Widerstand gegen Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hysperias
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Beitrag Di., 04.02.2020, 00:43

mio hat geschrieben: Di., 04.02.2020, 00:05 Sie wird es Dir definitiv nicht abnehmen. Das ist nämlich nicht ihr Job. ;-)
Langsam frage ich mich, was dann überhaupt ihr Job ist, wenn sie nur dasitzt und nichts macht :neutral: Ich weiß schon, dass man selbst die Arbeit leisten soll. Aber so, wie es mir vorkommt, kann ich mir die Zeit auch sparen und zu Hause mit der Wand reden.
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mio
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Beitrag Di., 04.02.2020, 00:54

Was soll oder kann sie denn machen Deiner Meinung nach?

Dich an die Hand nehmen wie ein kleines Kind? Und von allem "Übel" wegführen?

Das wirst Du schon selbst erledigen müssen.

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Montana
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Beitrag Di., 04.02.2020, 01:25

Die Therapeutin ist nicht dazu da, nicht vorhandene Freunde zu ersetzen. Sie ist schon eher dazu da, dich in die Lage zu versetzen, Freundschaften einzugehen und zu pflegen. Denn für den Menschen als soziales Wesen ist das ein Grundbedürfnis. Aber tun musst du das schon selbst, denn sie ist nur eine begrenzte Zeit für dich da. Es würde dir also nicht helfen, wenn sie quasi als Freunde-Ersatz fungieren würde.
Die Freunde von früher sind mitverantwortlich dafür, dass du eine Therapie brauchst? Ziemlich schwierige Aussage, finde ich. Denn seine Freunde sucht man sich ja aus und kann ungute Kontakte auch beenden. Ganz im Gegensatz zu familiären Bindungen. Wenn das nicht möglich ist, weil man z.B. in kriminelle Kreise geraten ist und durch Druck dort festgehalten wurde, dann waren es auch keine Freunde.
Mit Material meine ich alles, was du mitbringst. Das muss man nicht "entwickeln", denn das ist da, das ist was du bist und fühlst und denkst. Was bist du denn? Wer bist du? Und wer möchtest du sein? (Nicht hier beantworten. Ich meine nur, dass da doch für die Stunden sehr viel mehr zu erzählen sein muss als die Erlebnisse der letzten Woche.)

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hysperias
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Beitrag Di., 04.02.2020, 15:57

mio hat geschrieben: Di., 04.02.2020, 00:54 Was soll oder kann sie denn machen Deiner Meinung nach?
Ich denke, sie sollte vor allem mit mir zusammenarbeiten. Einen Plan aufstellen, was wir machen können und wie wir dorthin kommen.
Sie soll nicht nur zuhören, sondern eventuell auf Dinge hinweisen, die ihr auffallen, beispielsweise Muster.

Ich bin nicht therapierfahren und wenn ich eine neue Tätigkeit anfange, muss ich doch auch erst einmal lernen und erfahren, wie sie funktioniert. Und normalerweise macht man das unter Anleitung, soweit ich weiß.
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hysperias
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Beitrag Di., 04.02.2020, 16:03

Montana hat geschrieben: Di., 04.02.2020, 01:25 Die Therapeutin ist nicht dazu da, nicht vorhandene Freunde zu ersetzen. Sie ist schon eher dazu da, dich in die Lage zu versetzen, Freundschaften einzugehen und zu pflegen.

Die Freunde von früher sind mitverantwortlich dafür, dass du eine Therapie brauchst? Ziemlich schwierige Aussage, finde ich.

Mit Material meine ich alles, was du mitbringst. Das muss man nicht "entwickeln", denn das ist da, das ist was du bist und fühlst und denkst. ( Ich meine nur, dass da doch für die Stunden sehr viel mehr zu erzählen sein muss als die Erlebnisse der letzten Woche.)
Ich erwarte auch nicht, dass sie Freunde ersetzt. Und ich frage mich, wie du darauf kommst, dass ich keine Freundschaften eingehen und pflegen könnte. Das denkt die Thera nämlich auch, aber es stimmt nicht. Ich werde von meinen Freunden verlassen, nicht andersherum.
Sie sagte, ich würde bei nicht getroffenen Erwartungen abhauen, so würde sie es im Umgang mit ihr durch mich erleben. Aber das ist Unsinn und das werde ich ihr auch sagen, denn ich bin stets die Person, die als Einzige Initiative ergreift und den Freunden hinterherrennen darf.

Es soll auch nicht um meine Gründe für die Therapie gehen, sondern darum, was in der Therspie schiefläuft bzw. wie ich diese endlich sinnvoll nutzbar machen kann.

Da bin ich vollkommen deiner Meinung.
Die Thera dagegen scheint zu meinen, dass die letzte Woche stets reicht. "So, wie immer, Sie erzählen von der letzten Woche und wir picken dann etwas raus."
Liegt das an dem Verfahren der VT? Bin ich das Problem? Die Thera? Sie kann es mir leider nicht erklären.
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Montana
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Beitrag Di., 04.02.2020, 16:39

Wenn du von deinen Freunden verlassen wirst, dann kannst du tatsächlich keine Freundschaften eingehen und pflegen. Du scheinst zu glauben, wenn du verlassen wirst, dann läge das Problem bei den anderen. Das kann auch durchaus mal der Fall sein, aber wenn das ein Problem ist, das sich durch dein Leben zieht und sich immer wiederholt, dann ist nicht mit den anderen etwas nicht in Ordnung, sondern mit dir.
Das kann alles mögliche sein. Angefangen damit, dass du dir vielleicht schon die falschen Leute ausgesucht hast. Man sucht immer nach dem gleichen Typ und auf die Art schafft man sich die gleichen Problemlagen immer wieder neu. Vielleicht bist du auch nie so offen und mit vollem Herzen involviert gewesen, dass die anderen auch eine Freundschaft in eurer Beziehung gesehen haben. Vielleicht warst du auch ZU engagiert. Ich weiß es nicht. Aber irgendetwas hat ja nicht richtig funktioniert. Und da du andere Menschen nicht ändern kannst, sondern nur dich selbst, bleibt dir auch nur, bei dir zu schauen.
Ich bin da übrigens auch nicht viel anders. Ich habe nicht viele Freunde. Das ist schon während der Schulzeit zu gewesen. Aber: ich weiß, warum das so ist und es ist für mich im Moment genau richtig. Wenn ich wollte, dann könnte ich mehr Kontakte mit diversen Bekannten haben, will ich aber nicht.


mio
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Beitrag Di., 04.02.2020, 16:51

hysperias hat geschrieben: Di., 04.02.2020, 15:57 Einen Plan aufstellen, was wir machen können und wie wir dorthin kommen.
Sie soll nicht nur zuhören, sondern eventuell auf Dinge hinweisen, die ihr auffallen, beispielsweise Muster.
Hast Du denn Therapieziele? Also solche die "nach Plan" bearbeitbar wären? Und welche sind das wenn?

Nicht "ihr" wollt irgendwohin kommen sondern Du willst das, sie kann Dich allenfalls unterstützen und Dir Hilfestellung geben. Das geht aber nur, wenn Du nicht alles von Dir weisst was Dir nicht in den Kram passt.

Du sagst Du möchtest dass sie Dich auf mögliche Muster hinweist, aber wenn sie es dann tut wie in dem Beispiel mit den Freundschaften, dann passt es Dir auch nicht in den Kram und Du weisst es brüsk zurück.

Wenn Dich alle Freunde verlassen dann wird das schon was mit Dir und Deinem Verhalten zu tun haben, "sich melden" ist kein alleiniger Garant für gelingende Freundschaften, Deine Freunde müssen schon auch Deine Freunde sein wollen.

Vielleicht hauen auch Deine Freunde ab weil sie keine Lust auf Deine Erwartungen haben bevor Du abhauen kannst? Das kann Deine Therapeutin ja nicht so einfach, also musst dann Du abhauen aus dem Kontakt wenn etwas nicht so läuft wie Du es Dir vorstellst?

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hysperias
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Beitrag Di., 04.02.2020, 17:47

Irgendetwas habt ihr falsch verstanden.

Ich weiß selbst, dass ich das Problem bin und der Grund für das Verlassenwerden bei mir liegen muss. Habe ich je behauptet, dass ich unschuldig bin?
Das hat meiner Meinung nach aber nichts mit Beziehungen pflegen und eingehen zu tun, sondern mit der persönlichen Kompetenz und dem Charakter. Sonst könnte ich ja gar nicht erst Freunde finden.

Wie ich aber bereits sagte, dies sollte nicht das Thema meines Threads werden.

In der vorletzten Stunde haben wir Therapieziele aufgesetzt, welche ich weder auswendig weiß, da es eine ganze Liste ist, noch nennen möchte.
Wie man die "nach Plan" bearbeiten soll, weiß ich nicht. Die momentane Methode kommt mir nach "Tee trinken und abwarten" vor.

Inwiefern kann sie denn Hilfestellung geben? Das konnte sie mir nämlich bisher nicht beantworten und sonst wäre ich auch nicht hier.
Und wenn jetzt jemand meint, dass das an meiner Art läge, dann muss ich denjenigen leider enttäuschen. Letztes Jahr habe ich immer artig bei ihr gesessen, erzählt und war bereit, mitzumachen. Aber es gab nichts mitzumachen. Und jetzt bin ich, wie ich finde, zurecht, wütend.

Dass sie mich auf ein Muster mit Freundschaften hingewiesen hat, ist ja schön und gut. Du kennst meine Freundschaften aber nicht und sie auch nicht. Es mag zweifelsohne in manchen Fällen zutreffen, was sie gesagt hat, in den meisten war es aber ganz anders (Beispiel: von heute auf morgen völliger Kontaktabbruch durch die andere Person). Also kann es ja nicht immer so sein, dass ich bei unerfüllten Erwartungen abhaue, oder?

Was würdest du dann sagen, wenn meine Freunde immer Kontakt zu mir wollten und sofort abgelehnt haben, wenn ich ihn angeboten habe? Oh, lass mich raten, mein Verschulden.


Ich will doch einfach nur eine sinnvolle Therapie haben und mir nicht von anderen Usern Vorhaltungen, die ich mir schon selber mache, anhören müssen.
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mio
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Beitrag Di., 04.02.2020, 20:17

hysperias hat geschrieben: Di., 04.02.2020, 17:47 Das hat meiner Meinung nach aber nichts mit Beziehungen pflegen und eingehen zu tun, sondern mit der persönlichen Kompetenz und dem Charakter. Sonst könnte ich ja gar nicht erst Freunde finden.
Ähmmm, das hängt durchaus zusammen.

Ich frage mich allerdings so langsam wie Du "Freund" überhaupt definierst? Ist jeder Hans und Franz mit dem Du mal ein Bier getrunken hast gleich Dein Freund? Oder was verstehst Du unter "Freunde finden"?

Unter Umständen verwechselst Du auch Freunde mit oberflächlichen Bekannten. Dass oberflächliche Bekannte jetzt vielleicht nicht so viel Wert drauf legen unangemessen oft von Dir kontaktiert zu werden würde erklären warum die Dich irgendwann meiden.

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hysperias
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Beitrag Di., 04.02.2020, 20:36

Ich glaube, du verstehst mich nicht und ich dich nicht. Du interpretierst Dinge in meine Aussagen, die nicht stimmen und ich muss mich dafür nicht rechtfertigen. Noch dazu war mein Anliegen ein ganz anderes.
Deshalb lasse ich es jetzt einfach.
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Montana
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Beitrag Di., 04.02.2020, 20:47

Du hattest halt geschrieben, dass du Beistand brauchst und da nur die Therapeutin zur Verfügung steht, weil du keine Freunde hast. Mehr wissen wir nicht über dich. Auch nicht, warum du zur Therapie gehst. Außer, dass deine Freunde damit in Zusammenhang stehen.
Wie Therapie funktioniert ist tatsächlich schwer vorstellbar, wenn man noch keine erlebt hat. Eine Liste abarbeiten ist es jedenfalls nicht.


montagne
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Beitrag Di., 04.02.2020, 20:54

Du beschreibst deine Sicht auf Therapie, als sei es eine Schule: Brav machen und abarbeiten, was die Lehrerin vorgibt und man wird schon passabel abschneiden.

So kann Therapie aber nicht funktionieren, da du kein Kind mehr bist und die Therapeutin auch keinen externen Curriculum folgt, wie es Aufgabe einer Lehrerin ist.

In der Therapie lehrt dich dein eigenes Leben und das Curriculum bringst du ein.
Wenn du aber der Meinung bist, es liegt im Grunde an den anderen, an dem Elternteil, den Freunden, der Therapeutin, dann gibt es für dich da nichts zu lernen. Dann ist klar, dass da irgendwie nichts wirkliches ist. Oder nur eine Liste mit Zielen, die du nichtmal "auswendig" kennst. Na ja wenn man Problemlisten oder Ziellisten auswendig lernen muss, hat man wahrlich keine echten Probleme oder das Kernproblem geht tiefer als man denkt.


Nimm's mir nicht übel, aber fange wirklich mal an, auf deinem Anteil zu schauen. Was kannst du tun, um dein Kernziel zu erreichen? Was ist überhaupt dein Kernziel? Was musst du verändern? Das sollte mehr als genug Therapiestoff sein.
amor fati

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hysperias
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Beitrag Di., 04.02.2020, 21:21

montagne hat geschrieben: Di., 04.02.2020, 20:54 Nimm's mir nicht übel, aber fange wirklich mal an, auf deinem Anteil zu schauen. Was kannst du tun, um dein Kernziel zu erreichen? Was ist überhaupt dein Kernziel? Was musst du verändern? Das sollte mehr als genug Therapiestoff sein.
Danke, so etwas bringt mich doch mal weiter.
Ich werde mich näher damit befassen und es das nächste Mal in der Therapie einbringen.
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lisbeth
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Beitrag Mi., 05.02.2020, 10:16

hysperias hat geschrieben: Di., 04.02.2020, 17:47 Wie man die "nach Plan" bearbeiten soll, weiß ich nicht. Die momentane Methode kommt mir nach "Tee trinken und abwarten" vor.
Und was stellst du dir vor: dann hast du einen Stundenplan, den du abarbeitest: Mo 3h Problem #1, am Di machst du dann 2 h Problem #1 und wendest dich dann Problem #2 zu?
Ich bleib dabei: Die Therapeutin kann dir helfen, deine Probleme zu sortieren, zu reflektieren und einzugrenzen. Machen und "aus der Welt schaffen" musst du alleine und da wartest du auf irgendwas, aber mir scheint, du weißt gar nicht, auf was genau? Was brauchst du, damit du ins Handeln kommen kannst? Dass du für dich und dein Leben selbst die Verantwortung übernimmst?

Vielleicht brauchst du momentan auch etwas anderes als Therapie, eher "lebenspraktische" Betreuung und Begleitung im Alltag? Vielleicht brauchst du (im Moment) eher praktische Hilfe dabei, um dich aus der (emotionalen) Abhängigkeit zu lösen? Auszug, finanzielle Unabhängigkeit etc. sind da so ein paar Dinge die mir einfallen würden. Solange du in diesem System bleibst, das dir irgendwie schadet und deine Abhängigkeit immer nur füttert, wird möglicherweise alles in der Therapie ein Stückweit ins Leere laufen.

Bei mir kamen die emotionalen Dinge zB erst wirklich in Bewegung, nachdem ich genügend Abstand zu meinem Elternhaus gewonnen hatte und auch äußerlich unabhängig war. Weil ich es mir auch dann erst "erlauben" konnte, mich anders zu positionieren als das das Familiensystem vorsah.

Habt ihr mal über so Möglichkeiten wie Einzelfallhilfe für junge Erwachsene oder Betreutes Einzelwohnen gesprochen?
Und ja, auch ein Klinikaufenthalt kann dir da wichtige Impulse geben, auch wenn du es nicht so sehen magst.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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stern
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Beitrag Mi., 05.02.2020, 11:08

Da hat sie sich der Thematik gar nicht angenommen, sondern nur auf die Klinik verwiesen. Das fand ich unmöglich von ihr, denn alles, was ich in dem Moment gebraucht hätte, wäre jemand, um es durchsprechen und verarbeiten zu können.

Seitdem wächst die Wut und Unzufriedenheit. Ich habe es auch mehrfach mit ihr besprochen und sie geht darauf nicht groß ein. Sagte, die spürt, dass sich die Wut gegen sie richtet. Da saßen wir dann minutenlang schweigend da und haben durch den Raum gestarrt.
Klar kann das wütend machen, wenn auf eine Klinik hingewiesen wird anstelle etwas zu bearbeiten.

Es wirkt auf mich so als ist sie tatsächlich überfordert... warum sonst Themen abblocken und minutenlang schweigend durch den Raum starren. Wirkt auf mich jedenfalls nicht so, dass das Schweigen gedacht war, um in sich hineinzuhorchen.

An der Stelle wollte ich wissen, was die Therapie tragen kann und was nicht. Denn Klinik bedeutet im Grunde, dass ambulant (momentan) Ende Gelände ist. Und hier macht es dann auch nochmals einen Unterschied, ob ein Patient die Notwendigkeit oder Sinnhaftigkeit sieht. Oder ob der Therapeut mit seinem Latein am Ende ist.

Vielleicht geht es also darum, mal grds. Fragen anzusehen? Z.B.
Es tut mir leid, wenn ich dir widerspreche, aber ich glaube, dass die Thera nichts zur Stabilität beigetragen hat. Oft bin ich nach den Stunden erst in Krisen geschlittert. Als es dann kleinere Pausen gab, ging es mir um Einiges besser und das hält momentan noch an, vielleicht, weil ich Zeit hatte, schlimme Dinge zu verdauen.
Natürlich sollte eine Therapie etwas zur Stabilität Beiträgen und nicht zu regelmäßigen Krisen führen. Das klingt daher gut:
Sie will jetzt erst einmal versuchen, Probleme und Auslöser aufzulisten, wenn ich es richtig verstanden habe. Vielleicht sorgt das dann mal für Struktur.
Hier würde es einen Unterschied machen, ob solche krisenhaften Zuspitzungen störungsbedingt sind... und ist das Vorgehen geeignet, hier zu helfen. Oder wird das vllt. gar durch unpassende Interventionen provoziert. Sowas sollte in einer Therapie kritisch angeschaut werden können. Ich finde es legitim, das klären zu wollen... gerade wenn du das Gefühl hast, die Therapie greift nicht so recht und bereits ein Klinikaufenthalt im Raum steht.

Sich durchwurschteln oder "wir picken uns einen Einzelaspekt heraus, den wir besprechen " wenn etwas anderes angezeigt wäre (vielleicht ist sie "einfach" die unpassende Therapeutin oder es bräuchte etwas anderes als ein amb. VT) dürfte nicht viel bringen. Kann allerdings nicht jeder Th. einräumen, dass es auch am eigenen Ansatz liegen könnte, der nicht hilfreich ist. Also nicht immer wird ein Konsens möglich sein.

Ich weiß nicht, wie viel Stunden schon verbraucht sind bzw. noch offen sind aus einer Bewilligung: Im einfacheren Fall kann manchmal schon ein Therapeutenwechsel (gleiches Verfahren) Abhilfe schaffen. Widerstand vermag ich nicht so recht zu erkennen. Eher Unzufriedenheit mit dem Status Quo...

(Nicht alle Antwortbeiträge anderer User gelesen)
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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