wir die Inzidenz solcher Vorkommnisse.
Es ist aber nicht möglich, von den Eindrücken der Lektüre aus Tageszeitung oder im Internet zu einer plausiblen Einschätzung der relativen Größe der Gruppe von Sportlern, die Long Covid haben, zu kommen.

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Nico
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Beitrag So., 13.12.2020, 13:49

Schon möglich :)

Man müsste halt auch wissen wie diese Long - COVID Statistiken entstehen.
Heißt ja nicht umsonst traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.

Wie wahrscheinlich ist es bei diesen Zahlen eigentlich, dass man 6 Ex COVID Kranke kennt die keinerlei Folgeerkrankungen haben, aber keinen einzigen der welche hat?

Sollte ich Lottospielen? :lol:
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stern
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Beitrag So., 13.12.2020, 13:54

Das hat man vielleicht anfangs noch geglaubt, dass bestimte Gruppen fast "safe" sind, als das Virus zunächst viele Alte hinraffte... und anfangs musst die Medizin sich auch vorwiegend darauf konzentrieren, zunächst Leben zu retten... irgendwelche akute Behandlungsmöglichkeiten zu erschließen... die Erkrankung an sich zu erfassen und zu verstehen...

Aber mittlerweile läuft allmählich auch zunehmend an, mögliche Spätfolgen zu erforschen...
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Jenny Doe
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Beitrag So., 13.12.2020, 14:19

Nico: Man müsste halt auch wissen wie diese Long - COVID Statistiken entstehen.
Das Coronavirus ist ja nun nicht neu. Bereits 2002/2003 trat ein Coronavirus auf, mit dem Namen „SARS-CoV-1“. SARS-CoV-1 und Covid-19 haben eine hohe genetische Ähnlichkeit und werden zusammen in der Spezies der „SARS-assoziierten Coronaviren“ eingeordnet.
Wie ich eingangs bereits beklagte, hätte man schon viel früher damit beginnen können zu forschen. Dann wüsste man heute mehr, wüsste vielleicht warum Viren Schaden anrichten, warum CFS entsteht, warum die anderen Folgeschäden entstehen, wie man es behandeln kann, ... Aber bis COVID 19 kam interessierte sich keiner für Schäden, die durch Viren enstehen. Erst wirtschaftlicher Schaden weckt Interesse an der Forschung.

Somit liegen breits Statistiken aus den Jahren 2002/2003 vor. Siehe z.B.
Von 233 Hongkonger Krankenhaus-SARS-Überlebenden, die vier Jahre nach dem Virusausbruch untersucht wurden, berichteten 40,3% über ein chronisches Erschöpfungsproblem und bei 27,1% wurde ME/CFS diagnostiziert. Ähnliche Daten wurden von 229 Toronto-SARS-Überlebenden erhoben, von denen 10% drei Jahre nach der Infektion ME/CFS-Symptome aufwiesen.
COVID-19 bietet eine einzigartige Chance, postinfektiöse Krankheiten wie ME/CFS in seinen Spuren zu erfassen
https://www.lifepr.de/pressemitteilung/ ... xid/798168
„Besorgniserregende Daten liefern die früheren SARS- und MERS-Epidemien von 2003 und 2015, die die Virusausbrüche mit dem gehäuften Auftreten von ME/CFS in Verbindung bringen“, schreibt die Immunologin und Onkologin Carmen Scheibenbogen von der Berliner Charité in einem offenen Brief zum 12. Mai. In einer Studie an 233 SARS-Überlebenden aus Hongkonger Kliniken, die vier Jahre nach dem Virusausbruch untersucht worden seien, hätten 40,3 Prozent über chronische Symptome mit Fatigue berichtet, berichtet Carmen Scheibenbogen. Bei 27,1 Prozent sei ME/CFS diagnostiziert worden. Unter 229 SARS-Überlebenden aus Toronto hätte drei Jahre nach der Infektion jeder Zehnte ME/CFS-Symptome aufgewiesen.
Corona kann krankhaft-chronisches Erschöpfungssyndrom auslösen
https://www.berliner-zeitung.de/gesundh ... n-li.82909
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