Gemeinsam mit Therapeuten im 'Urlaub'?

[Montana]

Ok, das ist dann genau das, was ich mit "konstruktiv nutzen" andeuten wollte. Wenn du weißt, was er über bestimmte Dinge denkt, dann darfst du natürlich trotzdem deine eigene Meinung auch haben und die auch aussprechen. Es bringt dich ganz generell nicht weiter, wenn du dieses Problem, das du sicher in allen Lebenssituationen hast, ausgerechnet in der Therapie komplett vermeidest. Das ist zwar erstmal angenehm, und ich verstehe das auch, aber es ist auf die Dauer eigentlich hinderlich.

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[Sehr]

So ist das, ja. Willst du wirklich mehr davon?

Du solltest Prioritäten setzten.
Wenn dich das SO aus der Bahn wirft.

[Montana]

Ok, grad weitergelesen, das Oben-ohne-Bild ist also auch schon da, herzlichen Glückwunsch.
Dann ginge vielleicht noch eine Flucht nach vorne? Könnte es etwas werden, wenn es Gegenstand der Therapie wird, dass das einfach etwas Normales ist und zwar die Arbeit für euch komplizierter macht, aber auch Chancen birgt?

[Singingsaskia]

Ja da hast du recht montana. Aber es ist schwer das abzustellen vor allem in der Therapie.

Ich habe bei meinem letzten thera zum Beispiel erfahren, dass er sehr esoterisch angehaucht und ein sehr gläubiger Christ ist. Ist für mich ansich natürlich kein Problem, hab ich ihm so auch nciht angemerkt. Allerdings war das ein Thema das bei meiner Familie und mir immer ein Streitpunkt war, da diese nie einsehen wollten dass ich Atheistin bin und bei der Behandlung meiner Tante (Krebs) eben schon auf Schulmedizin setze, meine Familie irgendein Schamanen Ritual abhalten wollte. Nachdem ich erfuhr dass er ziemlich in den gleichen Kreisen, Interessen meiner Familie verweilte, hab ich mich nicht mehr getraut so richtig in das thema einzusteigen.

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[Singingsaskia]

Ich fasse mal kurz zusammen was jetzt mein Anliegen ist.

Es steht die Entscheidung an ob ich dort auftrete oder nicht.
Selbst wenn nicht habe ich schon sehr viel (zu viel?) privates von meinem thera erfahren und ich weiß nicht wie das die therapeutische Beziehung beeinflusst.
Meine Frage ist ob, und wann, ich mit ihm darüber reden soll oder ob ich einfach Absage, warte bis er wieder da ist und dann darüber rede.

@montana hab mir auch schon gedacht einfach, wenn ich schon so viel weiß, auf Angriff gehe und das durchziehe, weil jetzt weiß ich eh schon so viel.
Ich habe einfach Angst ihn als Therapeut zu verlieren (egal weswegen, ob ich Absage oder nicht) weil ich einfach auch nciht mehr in der Lage bin mir jemand neues zu suchen, nachdem es so lange gedauert hat bei dem es passt.


Entschuldigt übrigens die Rechtschreibung, aber ich schreib grad übers Handy, während meiner Bereitschaft.

[Montana]

Ich lag mal im OP, da outete sich eine Krankenschwester, die ich in voller Montur nicht erkannt hatte, als Freudin meines Lebensgefährten, die ich wiederum von einer Geburtstagsfeier kannte. Dort war sie unter merkwürdigen Umständen aufgetaucht und wäre das wohl nicht, wenn sie von meiner Existenz gewusst hätte. Die Welt ist extrem klein. Ich hatte auch mal einen Unfall, der Unfallgegner rief auf meinen Wunsch (war nicht mein Auto) die Polizei dazu und es kam zufällig eine Freundin von mir. Meinen Urologen traf ich vor meiner Haustür; ich hatte nicht gewusst, dass er ein Nachbar war. Meinen Therapeuten traf ich beim Osteopathen; er hatte den Termin unmittelbar vor mir und natürlich hörte ich auch alles, was laut gesprochen wurde, durch die geschlossene Tür.

[Anna-Luisa]

Die Wanderung beispielsweise geht in Richtung einer location wo dann das Probeessen stattfindet. Das heißt dort muss ich mit.

Aber du könntest doch ohne Weiteres alleine zu dem Veranstaltungsort kommen.

[Montana]

Wenn du jetzt einfach absagst und nicht vorher das Gespräch suchst, dann nimmst du womöglich in allen Punkten die schlechteste Lösung mit. Ärger mit Bekannten und auf Arbeit wegen der Absage und den Verlust der Therapie noch obendrauf. Und die Frage, ob es anders hätte laufen können.
Ich würde den Kontakt suchen, möglichst schnell. Es hat ja wirklich keiner von euch etwas falsch gemacht und Grund zum Böse-sein gibt es nicht. Du meldest dich nicht als Patientin, du meldest dich als privat engagierte Sängerin für die Hochzeit. Als solche hast du die Nummer erhalten und du darfst sie auch nutzen. Die reine Therapieebene ist schon verlassen an der Stelle. Keiner kann etwas dafür, das kann passieren.

[Singingsaskia]

Ich hab leider kein Auto und der weg dorthin geht über einen Wanderweg also leider nein.

Montana, aber soll ich ihm im Urlaub schreiben oder warten bis nächste Woche?
Ich denke mich da viel zu sehr in die Rolle der Patientin rein die ihm ja im Urlaub nicht schreiben darf, dabei ist das ja eigentlich auf die Hochzeit bezogen

Zusätzlich sieht er sobald er meine Nummer einspeichert mein what's app bild und weiß auch wer ich bin (wenn er es nicht eh schon weiß)

[Anna-Luisa]

Ich hab leider kein Auto und der weg dorthin geht über einen Wanderweg also leider nein.

Da würde ich entweder mit den Öffentlichen fahren - oder ein Taxi bestellen. Allzu teuer dürfte das ja nicht werden.

[Montana]

Ganz genau, du bist nicht nur Patientin, du bist auch Teil dieser Hochzeit. Und du kannst davon ausgehen, dass dem Therapeuten das Gelingen dieser Veranstaltung auch privat wirklich wichtig ist. Einfach abzusagen wird ihn treffen, persönlich. Weil das enge Freunde betrifft. Und genau solche Verwicklungen willst du ja eigentlich vermeiden. Das wird nicht mehr gehen, darum redet miteinander.

Ähm, öffentliche Verkehrsmittel und Taxi gehen vielleicht eher nicht, wenn da Berghütten und Wanderwege im Spiel sind...

[Singingsaskia]

Ja Montana, das stimmt. Aber es ist so ein zweischneidiges Schwert, weil das ja immer verpönt ist als Patientin den thera im Urlaub zu "belästigen".

Bezüglich eines Taxis. Es ist eine Hütte wo man zu Fuß hinwandern muss (oder eben mit einem Traktor, keine Ahnung wie sie das machen wollen wenns regnet), es gibt keine Alternative.

Mich hat grad vorhin der Bräutigam angerufen und mir auf die Mailbox gesprochen, und um einen Rückruf gebeten weil irgendwas wegen der Probe nächste Woche verändert werden soll.
Oh gott, es wird immer komplizierter

[montagne]

Du entscheidest, ob du Drama nimmst oder in die ein oder andere Richtung klare Verhältnisse schaffst.

[Sehr]

Ich finde das wird jetzt dramatisiert. Was ist wichtiger, eine Hochzeit von Bekannten oder das, was du NICHT willst, nämlich privat mit dem Therapeuten (und zig anderen), feiern.

Ärger bekommen, wieso sollte sie das? Sie ist dazu nicht verpflichtet. Man sollte die Entscheidung abzusagen nicht von den Reaktionen, Erwartungen anderer abhängig machen, obwohl es einem damit schlecht geht. Und ich denke, es wird nun zu viel schwarz gemalt.
Ich verstehe immer noch nicht wieso das unbedingt vorab besprochen werden 'muss'.

[Montana]

Mit der Hütte: das hab ich mir gedacht, denn das macht ja gerade den besonderen Charme aus. Und wenn es regnet, dann fahrt ihr eben Trecker, mit Anhänger, das ist auch schön. Für so viele Leute fährt man eben mehrere Touren.

Du belästigst ihn nicht im Urlaub, du bist unbeabsichtigt Teil seines Privatlebens geworden. Du kannst dich nicht gleichzeitig an die Therapieregeln halten, das ist unmöglich. Deine Nummer wird er schon bekommen haben und auch wissen, wer du bist. Aber was soll er jetzt machen? Er "darf" ja eigentlich auch nicht privat Kontakt aufnehmen. Es ist aber maximal blöd, wenn ihr bei der Probe aufeinandertrefft und sich dort keine Gelegenheit für ein Vier-Augen-Gespräch ergibt.

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