Therapeuten dürfen Dinge auch vergessen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sonnenblumenkern
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Beitrag Mo., 23.03.2020, 18:03

Hasenmaus123 hat geschrieben: Mo., 23.03.2020, 16:41 Philosophia, vom Kopf her ist mir das alles klar.
Mir auch! Total! Aber diese furchtbaren Gefühle...

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Vivy
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Beitrag Mo., 23.03.2020, 19:06

Sonnenblumenkern hat geschrieben: Mo., 23.03.2020, 13:54 und dann denke ich gleich wieder ich gehe ihm auf die nerven oder ich bin zu oft dort oder oder oder
(...) aber habt ihr euch da auch so schwer getan?
haha! Das hab ich erfunden!

Nee, Spaß beiseite, ja, ja, ja.
Wobei für mich "nerven" oder "zu anstrengend sein" eigentlich bedeutet, dass ich keine Existenzberechtigung habe.
Er hat es mal mein Lieblingsschlechtesgefühl genannt.

Und irgendwann hat er mir mal geschrieben, er hätte den Eindruck, weil ich das ja so oft sage und er den Eindruck hätte, dass das gar nicht richtig bei mir ankommt, dass ich ihn nicht nerve ....
es gäbe da scheinbar auch eine Ebene in mir, die es durch die ständige Fragerei herbeiführen will, dass ich ihn nerve.
Damit ich dann sagen kann "ich habs ja immer gewusst", denn dann wäre ich nicht mehr in der gefährlichen Lage, mich ihm anzuvertrauen zu wollen.

ich hab die Mail gelesen und ich weiß noch genau, wo ich gewesen bin.
(huhu Wald, kannst dich dran erinnern?, da warst du "dabei")

Boah .... das war, als hätte er mir einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet.
Und dann dachte ich mir: Scheizze, er hat recht. und dann hab ich beschlossen, mal damit aufzuhören. Das ging tatsächlich!

So im Nachhinein ist/war das auch eine Art und Weise, ihn auf Abstand zu halten.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry


Fighter1993
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Beitrag Mo., 23.03.2020, 21:15

Ich hab mir nochmal Gedanken zum Vergessen dürfen gemacht... und ich stelle gerade für mich fest, dass - in der Theorie, in meinen Gedanken - es für mich deutlich schlimmer wäre, wenn organisatorische Dinge vergessen werden. Also wenn bspw. Termine nicht abgesagt werden würden, wenn Schließzeiten nicht mitgeteilt werden würde oder auch, wann Stunden aufgebraucht sind etc. Das wäre für mich gedanklich schlimmer, als wenn Inhalte mal vergessen werden.
Bei mir persönlich basiert das aber vielleicht auch jetzt auf der Erfahrung, dass sie in den fast 2 1/2 Jahren noch nie etwas vergessen hat, inhaltlich. Aber auch organisatorisch nicht - da besteht grundsätzlich bei mir die Angst, dass mal eine Doppelbelegung der Std stattfindet oder so, auch wenn da noch nie was war und ich sie eigentlich auch eher strukturiert und organisiert wahrnehme, dennoch die organisatorische Sorge bleibt bei mir größer als die inhaltliche.

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Sonnenblumenkern
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Beitrag Mi., 25.03.2020, 15:45

Danke für eure Antworten! :)
Ich habe gestern alles angesprochen und würde gefragt was er denn vergessen hat! Er reagierte sehr gelassen und verständnisvoll und meinte, dass er verstehen kann dass ich mich geärgert habe!
Irgendwie war die Stunde sehr anstrengend aber auch gut! Ich wollte am montag noch die Therapie beenden und seid gestern ist wieder alles anders. In 2 Wochen will ich es sicher wieder beenden. Ich hasse diese Ambivalenz 🙄

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diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 31.03.2020, 09:32

Notizen machte sich meiner während laufender Sitzung nie.
Kann mich an eine Situation erinnern, als es um meine Stimmung und Tabletten ging (er sprach es an). Die Tabletten nahm ich aber seit Wochen nicht mehr und hatte ihm das auch erzählt. Dass er das nicht auf dem Schirm hatte hat mich schon irritiert.
Ich finde es zwar kein Drama, aber halt irgendwie auch nicht irrelevant für eine Therapie, wenn ein Therapeut denkt, der Klient nimmt ein Antidepressivum und dem ist nicht so. Nicht gut, aber kann halt passieren.

Geärgert habe ich mich allerdings, als einmal ein Zeitpunkt zum Telefonieren ausgemacht war. Es ging lediglich um etwas organisatorisches und es war ausgemacht, dass er mich anrufen wollte auf dem Festnetz (ich wollte ihn nicht im Supermarkt an der Strippe haben) zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Ich wartete also daheim und kein Anruf kam. Ich meldete ihm das zurück und neuer Zeitpunkt wurde ausgemacht. Und das gleiche passierte wieder. Ob es dann noch ein drittes Mal passiert ist, weiß ich nicht mehr genau, aber auch beim zweiten Mal nervte es mich. Ich machte selbst ja auch keine Ansagen und versäumte es dann mehrfach. Ob es Vergessen war oder ob ihm seine mir gemachten Zusagen zu unwichtig waren, kann ich nicht beurteilen.

Wirklich übel fand ich , wenn er selbst Sachen gesagt hatte und ich die später wieder zur Sprache brachte und es dann hieß, das hätte er nie gesagt. Ob er es einfach vergessen hatte oder sich einfach nicht mehr daran erinnern wollte, weiß ich auch hier nicht.

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