Corona-privat: Alltag im Zeichen des Virus

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Hamna
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Beitrag Do., 19.03.2020, 16:13

Klar, ich habe auch Angst, dass ich in 4 Wochen (solange komme ich noch hin) kein Toilettenpapier kaufen kann, darum würde ich auch jetzt schon welches kaufen - wenn ich denn welches bekäme. ::?

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Tränen-reich
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Beitrag Do., 19.03.2020, 16:15

Ich finde die von montagne noch besser.
Die Politiker versichern, dass es von allem genug gibt. Aber scheinbar zeigt sich hier nur sehr wenig Vertrauen.
Ebenso wie viele in meinem Umfeld denken, dass uns nicht die volle Wahrheit erzählt werden würde, vorrangig in Bezug auf das Virus


montagne
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Beitrag Do., 19.03.2020, 16:37

Na ja ist ha auch so. Fühle mich wie Oma zu DDR Zeiten. Wenn ich an einem Laden vorbei komme, gehe ich automatisch rein und gucke nach Klopapier und Mehl.
Ich habe noch 1 und eine halbe Packung, aber wenn das so weitergeht.
Eine blanke Ironie ist, dass ich sonst entweder regelmäßig die Menstruation hatte oder in den letzten 2 Jahren kaum noch wegen einer Pille, die ich aus gesundheitlichen Gründen nehme. Jetzt blute ich seit 3 Wochen am Stück. Ist mir nicht nie passiert.
Schraubt den Klopapierbedarf natürlich hoch.

Was Politiker angeht, nun ja. Diese Salamitaktik zerstört halt das Vertrauen. Hier in Berlin hieß es erst, die neue Verordnung wird Montag oder Dienstag durch den Senat gebracht, dann war sie doch schon Samstag draußen. Der Sebat sagt, Spielplätze bleiben offen, einige Bezirksbürgermeister schließen dennoch.
Dann höre ich Merkel sagen, die Versorgung ist gesichert, na vielleicht gibt es mal was einen Tag nicht.
Bein bei uns beim Edeka gibt es seit Freitag kein Klopapier, kein Mehl, keine Haferflocken, kein Brot, keine Eier, keine Tiefkühlprodukte, keine Nudeln. Mittlerweile gibt es immerhin wieder Tiefkühlpizzen.

Gleichzeitig sagt Merkel, das ist erst der Anfang. Mich wunder nicht MEHR, dass die Leute hamstern.

Ich halte mich schon für entspannt was sowas angeht, aber langsam mache ich mir auch Sorgen, darüber was das Virus mit dem Verhalten der Menschen macht.

Bei uns auf der Arbeit ist die Stimmung auch teilweise mies. Ich lerne die Mitarbeiter auf eine Art kennen, wie ich sie nicht kennen lernen wollte. Egoismus greift um sich.
Ich kenne einige Menschen, die sagen, es geht ihnen richtig schlecht. So sieht sieht es bei mir aus. Mache mir Sorgen.
amor fati


Tränen-reich
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Beitrag Do., 19.03.2020, 17:20

Das Misstrauen auf die Politik war ja bei vielen vor Corona da. In der jetzigen Situation ist das auch nicht besser, getreu dem Motto "verlass dich auf andere und du bist verlassen." ?

Mir macht Sorge, dass es auch bald irgendwann unter den Bürgern heftig knallen könnte. Mehrere Meinungen, Haltungen und Entnervtheit treffen aufeinander. Schon allein deshalb würde ich die Ausgangssperre schon fast befürworten, obwohl ich nicht damit glücklich wäre :-(

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montagne
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Beitrag Do., 19.03.2020, 17:48

Ich nehme auch an es wird knallen und ich hoffe inständig, dass ich mich irre.
Aber wenn ich sehe, wie sich Menschen verhalten, mit welch aggressiver und verächtliche Tonalität sie ihre Meinibg kundtun, denke ich das halt.
amor fati


Fighter1993
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Beitrag Do., 19.03.2020, 18:41

War heute einkaufen - einen Tag nachdem bekannt wurde, dass es im Ort einen bestätigten Fall gibt. Ich weiß jetzt nicht obs damit zusammenhängt oder ob der Rest der Menschheit hier im Kaff einfach endlich eingedeckt ist mit allem... aber im Kaufland war tote Hose sozusagen.
Ich war Montag dort, weil ich Getränke brauchte, da waren tausend Menschen gefühlt und im Gegenzug aber auch irgendwie alle Regale so gut wie leer: kein Obst, kein Gemüse, wenig Konserven, keine Nudeln, Reis, Mehl, Salz... und so zog es sich durch den gesamten Laden. Heute war auch bei weitem nicht alles da, aber es gab eine sehr volle Obst und Gemüseabteilung, Nudeln erschienen mir auch schon wieder mehr als am Montag und auch die restlichen Regale waren nicht mehr restlos leergefegt. Und es waren nur seeeehr wenige Menschen da. So leer habe ich den Laden ehrlich gesagt noch nie wahrgenommen, außer direkt morgens um 8 Uhr unter der Woche außerhalb der Ferienzeit.
An den Kassen sind am Boden Abstandsmarkierungen angebracht, das klappte heute ganz gut - und ehrlich gesagt würde ich mir wünschen die bleiben da für immer. Ich kann das ja absolut nicht leiden, wenn der Hintermann mit seinem Wagen in mich reinkriecht sozusagen. Und auch die Kassierin hat mal in einem Tempo gearbeitet, bei dem man den Wagen noch mit System wieder einräumen kann nachdem Abscannen. Ich nehm also gerade das Leben da draußen durchauch entschleunigt war. Und ich sehe Kinder auf der Straße spielen. Ein Bild, was ich seit meiner eigenen Kindheit in dieser Häufigkeit nicht mehr wahrgenommen habe.
Aktuell bin ich durchaus entspannt und zum Teil sogar auch fasziniert von den Lösungsansätzen, der kleinen Geschäfte im Ort/der Umgebung. Ein Stoffladen im Nachbarort bietet derzeit an, dass man per Whatsapp Anfragen stellen kann nach Stoff, dann bekommt man Fotos geschickt und kann so quasi bestellen, auch wenn es offiziell keinen Onlineshop gibt. Auf Wunsch wird das Paket verschickt oder aber zur Abholung am Laden bereit gehalten. Und so ähnliche Angebote lese ich durchaus auch bei anderen Geschäften vor Ort, dass man telefonisch Kontakt aufnehmen kann um eine Lösung zu finden. Gerade für die kleinen Läden sind das die einzigen Überlebenschancen gerade finde ich.

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Südländerin
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Beitrag Do., 19.03.2020, 18:57

Heute morgen im Supermarkt musste der Hintereingang genutzt werden, dann sollte man sich mit Namen und Adresse in eine Liste eintragen, alles ok für mich, nur der Typ, der sich vor mich drängelte und sich dann auch noch beklagte, dass kein Abstand gehalten wird. So was liebe ich ja.

Es gab dann noch eine Sache, hängt auch noch mit Corona zusammen und mit viel Geld, kann die Einzelheiten jetzt nicht schreiben, hat mir aber ganz schön zugesetzt.

Gut finde ich dieser Tage einen Aluminium hat zu tragen

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Nico
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Beitrag Do., 19.03.2020, 19:00

Zum Thema es wird knallen, kann ich aber auch gegenteiliges berichten.
Meine Mutter erhielt bereits mehrere Hilfsangebote von jungen Menschen die jederzeit sämtliche Besorgungen für sie machen würden.
Aber wenn man schwarz sehen will, wird’s natürlich automatisch dunkler ;)
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Tränen-reich
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Beitrag Do., 19.03.2020, 19:04

Fighter1993 hat geschrieben: Do., 19.03.2020, 18:41
An den Kassen sind am Boden Abstandsmarkierungen angebracht, das klappte heute ganz gut - und ehrlich gesagt würde ich mir wünschen die bleiben da für immer.
Sowas habe ich als Bild auch schon gesehen. Dänemark macht das auch.
Die können dann auch nach Corona gerne bleiben.
Wenn ich einen Einkaufswagen bei habe, habe ich den immer hinter mir her geschoben. Vielleicht sollte ich immer einen nehmen, wenn ich auch nur eine Sache kaufe. Hab ich auch schon gesehen.

Alles immer sehr traurig, dass man soviel anmarken und beschriften und weiß der Geier was machen muss.


Tränen-reich
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Beitrag Do., 19.03.2020, 19:12

Nico hat geschrieben: Do., 19.03.2020, 19:00 Zum Thema es wird knallen, kann ich aber auch gegenteiliges berichten.
Ich schon auch. Ein junger Mann hatte in einer großen Industrietüte nach den letzten Packungen Klopapier gekramt. Ich habe gewartet, weil ich auch eine wollte. Da hielt er mir eine Packung hin und ich nahm sie dankend an.
Ein Jugendlicher hat mich heute total abgecheckt, ob ich was sage, weil er gemütlich auf der Straße entlang ging. :lol:

Doch ich sehe und höre auch sehr viel aggressives Verhalten, daher würde ich es nie ausschließen.


montagne
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Beitrag Do., 19.03.2020, 19:14

@Nico das eine schließt das andere halt nicht aus.
Bei uns gibt es auch Hilfsangebote. Ich selbst habe im Hauschat Einkaufshilfe angeboten.
Das ist es aber nicht, was Leute davon abhält ihre asoziale Seite zu zeigen. Fing beim Hamstern an, dann der Typ bei uns im Supermarkt, der eine Bierflasche im Laden öffnete, sie trank und nie vorhatte sie zu zahlen. Handgemenge mit Kassierern. Sowas gabs hier früher nicht. Und das wird doch weiter steigern.
Unser kleiner Nachbarschaftsedeka hat nun Sicherheitspersonal.
Zuletzt geändert von montagne am Do., 19.03.2020, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
amor fati


kaja
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Beitrag Do., 19.03.2020, 19:17

@montagne und Tränen-reich

Unsere Wohnstadt ist jetzt allerdings auch ohne Corona nicht gerade bekannt für Freundlichkeit und besonders soziales Verhalten.

Das sich die Situation jetzt zusätzlich negativ auswirkt, wird aber bestimmt so sein. Andererseits sehe ich auch viele positive Reaktionen und Umgangsmöglichkeiten.
After all this time ? Always.


Tränen-reich
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Beitrag Do., 19.03.2020, 19:37

Stimmt absolut, Kaja.

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 19.03.2020, 22:51

Südländerin hat geschrieben: Do., 19.03.2020, 18:57 Heute morgen im Supermarkt musste der Hintereingang genutzt werden, dann sollte man sich mit Namen und Adresse in eine Liste eintragen
Wow. Warum das denn? War eine Verkäuferin erkrankt - hätte dann der Laden nicht geschlossen werden sollen für 14 Tage oder was passiert dann - oder weswegen macht man das?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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pandas
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Beitrag Fr., 20.03.2020, 09:42

Vielleicht plant dieser Supermarkt, nur eine bestimmte Anzahl an Besuchen zu zulassen, so dass man Einschränkungen wie "nur 1 Packung Toili pro Haushalt" nicht damit umgeht, indem man jeden Tag eine holt? Wäre dann aber ein besonders akribischer Supermarkt.
Von solchen Listen ist man hier im Kiez weit entfernt, obwohl es auch einige Änderungen gab. Abstandhaltsschilder sowie möglichst mit Karte zahlen gilt in allen Märkten.
Der N* war gestern wirklich sehr leer gefegt in manchen Gängen. In anderen Gängen gab es noch Artikel, allerdings jeweils auch nicht mehr die Supergünstig-Marke.
Ich nehme schon an, dass das auch mit dem LKW-Stau zusammenhing, der ja ab heute früh dadurch aufgelöst wurde, dass LKWs wieder freie Durchfahrt an der Grenze erhielten.
Jedoch scheint es auch so zu sein, dass hier nun mehr Menschen Kleinvorräte anlegen - erstaunlich, sie scheinen dazu ein "Es ist ernst" von der Kanzlerin gebraucht zu haben. Obwohl es hier doch laissez faire ist, ansonsten.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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