Freunden von den Depressionen erzählen?
Hi Kellerkind!
Ich finde meine Vorschreiber haben schon so viel gesagt, dass ich da nichts mehr hinzufügen kann. Mir fällt daher nur noch die Reaktionsseite ein, wo ich ein paar Worte schreiben könnte.
Vorweg, ich hatte selbst von 2005 bis 2017 immer wieder mit Depressionen zu tun. Die wohl schlimmste Phase war 2013 bis 2017. Das war zum Teil eine sogenannte schwere Depression, wo nichts mehr ging bei mir. Nur zur Einführung.
In dieser Zeit erzählte ich nur meiner engsten Familie davon (Eltern und Geschwister) und meiner damaligen Vorgesetzten, eben damit man dort mein Fehlen von der Arbeit verstand.
Ich schämte mich es zu erzählen. Weil eben Unverständnis, oder in einen Topf geworfen zu werden etc.
Ich finde es aber doof, dass ich so gehandelt hatte. Ich bin eindeutig dafür, dass man es erzählen sollte, eben aus authentischen Gründen. Ehrlichkeit ist nun mal die ehrlichste Variante. Jedoch verstehe ich, dass das nicht immer leicht ist.
Jetzt zu dem Eigentlichen, was ich sagen wollte, die Reaktionen. Als ich nämlich wieder "gesund" war, und es mir wieder gut ging, hatte ich dann schon mit einigen anderen Menschen darüber gesprochen.
Einerseits kam Mitleid (das mag ich bei psychischen Krankheiten bei mir selbst gar nicht), andererseits Verständnislosigkeit (fühlt sich auch mies an), oder jede Menge Geständnisse von Menschen, die es auch kannten, hatten, oder noch haben.
Was ich damit sagen möchte, es kommt eigentlich oft das, was man entweder nicht möchte, oder erwartet hat, oder man bemerkt erst, wieviele Menschen selbst betroffen sind.
Ich würde dir raten, dich ausgewählten Menschen zu öffnen, wie oben auch von meinen Vorschreibern geraten, aber stell dich darauf ein, dass jeder Mensch anders reagiert und du nicht immer auf Verständnis stoßen wirst. Einige könnten sich zurückziehen, andere könnten dich ehrlich unterstützen wollen.
Es wird sich an den Kontakten vermutlich etwas ändern.
Liebe Grüße
Blume
Ich finde meine Vorschreiber haben schon so viel gesagt, dass ich da nichts mehr hinzufügen kann. Mir fällt daher nur noch die Reaktionsseite ein, wo ich ein paar Worte schreiben könnte.
Vorweg, ich hatte selbst von 2005 bis 2017 immer wieder mit Depressionen zu tun. Die wohl schlimmste Phase war 2013 bis 2017. Das war zum Teil eine sogenannte schwere Depression, wo nichts mehr ging bei mir. Nur zur Einführung.
In dieser Zeit erzählte ich nur meiner engsten Familie davon (Eltern und Geschwister) und meiner damaligen Vorgesetzten, eben damit man dort mein Fehlen von der Arbeit verstand.
Ich schämte mich es zu erzählen. Weil eben Unverständnis, oder in einen Topf geworfen zu werden etc.
Ich finde es aber doof, dass ich so gehandelt hatte. Ich bin eindeutig dafür, dass man es erzählen sollte, eben aus authentischen Gründen. Ehrlichkeit ist nun mal die ehrlichste Variante. Jedoch verstehe ich, dass das nicht immer leicht ist.
Jetzt zu dem Eigentlichen, was ich sagen wollte, die Reaktionen. Als ich nämlich wieder "gesund" war, und es mir wieder gut ging, hatte ich dann schon mit einigen anderen Menschen darüber gesprochen.
Einerseits kam Mitleid (das mag ich bei psychischen Krankheiten bei mir selbst gar nicht), andererseits Verständnislosigkeit (fühlt sich auch mies an), oder jede Menge Geständnisse von Menschen, die es auch kannten, hatten, oder noch haben.
Was ich damit sagen möchte, es kommt eigentlich oft das, was man entweder nicht möchte, oder erwartet hat, oder man bemerkt erst, wieviele Menschen selbst betroffen sind.
Ich würde dir raten, dich ausgewählten Menschen zu öffnen, wie oben auch von meinen Vorschreibern geraten, aber stell dich darauf ein, dass jeder Mensch anders reagiert und du nicht immer auf Verständnis stoßen wirst. Einige könnten sich zurückziehen, andere könnten dich ehrlich unterstützen wollen.
Es wird sich an den Kontakten vermutlich etwas ändern.
Liebe Grüße
Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.
Albert Einstein
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hast du schon mal über eine Selbsthilfegruppe nachgedacht?
Dort trifft man Menschen, die eher nachvollziehen können, wie es dir geht.
Dort trifft man Menschen, die eher nachvollziehen können, wie es dir geht.
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Ne, ich rede eigentlich nicht über meine psychischen Erkrankungen mit Freunden, weil DIS oder Schizophrenie komplett andere überfordern. Über die DIS rede ich überhaupt mit so gut wie niemandem, von der Schizophrenie weiß zum Beispiel ein guter Freund, der selbst schizoaffektiv ist. Wir sprechen häufiger über die Symptome und das tut mir auch gut mich da mal auszutauschen.
Hinzu kommt, dass mir die DIS auch "peinlich" ist oder ich mich irgendwie schäme.
Außerdem ist die DIS nicht mehr so instabil, wie es früher der Fall war, ich habe also auch keine Not darüber zu sprechen oder mich erklären zu müssen.
Ich will halt auch niemanden belasten oder überfordern. Anders ist es, wenn das Gegenüber die selbe Erkrankung hat, dann habe ich durchaus das Bedürfnis mich auszutauschen.
Hinzu kommt, dass mir die DIS auch "peinlich" ist oder ich mich irgendwie schäme.
Außerdem ist die DIS nicht mehr so instabil, wie es früher der Fall war, ich habe also auch keine Not darüber zu sprechen oder mich erklären zu müssen.
Ich will halt auch niemanden belasten oder überfordern. Anders ist es, wenn das Gegenüber die selbe Erkrankung hat, dann habe ich durchaus das Bedürfnis mich auszutauschen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Echte Freundschaft ist für mich eine Beziehung basiert auf gegenseitigem Interesse.. Wenn Einen interessiert, wie es dem Anderen geht. Oder wenn sich etwas ändert, das Gegenüber es in der Begegnung merkt und fragt warum, was passiert ist und mitfühlt oder pragmatisch ist, wenn es sinnvoll ist, wenn es sich im Kontext so ergibt. Ich glaube, viele Menschen könnten echte Freunde sein, wenn Freunde einander dazu eine Chance geben, solchen 'Risk' bereit aufzunehmen sind..Kellerkind hat geschrieben: ↑Sa., 24.10.2020, 23:13 Was sind denn "echte" Freunde?
Ernstgemeinte Frage. Ist ein geflügeltes Wort, genau wie "echte" Liebe, aber was genau soll das sein?
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
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Früher war es für mich eine "große Sache", über Depressionen zu sprechen (was ich u. A. daher auch nicht getan hab). Nachdem mir mehr und mehr klar wurde, dass die allermeisten Menschen in irgendeiner Form kaputt sind, hat sich das geändert. No big deal, blöd ausgedrückt. Irgendwo normal, menschlich halt. Meine engeren Freunde wissen davon, aber die haben selbst Erfahrung damit bzw. sind sich da bewusster darüber, als das der Durchschnitt ev. sein mag. Sie wissen es, aber Thema ist es deshalb jetzt trotzdem nicht oft. Niemand ist ohne (auch tiefe) Wunden.
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Ich suche ja gar kein Verständnis oder Gespräche. Das ist nicht die Fragestellungleuchtturm hat geschrieben: ↑So., 25.10.2020, 09:50 hast du schon mal über eine Selbsthilfegruppe nachgedacht?
Dort trifft man Menschen, die eher nachvollziehen können, wie es dir geht.
Was ich suche ist Unterhaltung, Ablenkung, Kurzweil, gemeinsame Unternehmungen, Smalltalk und ja, vielleicht auch mal über das eine oder andere EIN BISSCHEN reden können, aber es nicht zum Hauptthema machen. Aber auch nicht totschweigen zu müssen.
Mir geht es hier mehr um Fragen der Ehrlichkeit und Authenzität.
Am liebsten würde ich meine Depressionen sowieso ganz mit mir alleine ausmachen. Aber ich will auch nicht lügen müssen.
So offen und gesprächig wie ich bin, verschweige ich es natürlich nie ganz. Das eine oder andere wissen sie schon. Aber ich spiele es herab und tue so, als hätte ich das alles im Griff.
Wüssten sie das eine oder andere, würden sie sich vermutlich Sorgen machen. Und ja, das nehme ich soweit aus dem Thread hier mit: es würde die Freundschaften verändern. Das möchte ich aber eigentlich gar nicht, ist gut so, wie es derzeit ist, ich bräuchte nur etwas "mehr" derzeit...
Aber da sie nicht wissen, wie es um mich bestellt ist, wissen sie halt auch nicht, wie WICHTIG mit solche kurzweiligen Treffen und gemeinsamen Unternehmunge sind. Ich will aber auch nicht die Mitleidskarte zücken müssen bzw. dass sie sich nur aus "Mitgefühl" mit mir treffen.
Um das nochmal klar zu stellen: mir geht es NICHT darum, Hilfe aus dem Freundeskreis zu erhalten (dafür sind Therapeuten zuständig), und auch nicht um Gespräche, Ratschläge etcpp. Erst recht will ich keine "Gleichgesinnten" um mich herum haben, die ebenso betroffen sind. Nein, ich finde es ausgesprochen gut, mich mit psychisch einigermaßen gesunden/normalen Menschen zu umgeben...
Selbsthilfegruppe kommt für mich daher und aus div. Gründen (nicht) mehr in Frage. Schlimm genug, dass ich wieder hier im Forum gelandet bin. *sfz*
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Vielleicht sollte man sich klar machen, dass es in Freundschaften vollkommen normal ist das einer mal eine Krise hat.
Wenn man selbst mit Depressionen und anderen Macken zu kämpfen hat, kann es zunehmend sein, dass das ein Umstand ist der aus den Augen verloren wird.
Krisen oder schlechte Phasen gehören zum Leben dazu und können deshalb auch von den meisten Menschen nachvollzogen werden. Ein einfaches "Hey, ich habe heute einen miesen Tag, Lust auf einen Kaffee zur Ablenkung?" ist da eigentlich keine große Sache. Weder Seelenstriptease noch Outing als Psycho.
Wenn man selbst mit Depressionen und anderen Macken zu kämpfen hat, kann es zunehmend sein, dass das ein Umstand ist der aus den Augen verloren wird.
Krisen oder schlechte Phasen gehören zum Leben dazu und können deshalb auch von den meisten Menschen nachvollzogen werden. Ein einfaches "Hey, ich habe heute einen miesen Tag, Lust auf einen Kaffee zur Ablenkung?" ist da eigentlich keine große Sache. Weder Seelenstriptease noch Outing als Psycho.
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Ich glaube, das ist noch mal was Anderes. Denn ja, DIS und Schizophrenie überfordert Nicht-Betroffene durchaus, wenn sie noch nie damit zu tun hatten. Irgendwo auch nachvollziehbar. Aber bei anhaltender Niedergeschlagenheit oder LIebeskummer, da meint halt jeder mitsprechen zu können, und nicht nur das Internet, sondern auch die Köpfe der Menschen sind voll mit allgemeingültigen Tipps. Was wiederum auch dazu führen kann, dass Freunde sich mit-verantwortlich fühlen. Kein Normalsterblicher käme auf die Idee, dass er die Psychose seine Kumpels "heilen" könnte, aber wenn der Gegenüber nur "chronisch traurig" ist, dann möchte man ihn natürlich schon aufmuntern...Candykills hat geschrieben: ↑So., 25.10.2020, 10:13 Ne, ich rede eigentlich nicht über meine psychischen Erkrankungen mit Freunden, weil DIS oder Schizophrenie komplett andere überfordern.
...
Ich will halt auch niemanden belasten oder überfordern. Anders ist es, wenn das Gegenüber die selbe Erkrankung hat, dann habe ich durchaus das Bedürfnis mich auszutauschen.
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Genau so würde ich es ja gerne halten. In etwa auf diesem Niveau. Hab ich auch schon probiert. Während dem ersten Lockdown hat es gegen Ende, als es schon wieder ein wenig lockerer wurde, auch funktioniert.kaja hat geschrieben: ↑So., 25.10.2020, 12:13
Krisen oder schlechte Phasen gehören zum Leben dazu und können deshalb auch von den meisten Menschen nachvollzogen werden. Ein einfaches "Hey, ich habe heute einen miesen Tag, Lust auf einen Kaffee zur Ablenkung?" ist da eigentlich keine große Sache. Weder Seelenstriptease noch Outing als Psycho.
ich schrieb damals:"Hilfe, gehe vor Einsamkeit fast ein. Hab neulich sogar freiwillig meine Mutter angerufen. Darf ich vorbeikommen?" . Bisschen mit Selbstironie und Schmunzeln, ja. War okay. Man hatte einfach einen netten Abend. Auch gar nicht groß über Probleme geredet, über den Liebeskummer höchstens 10 min, und das hat soooo gut getan.
Aber offensichtlich sind Gründe wie "mir fällt die Decke auf den Kopf" oder "brauche Gesellschaft" nicht dringend und wichtig genug. Oder wenn ich nur schreibe: "ich würde grene mal, hätte denn niemand Lust, mal..." Also, da muss man schon einen trifftigeren Grund nennen, zumindest bei den Party-Clique... (die mir SEHR am Herzen liegt), dass man sich auch mal zwischendurch trifft.
Ich schwanke nach wie vor sehr zwischen "herabspielen" und "verheimlichen"wollen und einweihen. Und natürlich auch darüber, WIEVIEL man Preis gibt. Ich habe keine Probleme, dazu zu stehen, aber ich will die Freunde und Bekannte nicht überfordern. Ab wann fängt "Lügen" an?
Wiederum sei noch zu bedenken: Fake it, til you make it. Mich in ein halbweg normales-stabiles Umfeld zu geben und zwar einzugestehen, dass es da Probleme gibt, aber auch den Fokus darauf, dass man da eigenverantwortlich damit umgeht, lässt einen selbst eben auch deutlich stabiler fühlen als sich stundenlang auszuheulen. "Ja ja, das ist was. Aber ich komme schon klar. Ich bin schon dran!". So in etwa ist gerade meine Darstellung nach außen. Dass ich meine Therapie NICHT verlängert habe, wissen sie nicht. Ich "heuchele" ihnen quasi vor, dass ich guten Händen sei. Neee, bin ich nicht...
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Unsere Zeit kämpft teilweise mit fehlender Verbindlichkeit.
Spezifische Ansagen machen "Morgen 15 Uhr, an Tag XY in AB" usw. Bei vagen Aussagen kommt wahrscheinlich weniger Rückmeldung, weil es keine konkreten Vorschläge gibt.
Meine Freunde wissen von meiner Depression und sie ist, meinerseits, bewusst kein großes Thema. Nicht weil ich das verheimlichen würde, sie darauf negativ reagieren oder desinteressiert wären, einfach weil es keine Rolle spielt aus welchem Grund ich sie treffen/hören möchte.
Spezifische Ansagen machen "Morgen 15 Uhr, an Tag XY in AB" usw. Bei vagen Aussagen kommt wahrscheinlich weniger Rückmeldung, weil es keine konkreten Vorschläge gibt.
Meine Freunde wissen von meiner Depression und sie ist, meinerseits, bewusst kein großes Thema. Nicht weil ich das verheimlichen würde, sie darauf negativ reagieren oder desinteressiert wären, einfach weil es keine Rolle spielt aus welchem Grund ich sie treffen/hören möchte.
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Fairness hat geschrieben: ↑So., 25.10.2020, 10:50 Echte Freundschaft ist für mich eine Beziehung basiert auf gegenseitigem Interesse.. Wenn Einen interessiert, wie es dem Anderen geht. Oder wenn sich etwas ändert, das Gegenüber es in der Begegnung merkt und fragt warum, was passiert ist und mitfühlt oder pragmatisch ist, wenn es sinnvoll ist, wenn es sich im Kontext so ergibt. Ich glaube, viele Menschen könnten echte Freunde sein, wenn Freunde einander dazu eine Chance geben, solchen 'Risk' bereit aufzunehmen sind..
Das ist eine sehr prosaische, aber natürlich auch zutreffende Definition. In dem Kontext würde ich behaupten, dass diese Party-Freunde "echte" Freunde sind, wenn ich mich ihnen entsprechend ehrlich öffnen würde, was meine Depressioonen betrifft.
@All
Ich bin ein wenig überrascht darüber, dass offenbar für viele ... in der Verkehrsauffassung... Partyfreunde nicht als "echte" Freunde dienen.
Ich finde gemeinsam feiern können, gemeinsam Ausflüge machen, was unternehmen, gemeinsame Interessen mindestens ebenso genauso wichtig wie Gespräche.
Früher sah ich das freilich anders, da hatte ich viele Freunde, mit denen konnte ich die tiefsinnigsten, melancholisten Gespräche führen, stundenlang, aber wir haben außer rumsitzen und reden nie was zusammen GETAN oder unternommen. Das Extrem bräuchte ich heute auch nicht mehr.
Fernerhin glaube ich, dass es normal ist, dass Freunde selten ALLE Bereiche gleich gut abdecken, und nun mal auch ihr eigenes Leben haben.
So halte ich es z.B. NICHT für ein Kriterium, immer für den anderen da sein zu müssen. Das würde ich, wenn überhaupt, allenfalls von einem Partner, aber nicht von einem normalen Freund*in erwarten.
So habe ich derzeit eine Freundin, die nichts mit den anderen zu tun hat, die jüngst ein Frühchen bekommen hat. Sie glaubt, ich sei mittlerweile über den Liebeskummer über den Berg, und mit meiner großen Cliqeue und Therapeutin gut versorgt. Ich werde den Teufeln tun, und von davon erzählen, wie sehr ich zwischenzeitlich wieder abgerutscht war, sie damit zu belasten. Und ich würde auch niemals von ihr erwarte, dass sie jetzt FÜR MICH da sein müsse, ansonsten wäre sie ja keine "echte" Freundin.
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Den Satz habe ich ein bisschen länger auf mich wirken lassen.kaja hat geschrieben: ↑Sa., 24.10.2020, 23:37Wenn die Hölle über dir hereinbricht und du siehst wer dann noch neben dir steht, das sind echte Freunde.Kellerkind hat geschrieben: ↑Sa., 24.10.2020, 23:13 Was sind denn "echte" Freunde?
Ernstgemeinte Frage. Ist ein geflügeltes Wort, genau wie "echte" Liebe, aber was genau soll
Ich denke man hat nur ganz wenige echte Freunde, alles andere sind gute Bekannte.
Wenn "die Hölle über einen reinbricht". Hmm. Ich denke, wenn dem so wäre, dann wäre ALLE diese Menschen für mich da. Ja, sogar die Kollegen, mit denen man sonst immer seine Querulenzen hätte.
Aber es bricht keine Hölle über mich rein! Mir geht es "EIGENTLICH" sogar richtig gut unter den gegeben Umständen. Klingt nicht so, wenn man mich liest, nicht wahr? - Ja, eben drum. Dass ist ja die Krux mit der Depression. Es gibt keinen "echten" , handhfesten Gründe für die anhaltende Traurigkeit und NIedergeschlagenheit.Sie ist irrational. Sie ist NICHT damit zu erklären, dass einem was Schreckliches passiert ist. Zumindest nicht akut. Meine Trennung ist ja EIGENTLICH auch schon bereits 1 Jahr her, und heftigen Liebeskummer, na, das kennt ja jeder, das alleine ist ja noch kein Grund, depressiv zu werden. Und so weiter. EIGENTLICH kann ich mich kaum beklagen. Ich muss noch nicht mal existenziellen Ängste wegen der Pandemie haben. Aber ganz tief drin in mir FEHLT mir halt etwas. Und sei es nur die SInnhaftigkeit meines Lebens bzw. Wurzeln und tiefe Verbindungen. Ich bin erschöpft. Von mir selbst. BIn mir selbst der größte Feind.
Da kann man NICHT davon sprechen, dass die Hölle über mich hereinbreche.
Anderseits war es damals vor über 12 Jahren bei meinem Zusammenbruch... (ganz andere Kreise, anderer Wohnort)...tatsächlich so gewesen. Da BRACH die Hölle tatsächlich über mich herein.Meine damaligen Freunde waren auch da für mich. Alle. Eigentlich ganz toll. Aber GEHOLFEN hat es mir damals nicht. Damals habe ich mich dann auch komplett zurückgezogen, und nach meinem unfreiwilligen Umzug SÄMTLICHE Kontakte abgebrochen. Wie man das nun mal leider so macht in schwer depressiven Zeiten. Doch bis heute hat es mein Freundschaftsbild nachhaltig verändert.
Wenn die Hölle über mich hereinbricht, also WIRKLICH hereinbricht, dann gehe ich erst recht zum Fachmann, nicht zu den Freunden.
Was ist an "nur gute Bekannte" eigentlich so schlimm?Meine Strategie scheint, im Gegensatz zu damals, ja zu sein, dass ich mehr auf Quantität als auf Qualität setze. Warum auch nicht, wie weiter oben schon geschrieben: nicht jeder Freund muss jedes einzele Kriterium erfüllen. Der eine ist eher für dies gut, der andere für das, alles ist wichtig. Je größer das Umfeld, um so mehr Ausweichmöglichkeiten.
Soweit die Theorie. Denn wer aufmerksam gelesen hat, mag es schon ahnen: ich kranke trotzdem an Einsamkeit, weil ich zwar von vielen losen Freunden und engen Bekannten umgeben bin, aber zu kaum einem davon eine tiefe, emotionale Bindung.
Erstaunlicherweise... (*augenroll*)... musste ich feststellen, dass ich gerade zu denen zwei "Bekannten/Freunden", die mich am meisten in der Seele berührten, nie einen eigenständigen Kontakt ohne Ex aufbaute, und gerade zu ihnen seit gut einem Jahr keinen Kontakt mehr habe. Die ahnen nicht mal ansatzweise, wie viel sie mir bedeuten. Oder dass es mir nicht gut geht. Die denken vermutlich: "Ach, typisch, der Lauf der Dinge, sie haben sich getrennt, jetzt ist sie halt quasi weitergezogen, kriegen wir sie nicht mehr zu Gesicht."
Noch so eine Nebeneffekt von Depressionen: dass man sich zurückzieht, obwohl man unter der Einsamkeit leidet. Hätte mir von den o.g. beiden sehr gewünscht, dass die EINMAL nur auf mich zugehen, aber da kam nichts. Aber woher hätten die es auch wissen sollen? Ich kann es von mir selbst aus nicht.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Ich denke, was du unter "Partyfreunde" laufen lässt, wären für mich gute Bekannte.
Es macht Spaß sich mit ihnen zu treffen, aber wenn sie nicht da sind dann ist das auch ok. Das ist nicht schlimm, sondern für mich eigentlich ziemlich normal und gar nicht negativ belegt.
Mit meinen Freunden habe ich auch Spaß, wir machen Blödsinn, quatschen belangloses Zeug usw.
Aber es sind eben die Leute, die auch dann erreichbar sind und zu mir stehen wenn nicht nur Friede, Freude und Eierkuchen ist, egal was ist.
Dass man zugunsten eines Frühchens seinen Liebeskummer nicht gerade bei der Freundin ablädt, finde ich eigentlich relativ normal. Das Freunde für einander da sind, ist ja keine pauschale Anspruchshaltung sondern berücksichtigt auch immer die aktuelle Situation in der die Freunde stecken.
Aber ja, wenn mich meine Freunde nachts um drei Anrufen weil etwas wichtiges ist, dann komme ich und umgekehrt wäre es genauso.
Zum Thema "Hölle": Ich sagte ja bereits, dass ich da nicht immer von Psycho-Problemen ausgehen würde, sondern auch von Krisen die zum Leben gehören.
Meine Freunde konnten mir in meiner Depression auch nicht helfen. Trotzdem haben sie es versucht, mir einen Einkauf vor die Tür gestellt weil sie wussten ich schaffe das nicht mehr und öffne auch die Tür nicht. Liegt in der Natur der Sache. Aber sie haben mir signalisiert das sie da sind und als ich es wieder konnte, waren sie es auch.
Die Leute die nach deiner persönlichen Hölle am Ausgang auf dich warten, sind die auf die es ankommt.
Meine Freunde habe ich übrigens länger als jeden Partner und denen geht es genauso.
Es macht Spaß sich mit ihnen zu treffen, aber wenn sie nicht da sind dann ist das auch ok. Das ist nicht schlimm, sondern für mich eigentlich ziemlich normal und gar nicht negativ belegt.
Mit meinen Freunden habe ich auch Spaß, wir machen Blödsinn, quatschen belangloses Zeug usw.
Aber es sind eben die Leute, die auch dann erreichbar sind und zu mir stehen wenn nicht nur Friede, Freude und Eierkuchen ist, egal was ist.
Dass man zugunsten eines Frühchens seinen Liebeskummer nicht gerade bei der Freundin ablädt, finde ich eigentlich relativ normal. Das Freunde für einander da sind, ist ja keine pauschale Anspruchshaltung sondern berücksichtigt auch immer die aktuelle Situation in der die Freunde stecken.
Aber ja, wenn mich meine Freunde nachts um drei Anrufen weil etwas wichtiges ist, dann komme ich und umgekehrt wäre es genauso.
Zum Thema "Hölle": Ich sagte ja bereits, dass ich da nicht immer von Psycho-Problemen ausgehen würde, sondern auch von Krisen die zum Leben gehören.
Meine Freunde konnten mir in meiner Depression auch nicht helfen. Trotzdem haben sie es versucht, mir einen Einkauf vor die Tür gestellt weil sie wussten ich schaffe das nicht mehr und öffne auch die Tür nicht. Liegt in der Natur der Sache. Aber sie haben mir signalisiert das sie da sind und als ich es wieder konnte, waren sie es auch.
Die Leute die nach deiner persönlichen Hölle am Ausgang auf dich warten, sind die auf die es ankommt.
Meine Freunde habe ich übrigens länger als jeden Partner und denen geht es genauso.
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Einem Freund von für einen selbst Belastendem zu erzählen ist nicht gleichzusetzen damit, denjenigen zu belasten. Das hängt natürlich zum einen davon ab, wie man erzählt, und zum anderen davon, wie gut sich das Gegenüber abgrenzen kann. Ich hatte die Sorge bei einer bestimmten Freundin angesprochen und seitdem weiß ich, dass sie gut damit umgehen kann, wenn ich mal was erzähle. Da muss man halt schauen, wie derjenige persönlich tickt.
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Würde mir jemand aus einer "Partyclique" erzählen, er hätte "Depressionen", würde ich das nicht ernst nehmen ehrlich gesagt. Würde mir allerdings auffallen, dass die Person ein auffälliges Verhalten zeigt oder zu Süchten und zu selbstdestruktivem Verhalten neigt, dann würde ich es nicht einfach als Kleinigkeit abtun.
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