Warum bin ich so ein schlechter Mensch?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.

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Elyn80
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 12:25

@wind of Change

Wieso sollte das auffliegen? ich glaube kaum, dass sie von mir ein ärztliches Attest verlangen würde für ein kurzes Treffen. Solche Treffen dauern meistens nur fünf Minuten und Stars machen das ohne ärztliche Bescheinigung, weil sie nie so rücksichtslos wären, einen Mensch von dem sie denken, dass er todkrank ist, nach einer Bescheinigung zu fragen.
Da wäre ich also auf der sicheren Seite. Auffliegen könnte das nicht, weil die Stars eben solche Treffen kurz halten und ich deswegen auch nicht durch Fragen in Erklärungsnot geraten könnte.
Da kriegt man ein Foto mit dem Star, ein Autogramm, darf ihr ein bis zwei Fragen stellen und das wars.
Kein Risiko für mich, weil eben keiner einen vermeintlich todkranken Mensch nach einer ärztlichen Bescheinigung fragen würde.

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wind of change
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 12:33

Elyn80 hat geschrieben:Ob ich das mache weiß ich nicht, denn es wäre sehr unangenehm für mich, wenn mein Schwindel in der Fancommunity rauskäme. Sicher, der Brief würde sie dann höchstwahrscheinlich erreichen, aber ist halt ein Risiko für mich, weil sich in der Community dann alle fragen würden, wieso ich ein Jahr später noch gesund und munter poste in der Fangruppe.

............ :dunno:

Ist letztlich deine Entscheidung und vielleicht kannst du dann wirklich besser mit dem Thema abschließen wenn keine Antwort kommt.
Aber ist nun mal auch eine Lüge
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))


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Elyn80
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 12:35

Stimmt, es ist meine Entscheidung, und eben weil wahrscheinlich sowieso keine Antwort kommt, ist das doch eher gut, wenn ich das mache, weil ich dann eben sehe, dass die Chancen die zu treffen gleich Null sind.
Es mag eine Lüge sein, aber wenn jeder 25 Mal am Tag lügt im Durchschnitt dann ist das nicht so schlimm.
Ein Risiko ist es, aber einen Versuch ist es wert.


Coriolan
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 12:57

Zum Inhalt des Briefes mag ich mich nicht äußern - das haben andere schon gemacht. Darüber kann man zwar sicher diskutieren, aber ich glaube nicht, dass dir das viel bringt.

Wenn der für dich so in Ordnung ist, dann schick ihn so ab.

Zu verlieren haste in der Hinsicht nix, du hast's versucht und fertig.

Ich kann mir halt schwer vorstellen, dass ich ein Fantreffen, dass ich vielleicht nur so bekommen habe, wirklich genießen kann. Spätestens, wenn dann dort Bedauern, "Mitleid" oder "Mitgefühl" für mich und meine Situation ausgedrückt werden sollte, würde mein schlechtes Gewissen wahrscheinlich deutlich überwiegen und das wäre das Einzige (und nicht wirklich positive), was mir von so einem Treffen bliebe.

Vielleicht ist es aber auch sinnvoll, zu schauen, wie und wo du echte Aufmerksamkeit etc. bekommen kannst.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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Candykills
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 13:13

So ein Treffen würde dann medial arrangiert. Spätestens, wenn du in der Presse landest, wird es auffliegen. Ich halte diese Lüge schon für sehr schwerwiegend, vor allem, nachdem du dich jetzt damit auseinandergesetzt hast und es in dem Sinne auch keine Notlüge mehr ist, denn du weißt darum, wie schäbig solch ein Verhalten ist.

Aber ich denke, es wird eh nichts bei rumkommen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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erdbeerstiel2019
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 14:06

Hallo Elyn80,

Du solltest Dich nicht an Dinge klammern, die vielleicht nicht erreichbar sind. Das tut auch einem gesunden Menschen nicht gut.


Ich kann gut verstehen, dass Du Dir einen Herzenswunsch erfüllen möchtest. Aber schreibe Ihr doch die Wahrheit. Und wenn sie nicht reagiert, so bleibt sie dennoch in Deinem Herzen.

Aber wichtig für Dich ist doch sicherlich, dass Du mit Deinen Behinderungen umgehen kannst. Da musst Du wohl oder Übel selbst dran arbeiten. Ich glaube auch nicht das Autisten nicht gehört werden. Mein Großneffe ist Autist, er bekommt eine sehr gute Betreuung.

Du schreibst, Du wurdest in der Schule gemobbt, warst Du auf einer "normalen" Schule, nicht auf einer speziellen für behinderte Menschen? Oder ist es so, dass auch auf solchen speziellen Schulen gemobbt wird?

Was Du schreibst, bezüglich der Sozialphobie, darunter habe ich auch gelitten. Ich habe mir aber eingestanden, dass ich Hilfe brauche. Die habe ich mir geholt, bei verschiedenen Therapeuten. Aber den Ersten Schritt, der mir unsagbar schwer viel "musste" ich selbst machen.

Wenn Du nicht auf ewig einsam sein möchtest, dann musst Du dich für andere Menschen öffnen, Dir wird keine andere Wahl bleiben.

Du kannst auch folgendes machen, beginne eine Therapie und gleichzeitig schickst Du den Brief ab. Schau dann was passiert. Aber bitte nicht lügen!

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Malia
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 14:23

Witzig wäre, wenn nach einem Jahr Antwort kommt und du ja schon "tot" bist.
Was machst du dann?
Wundersame Heilung passiert? ;-)
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka


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Elyn80
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 15:13

@Candykills

Nein, die meisten Treffen finden ohne Medien statt, mir hat in der Dr. Who Fancommunity eine Userin erzählt, dass sie das mit dem Krebs bei Christopher Eccleston(einer der Schauspieler die den Dr. gespielt haben) versucht hat und den dann treffen durfte und sie hat auch ein Foto gepostet, ein Selfie das sie gemacht hat.
Da werden also nicht die Medien dazugenommen, das geht meistens ohne. Die Medien haben in diesen bewegten Zeiten echt Besseres zu tun, als über jedes Fantreffen der Welt zu berichten.
Dieses Beispiel von der Frau hat mir gezeigt, dass sowas funtionieren kann, wenn die damit Erfolg hatte, warum nicht auch ich?

@Coriolan

Ich werde es versuchen, auch die meisten hier das nicht gut finden. Für Autisten interessiert die Welt sich einen Scheißdreck, wir sind für andere Menschen nur Müll und Abschaum, also warum sollte ich das nicht machen? Zu verlieren habe ich eh nix, also warum nicht versuchen?
Und sicher hätte ich ein schlechtes Gewissen, aber meine Situation ist ja wirklich schlimm, ich meine, glaub mir, Depressionen sind auch keine harmlose Krankheit, und können einen Menschen wirklich kaputt machen. Ich dichte ja in meinem Brief nur auf eine andere Krankheit um, weil sich eben keine Sau für Autisten mit schweren Depressionen interessiert, ich bin für andere Menschen praktisch nicht vorhanden. Und den meisten Autisten geht es genauso wie mir, das ist leider wirklich so.

@erdbeerstiel 2019

Wenn ich ihr die Wahrheit schreibe, bekomme ich zu 100 Prozent keine Antwort, denn für eine Autistin mit schweren Depressionen interessiert sich keiner, wir Autisten sind auf dieser Welt praktisch nicht vorhanden, fast alle von uns, die wie nicht in ein reiches Elternhaus geboren wurden, sind unser ganzes Leben lang von anderen Menschen isoliert. Für reiche Autisten interessieren sich die Menschen, wie das Thema Greta Thunberg zeigt, die kann Cate treffen, nur weil ihre Eltern so reich sind, ihr die Aufmerksamkeit der ganzen Welt zu erkaufen.
Aber eine normale Autistin wie ich, die nichts hat und für andere Menschen nicht interessant genug ist, hätte keine Chance eine Antwort auf den Brief zu kriegen, weil die Schauspielerin den Brief gar nicht erst bekommen würde, der würde von ihrem Mangement weggeworfen werden, weil die mit dem Begriff Autismus, wie die meisten Menschen, kaum was anfangen können.
Ja, würde ich die Wahrheit schreiben, würde die Schauspielerin mich, selbst wenn sie den Brief bekäme, nur verachten, weil sie denken würde "das ist jemand, der sich nur in SElbstmitleid versenkt", und sie könnte ja nicht wissen, wie schlecht es mir wirklich geht und wie schwierig meine Situation ist. Ich meine, in einem kurzen Brief kann man ja nicht seine Situation so gut beschreiben, dass die Person versteht, wie man sich fühlt. Die Wahrheit zu schreiben ist deswegen für mich keine Option, so ein Brief würde bei ihr nur für Verachtung sorgen, die würde denken, "das ist jemand der sich selbst bemitleidet, aber nicht wirklich Hilfe braucht".
Ich kann mit meiner Behinderung übrigens gar nicht umgehen, die Diagnose war für mich ein schwerer Schlag, denn da wurde mir klar, dass das etwas ist, was man nicht wegtherapieren kann, vorher dache ich immer, ich hätte nur eine Sozialphobie.
Ich war auf einer normalen Schule, Realschule. Mein Autismus wurde ja erst festgestellt als ich 35 war, vorher wusste ich selbst nichts von meiner Behinderung. Ich hatte immer gute Noten, obwohl meine Schulzeit die Hölle war, habe ich das geschafft. Hätte ich jedoch gewusst, dass man mit guten Noten keinen Job bekommt, wenn man die nötigen Social Skills nicht besitzt, hätte ich wohl schon als Jugendliche die Schule verweigert dann wäre meine Psyche heute nicht so kaputt.
Ich mache seit vier Jahren eine Therapie, leider hat es bis jetzt nichts gebracht. Könnte aber auch sein, dass die Therapeutin die falsche ist, ich bin mir nicht sicher ob der Misserfolg der Therapie an ihrer Art der Therapie liegt oder daran, dass ich so schwer traumatisiert bin und anderen Menschen nicht vertrauen kann. Vielleicht muss ich wirklihc die Therapeutin wechseln, weiß aber nicht, ob das möglich ist, weil bei dem Autismuszentrum wo ich Therapie mache, jeder seine Therapeutin zugeteilt bekommt und dann jahrelang mit der Therapie macht.

Das mit dem Lügen finde ich selbst schlimm, aber leider habe ich eben das Gefühl dass die Wahrheit zu schreiben hier sehr schwierig wäre. Ich meine, wir Autisten sind alle gesellschaftlich isoliert, aber in der Gesellschaft ist das kein Thema, keiner kümmert sich darum wie es uns geht, die meisten von uns sind ihr Leben lang isoliert und von Sozialgeldern abhängig, viele sind wie ich in Frührente. Und man bekommt höchstens acht STunden Therapie pro Monat bewilligt, ich hab immer das Gefühl, dass das sehr wenig ist.

@Malia

Deine Häme kannst du dir hier echt sparen, wenn du jemanden mobben willst geh auf You Tube, da findest du genug Opfer.


Coriolan
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 15:27

Elyn80 hat geschrieben: So., 16.02.2020, 21:42 Ist es die Unzufriedenheit mit meinem Leben, die Einsamkeit, die Depression unter der ich seit Jahren leide, die mich dazu treiben, so einen erlogenen rührseligen Fanbrief zu verschicken?
Möglich.
Und was würde geschehen, wenn ich wirklich eine Antwort kriegen würde und ein Treffen möglich wäre? Würde ich dann auffliegen, wollen die in so einem Fall ein ärztliches Attest sehen?
Keine Ahnung - ich hab' keine Erfahrung mit Fantreffen.

Du gibt der Frau ja ganz schön viel "Macht" wenn sie der einzige Grund ist, noch an das Gute im Menschen zu glauben. Da frage ich mich schon, warum das niemand schafft, der dich kennt? Was macht sie so besonders? Ok - mein "Wissen" über sie basiert auf einem kurzen Überfliegen des Wiki-Artikels - da hab' ich jetzt nix gelesen von großen sozialen Engagement oder Flüchtlingen, sondern nur von SolarAid, wo sie wohl Schirmherrin ist.


Wir Autisten sind in den meisten Fällen die Ausgestoßenen der Gesellschafft.
Ich hatte dir ja schon in deinem Vorstellungsthread was dazu geschrieben.

Deine Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit, Wahrgenommen werden, Zuwendung, Mitgefühl etc. sind etwas völlig Normales. (Vielleicht sagt dir die Bedürfnispyramide von Maslow was?).

Inwiefern fühlst du dich ausgestoßen von der "Gesellschaft"? Was müsste "die Gesellschaft" tun, dass du dich nicht ausgestoßen fühlst?

Und viel wichtiger: Was kannst DU tun?

Bisher lese ich was von vielen schlechten Erfahrungen mit anderen Menschen aufgrund dessen du dich selbst isolierst. Das hat m. M. n. aber nicht immer was mit dem Autismus zu tun und passiert den meisten Menschen mehr oder weniger irgendwann mal. Es ist natürlich extrem, mit Steinen beworfen, bespuckt, beschimpft, gemobbt etc. worden zu sein. Aber das passiert auch Menschen ohne Autismus.

Ich vermute, das ist mittlerweile z. T. auch lange her und du hast JETZT die Möglichkeit, dich nur noch an Orte zu begeben, wo du all das ziemlich sicher nicht mehr erleben musst und du im Gegenteil die Erfahrung machen könntest, dass du zumindest ein bisschen von dem, was du dir wünschst, auch bekommst.

ERGÄNZUNG:

Ich glaube nicht, dass auch Malia dich mobben will, finde ihren Einwand aber berechtigt. Wenn das mit dem Treffen klappen soll, muss es ja recht zeitnah geschehen, wenn du angeblich so lebensbedrohlich erkrankt bist. Aber lebt sie nicht momentan in Australien (zumindest laut Wiki tut sie das)?
Zuletzt geändert von Coriolan am Mo., 17.02.2020, 15:44, insgesamt 3-mal geändert.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.


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Elyn80
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 15:37

@Corolian

Sie ist Flüchtlingsbotschafterin für den UNHCR und engagiert sich da wirklich mit ganzem Herzen, und schon vor über 10 Jahren hat sie die soziale Ungerechtigkeit in der Welt öffentlich angeprangert, das fand ich schon damals extrem sympathisch. Ich denke dass sie ein sehr guter Mensch ist, aber wie gesagt, aus der Ferne kann man so etwas nie genau sagen, ist nur meine persönliche Einschätzung.

Und es ist einfach so, dass wir Autisten schon in der Schule alle massiv gemobbt werden, und bereits dann ein tiefes Trauma bekommen, das ein Leben lang anhält. Und uns ist es dann eben nicht möglich, offen auf andere Menschen zuzugehen. Schon Kinder sind grausam und mobben gnadenlos jeden der anders ist als sie selbst.
Und auch Erwachsene sind so, schau dir nur das ganze Mobbing an, dass es im Social media gibt, und die vielen Kommentare in denen im Internet gegen Flüchtlinge, Homosexuelle, Behinderte, usw. gehetzt wird, das Internet zeigt sehr deutlich, wie böse und gemein die meisten Menschen sind.

Und eben deswegen mag ich diese Schauspielerin so gerne, ich glaube einfach, dass die nicht so ist, die ist ein guter Mensch und nicht so verroht und kalt wie viele andere Menschen heute sind.
Ist so, wenn du es nicht glaubst, schau dich im Internet um, und schau dich in den heutigen Schulen um, was für gemeine Auswüchse das Mobbing da angenommen hat.

Unsere Gesellschaft hat allgemein eine Tendenz dazu, Menschen die anders sind, grausam auszugrenzen, das trifft nicht nur Autisten, sondern auch andere Gruppen wie Moslems, Homosexuelle, und Leute mit anderen Behinderungen. Es ist allgemein so, dass unsere Gesellschaft dazu neigt, Menschen nur danach zu beurteilen was sie im Leben erreicht haben und wie sie aussehen, wir haben eine kalte, oberflächliche, lieblose Gesellschaft.
Und diese Schauspielerin ist für mich ein Halt weil ich dank ihr noch an das Gute im Menschen glauben kann.

Wie ich dir schon in dieser Hundesache geschildert habe, habe ich keine guten Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht, das war nur einer von vielen Beispielen, was ich auch heute noch erlebe, ich glaube, die Leute spüren wie verletzlich ich bin, und hacken dann nur zu gerne auf mir rum, weil Gemeinheit vielen Leuten Spaß macht.


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Elyn80
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 15:40

Hier, ich finde das sehr sympathisch, das zeigt dass sie ein wirklich guter Mensch ist, der Mitgefühl mit anderen hat und macht sie zumindest für mich sehr sympathisch. Nicht viele Prominente brechen öffentlich in Tränen aus bei ihr weiß man einfach, dass ihre Gefühle echt sind.o

Leider darf ich noch keine Links posten, wenn du es sehen willst, musst du by You Tube "Cate Blanchett cries over syrian refugees in Davos" eingeben.


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Beitrag Mo., 17.02.2020, 16:04

Hier mal ein Gedicht von mir, das vielleicht am besten ausdrückt, wie ich mich fühle:


Die Dunkelheit, sie droht mich aufzufressen...
einsam, von allen gehasst, von der Menschheit vergessen.
Die Dunkelheit sie ist ständig hinter mir her,
glücklich sein kann ich schon lange nicht mehr.
Meine ganze Seele wird von der Dunkelheit vernichtet,
da ist niemand der mir hilft, mich aufrichtet.
Die Dunkelheit ist eine große, starke Macht,
die dafür sorgt, dass meine Seele schon lange nicht mehr lacht.
Als menschliches Wesen kann ich mich schon lange nicht mehr betrachten,
weil andere immer über mich lachten.
Oft frage ich mich..kann es für mich noch Hoffnung geben
auf ein besseres, ein normales Leben?
Wird diese Dunkelheit meine Seele irgendwann verlassen?
Oder werde ich mich für den Rest meines Lebens selbst hassen?
Die Dunkelheit stellt mir schlimme Fragen
was die Antwort ist kann ich nicht sagen.
Warum hat Gott mich so fehlerhaft auf die Welt kommen lassen,
Ein Mensch, schon bei der Geburt dazu verdammt, dass ihn alle hassen.
Warum konnte ich nicht normal geboren werden,
ein ganz normales Mitglied der Menschheit auf Erden?

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erdbeerstiel2019
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 16:08

Elyn80,

jetzt mal ganz ehrlich: Dein Leben besteht nicht nur aus einem einzigen Wunsch. Nämlich den, diese Schauspielerin zu treffen. Das "musst" Du jetzt einsehen. Ich sage Dir knallhart, Du hast wichtigere Dinge zu bewältigen wie dieses Treffen.

Und es stimmt ganz einfach nicht, dass Autisten nicht gehört werden. Vielleicht ist das bei Dir so, in Deiner Einrichtung, bei Deinem Therapeuten. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten.

Wir machen jetzt mal Nägel mit Köpfen! Hast Du einen Behindertenausweis?


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Elyn80
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 16:11

@erdbeerstiel

Nein, das ist allgemein in unserer Gesellschaft so. Denn Autisten leben fast alle isoliert, viele von Frührente, und haben keine Freunde. Und du kannst doch nicht behaupten, dass daran alleine die Autisten Schuld wären, da macht auch die Gesellschaft Fehler, in der jeder, der nicht die nötigen Social Skills besitzt trotz gutem Zeugnis bei der Jobsuche gnadenlos ausgesiebt wird.
Autisten haben weniger Chancen als andere im Leben, weil sie eben nicht die Social Skills mitbringen, die heutzutage verlangt werden und jeder der da nicht mithalten kann, fällt gnadenlos durchs Raster. Wer heute keinen Smalltalk beherrscht, fällt schon beim Vorstellungsgespräch gnadenlos durch, in fast allen Stellenanzeigen, selbst für die einfachsten Jobs steht heute "Teamfähigkeit vorausgesetzt"
Da sehe ich schon die Schuld auch bei unserer sehr marktkonformen Gesellschaft, die einem sinnlosen Optimierungswahn erlegen ist, nach dem alle Menschen gnadenlos beurteilt werden.
Aber du findest es wohl einfacher, den Autisten die Schuld daran zu geben, dass sie ausgegrenzt werden?

Außerdem ist dieses Treffen nicht mein einziger Wunsch, ich würde auch sehr gerne eine erfolgreiche Schriftstellerin werden, und schon meine Lehrer haben gesagt, dass ich sehr gut schreiben kann. Aber nach zwei Absagen von Verlagen hatte ich aufgegeben. Denke heute, dass das ein Fehler war, und will an diesem Traum weiterarbeiten, auch um einer Gesellschaft zu trotzen, die mich niemals haben wollte.

Und ja, ich habe einen Behindertenausweis.


Coriolan
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 16:32

8 Stunden Therapie im Monat empfinde ich nicht als wenig.
Nicht viele Prominente brechen öffentlich in Tränen aus bei ihr weiß man einfach, dass ihre Gefühle echt sind.
Mir geht's genau anders rum, nämlich, dass ich weinenden Schauspielern eher unterstellen würde, dass auch das nur geschauspielert ist - die können das mit dem Weinen ja mehr oder minder auf Knopfdruck.

Die Welt ist, wie sie ist. Wir werden die "Gesellschaft" nicht ändern. Dinge wie Mobbing, Ausgrenzung von Gruppen etc. gibt es auf diesem Planeten ja schon ein paar Jahrhunderte. Und trifft ja nicht nur Autisten.

Wir können nur lernen, uns in auf dieser Welt irgendwie zurecht zu finden.

Und trotzdem: Was kannst Du für Dich tun?

Hier lesen und schreiben viele Menschen, denen von anderen Menschen Schlimmes angetan wurde, die schwer traumatisiert wurden, Depressionen, Flashbacks, Dissoziationen etc. haben. Um so etwas zu erleben, muss man kein Autist sein.

Jetzt kann man sich natürlich zurückziehen mit der Erkenntnis, dass die meisten Menschen sch... sind und einem sowieso nur Böses wollen, denn schließlich hat man das ja von 3,4,5 (oder wie viel auch immer) Menschen erfahren. Dann haben die anderen 9 (?) Milliarden Menschen auf diesem Planeten halt keine Chance, zu beweisen, dass nicht alle Menschen gleich sind.

Auch wenn du berentet bist: "Teamfähigkeit" empfinde ich mittlerweile als Standardspruch in nahezu jeder Stellenanzeige und ist daher meiner Meinung nach absolut nichtssagend.

Ich nehme an, du "durftest" da einiges an Maßnahmen durchlaufen, bevor die Rente bewilligt wurde. Hattest du mal Kontakt zu einem Integrationsfachdienst? Inwiefern die noch helfen können, wenn bereits eine Rente bewilligt ist, weiß ich nicht, aber mit einer anerkannten Schwerbehinderung oder auch nur Gleichstellung mit diesen hast du ja auch Anrechte auf bestimmte Unterstützungen. Es gibt auch berufliche Felder, wo man als Autist klar kommen kann (eventuell mit fachlicher Begleitung).
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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